Pressemitteilung - Markit Economics

Pressemitteilung
Einkaufsmanager Index™
MARKTSENSIBLE INFORMATION
SPERRFRIST: 3. Juni 2016, 10:00 MESZ / 08:00 UTC
Markit Composite Index Eurozone – Finaldaten
(Einschließlich Markit Dienstleistungsindex Eurozone)
Anhaltend gedämpftes Wachstum der Eurozone im Mai
Ergebnisse auf einen Blick:


Italien kühlt die Wirtschaft hingegen ab. Im
Vergleich zu den soliden Steigerungsraten in den
anderen Ländern vermeldeten Frankreich und
Italien jedoch nur gedämpfte Zuwächse.
Finaler Eurozone Composite Index:
53.1 (Flash 52.9, Finalwert April 53.0)
Finaler Eurozone Service-Index:
53.3 (Flash 53.1, Finalwert April 53.1)
Das 16-Monatstief beim Auftragseingang deutet
darauf hin, dass der Eurozone mit großer
Wahrscheinlichkeit auch in den kommenden
Monaten nur gedämpftes Wachstum ins Haus
steht. Erfreulicher war die Lage am Arbeitsmarkt,
hier beschleunigte sich der Stellenaufbau auf ein
Vier-Monatshoch.
Rangliste nach Composite Output Index (Mai):
Irland
59.1
2-Monatshoch
Spanien
54.8
3-Monatstief
Deutschland 54.5 (Flash: 54.7) 4-Monatshoch
Frankreich
50.9 (Flash: 51.1) 6-Monatshoch
Italien
50.8
17-Monatstief
Angesichts des anhaltend gedämpften Wachstums
der Eurozone im Mai liegt die Steigerungsrate im
zweiten Quartal 2016 bislang einen Tick unter der
des ersten Quartals.
Der finale Markit Eurozone Composite Index
®
(PMI ) legte gegenüber April minimal um 0.1
Punkte auf 53.1 zu und übertraf damit auch die
Vorabschätzung nur um 0.2 Punkte. Seit vier
Monaten pendelt der Index nun bereits um das im
Februar verzeichnete 13-Monatstief herum.
Wachstumsimpulse gingen auch im Mai vor allem
vom Servicesektor aus, der etwas stärker
expandierte als im April. Die Produktionssteigerungsrate in der Industrie schwächte sich
hingegen leicht ab.
Sowohl die vier Schwergewichtsländer als auch
Irland verzeichneten im Mai weiter Wachstum. Mit
beschleunigter Rate aufwärts ging es dabei in
Deutschland, Frankreich und Irland, in Spanien und
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In Deutschland ging es mit der Beschäftigung im
Mai stärker aufwärts als in den drei Vormonaten, in
Irland beschleunigte sich der Jobaufbau, und in
Italien und Spanien legte die Beschäftigung
ebenfalls zu. In Frankreich kam es hingegen zum
zweiten Mal innerhalb der letzten drei Monate zu
einem Jobabbau, hier wurden die leichten
Zugewinne im Servicesektor vom stärksten
Rückgang der Beschäftigtenzahlen in der Industrie
seit August 2014 überkompensiert.
Dass die Kapazitäten der derzeitigen Nachfrage
weitgehend entsprechen, zeigen die nahezu
unveränderten Auftragsbestände.
Die Einkaufspreise stiegen so kräftig wie seit zehn
Monaten nicht mehr, was vor allem auf die
anziehenden Rohstoffpreise (vor allem für Öl) und
die höheren Lohnkosten im Servicesektor
zurückzuführen war. Der erneute Rückgang der
Verkaufspreise fiel schwächer aus als in den vier
Vormonaten.
Sowohl in der Industrie als auch im Servicesektor
© Markit 2016
sanken die Verkaufs- bzw. Angebotspreise, was die
Unternehmen mit dem hohen Wettbewerbsdruck
und der gedämpften Nachfrage begründeten.
Lediglich in Deutschland und Irland wurden die
Verkaufspreise erhöht, in Spanien blieben sie
unverändert, und in Frankreich und Italien wurden
sie abermals reduziert.
Servicesektor:
Mit aktuell 53.3 Punkten erreichte der finale
Eurozone Service-Index im Mai ein 3-Monatshoch
und übertraf die Vorabschätzung um 0.2 Punkte. Der
vorläufige Durchschnittswert für das zweite Quartal
2016 fällt jedoch einen Tick niedriger aus als im
Vorquartal.
Beschleunigt hat sich das Wachstum in
Deutschland, Frankreich, Spanien und Irland. Die
italienischen Dienstleister vermeldeten hingegen
erstmals seit Dezember 2014 wieder leichte
Geschäftseinbußen.
Das 16-Monatstief beim Auftragseingang und der
niedrigste Wert bei den Geschäftsaussichten binnen
Jahresfrist seit letztem November deuten darauf hin,
dass
kurzfristig
wohl
nicht
mit
einer
Wachstumsbelebung zu rechnen ist. Die leicht
beschleunigten Auftragszuwächse in Spanien und
Irland wurden von verringerten Steigerungsraten in
den drei Schwergewichtsländern überkompensiert.
Der 19. Jobaufbau in Folge fiel im Mai stärker aus
als in den beiden Vormonaten. Aufwärts ging es mit
der Beschäftigung in allen von der Umfrage
erfassten Ländern. Irland und Deutschland
vermeldeten ein 3- bzw. 5-Monatshoch, in Spanien
beschleunigte sich der Jobaufbau leicht, in
Frankreich und Italien verlangsamte er sich
hingegen.
Anziehende Preise für gewisse Rohstoffe sowie die
höheren Transport-, Energie- und Lohnkosten
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© Markit 2016
sorgten dafür, dass die Einkaufspreise so stark
stiegen wie zuletzt vor dreieinhalb Jahren. Die
Angebotspreise sanken insgesamt nur minimal. So
wurde die Anhebung in Deutschland, Spanien und
Irland von der erneuten Reduzierung in Frankreich
und Italien überkompensiert.
Kommentar:
Chris Williamson, Chef-Ökonom bei Markit,
kommentiert den finalen Eurozone Composite PMI:
”Die finalen PMIs sind zwar etwas höher
ausgefallen als die Vorabschätzungen, von einer
spürbaren
Wachstumsbeschleunigung
der
Eurozone kann jedoch keine Rede sein.
Unsere Daten signalisieren für das zweite Quartal
2016 bislang ein BIP-Wachstum von 0.3%, was
zeigt, dass dem Aufschwung vom Jahresbeginn
schon wieder die Puste ausgegangen sein dürfte.
Und angesichts des niedrigsten Zuwachses beim
Auftragseingang seit knapp eineinhalb Jahren im
Mai droht auch der Juni wieder zu einer
Enttäuschung zu werden.
Eine derartig gedämpfte Entwicklung im zweiten
Quartal deutet darauf hin, dass das Wachstum
impulslos vor sich hindümpelt, was wiederum die
Geldpolitiker veranlassen dürfte, nach neuen
Wegen zur Stimulierung der Wirtschaftsaktivität
Ausschau zu halten.
Auf Länderebene zeichnen sich neben Lichtblicken
auch dunkle Wolken am Himmel ab. So scheint
sich das Wirtschaftswachstum in Deutschland und
Frankreich wieder leicht zu beschleunigen, Spanien
und Irland vermelden weiter robuste Wachstumsraten. Sorgenkind Nummer eins war im Mai Italien,
wo sich das Wachstum stark abgekühlt hat und die
Wirtschaft wegen der ersten Geschäftseinbußen im
dortigen Servicesektor seit knapp eineinhalb Jahren
nahezu stagnierte.”
Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte:
Markit
Chris Williamson, Chief Economist
Tel: +44-20-7260-2329
Mobil: +44-779-5555-061
E-Mail: [email protected]
Rob Dobson, Senior Economist
Tel: +44-1491-461-095
Mobil: +44-7826-913-863
E-Mail: [email protected]
Joanna Vickers, Corporate Communications
Tel: + 44-20-7260-2234
E-Mail: [email protected]
Anmerkungen der Herausgeber:
Der Markit Composite Index Eurozone (einschließlich Markit Dienstleistungsindex Eurozone) wird von Markit Economics erstellt und basiert
auf Umfragen unter einer repräsentativen Auswahl von rund 5000 Industrie- und Dienstleistungsunternehmen. Industrieumfragen werden in
Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, den Niederlanden, Österreich, Irland und Griechenland erhoben. Die Geschäftstätigkeit dieser
Länder entspricht 90 % des gesamten Eurozone-Industriesektors. Die eingehenden Dienstleistungsdaten stammen aus Deutschland,
Frankreich, Italien, Spanien und Irland. Dies entspricht 78% des gesamten Eurozone-Servicesektors.
Der finale Eurozone Composite Index (einschließlich Markit Dienstleistungsindex Eurozone) folgt auf die eine Woche vorher veröffentlichte
Vorabschätzung (Flash-EMI) und basiert auf Auswertungen von 75-85 % der pro Monat beantworteten Fragebögen. Der Mai CompositeFlash-EMI basierte auf 85 % der Umfrage-Rückmeldungen. Der Services-Flash im Mai basierte auf 76 % der Rückmeldungen zur regulären
monatlichen Umfrage. Die Datenerhebung fand zwischen dem 12. und 25. Mai statt.
Die Durchschnittswerte zwischen den vorläufigen Flash-EMIs und den finalen EMIs (Finalwert abzüglich Flash-Wert) unterscheiden sich
entsprechend den seit Januar 2006 verfügbaren historischen Datenreihen wie folgt (Unterschiede in absoluten Zahlen belegen eher
tatsächliche Abweichungen, durchschnittliche Unterschiede eher eine Tendenz):
Index
Eurozone Composite PMI
Eurozone Dienstleistungsindex
Durchschnittlicher
Unterschied
0.0
0.0
Durchschn. Unterschied
in absoluten Zahlen
0.2
0.3
Die Einkaufsmanagerindizes™ (EMI™, PMI®) bilden zum frühestmöglichen Zeitpunkt die tatsächliche konjunkturelle Lage in der
Privatwirtschaft ab, indem sie unter anderem die Entwicklung bei Umsätzen, Beschäftigung, Lagern und Preisen widerspiegeln. Als sehr
zuverlässige Konjunkturindikatoren sind die monatlich erstellten EMI-Berichte deutlich früher als vergleichbare offizielle Statistiken
verfügbar. Die Indizes werden von Entscheidungsträgern der Wirtschaft und Regierungen sowie von Konjunkturforschern der Finanzinstitute
häufig genutzt. Sie liefern geeignete Informationen zum besseren Verständnis des wirtschaftlichen Umfelds und dienen als
Orientierungshilfe bei Entscheidungen zur Unternehmens- und Investitionsstrategie. Eine besonders wichtige Rolle spielen die
Einkaufsmanagerindizes auch bei den Zinsentscheidungen zahlreicher Zentralbanken (u.a. der Europäischen Zentralbank).
Die unbereinigten Ursprungsdaten unterliegen nach ihrer Erstveröffentlichung grundsätzlich keiner Revision. Die saisonbereinigten Daten
hingegen werden aufgrund aktualisierter Saisonbereinigungsfaktoren bei Bedarf revidiert. Historische Datenreihen der zugrunde liegenden
unbereinigten Zahlen, veröffentlichte saisonbereinigte und anschließend revidierte Ergebnisse sind für Abonnenten auf Anfrage unter
[email protected] erhältlich.
Über Markit
Markit ist ein global führender Anbieter von Finanzinformationsdiensten. Die vom Unternehmen bereitgestellten Daten und Dienste
gewährleisten eine erhöhte Transparenz, verbesserte Risikominimierung und effizientere Geschäftsabwicklung. Zu den Kunden zählen
unter anderem Banken, Hedgefonds, Vermögensverwalter, Zentralbanken, Regulierungsbehörden, Wirtschaftsprüfer, Fondsmanager und
Versicherungsgesellschaften. Markit wurde 2003 gegründet und beschäftigt mittlerweile über 4000 Mitarbeiter in 11 Ländern. Markit-Aktien
sind an der NASDAQ-Börse unter dem Symbol “MRKT” gelistet. Weitere Informationen finden Sie unter www.markit.com.
Über den PMI
Die Umfragen zum Einkaufsmanager Index™/Purchasing Managers’ Index® (EMI™, PMI®) sind mittlerweile für über 30 Länder und
Schlüsselmärkte inklusive der Eurozone erhältlich. Aufgrund ihrer Aktualität und Zuverlässigkeit genießen die PMI-Umfragen bei
Zentralbanken und Entscheidungsträgern der Wirtschaft sowie auf den weltweiten Finanzmärkten hohes Ansehen. In vielen Ländern stehen
außer den PMIs keine weiteren vergleichbaren Konjunkturdaten zur Verfügung. Weitere Informationen finden Sie unter
www.markit.com/economics.
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