Newsletter 8 Minderwertigkeitskomplex und Macht

Newsletter 8: Minderwertigkeitskomplex und Macht
Zürich, 18.04.2015
Herzlich willkommen!
Führung und Zusammenarbeit sind zwei essentielle Pfeiler einer Gesellschaft. Beide
bedingen sich gegenseitig:
• Ohne Führung wird die Zusammenarbeit ziellos: Die Beteiligten setzen und
verfolgen ihre eigenen Ziele; es entsteht eine "Schrebergartenkultur mit sich auf
überdüngter Schrebergartenerde gegenseitig konkurrierenden Schrebergärtnern".
• Ohne Zusammenarbeit wird die Führung zwecklos: Die Vorgesetzen können
mit ihren zur Verfügung stehenden Ressourcen keine Synergien nutzen und so auch
keine miteinander abgestimmten Mehrwerte schaffen; es entsteht ein "Lokführerberuf für Lokführer in ausrangierten Zugmaschinen ohne aneinander gekoppelte
Waggons".
Noch wichtiger als die Erkenntnis, dass Führung und Zusammenarbeit interdependent
sind, ist die Frage, auf welchem Fundament diese zwei Pfeiler stehen. Ein Fundament kann
aus hochwertigen oder minderwertigen Materialien bestehen. In diesem Zusammenhang
sind zwei "Rohstoffe" zu unterscheiden:
• Der wertvollste Rohstoff ist die Liebe: Sie wirkt konstruktiv, verbindend und
heilend. Menschen, die auf dem Fundament von Liebe führen und zusammenarbeiten, erschaffen ein liebevolles Umfeld mit bescheidenen, hilfsbereiten,
selbstlosen, entschlossenen, zufriedenen, stolzen und mutigen Individuen.
• Der minderwertigste Rohstoff ist die Angst: Sie ist Abwesenheit von Liebe und
wirkt destruktiv, trennend und kränkend. Menschen, die auf dem Fundament von
Angst führen und zusammenarbeiten, erschaffen ein angstvolles Umfeld mit
unterwürfigem, selbstzerstörerischem, selbstbestrafendem, verbissenem, unersättlichem, selbstgefälligem und unduldsamem Personal.
Pervers wird die Lage, wenn sich Menschen in einflussreichen Führungspositionen auf dem
Fundament der Angst bewegen. Dann instrumentalisieren sie ihre Unterstellten im
machiavellistischen Sinne raffiniert, rücksichts- und respektlos. Dann pressen sie sie wie
Zitronen aus, um ihr energetisches Defizit als Konsequenz ihres minderwertigen – da
schwergewichtig auf Angst basierten – Daseins zu kompensieren.
Wenn diese Vorgesetzten sehr intelligent sind, beherrschen sie es, ihren eigenen
Minderwertigkeitskomplex geschickt zu unterdrücken und zu verbergen. Sie nutzen dann
jede erdenkliche Gelegenheit, die einzelnen Akteure gegeneinander aufzuhetzen und
auszuspielen. Dieses Verhalten gibt ihnen ihre fehlende Energie zurück – diesen Mangel
an Liebe in sich selbst.
Sie nutzen dann zum Beispiel Einzelgespräche als Mittel, Informationen über ihre Mitspieler
zu beschaffen. Damit sich ihre Gesprächspartner öffnen und ihnen möglichst viele brisante
Details verraten, spielen sie die Rolle des kollegialen, verständnisvollen und wohlwollenden
Chefs, der für die Anliegen seiner Mitarbeitenden ein offenes Ohr hat. Doch in Wahrheit
geht es ihnen nur um ihre eigene Informationsüberlegenheit, die sie dann in einer
Personengruppe zu ihren Gunsten auf Kosten einer Minderheit ausspielen.
Dies äussert sich zum Beispiel dann, wenn sie sich über eine körperliche, mentale oder
emotionale Schwäche einer im Plenum anwesenden Person lustig machen. Ihr
diskriminierendes, chauvinistisches oder rassistisches Verhalten wird schnell salonfähig
und von anderen aktiv oder passiv unterstützt, da selten jemand aus der Gruppe fähig
oder willens ist, sich gegen diese einflussreichen und skrupellosen Machiavellis zu erheben.
Man schweigt oder lacht mit und ist froh, dass man nicht selber blossgestellt wird – denn
dies kann jederzeit der Fall sein.
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Zudem projizieren sie ihre eigenen Minderwertigkeitsgefühle perfide auf andere. Denn
indem sie ihre Arbeitskräfte permanent mit Arbeit beladen und Höchstleistungen fordern,
haben diese keine Zeit, das Verhalten ihrer Chefs aus Distanz zu reflektieren und die
wirklichen Motive hinter den aufpolierten Fassaden zu erkennen. Vielmehr fühlen sich diese
Arbeitswilligen schuldig, minderwertig und klein, wenn sie Fehler begehen. Sie entschuldigen sich für Mängel, die sie auf ihren Schultern tragen, in Wahrheit aber von ihren
Vorgesetzten zu verantworten sind. Das macht sie mit der Zeit müde, kraftlos und
unzufrieden – auf Neudeutsch: sie erleiden ein Burnout. Im Gegenzug profitieren ihre
Chefs von der Energie, die ihnen durch das selbsterniedrigende und selbstaufopfernde
Verhalten ihrer Unterstellten zugutekommt und machen Karriere.
Diese Vorgesetzten steuern so – in der Regel ohne Wissen und Willen der Betroffenen –
das Bewusstsein und Verhalten ihrer Unterstellten. Sind die Betroffenen in irgendeiner Art
und Weise abhängig von ihren Chefs – und das sind sie in den meisten Fällen –, besteht
die Gefahr, dass sie selbst zu Junior-Machiavellis mutieren. Die Teufelsspirale kommt in
Fahrt: ein nahezu perfektes und ausweglos erscheinendes Schneeballsystem mit der
Angst.
Nahezu – denn jemand hat nur so viel Einfluss, wie wir ihm gewähren. Wir haben die Wahl,
ob wir uns an den Spielchen dieser Pseudomächtigen beteiligen wollen oder nicht. Genauso
haben wir die Wahl, auf welchem Fundament wir leben wollen. In jedem Moment können
wir uns also neu entscheiden – ein Manipulierender genauso wie jemand, der zur Manipuliermasse gehört. Jeder hat die Chance sich zu ändern. Was wären Manipulierende ohne
Manipuliermasse? Was wäre die Manipuliermasse ohne Manipulierende?
Als Folge geht es weder darum, die Machiavellis als Täter zu bekämpfen, noch die
Manipulierten als Opfer zu bemitleiden – denn was man bekämpft, dem schenkt man
Energie, und wo man bemitleidet, da leidet man selbst mit. Viel erfolgreicher sind Sie,
wenn Sie:
• als Manipulierende/r sich selbst von Ihrem minderwertigen Instrumentalisieren
lösen und einen liebevolleren Führungsstil anwenden. Dies beginnt dann, wenn Sie
sich eingestehen, dass Ihr Herz sehr viel Selbstliebe nötig hat;
• als Teil der Manipuliermasse sich von Ihrem vorgesetzten Machiavelli lösen und
sich selbst in ein liebevolleres Umfeld führen. Dies beginnt dann, wenn Sie sich
eingestehen, dass Sie auf die Anerkennung Ihrer Chefs nicht angewiesen sind.
Wie Sie dies einfach im Leben realisieren, lernen und trainieren Sie in unseren powernavi
Einzelcoachings oder Seminaren: www.powernavi.ch.
Wir wünschen viel Freude beim Navigieren in die wahre Macht – die Liebe!
Ihr powernavi Team
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