«Geschmort» auf dem Es gibt viele gute Gründe, Fleisch unter grosser Hitze anzubraten – aber es gibt auch Argumente für tiefe Temperaturen. Vor allem, wenn man genügend Zeit hat, um gemütlich zu grillieren. Zum Beispiel für einen Tafelspitz oder ein Schulterfilet vom Grill. Grill Ein schöner Rindsschmorbraten – etwa ein Tafelspitz vom Rindshuftdeckel oder ein Schulterfilet – darf gerne zwei Kilogramm und mehr wiegen. Man kann ihn ein paar Tage lang in Bier einlegen, um dem Fleisch ein spezielles Aroma zu verleihen. 24 Stunden vor dem Gang auf den Grill wird der Braten mit einem selbst gemachten Rub trocken mariniert. Mögliche Zutaten für den Rub sind Pfeffer, Chili, Paprika, Zucker, Koriandersamen, Fenchelsamen und Salz (wobei man den Rub nicht übersalzen sollte). S chmorgerichte vom Grill – was auf den ersten Blick widersprüchlich tönt, entpuppt sich bei näherer Betrachtung und konkreten Versuchen als besondere Delikatesse. Natürlich gelingt das Gericht nur, wenn der Grill einen Deckel hat und wenn sich auch mit tiefen Temperaturen (am besten sogar unter 100 Grad) arbeiten lässt. Doch ausgestattet mit jeder Menge Geduld, wird jeder Grilleur mit einem fantastischen Resultat belohnt; vorausgesetzt selbstverständlich, man benützt qualitativ hochwertiges Fleisch (am besten mit dem Metzger besprechen). Das Gericht lässt sich auf dem Holzkohle- und auch auf einem Gasgrill mit mehr als einem Brenner zubereiten. In beiden Fällen sorgen Räucherchips für ein Extra-Aroma. Und so sehen die Schritte ins geschmorte Grillglück aus: Das Fleisch kurz und scharf anbraten, danach die Temperatur auf 100 Grad reduzieren und das Fleisch indirekt grillieren; also nicht über einen eingeschalteten Brenner legen. Von Vorteil ist der Einsatz eines Kerntemperaturmessers. Es kann zwar sechs, sieben Stunden dauern, bis die gewünschte Temperatur erreicht ist. Wer den Braten gut durch haben möchte, geht auf rund 80 Grad. 3 1 Die Mischung im Mörser zu einem groben Pulver zerstossen, gut ins Fleisch einreiben und 24 Stunden ziehen lassen. Zum vorbereiteten Braten die eine halbe Stunde gewässerten Räucherchips bereitlegen und entweder in eine Räucherbox oder eingewickelt in gelöcherter Alufolie direkt auf einen der eingesetzten Brenner legen. Passend ist auch eine Aluschale mit Flüssigkeit (zum Beispiel Bier), die das Fleisch in einer Mischung von Rauch und Dampf schmoren lässt. 2 38 4 Damit der Braten eine schöne Kruste erhält, sollte auf den Einsatz eines Pinsels verzichtet werden. Geeigneter ist der Einsatz einer Sprühflasche, mit der der Braten regelmässig (unter kurzem Heben des Deckels) benetzt wird. Passend ist ein Mix aus Apfelsaft und Bier oder Whiskey. Gegen Ende der Garzeit den Braten in Alufolie packen, damit er schön saftig bleibt. Ist die Kerntemperatur erreicht, nimmt man den Braten vom Grill und lässt ihn in Alufolie ein paar Minuten ruhen. Danach das Fleisch in Scheiben schneiden und mit Saucen und Beilagen nach Wahl servieren. 39
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