Topologie (10480-01) Blatt 5 Universit¨at Basel im FS 2015 Prof. Dr. P. Habegger Aufgabe 1 (2 + 2 + 0 Punkte). Seien X und Y separable topologische R¨aume und sei ¨ ∼ eine Aquivalenzrelation auf X. Beweisen Sie die folgenden Behauptungen. (i) Der Produktraum X × Y ist separabel. (ii) Der Quotientenraum X/∼ ist separabel. (iii)∗ Beweisen oder widerlegen Sie die folgende Aussage. Das Produkt beliebig vieler separabler R¨aume ist separabel. Aufgabe 2 (2 + 2 + 2 + 2 Punkte). Sei X ein topologischer Raum und sei ∼ eine ¨ Aquivalenzrelation auf X. Sei q : X → X/∼ die Quotientenabbildung. Wir statten X/∼ mit der Quotiententopologie und X ×X mit der Produkttopologie aus. Mit R bezeichnen wir die Menge {(x, y) ∈ X × X; x ∼ y}. Zeigen Sie die folgenden Aussagen. (i) Der Raum X ist genau dann T1 , wenn es zu je zwei Punkten x 6= y in X eine offene Menge gibt, die x aber nicht y enth¨alt. ¨ (ii) Der Raum X/∼ ist genau dann T1 , wenn jede Aquivalenzklasse in X abgeschlossen ist. (iii) Ist X/∼ ein Hausdorffraum, so ist R abgeschlossen in X × X. (iv) Sei q offen. Dann ist X/∼ genau dann ein Hausdorffschraum, wenn R abgeschlossen ist. Aufgabe 3 (2 + 2 Punkte). Zeigen Sie, dass die Sorgenfreygerade das erste Abz¨ahlbarkeitsaxiom erf¨ ullt aber nicht das zweite. Aufgabe 4 (3 Punkte). Sei K = {1, 1/2, 1/3, 1/4, . . .} und RK der topologische Raum mit Punktemenge R, der von der Basis {(a, b); a < b} ∪ {(a, b) r K; a < b} erzeugt wird. Konvergiert die Folge (1/n)n≥1 in RK ? Begr¨ unden Sie Ihre Antwort! Aufgabe 5 (2 + 4 Punkte). Sei I eine Indexmenge und f¨ u` r jedes i ∈ I sei ein topologischer Raum X gegeben. Wir definieren die Menge X = i∈I Xi als die (disjunkte) S i Vereinigung i∈I Xi × {i} und betrachten Xi verm¨oge der Abbildung x → 7 (x, i) als Teilmenge von X. Wir definieren τ = {U ⊆ X; U ∩ Xi ist offen in Xi f¨ ur alle i}. (i) Zeigen Sie, dass τ eine Topologie auf X definiert. Der topologische Raum X heisst disjunkte Vereinigung der Xi . (ii) Formulieren und beweisen Sie eine universelle Eigenschaft f¨ ur die disjunkte Vereinigung der Xi . 2 Freiwillige Aufgabe. Wir wollen einen Raum Y und eine Funktion auf Y betrachten, die zwar folgenstetig ist, aber nicht stetig im topologischen Sinne ist. Dazu darf Y nicht dem ersten Abz¨ahlbarkeitsaxiom gen¨ ugen. Sei X = [0, 1][0,1] der Raum der Funktionen auf [0, 1] mit Werten in [0, 1]. Wir betrachten die Produkttopologie auf X. Zeigen Sie die folgenden Aussagen. (i) Jede Umgebung U ⊆ X der konstanten Funktion die auf 1 abbildet, enth¨alt eine Funktion fU ∈ X, die fast u ¨berall gleich 0 ist. (ii) Zeige, dass eine Folge (fn )n in X genau dann gegen f ∈ X konvergiert, wenn die Folge punktweise gegen f konvergiert. Wir betrachten nun die Teilmenge Y ⊆ X der Lebesgue–messbaren Funktionen ausgestattet mit der Teilraumtopologie. Definiere die Funktion Z 1 f (x) dx. I : Y → [0, 1], f 7→ 0 Zeigen Sie nun folgende Aussagen. (i) Die Funktion I ist folgenstetig, d.h. dass I(fn ) → I(f ) f¨ ur jede Folge (fn )n in Y die gegen f konvergiert. (Hinweis: Satz der majorisierten Konvergenz.) (ii) Die Funktion I ist nicht stetig. * = freiwillig. Abgabe am 16. April 2015 um 12 Uhr.
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