3 Vorwort Steffen Becker Gemeinde- diakon „wie du mir, so ich dir“

Vorwort
Steffen Becker
Gemeindediakon
„Wie du mir, so ich dir“
Wer kennt es nicht, dieses Sprichwort.
Oder ähnliche Redensarten: „Auge um
Auge, Zahn um Zahn“ oder „Es mit
gleicher Münze heimzahlen“. Ja, manchmal
möchte man gerne zurückgeben: wenn
man verletzt wurde, Enttäuschungen
erfahren hat, betrogen wurde. Dann soll
der andere es ähnlich erleben, spüren wie
das ist, verletzt zu sein.
Eine ganz menschliche Reaktion. Diese
Reaktion ist nicht neu, sondern so alt wie
die Menschheit. Aber ist sie damit auch in
Ordnung?
Die Jahreslosung für 2015 aus dem
Römerbrief lenkt den Blick weg vom
anderen, hin zu Christus. „Nehmt einander
an, wie Christus euch angenommen hat zu
Gottes Lob.“ Römerbrief 15,7
Oder übertragen: „Wie DU, Christus,
mir getan hast, so tue ich DIR, meinem
Nächsten.“
„Wie Christus mir getan hat“: das heißt doch
wie er mich liebt, mich annimmt, mir vergibt,
mir immer wieder eine Chance gibt, mich
nicht verloren gibt ...
SchwerPunkte
Dezember 2014 bis
Februar 2015
„So tue ich meinem Nächsten“: so möchte
ich handeln, lieben, vergeben, eine Chance
geben, nicht aufgeben.
In der Tat ein hoher Anspruch, eine große
Herausforderung. Etwas, was wir kaum aus
uns heraus tun können, weil wir oft anders
gelehrt, erzogen und geprägt sind.
Der Schlüssel liegt nicht in uns, sondern
bei Christus. Wo wir durch Jesus Christus
geliebt und angenommen sind, da hat unser
Leben einen unvergänglichen Wert. Da darf
ich als Beschenkter, als begnadigter Sünder
etwas von dieser Gnade weitergeben, auch
wenn ich scheinbar oder offensichtlich im
Recht bin.
Wenn Christus uns großzügig begnadigt hat,
dann brauchen wir nicht mehr kleinlich das
eine gegen das andere aufrechnen.
Die Jahreslosung möchte uns ermutigen,
unseren Nächsten mit den Augen Jesu Christi
zu sehen, ihn anzunehmen, Vergebung zu
leben, Liebe zu üben. Dadurch, so sagt es
der Vers aus dem Römerbrief, wird Gott
gelobt – oder mit anderen Worten: wenn
wir so handeln, dann wird Gott geehrt und
wir machen ihm eine große Freude.
Ihr
Steffen Becker
Gemeindediakon
3