Wie man richtig Nein sagt : Raus aus der Gefälligkeitsfalle - Beruf

Wie man richtig Nein sagt : Raus aus der Gefälligkeitsfalle - Beruf...
Generation YWie
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die Chefs von morgen ticken
Flexible Arbeitszeiten, flache Hierarchien, keine Karriere um jeden Preis: Die Generation der 25- bis 35-Jährigen tickt
anders. Warum und wie sich Unternehmen darauf einstellen.
Wie man richtig Nein sagt
Raus aus der Gefälligkeitsfalle
Nein sagen ist schwer, vor allem im Berufsleben. Trotzdem ist es wichtig, sich Grenzen zu ziehen und die eigenen
Prioritäten nicht zu vergessen.
Die Kollegen unterstützen, Gefälligkeiten leisten und Wünschen nachzukommen.
Was sich zunächst positiv anhört, kann schnell dazu führen, dass man "Mädchen
für alles" wird. Wichtig ist es, sich eigene Grenzen zu setzen und auch mal "Nein"
zu sagen.
Quelle: AP
Gerade sind die Aufgaben für den Tag festgelegt, alle Papiere geordnet, und eigentlich kann die Arbeit losgehen, da steht
plötzlich der Kollege oder gar Chef in der Tür und fordert einen Gefallen ein: "Können Sie nicht noch schnell....." In solche
oder ähnliche Situationen ist wohl jeder Arbeitnehmer schon einmal geraten, ganz gleich, in welcher Branche oder
Unternehmen er arbeitet. Den Gefallen anzunehmen liegt of nahe: Sympathie, ein Beweis der eigenen Arbeitswilligkeit od
auch einfach Angst vor den Konsequenzen, wenn man nein sagt, sind Gründe, warum Gefallen angenommen werden,
obwohl sie mit dem eigenen Arbeits- und Zeitplan kollidieren.
Sich in solchen Momenten Grenzen zu setzen und nicht jeden Gefallen bereitwillig auszuführen, fällt vielen schwer. „Man
möchte nicht als unkollegial dastehen“, erklärt die Karriereexpertin Kerstin Hof aus Hamburg das Phänomen der
Gefälligkeitsfalle. Sie betont jedoch, wie wichtig es ist, klare Grenzen zu ziehen: „Nein zu sagen bedeutet sich persönlich e
Grenze zu setzen und diese auch zu hüten.“
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Dennoch fällt es vielen Arbeitnehmern schwer, ihren Kollegen oder dem Chef e
Bitte abzuschlagen. Schnell noch ein anderes Projekt dazwischengeschoben,
Tabelle erstellt oder etwas kopiert, auch wenn dabei die eigene Arbeit in den
Hintergrund gerät. In eine solche Gefälligkeitsfalle geraten Arbeitnehmer imme
wieder. „Der Gedanke der dahintersteht, ist: Ich will, dass die anderen mich
mögen“, so Kerstin Hof. Vor allem bei Berufsanfängern sei das ein großes
Problem. Neu in der Firma, in der Hierarchie noch das letzte Glied in der Kette
da liegt es nahe, dass Gefallen eher angenommen werden als in
Führungspositionen. Betroffene versprechen sich davon Sympathie und besse
Aufstiegschancen, weil sie unter Beweis stellen, wie viel sie arbeiten können.
Laut Kerstin Hof ist allerdings genau das Gegenteil der Fall. Wer auch einfach mal nein sagen könne, mache sich als
Ansprechpartner wertvoller. Sprich, nicht die die Gefälligkeitsfalle zu tappen und auch mal Nein zu sagen, kann sich positi
auswirken als zum willigen Gehilfen für die anderen zu werden. „Viele haben Angst, sich unbeliebt zu machen, wenn sie n
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14.02.14 18:30
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sagen. Dabei ist das gerade auch ein Zeichen von Profil und Stärke. Wenn ich auch mal Nein sage, kann ich mir sogar
Respekt verschaffen, auch beim eigenen Chef“, macht Kerstin Hof Mut.
Ihr Tipp, wie Arbeitnehmer es schaffen, Stärke zu zeigen und „Nein“ zu sagen: Selbstbeobachtung. „Sich eine Zeit lang au
der Vogelperspektive zu beobachten und herauszufinden, aus welchen Motiven ich Gefallen immer wieder annehme, kann
mir helfen, mich zu behaupten“, rät Kerstin Hof.
Quelle: Fotolia
Situationsanalysen können helfen
Eine Möglichkeit, wie man es schafft, nicht zum Mädchen für alles zu werden, ist es, Alternativen anzubieten. Diplomatisch
aber freundlich und bestimmt können Betroffene Grenzen ziehen und gleichzeitig die eigenen Prioritäten deutlich machen
Angeboten wie „Ich muss erst mein eigenes Projekt fertig machen, aber danach kann ich dir helfen“, stößt man den Bittste
nicht vor den Kopf und schafft sich trotzdem Luft, erst die selbst gesetzten Aufgaben zu erledigen. Außerdem kann man d
Folgen verdeutlichen, die entstehen können, wenn der Gefallen angenommen wird. „Ich bin nicht die qualifizierteste Perso
im Team“ oder „Wenn ich diese Aufgabe übernehme, wird sich der Abgabetermin von meinem Projekt nach hinten
verschieben“ sind Möglichkeiten, dem Gegenüber deutlich zu machen, dass er lieber einen anderen Kollegen fragen soll.
Hilft auch das nichts, kann dramatisiert werden. Sätze wie „Ich fühle mich bei dieser Sache sehr unwohl“ zeigen dem
Bittsteller, dass er es lieber an anderer Stelle versuchen soll. Eine weitere Option ist der sogenannte Spiegel, sprich dem
gegenüber zu verdeutlichen, dass er den gewünschten Gefallen auch wunderbar selber ausführen kann. „Ich kann dir da
wirklich nicht helfen. Der Chef hat dir die Aufgabe und Verantwortung übertragen. Er hat sich sicher etwas dabei gedacht.“
Gespickt mit freundlichen Worten und der richtigen Portion Charme kann auch das zum Erfolg führen.
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Kerstin Hof hat noch einen weiteren Tipp: Eine Analyse der Situationen, in den
der Arbeitnehmer um einen Gefallen gebeten wird. Kommt ein bestimmter Koll
immer wieder mit der Bitte, kleine Gefallen zu leisten, sei es Zeit für ein Gesprä
„Dann ist es notwendig, sich mit dem Gegenüber in einer ruhigen Minute
auseinander zu setzen und klar zu sagen, dass es so nicht geht“. Dass das nic
von heute auf morgen erfolgt, sei klar. Aber nichts ist unmöglich, Schritt für Sch
kann sich der Arbeitnehmer stark machen und lernen, „Nein“ zu sagen. „Wicht
ist, dass die eigene Arbeit nicht unter den Gefälligkeiten leidet und dass der
Arbeitnehmer seine gesetzten Prioritäten verfolgen kann“, betont Kerstin Hof. W
das schafft, erhält Respekt und zeige Stärke und Profil vor dem Chef und den
Kollegen.
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