Editorial Vorgesetzten kennen und beurteilen können, man muss die Ausbildungsgefässe und deren Inhalte ken«Mitarbeiter sind die nen und man muss die Ansprüche an die zukünftigen wichtigste Ressource», Chefs beurteilen können. Wir alle, die aktiven und die ehemaligen Komoder «zufriedene Mitarbeiter machen zufriedene mandanten und Chefs, die aktiven und ehemaligen Kunden». Diese Aussagen Vorgesetzten in der Privatwirtschaft können das am sind sicher unbestritten, Besten beurteilen. An uns liegt es also, zukünftige Kaaber die Arbeitslosenquo- der zu überzeugen. An uns liegt es, potenziellen Chefs te im Januar war schon auch aufzeigen zu können, dass beide Karrieren geseit sechs Jahren nicht meinsam parallel geplant und umgesetzt werden könmehr so hoch. Vielerorts nen. Wir als militärische Chefs wissen, dass die Arherrscht Unsicherheit, nachdem Firmen vor der mee die beste praktische Führungsausbildung anÜbernahme durch ausländische Konzerne stehen bietet und Sie als zivile Vorgesetzte mit militärischer oder weil Arbeitsplätze aufgrund der Wirtschaftslage Führungspraxis können dank der gewonnenen Erin Gefahr sind. Müssen sich Arbeitnehmer neu aus- fahrung den zukünftigen Chefs die offensichtlichen richten, neue Stellen suchen? Brauchen sie dazu neue Synergien anschaulich und aus Optik der Praxis aufKompetenzen und Fähigkeiten? Müssen sie sich neu zeigen. orientieren? Die Leser dieser ASMZ sind Kader der Schweizer Keine Angst, Sie lesen immer noch die ASMZ und Armee – aktive und ehemalige. Es liegt also an uns keine Wirtschaftszeitung. Aber auch die Armee hat Kadern, unser Wissen und unsere Erfahrungen in die ihre personellen Sorgen. Die Armee XXI lässt sich Gewinnung von militärischen Chefs einzubringen, nicht mehr alimentieren, junge Kandidaten abzudie Suche, insbesondere holen und zu überzeunach Kadern der Stufe gen. In den Firmen zu «In einem Land ohne Sicherheit Bataillon und Abteilung, helfen und dafür einzuwird nicht investiert – wird immer schwieriger stehen, dass trotz erhöhund schlussendlich sucht Druck am Arbeitsdamit wird die Lage für Arbeitnehmer tem die Armee und die Wirtplatz der Nutzen der mischaft die Gleichen, nämlitärischen Weiterbildung noch schwieriger.» lich die besten Leute als weiter hilft und Optioihre Chefs. Die Ansprünen schafft. Denn vergesche an die Kader ab Beginn der WEA (Weiterent- sen wir eines nicht: In einem Land ohne Sicherheit wicklung der Armee) werden steigen, weil die Ausbil- wird nicht investiert und damit wird die Lage für Ardung besser, aber länger dauern wird, und damit ver- beitnehmer noch schwieriger als sie es schon ist. Wir bunden auch die Abwesenheit am Arbeitsplatz zuneh- müssen also dafür Sorge tragen, dass unser Milizsysmen wird. tem gute Vorgesetzte erhält und weiterbilden kann, Dann sieht man solche Personalnachrichten plötz- damit die Sicherheitsreserve dieses Landes auch weilich aus einer anderen Optik. Man fragt sich dann, ob ter über die besten Chefs verfügt. die potenziellen Kader, die für sich den Besuch einer militärischen Weiterbildung prüfen, nun nicht noch mehr vor der Frage stehen, ob sie weitermachen sollen und sich damit allenfalls Probleme am Arbeitsplatz einhandeln, oder ob sie auf die weitere militäriAndreas Bölsterli, Chefredaktor sche Karriere verzichten sollen. [email protected] Gewinnung von Führungskräften ist eine der schönsten, aber auch der anspruchsvollsten Aufgaben von Vorgesetzten – sei es in der Armee oder in der Privatwirtschaft. Man muss die Ansprüche an die Liebe Leserin, lieber Leser Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift 03/2016 3
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