Heartbeat (2): Perspektivenwechsel Hauptgedanken der Predigt vom 22. März 2015 Prediger: Marcel Locher Ort: Christliches Zentrum Buchegg Bibeltext: Jesaja 40,27-31 Es ist ein Vorrecht für mich, Gottes Wort zu verkündigen, sei es in einer grossen oder kleinen Gemeinde, weil ich weiss, dass Gottes Wort Kraft hat. Es hat deshalb Kraft, weil dahinter ein lebendiger Gott steht, und dieser lebendige Gott ist in unserer Mitte. Weil Er lebt, dürfen wir Hoffnung haben. Deshalb ist es ein Vorrecht für mich, heute in dieser Erwartung, mit dem Wort Gottes zu dienen. Gott kennt dich, aber vielleicht bist du hier und kennst Gott nicht, aber Gott kennt dich, Er liebt dich und ist interessiert an deinem Leben. Seine Gedanken sind gute Gedanken über deinem Leben, weil Er Liebe ist. In unserem Leben gehen wir immer wieder durch Situationen hindurch, die nicht unbedingt einfach sind. Jeder von uns kennt das. Herausforderungen gehören zu unserem Leben, und manche Krisensituation gehört auch zum Leben. Da spielt es keine Rolle, ob du an Gott glaubst, mit ihm unterwegs bist oder nicht; das Leben des Menschen ist gekennzeichnet durch verschiedene Herausforderungen und Krisensituationen. Auch Gläubige fragen sich manchmal, Gott, wo bist du, bist du überhaupt noch hier? Hast du mich verlassen? Krisensituationen sind Teil unseres Lebens, wir suchen sie nicht, sie kommen einfach. Probleme in der Familie, Kinder, die Wege gehen, Nöte am Arbeitsplatz, Jobverlust, wo du dastehst und dich fragst, wie soll es weitergehen, Herr, bist du überhaupt noch da? In solchen Krisensituationen ist es ganz wichtig, sich die Frage zu stellen, worauf ist in dieser Situation mein Blick gerichtet. Die Nöte können manchmal so gross werden wie Berge, und du weisst nicht, wie du überhaupt noch weitergehen kannst. Siehst du die Mauer, siehst du die Sackgasse, bist du ohne Hoffnung, hast du die Kraft verloren, oder ist dein Blick auf etwas anderes gerichtet; das ist hier entscheidend. Wenn ich heute über das Thema spreche „Perspektivenwechsel“, dann ist das etwas, das in meinem Leben immer wieder ganz wichtig ist: Ich muss einen Stand einnehmen, wo ich die richtige Perspektive inmitten meiner Kämpfe kriege. Die einzige Perspektive für jemand, der Gott kennt, ist, von Gott her die Dinge zu sehen. Das ist aber gar nicht immer so einfach. Man ist herausgefordert, in der Situation die Perspektive zu wechseln. Die Betrachtungsweise inmitten unserer Herausforderung ist sehr entscheidend. Ich lese einen Text, von dem ich ausgehen will, und zwar in Jesaja 40,27-31: Warum sagst du Jakob und sprichst du, Israel, mein Weg ist verborgen vor dem Herrn, und meinem Gott entgeht mein Recht. Hast du es nicht erkannt, hast du es nicht gehört, denn Er ist der Gott, der Herr, der Schöpfer der Enden der Erde. Er ermüdet nicht, und Er ermattet nicht. Unergründlich ist seine Einsicht. Er gibt dem Müden Kraft, und dem Ohnmächtigen mehrt Er die Stärke. Jünglinge ermüden und ermatten, und junge Männer straucheln und stürzen, aber die auf den Herrn hoffen, gewinnen neue Kraft, die heben die Schwingen empor wie Adler, sie laufen und ermatten nicht, sie gehen und ermüden nicht. Ein wunderbarer Text und so zentral für unser Leben, was Jesaja hier zum Ausdruck bringt. Dieser Text spricht prophetisch in eine Situation hinein, die das Volk heimsuchen wird. Es ist eine Situation, in der das Volk durch ein fremdes Heer von Nebukadnezar aus Israel herausgenommen und nach Babylon deportiert wird. Dieser Text spricht dort schon prophetisch hinein. Das Volk hat nicht auf die Stimme des Herrn gehört, als Propheten kamen und gesagt haben, ihr geht Wege, die dem Herrn nicht gefallen, euer Gottesdienst ist nur ein äusserlicher Gottesdienst, ihr dient dem Herrn nicht mit euren Herzen, sondern nur mit euren Lippen. Ihr habt nur noch eine Form des Gottesdienstes, aber den Inhalt kennt ihr nicht, und den Herrn stellt ihr nicht ins Zentrum. Die Propheten kamen und haben geredet und gesagt, kehrt um, denn wenn ihr nicht umkehrt, werde ich das Gericht bringen. 1 Jesaja spricht hier prophetisch mitten in diese Gerichtssituation hinein, was dann auch eingetroffen ist, nämlich dass das Volk deportiert worden ist. Diese Verse lassen uns etwas spüren von der geistlichen Not, in der sich das Volk damals befunden hat. Diese Deportation war ein tiefer Einschnitt in die Geschichte von Israel und für die Beziehung mit ihrem Gott. In Babylonien ging es ihnen nicht unbedingt materiell schlecht, aber sie waren fern von Jerusalem, fern vom Tempel, und auch fern von Gott. Wo bist du, Herr, hast du uns vergessen, sind unsere Wege verborgen von dir, bist du nicht der lebendige Gott? Warum konnte Nebukadnezar über uns siegen, und warum konnte diese Not über uns kommen, fern von Jerusalem? Diese Frage, wo bist du Herr, stellen die Menschen immer wieder, vor allen in Notsituationen. Manchmal stellt ein Mensch diese Frage in der Not, und hat eine ehrliche Frage an den Herrn, und vielleicht ist es auch eine Anklage vor Gott. Manche Notsituation kommt in unser Leben hinein, weil wir Wege gehen, die nicht die Wege Gottes sind, dass wir zwar schon sagen, Gott, ich glaube an dich, aber nicht der Wille Gottes steht im Zentrum, sondern unser eigener Wille. Das ist Religiosität. Du kannst jeden Sonntag in den Gottesdienst kommen und Gott anbeten, aber in deinem Leben ohne Gott leben; das ist religiös. Du kannst pfingstcharismatisch religiös sein, aber Gott ist nicht interessiert an der Hülle, sondern am Inhalt. Gott ist interessiert, was in unserem Herzen wirklich an Wegen da ist, aber das Volk Israel diente Gott nur äusserlich. Manche Not kommt in unser Leben hinein aufgrund von falschen Wegen, die wir gegangen sind. Eine Beziehung zerbricht, Ehen zerbrechen; das ist nicht immer Schicksal, sondern weil man eigene Wege geht. Dann kann es zu dieser Anklage Gottes kommen, Gott, wo bist du, warum hast du das zugelassen? Aber, und das ist ganz wichtig, nicht jede Not in unserem Leben ist Ursache von falschen Wegen. Es wird ja auch diese Theologie vertreten, wenn du mit Gott unterwegs bist, dann geht es dir immer gut, du bist gesegnet, materiell, körperlich, familiär, und wenn da irgendetwas nicht stimmt, dann ist es, weil du nicht richtig lebst. Kennt ihr das? Und dann brauchst du in deiner Not genau solche Leute, die diese These vertreten; das brauchst du wirklich nicht! Die Bibel zeigt uns, dass nicht jede Not aufgrund von Sünde und persönlichem Versagen in das Leben eines Menschen kommen kann. Johannes 9, 2: „Sie sahen einen Blinden von Geburt an und sagten: Herr, wer hat gesündigt, dieser, oder eine Eltern.“ Irgendjemand muss etwas falsch gemacht haben, sonst wäre dieser Mensch doch nicht blind! Jesus sagte zu ihnen sehr bemerkenswert, weder er noch seine Eltern haben gesündigt, denn die Werke Gottes sollen jetzt an ihm offenbar werden. Es gibt ein Leben unter dem Bereich der Anfechtung des gefallenen Zustands, und in diesem befinden wir uns. Auch wir können körperlich angefochten sein, denn wir leben in einem Zusammenhang der Vergänglichkeit und auch des Kampfes. So kannst du wirklich mit Gott vorangehen, und vielleicht gerade, weil du mit Gott vorangehst, durch Kämpfe hindurchgehen. Das passt manchen nicht in diese Theologie hinein, das kann doch gar nicht sein, Gott ist doch der, der mich segnen muss. Segen bedeutet eben, dass es einem gut geht. Paulus lässt hineinblicken in sein Leben im 2. Korinther 1,8: Ich möchte euch nicht in Unkenntnis lassen über die Anfechtungen, die wir erlebt haben, als wir das Evangelium in Asien verkündigten. Wir wurden versucht über unsere Kräfte hinaus, so dass wir sogar an unserem Leben verzweifelten. Paulus war nicht weichgespült, denn er hat sogar Steine am Kopf ausgehalten und Ablehnung, aber offensichtlich gab es dort eine Situation, wo er sagte, wir waren mit Gott unterwegs, da wurden wir so bedrängt, dass wir dachten, es gehe nicht mehr weiter. Dann aber sagte er, wir haben unser Leben Gott gegeben, und dann hat Gott uns auch aus dieser Situation herausgerettet, aber es hätte auch sein können, dass wir nicht überleben würden. Das passt uns manchmal nicht, und so gibt es eben auch die Frage, Gott, wo bist du, als Klage vor Gott, wo ich mein Herz ausschütte und sage, Herr, ich will dir doch dienen, ich gehe deine Wege, aber Herr, ich höre dich nicht mehr, wo bist du? Menschen in der Bibel, und das gefällt mir, auch die Psalmen und Klagelieder, schütten ihr Herz vor Gott aus mit ehrlichen Fragen desjenigen, der mit Gott leben will; das darfst du. Wisst ihr, dass wir einen Hohepriester haben, der mitfühlen kann mit unserer Schwachheit? Unser Gott ist nicht über dem Staub der Welt, sondern Er kam mitten hinein in den Staub der Welt, und Er weiss genau, wie es uns geht mitten in unseren 2 Anfechtungen. Wir können kommen und sagen, Herr, ich verstehe es nicht mehr. Die Bibel zeigt uns viele solche Gebete, auch in den Psalmen. Das ist nicht eine Anklage Gottes, sondern es ist eine Klage vor Gott, wo wir unser Herz vor Gott ausschütten. Es gibt Phasen, und die kennst du vielleicht auch, ich selber auch, wo du dich fragst, Herr, was tust du momentan, ich verstehe momentan nicht, was deine Wege sind. Ich weiss zwar, ich bin mit dir unterwegs, und ich will deinen Willen tun von ganzem Herzen, aber ich spüre und verstehe nicht, was jetzt geschieht. Kennst du solche Phasen? Mir ging es auch schon so, dass ich das Gefühl hatte, wie wenn ich ein Steinblock wäre und der Meissel des Bildhauers Gottes mich formt; ich spürte die Schläge. Ich wusste nicht, was der Herr formen wollte. Dann ist es wichtig, dass wir auch ehrlich vor Gott sind und Ihm unser Herz ausschütten. Es ist ganz entscheidend, welches Gottesbild wir haben. Das Bild Gottes in deinem Herzen, so wie du Gott in deinem Herzen siehst, wird ganz entscheidend dazu beitragen, wie du in solchen Notsituationen reagierst. Ich hatte einmal ein Gespräch mit einem Menschen, der mir gesagt hatte, er glaube, dass Gott Freude daran habe, ihn zu schlagen, gegen die Wand laufen zu lassen; es passieren ihm immer solche Dinge. Ich antwortete ihm: Weisst du, was du mir jetzt sagst, ist nicht der Gott, den ich kenne. Dein Gottesbild vermittelt mir, dass du einen sadistischen Gott vor Augen hast, aber unser Gott ist nicht einer, der Freude am Leiden hat, sondern der für uns gelitten hat, ein Gott, der liebende Arme hat, die er offen hat für die Menschen und die Schöpfung; das ist unser Gott, ein Gott der Liebe und der Zuwendung, ein Gott, der für die Menschen da ist. Genau das war das Problem von Israel in diesem prophetischen Wort von Jesaja. Er will den Blick des Volkes wegrichten von dieser Lage, sind unsere Wege verborgen vor dem Herrn, und er will ihnen den Blick auf Gott richten, und ihnen inmitten der Not und Herausforderung eine Sicht des Glaubens eröffnen. Jesaja will die Augen und vor allem die Herzen des Menschen inmitten dieser Not wegwenden und hinwenden zum lebendigen Gott. Und jetzt wendet er ihren Blick: Hast du nicht erkannt, oder hast du es nicht gehört, mein ewiger Gott ist der Herr, der Schöpfung der Enden der Erde. Natürlich hat Israel das gehört, denn sie hatten ja die Schriften und Propheten. Ein ewiger Gott, Er ist der Gott des Bundes, der sich Abraham offenbart hat, der das Volk aus Ägypten herausgeführt und einen Bund geschlossen hat am Sinai, ein ewiger Gott. Jesaja will dem Volk sagen, Gottes Liebe, Gottes Zusagen zu dir ändern sich nicht, weil Er ein ewiger Gott ist. Er ist nicht gestern so, und heute so. Er ist nicht wankelmütig wie ein Mensch, Er ist auch nicht launisch, sondern Er ist in sich immer derselbe. Er ist voller Liebe in seinem Bund dir zugewendet. Sein Herz ist offen, Volk Gottes. Jakobus 1,17: Gott hat keine Schatten in sich, Er ist voller Licht, und jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk kommt von Ihm. Das wird deutlich, dieses Wesen Gottes, die ewige Zuwendung Gottes zu seinen Menschen, in Jesus Christus. Als Jesus am Kreuz von Golgatha stirbt, zeigt Er der Menschheit: Ich liebe euch. Nicht, weil wir es verdient hätten, nicht weil wir irgendetwas getan hätten, was gut wäre, sondern weil Gott sich nicht ändert, weil Gott der Bundesgott ist, Er hat diese Schöpfung geschaffen, und Er verlässt sie nicht, sondern führt sie zur Vollendung hin; ein ewiger Gott. Dann sagte er: Er ist der Schöpfer der Enden der Erden. Hast du das vergessen, Volk Gottes? Am Anfang schuf Gott Himmel und Erden, und Finsternis lag über der Erde. Und Gott sprach. Aus dem Nichts heraus schuf Gott all das, was du siehst, Volk Gottes in Babylon. Die Babylonier haben die Sterne verehrt, das waren ihre Götter. Jesaja sagte, hebe deine Augen auf zu all dem, was du siehst, das ganze Sternenmeer, das ganze Universum; kannst du diese Dimension erfassen? Können die Wissenschaftler schon heute erfassen, wie gross das Universum ist? Nein. Das ist Schöpfung, das ist sichtbar. Das Volk fühlte sich dort in Babylonien am Ende der Welt, weit weg von Jerusalem. Jesaja sagt, auch hier ist der Herr der Schöpfer, der Bundesgott, bei euch. Er ist der Weltenlenker, weil Er der Herr ist. Und jetzt möchte ich dir etwas sagen, Volk Gottes: Wenn Gott die ganze Schöpfung geschaffen hat und die ganze Welt lenkt, dann ist auch dein Leben in seiner Hand und lenkt es. Hast du es vergessen, hast du es nicht mehr im Blick, Volk Gottes? Und weil Er der Schöpfer ist, weil Er der Herr ist, ist auch deine Not, in der du drin stehst, nicht zu gross für Ihn. Weil Er der Schöpfer ist, ist Er auch die Quelle aller Kraft. 3 Jesaja 40,29-31: Er gibt dem Müden Kraft und dem Ohnmächtigen mehrt Er die Stärke, Jünglinge ermüden und werden matt, und junge Männer straucheln und stürzen. Jesaja will dem Volk Gottes vor Augen führen, vertraue nicht auf deine Kraft und deine Stärke. Er ist die Quelle unserer Kraft, unserer Freude, Er ist die Quelle inmitten unserer Not, zu der wir kommen dürfen; Er ist der Herr. Deshalb ist es ganz wichtig, dass wir nicht mit unseren menschlichen Ressourcen rechnen, sondern mit Gottes Ressourcen. In Jesus Christus haben wir Anteil an der Fülle Gottes bekommen. Kolosser 2,9: In Ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig, und ihr seid in Ihm zur Fülle gebracht. Wir haben Anteil an dieser Lebensfülle Gottes mitten in unserer Schwachheit und Kämpfen, Er ist unsere Quelle, Er ist der Herr und der ewige Gott. Das wollte Jesaja Israel prophetisch in die Notsituation von Babylon hineinrufen, ihren Blick wegrichten von der Situation und hinrichten auf den ewigen Gott, den Bundesgott, den Schöpfergott, die Quelle allen Lebens. Schau nicht auf die Situation, blicke weg von der Situation hin auf diesen Gott, der mit dir im Bunde steht.Ich möchte dich heute fragen, hast du offene Augen für die Grösse Gottes und seine Kraft und seine Macht? Der Unterschied in den Herausforderungen unseres Lebens besteht darin, welche Blickrichtung wir einnehmen. Als Israel im Kampf stand mit den Philistern, da kam ein mächtiger Kämpfer an die Frontreihe, Goliath. Er war ein Mann wie ein Baum, und auch sein Speer war wie ein Baum. Ein Kämpfer von Jugend an; er war geübt im Kampf und fürchtete sich vor niemandem. Das ganze Volk zitterte vor Goliath, aber dann kam David und trat dem Goliath entgegen und sagte: Du kommst mit dem Schwert zu mir, aber ich komme im Namen des Herrn des Höchsten, den du verspottet hast. David wusste: Den Kampf, in dem ich jetzt drinstehe, ist nicht mein Kampf, sondern Gottes Kampf, und ich gehe jetzt dieser Herausforderung entgegen im Namen Gottes. In unserem Leben können auch solche Goliaths aufstehen; kennst du Situationen, in denen du voller Angst bist? Kennst du die schlaflosen Nächte, wo sich die Gedanken anfangen zu drehen, wo Angst wie eine Decke auf dich kommen will und du keine Perspektive mehr hast? Wo du in Situationen drin bist, dass du denkst, das schaffst du niemals; das sind die Goliaths Erfahrungen. Wir werden hier nur überwinden, wenn wir den Blick von Goliath weg auf Gott richten, denn wir werden niemals aus eigener Kraft überwinden, sondern nur durch Gottes Kraft. Das ist die Glaubensperspektive, das Sichtbare ist dieser Goliath, das sind diese Herausforderungen, das ist real und steht vor dir; das mag dich bedrängen, aber der Glaube ist nicht auf das Sichtbare gerichtet (Hebräer 11), sondern auf den unsichtbare Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat. Und mit diesem Gott darf ich rechnen in meiner Herausforderung und in meinen Kämpfen. Ich habe vielleicht versagt, aber da ist dieser Gott, der treu ist und auf den ich meinen Blick richten darf, und der mich nicht im Stich lässt. Das ist unsere Perspektive in Jesus Christus, wir sind Kinder Gottes, und sein Geist ist in unser Herz ausgegossen, und wir rufen Abba, lieber Vater, vor dem Thron Gottes. Dieser Gott ist nicht weit weg, das ist der Unterschied zur Religion, denn diese hat eine Form, aber Christus kam nicht, um eine Religion zu verkünden, sondern, uns eine Tür zu öffnen, um als Kinder Gottes vor Gott zu sein. Als Kind Gottes habe ich Zugang zum Thron Gottes. Am Anfang haben wir das Gefühl, Gott kommt spät, aber er kommt nie zu spät, und der Thron Gottes ist für uns nicht ein Gerichtsthron in Jesus, wo Er auf unsere Fehler schaut und uns diese vor Augen hält, sondern unser Gott ist ein Bund der Gnade. In Jesus Christus hat Gott, wenn du Ihn als deinen Herrn angenommen hast, ja zu dir gesagt. Er hat dir all deine Sünden vergeben, und du hast einen freien Zugang zum lebendigen Gott. Das ist Evangelium, die Frohe Botschaft, eine Botschaft, die froh macht mitten in den Kämpfen, den Blick aufzuheben, hinzuschauen auf das Kreuz. Er wurde begraben und ist auferstanden und sitzt zur Rechten des Vaters, und ich darf zu Ihm kommen. Ich darf wissen, Gott ist für mich, egal, welche Kämpfe um mich herum toben. In seinen Händen, in seinen Armen, bin ich geborgen. 4 Paulus schreibt in Römer 8,35: Wer will uns scheiden von der Liebe Christi, Bedrängnis oder Angst oder Verfolgung oder Hungersnot, Gefahr oder Schwert, wie geschrieben steht: In deinem Willen werden wir getötet den ganzen Tag, wir sind geächtet wie Schlachtschafe, aber in diesem allem sind wir mehr als Überwinder durch den, der uns geliebt hat. Ich bin überzeugt, dass wir weder Tod noch Leben weder Engel noch Gewalten weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges weder Höhen noch Tiefen noch irgendein anderes Geschöpf uns wird scheiden können von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn. Paulus sagt, er sei überzeugt, dass weder Tod noch Leben uns trennen können, denn in Ihm sind wir mehr als Überwinder. Wenn jemand zu mir sagt, ich sei ein Überwinder, dann wäre das schon super. Aber wie kann ich mehr sein als ein Überwinder? Du bist deshalb mehr als ein Überwindern, weil Jesus in deinem Leben ist, der überwunden hat! Ich bin in seinen Händen geborgen und mehr als ein Überwindern, weil Gott für uns ist in Christus Jesus. Gott hat ja und amen gesprochen durch das, was Er in Jesus Christus für uns vollbracht hat. Jesaja will die Augen des Volkes in ihrer Not für den lebendigen Gott öffnen, damit sie Gott neu vertrauen und Ihn neu in die Mitte ihres Lebens stellen. Manchmal ist Gott in unserem Leben eine Randerscheinung. Wir widmen Ihm den Sonntag, vielleicht auch noch abends unter der Woche im Hauskreis. Lasst Gott nicht am Rande deines Lebens stehen, nehmt Ihn ins Zentrum eures Lebens! Richte deinen Blick voll auf Ihn und gehe deinen Weg von morgens bis abends in der Blickrichtung mit Ihm, von Montag bis Sonntag. Es ist ein befreiendes Leben, wenn der lebendige Gott an unserer Seite steht. Egal, wo wir sind, der Herr ist mit uns. Jesaja ermutigt zum Vertrauen auf Gott im Jesaja 40,31: Aber die auf den Herrn hoffen, gewinnen neue Kraft. Sie heben die Schwingen empor wie die Adler. Sie laufen und ermatten nicht, sie gehen und ermüden nicht. Aber die auf den Herrn harren, das heisst, mitten in der Situation ihren Blick hinrichten auf den lebendigen Gott und sagen, Herr, auf dich hoffe ich, du bist mein Gott. Du hast einen Bund mit mir geschlossen durch Jesus Christus, den lebendigen Gott, der Schöpfer der Enden der Erde, der ewige Gott.Und dann kommt Gottes Gegenwart und hebt dich aus der Situation und schenkt dir mitten in der Situation eine andere Perspektive, die Perspektive eines Adlers. Hühner Perspektive, oder Adler Perspektive? Als Hühner picken wir im Dreck und suchen nach Samen mitten vor der Wand, aber als Adler kommt die Gegenwart des Herrn in unser Leben hinein und hebt uns hoch; wir sehen diese massiven Alpen aus Gottes Perspektive. Warst du auch schon mal im Flugzeug und hast auf die Erde hinunter geschaut? Wie gross sind da die Berge. Aber es ist nicht etwas, was du tun kannst, sondern etwas, was Gott in deinem Herzen tut. Er gibt dir, indem du auf Ihn hoffst und harrst, Aufwind, eine neue Blickrichtung auf die Situation, in der du drinstehst. So möchte ich dich heute einfach ermutigen, vertraue neu dem Herrn. Schaue auf Gott und nicht auf die Situation. Wie tust du das? Indem du anfängst, Gott anzubeten. Amen. fb 5
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