Pressemitteilung - Markit Economics

Pressemitteilung
Einkaufsmanager Index™
MARKTSENSIBLE INFORMATION
SPERRFRIST: 22. Juli 2016, 10:00 (MESZ) / 08:00 (UTC)
Markit Flash Eurozone EMI™
Schwächstes Wirtschaftswachstum der Eurozone im Juli seit eineinhalb
Jahren
Die Ergebnisse im Überblick:
(1)
 Flash Eurozone Composite Index Produktion
bei 52.9 (Finalwert Juni 53.1); 18-Monatstief
 Flash Eurozone Service-Index Geschäfts(2)
tätigkeit bei 52.7 (Finalwert Juni 52.8); 18Monatstief
(3)
 Flash Eurozone EMI™ Industrie bei 51.9
(Finalwert Juni 52.8); 2-Monatstief
(4)
 Flash Eurozone Index Industrieproduktion bei
53.6 (Finalwert Juni 53.9); 2-Monatstief
Erhebungszeitraum: 12. - 21. Juli 2016
Die Eurozone verzeichnete im Juli das schwächste
Wirtschaftswachstum seit eineinhalb Jahren. Dies
signalisiert der Markit Flash Eurozone Composite
Index Produktion, der gegenüber den beiden
Vormonatswerten leicht um 0.2 Punkte auf 52.9
nachgab.
Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2016 hat sich die
Wachstumsrate im Juli jedoch nur geringfügig
verlangsamt. Die Beschäftigung ist im Zuge von
Kapazitätserweiterungen und wegen der anhaltend
guten Konjunkturentwicklung hingegen so stark
gestiegen wie seit knapp fünfeinhalb Jahren nicht
mehr.
Während
die
Industrieproduktion
mit
nur
geringfügig verlangsamter Rate gesteigert wurde,
vermeldeten die Dienstleister das schwächste
Geschäftswachstum seit eineinhalb Jahren.
Begünstigt vom schwachen Euro, profitierte die
Industrie zwar abermals vom Zuwachs beim
Auslandsgeschäft, dieser fiel jedoch wegen der
abgeschwächten Verkäufe nach Großbritannien
infolge des dortigen EU-Referendums und des
niedrigeren Außenwerts des Pfunds etwas niedriger
aus als im Juni.
Obwohl das 37. Wirtschaftswachstum in Folge auch
diesmal nur moderat ausfiel, kam es im
Berichtsmonat insgesamt zum stärksten Jobaufbau
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seit Februar 2011. Dieser hatte sich bereits in den
vier Vormonaten kontinuierlich beschleunigt.
Mit dem stärksten Jobaufbau seit Februar 2008
hatte der Servicesektor die Nase vorn, in der
Industrie schwächte er sich hingegen leicht ab und
blieb verhalten. Insgesamt kam es in der Industrie
im Juli per Saldo jedoch zu so vielen
Neueinstellungen wie seit fünf Jahren nicht mehr.
Ob der Stellenaufbau allerdings so weitergeht, ist
angesichts des 19-Monatstiefs der Geschäftsaussichten binnen Jahresfrist im Servicesektor
unsicher.
Der schwache Euro und die kletternden Ölpreise
waren hauptverantwortlich dafür, dass der Anstieg
der Einkaufspreise im Juli ein EineinhalbJahreshoch erreichte. Die Verkaufs- bzw.
Angebotspreise für Güter und Dienstleistungen
sanken indes erneut, wenngleich mit der
niedrigsten Rate seit letztem Oktober.
Im Servicesektor blieb die Inflationsrate gegenüber
Juni konstant, in der Industrie legten die
Einkaufspreise erstmals seit einem Jahr wieder zu.
Die Verkaufspreise näherten sich in beiden
Sektoren der Stabilisierung an.
Deutschland vermeldete im Juli das stärkste
Wirtschaftswachstum im bisherigen Jahresverlauf,
was das höchste Stellenplus seit fünf Jahren nach
sich zog. Im Servicesektor liefen die Geschäfte
nach der leichten Abkühlung im Juni wieder
prächtig, die Industrieproduktion wurde so kräftig
hochgefahren wie zuletzt im April 2014.
In Frankreich stabilisierte sich die Konjunktur nach
der kleinen Delle im Juni. Hier wiesen die
Dienstleister wieder ein leicht anziehendes
Geschäft aus, während sich der Rückgang in der
Industrie verlangsamte.
Die
verbesserten
Composite-PMI-Daten
Frankreichs und Deutschland standen im Kontrast
zum entsprechenden Durchschnittswert außerhalb
dieser beiden Länder, der das schwächste
Wirtschaftswachstum seit Dezember 2014 auswies.
© IHS Markit 2016
Pressemitteilung
Hier fielen die Steigerungsraten sowohl in der
Industrie als auch im Servicesektor niedriger aus
als zuletzt.
Kommentar:
Chris Williamson, Chief Economist bei Markit,
kommentiert den aktuellen Eurozone Flash-EMI:
„Die Eurozone hat angesichts der Entscheidung
Großbritanniens, die EU zu verlassen, und eines
weiteren Terrorangriffs in Frankreich erstaunliche
Widerstandskraft bewiesen. Die Wachstumsrate ist
zwar weitgehend unverändert moderat geblieben,
das BIP dürfte jedoch weiter mit 1.5% auf
Jahresbasis zugelegt haben.
Besonders ermutigend ist, dass der Stellenaufbau
kontinuierlich weitergeht – die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen hat unter der BrexitAbstimmung jedenfalls nicht gelitten, vor allem in
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Deutschland nicht.
Allerdings sind die Geschäftsaussichten binnen
Jahresfrist im Servicesektor auf den tiefsten Wert
seit knapp über einem Jahr gesunken, ausgelöst
von
der
politischen
und
wirtschaftlichen
Unsicherheit
infolge
des
Referendums
in
Großbritannien. Dies birgt für die ohnehin nur vor
sich hindümpelnde Eurozone kurzfristig Abwärtspotenzial.
Die Entscheidungsträger dürften sich von der
Widerstandskraft des PMI so unmittelbar nach der
Brexit-Abstimmung zwar bestärkt sehen, doch dass
der Aufschwung weiter auf wackligen Beinen steht,
lässt genügend Raum für Spekulationen hinsichtlich
weiterer Anreize gegen Jahresende.”
© IHS Markit 2016
Pressemitteilung
Zusammenfassung der wichtigsten Flash Eurozone EMI-Indizes im Juli
Produktion
Eurozone PMIs - Produktion
65
Produktion
Composite
Schwächstes Wachstum seit
Januar 2015
60
Servicesektor
Niedrigste Wachstumsrate seit
1,5 Jahren
50
Industrie
Leicht verlangsamtes
Wachstum
55
45
40
35
30
Auftragseingang
Composite
Kaum verändertes
Auftragsplus
Servicesektor
Stärkerer Zuwachs als in den
beiden Vormonaten
Industrie
Leicht verringertes
Auftragsplus
Composite
Minimale Zunahme
Servicesektor
Geringfügige Zunahme
Industrie
15. Anstieg in Folge
Composite
Index steigt auf 65Monatshoch
Services
Industrie
Composite
25
Auftragseingang
Eurozone PMIs - Auftragseingang
65
60
Auftragsbestand
55
50
45
40
35
30
Beschäftigung
Einkaufspreise
Verkaufspreise
Servicesektor
Stärkster Jobaufbau seit
Februar 2008
Industrie
Verlangsamter Jobaufbau
Composite
Stärkster Anstieg seit 12
Monaten
25
Services
Industrie
Composite
20
Beschäftigung
Eurozone PMIs - Beschäftigung
60
55
Servicesektor
Unverändert gegenüber Juni
50
Industrie
Erster Anstieg seit Juli 2015
45
Composite
10. Rückgang in Folge
Servicesektor
Geringfügige Reduzierung
Industrie
Schwächster Rückgang seit 7
Monaten
40
35
Services
Industrie
Composite
30
Einkaufspreise
EMI
(3)
Industrie
Eurozone PMIs - Einkaufspreise
90
PMI gibt im Juli auf 51.9
Punkte von 52.8 im Juni nach.
80
70
60
50
40
30
20
Services
Industrie
Composite
Verkaufspreise
Eurozone PMIs - Verkaufspreise
65
60
55
50
45
40
35
Services
Industrie
Composite
Quelle: IHS Markit
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© IHS Markit 2016
Pressemitteilung
Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte:
IHS Markit
Chris Williamson, Chief Economist
Tel: +44-20-7260-2329
Mobil: +44-779-555-5061
E-Mail: [email protected]
Rob Dobson, Senior Economist
Tel: +44-1491-461-095
Mobil: +44-782-691-3863
E-Mail: [email protected]
Joanna Vickers, Corporate Communications
Tel: +44-207-260-2234
E-Mail: [email protected]
Anmerkungen der Herausgeber:
Die endgültigen Juli-Daten zur Industrie werden am 1. August 2016, die finalen Daten zum Servicesektor und der finale Composite-Index
werden zusammen am 3. August 2016 veröffentlicht.
Der Eurozone Einkaufsmanagerindex (EMI) wird von Markit erstellt und basiert auf Umfragen unter einer repräsentativen Auswahl von 5000
Firmen in der Industrie und im Servicesektor. Industrieumfragen werden in Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, den Niederlanden,
Österreich, Irland und Griechenland erhoben. Die eingehenden Dienstleistungsdaten stammen aus Deutschland, Frankreich, Italien,
Spanien und Irland. Die Flash-Indizes basieren auf annähernd 85-90% der monatlichen Umfrage-Rückmeldungen und liefern damit eine
detaillierte frühzeitige Schätzung der endgültigen EMIs.
Die Durchschnittswerte zwischen den Vorabschätzungen (Flash-EMIs) und den finalen EMIs (Finalwert abzüglich Flash-Wert)
unterscheiden sich entsprechend den seit Januar 2006 verfügbaren historischen Datenreihen wie folgt (Unterschiede in absoluten Zahlen
belegen eher tatsächliche Abweichungen, durchschnittliche Unterschiede eher eine Tendenz):
Index
Eurozone Composite Index Produktion1
Eurozone Industrie EMI2
Eurozone Services-Index Geschäftstätigkeit2
Durchschn.
Unterschied
0.0
0.0
0.1
Durchschn. Unterschied
in absoluten Zahlen
0.2
0.2
0.3
Der Einkaufsmanagerindex™/Purchasing Managers’ Index® (EMI™, PMI®) bildet zum frühestmöglichen Zeitpunkt die tatsächliche
konjunkturelle Lage in der Privatwirtschaft ab, indem er die Entwicklung bei Umsätzen, Beschäftigung, Lagern und Preisen widerspiegelt. Die
Indizes genießen unter Entscheidungsträgern der Wirtschaft, Regierungen und Konjunkturforschern der Finanzinstitute hohes Ansehen und
werden von diesen häufig genutzt. Sie liefern geeignete Informationen zum besseren Verständnis des wirtschaftlichen Umfelds und dienen als
Orientierungshilfe bei Entscheidungen zur Unternehmens- und Investitionsstrategie. Eine besonders wichtige Rolle spielen die EMIs auch bei
den Zinsentscheidungen zahlreicher Zentralbanken (insbesondere auch der Europäischen Zentralbank). Deutlich früher als offizielle Statistiken
liefern die EMIs als erste zur Verfügung stehende Frühindikatoren jeden Monat Auskunft über die tatsächliche Entwicklung der Konjunktur.
Die unbereinigten Ursprungsdaten unterliegen nach ihrer Erstveröffentlichung grundsätzlich keiner Revision. Die saisonbereinigten Daten
hingegen werden aufgrund aktualisierter Saisonbereinigungsfaktoren bei Bedarf revidiert. Historische Datenreihen der zugrunde liegenden
unbereinigten Zahlen, veröffentlichte saisonbereinigte und anschließend revidierte Ergebnisse sind für Abonnenten auf Anfrage unter
[email protected] erhältlich.
Erklärungen zu den Schlüsselindikatoren
1. Der Eurozone Composite Index Produktion ist ein gewichteter Durchschnittswert aus dem Index Industrieproduktion und dem Index Geschäftstätigkeit im Servicesektor.
2. Der Eurozone Industrie-EMI ist ein Index bestehend aus der gewichteten Kombination der folgenden fünf Unterindizes (Gewichtung in Klammern): Auftragseingang (0,3),
Produktion (0,25), Beschäftigung (0,2), Lieferzeiten (0,15), Vormateriallager (0,1). Der Index Lieferzeiten ist ein inverser Index.
3. Der Eurozone Service-Index Geschäftstätigkeit ist das direkte Äquivalent zum Index Industrieproduktion und basiert auf der Frage „Ist die Geschäftstätigkeit in Ihrem
Unternehmen höher, gleich oder niedriger als vor einem Monat?“
4. Der Eurozone Index Industrieproduktion basiert auf der Frage „Ist die Produktion in Ihrem Unternehmen höher, gleich oder niedriger als vor einem Monat?“
Über IHS Markit (www.ihsmarkit.com)
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deren operative Effizienz und ermöglichen wissensbasierte, sichere und souveräne Entscheidungen. Zu den Kunden von IHS Markit zählen
über 50.000 der einflussreichsten Unternehmen, darunter 80 Prozent der Fortune Global 500 Unternehmen und die Weltmarktführer der
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ausgerichtet.
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ihrer jeweiligen Inhaber © 2016 IHS Markit Ltd. sein.
Über den PMI
Die Umfragen zum Einkaufsmanagerindex™/Purchasing Managers’ Index® (EMI™, PMI®) sind mittlerweile für über 30 Länder und
Schlüsselmärkte inklusive der Eurozone erhältlich. Aufgrund ihrer Aktualität und Zuverlässigkeit genießen die PMI-Umfragen bei
Zentralbanken und Entscheidungsträgern der Wirtschaft sowie auf den weltweiten Finanzmärkten hohes Ansehen. In vielen Ländern stehen
außer den PMIs keine weiteren vergleichbaren Konjunkturdaten zur Verfügung. Weitere Informationen finden Sie unter
www.markit.com/economics.
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