Prof. Dr. Olaf Post, Jan Simmer 07.05.2015 Analysis einer und mehrerer Veränderlicher im Sommersemester 2015 Blatt 4 Die Lösungen der Aufgaben sind bis spätestens Mittwoch, den 13.05.2015, 12:00 Uhr, im Kasten E2 im E-Gebäude abzugeben. Bitte Name und Matrikelnummer angeben. Die Aufgaben werden in den Übungen am Dienstag, den 19.05.2015 besprochen. Aufgabe 1 [6 Punkte] P∞ 0 < R < ∞. Was (a) Die Potenzreihe n=0 an z n habe den Konvergenzradius P∞ 2n gilt dann für den Konvergenzradius von a z ? Begründen Sie Ihre n n=0 Antwort! P∞ (b) Berechnen Sie den Konvergenzradius von n=0 an z n für die folgenden Fälle 2 (i) an = (2n)!/(n!)2 (ii) an = 2n /(3n + 1) (iii) an = 2−n (iv) an = 2k , falls n = k! und an = 1 sonst. Aufgabe 2 Es sei n ∈ N sei un : R → R gegeben durch [4 Punkte] un (z) = z 3 /(1 + z 2 )n . P∞ Zeigen Sie, dass n=1 un (z) auf R konvergiert und bestimmen Sie die Grenzfunktion f . Berechnen Sie außerdem f 0 (0) und ∞ X u0n (0). n=1 Stimmen diese beiden Werte überein? Aufgabe 3 Beweisen Sie: [6 Punkte] (a) Die folgende Reihe konvergiert gleichmäßig auf ganz R ∞ X z . n(1 + nz 2 ) n=1 (b) Die folgende Reihe konvergiert auf [a, ∞) für jedes a > 0 ∞ X nz . 1 + n4 z 2 n=1 Hinweis: Suchen Sie das Maximum von nz/(1 + n4 z 2 ) auf [0, ∞). Lösungen Aufgabe 1 P∞ P∞ (a) Es gilt n=0 an z 2n = n=0 an (z 2 )n und diese Reihe √ konvergiert nach Annahme√ für |z|2 < R, d. h. genau dann, wenn |z| < R und divergiert falls |z| > R. (b) (i) Es gilt R = 1/4, denn das Quozientenkriterium liefert an+1 (2(n + 1))! (n!)2 4n2 + 6n + 2 (2n + 2)(2n + 1) = · = = −→ 4. an ((n + 1)!)2 (2n)! (n + 1)2 n2 + 2n + 1 (ii) Das Quzientenkriterium liefert R = 3/2, denn an+1 2n+1 2(3n + 1) 2 3n + 1 2(1 + 1/3n ) an = 3n+1 + 1 · 2n = 3n+1 + 1 = 3 + 1/3n −→ 3 . (iii) Anwendung des Quozientenkriterium liefert R = ∞, denn 2 an+1 2n 1 1 = · = 2n+1 −→ 0. an 2(n+1)2 1 2 (iv) Falls ein k ∈ N so existiert, dass n = k!, so gilt nach Wurzelkriterium |an |1/n = (2k )1/k! = 21/(k−1)! −→ 1. Andernfalls gilt natürlich |an |1/n = 11/n = 1 und folglich R = 1. Aufgabe 2 P Für |q| < 1 gilt n≥1 q n = q/(1 − q). Damit folgt für z 6= 0, dass n ∞ X 1 z 3 /(1 − z 2 ) z3 3 = z = = z. (1 + z 2 )n 1 − z2 1 − 1/(1 − z 2 ) n=1 n=1 ∞ X also erhalten wir die (punktweise) Grenzfunktion f (z) = z für z 6= 0 und durch Einsetzen sehen wir, dass dies auch in z = 0 gilt. Ableitung und Grenzwertbildung vertauschen offensichtlich nicht, denn in z = 0 gilt P f 0 (0) = 1 6= 0 = u0n (0). Aufgabe 3 √ √ √ (a) Es gilt 2 n|z| ≤ 1 + nz 2 , weil 0 ≤ (1 − n|z|)2 = 1 − 2 n|z| + nz 2 und damit für z 6= 0, dass |z| 1 z n(1 + nz 2 ) ≤ n√n|z| = n√n . Diese Abschätzung hält natürlich dann auch P für z = 0 und Weierstraß Majorantenkriterium liefert die Behauptung, weil 1/n3/2 konvergiert. (b) Setze g(z) = nz/(1 + n4 z 2 ). Dann ist g : [0, ∞) → R stetig, nicht-negativ und es gilt g(0) = 0 sowie limz→∞ g(z) = 0. Außerdem ist g differenzierbar mit g 0 (z) = n(1 + n4 z 2 ) − 2n5 z 2 1 − n4 z 2 = n . (1 + n4 z 2 )2 (1 + n4 z 2 )2 Folglich gilt g 0 (z) = 0 genau dann, wenn z = 1/n2 und g 0 (z) < 0, falls z > 1/n2 . Folglich ist g streng monoton fallend auf [n−2 , ∞]. Zu a > 0 existiert ein N ∈ N so, dass a > 1/N 2 und dann ∞ X N −1 ∞ ∞ X X X nz nz na 1 ≤ + ≤C+ < ∞. 4z2 4z2 4 a2 3 1 + n 1 + n n n n=1 n=1 n=1 n=N
© Copyright 2024 ExpyDoc