16.09.16 Wirtschaft Schweiz: SNB Zinsentscheid letzte: -0.75%; erwartet: -0.75%; aktuell: -0.75% Die Schweizerische Nationalbank belässt das Zielband für den Dreimonats-Libor unverändert bei -1.25% bis -0.25%. Nachdem die Europäische Zentralbank im Vorfeld keine weiteren Massnahmen beschlossen hatte und sich der EUR/CHFWechselkurs in den letzten Wochen stabil zeigte, hätte eine Anpassung der Geldpolitik doch sehr überrascht. Überraschend war jedoch die erneute Senkung der bedingten Inflationsprognose. Aufgrund der sich erholenden Weltwirtschaft und den in den letzten Monaten gestiegenen Rohwarenpreise war vielmehr von einer etwas höheren Inflationsprognose auszugehen. Bis zum ersten Quartal 2017 bleibt der Verlauf der Inflation zwar nahezu gleich. Danach dämpfen jedoch gemäss der Schweizerischen Nationalbank die etwas weniger günstigen Aussichten für die Weltwirtschaft die Teuerung in der Schweiz. Die SNB geht zwar weiterhin davon aus, dass sich das moderate Wachstum der Weltwirtschaft fortsetzen wird, hat jedoch ihre Wachstumserwartungen für Grossbritannien und die Eurozone deutlich nach unten revidiert. Denn die Entscheidung Grossbritanniens für einen Austritt aus der Europäischen Union habe beträchtliche Unsicherheit ausgelöst, was das Wirtschaftswachstum negativ beeinflusst. Die Schweizerische Nationalbank wird sich demnach noch längere Zeit nicht mit der Frage einer Leitzinserhöhung auseinandersetzen müssen. Dies, obwohl die Nationalbank für 2016 ein solides Wirtschaftswachstum für die Schweiz von rund 1.5% erwartet. Für die Schweizerische Nationalbank bleibt die negative Zinsdifferenz zum Ausland, im Speziellen zur Eurozone, das zentrale Element der Geldpolitik. Solange die EZB also an ihrer ultraexpansiven Geldpolitik festhält, ist eine Zinserhöhung auch in der Schweiz kein Thema. Eine erste Zinserhöhung der SNB erwarten wir frühestens im zweiten Halbjahr 2018. Weiterführende Informationen zum SNBZinsentscheid finden Sie in der neuesten Ausgabe unserer Publikation „Zins Focus“, welche über den folgenden Link abonniert werden kann: https://www.sgkb.ch/de/ueber-uns/newsletter UK: Zinsentscheid Bank of England (BoE) letzte: 0.25%, erwartet: 0.25%, aktuell: 0.25% Die Bank of England sieht vorerst von einer weiteren geldpolitischen Lockerung ab und belässt die Leitzinsen bei 0.25%. Allerdings erwartet der geldpolitische Ausschuss der Bank of England eine weitere Zinssenkung noch in diesem Jahr. Zwar seien einige kurzfristige Indikatoren etwas besser als erwartet, die Einschätzung des britischen Konjunkturausblicks bleibe jedoch unverändert düster. USA: Philadelphia Fed Geschäftsklima (Sep.) letzte: 2.0; erwartet: 1.0; aktuell: 12.8 Der gestern veröffentlichte Geschäftsklimaindex der Philadelphia Fed, welcher die Aktivität im Industriesektor misst, zeigt sich deutlich verbessert. Verbessert haben sich insbesondere die Komponenten „Auftragseingang“ und „Offene Aufträge“. Nach den eher enttäuschenden Daten der letzten Monate stimmt dieser Rebound positiv. Weiterhin gut werden auch die Erwartungen für die nächsten 6-12 Monate bewertet. USA: Erstanträge Arbeitslosenhilfe (10. Sep.) letzte: 259K; erwartet: 265K; aktuell: 260K USA: Bezüger Arbeitslosenhilfe (3. Sep.) letzte: 2142K; erwartet: 2150K; aktuell: 2143K Die Zahl der wöchentlichen Neuanträge auf Arbeitslosenhilfe blieb in der vergangenen Woche stabil auf sehr tiefem Niveau. In der Woche vom 10. September haben 260‘000 Personen Arbeitslosenhilfe beantragt. Der aussagekräftigere Vierwochenschnitt fiel dadurch nochmals leicht auf 260‘750 Erstanträge. Der Grundtrend bleibt somit klar positiv und wir erwarten, dass sich der USArbeitsmarkt weiterhin solide entwickeln wird. Die Angaben in diesem Dokument und insbesondere die Beschreibung zu einzelnen Wertpapieren stellen weder eine Offerte zum Kauf der Produkte noch eine Aufforderung zu einer andern Transaktion dar. Sämtliche in diesem Dokument enthaltenen Informationen sind sorgfältig ausgewählt und stammen aus Quellen, die vom Investment Center der St.Galler Kantonalbank AG grundsätzlich als verlässlich betrachtet werden. Meinungsäusserungen oder Darstellungen in diesem Dokument können jederzeit und ohne vorherige Ankündigung geändert werden. Es wird keine Garantie oder Verantwortung bezüglich der Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen übernommen. Die St.Galler Kantonalbank AG ist von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA (Einsteinstrasse 2, 3003 Bern, Schweiz, www.finma.ch) reguliert und beaufsichtigt. 16.09.16 Aktienmärkte US-Aktienmärkte: DowJones: +0.99%, S&P500: +1.01%, Nasdaq: +1.47% Europäische Aktienmärkte: EuroStoxx50: +0.30%, DAX: +0.51%, SMI: +0.27% Asiatische Märkte: Nikkei 225: +0.54%, HangSeng: +0.63%, S&P/ASX 200: +1.07% Die amerikanischen Märkte haben am Donnerstag klar fester geschlossen. Sie profitierten von nachlassenden Spekulationen auf eine USLeitzinsanhebung kommende Woche. Bei den Einzelwerten konnte Apple seinen nun drei Tage andauernden Höhenflug fortsetzen und legte um 3.4% zu. Damit gewannen die Aktien in den vergangenen Tagen rund 12%, was dem grössten Wochengewinn seit fünf Jahren entspricht. Aufgrund der massiven Vorbestellungen ist das seit heute verkaufte iPhone 7 bereits vergriffen und in den Läden nicht mehr verfügbar. Der SAP-Konkurrent Oracle konnte im vergangenen Quartal den Umsatz um 2% und den Gewinn um 5% gegenüber Vorjahr steigern. Der Erlös im Cloudgeschäft erhöhte sich um 59% auf USD 969 Mio. während das klassische Lizenzgeschäft bei USD 5.8 Mrd. stagnierte. Das Hardwaregeschäft war mit Minus 19% weiter rückläufig. Mit den Zahlen wurden die Analystenerwartungen verfehlt und die Aktien gaben nachbörslich 1.9% nach. Die europäischen Aktienmärkte konnten die jüngste Verlustserie beenden und notierten zu Handelsschluss dank den starken US-Märkten im Plus. Im Branchenvergleich lagen die Versicherer (+1.24%) vorne. Am anderen Ende des Tableaus notierten die Chemiewerte (-0.5%), welche durch den Kursrutsch von Bayer (-2.3%) belastet wurden. Der Schweizer Aktienmarkt konnte danke einem Schlussspurt den fünftägigen Abwärtstrend stoppen. Tagesgewinner im SMI waren die Titel von Credit Suisse (+1.9%). Die Verlierer waren erneut die Luxusgüterhersteller Swatch (-1.4%) und Richemont (-1.7%), welche von zahlreichen Analysten nach dem Geschäftsupdate abgestuft wurde. Rohstoffmärkte Ölpreis WTI: USD 43.63 pro Fass Goldpreis: USD 1314.47 pro Unze Die Rohstoffmärkte hatten gestern einen ruhigen Tag. Am Ölmarkt überwiegt weiterhin die Sorge vor einem zu hohen Angebot, da die wichtigen Förderländer Libyen und Nigeria zuletzt einen Anstieg der Ölexporte angekündigt hatten. Kapitalmärkte Renditen 10 J: USA: 1.687%; DE: 0.016%; CH: -0.424% Am Ende eines Handelstages mit sehr vielen Konjunkturdaten und den Notenbankentscheiden in der Schweiz und Grossbritannien schlossen die Kapitalmärkte praktisch unverändert. Währungen US-Dollar in Franken: 0.9727 Euro in US-Dollar: 1.1236 Euro in Franken: 1.0929 Die Schweizerische Nationalbank setzt ihre Politik von gezielten Devisenmarktinterventionen wie gehabt fort. Entsprechend ruhig blieb es gestern an den Devisenmärkten. Patrick Häfeli, CFA Tobias Kistler, CFA Investment Center Die Angaben in diesem Dokument und insbesondere die Beschreibung zu einzelnen Wertpapieren stellen weder eine Offerte zum Kauf der Produkte noch eine Aufforderung zu einer andern Transaktion dar. Sämtliche in diesem Dokument enthaltenen Informationen sind sorgfältig ausgewählt und stammen aus Quellen, die vom Investment Center der St.Galler Kantonalbank AG grundsätzlich als verlässlich betrachtet werden. Meinungsäusserungen oder Darstellungen in diesem Dokument können jederzeit und ohne vorherige Ankündigung geändert werden. Es wird keine Garantie oder Verantwortung bezüglich der Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen übernommen. Die St.Galler Kantonalbank AG ist von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA (Einsteinstrasse 2, 3003 Bern, Schweiz, www.finma.ch) reguliert und beaufsichtigt.
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