DEVISENFOKUS US-Dollar

Helaba Volkswirtschaft/Research
DEVISENFOKUS
6. Mai 2016
US-Dollar
AUTOR
Christian Apelt, CFA
Telefon: 0 69/91 32-47 26
[email protected]
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REDAKTION
Dr. Stefan Mitropoulos
HERAUSGEBER
Dr. Gertrud R. Traud
Chefvolkswirt/Leitung
Research
Helaba
Landesbank
Hessen-Thüringen
MAIN TOWER
Neue Mainzer Str. 52-58
60311 Frankfurt am Main
Telefon: 0 69/91 32-20 24
Telefax: 0 69/91 32-22 44
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Der Euro-Dollar-Kurs stieg in den letzten Wochen leicht. Japanischer Yen und Britisches
Pfund legten deutlich zu, einzelne Schwellenländerwährungen verloren merklich.
Der US-Dollar gab in diesem Jahr sichtbar nach, nicht zuletzt gegenüber dem Euro. Während die expansive Politik anderer Notenbanken die US-Währung tendenziell stützte, belastete das Zögern der Federal Reserve. Spekulanten lösten ihre Wetten auf. Mit einem wieder
stärkeren Wachstum in den USA dürfte die US-Notenbank im zweiten Halbjahr aber doch
agieren. Die derzeitige Schwächephase könnte daher den Boden für ein Erstarken des USDollar bereiten.
Helaba Währungsprognosen
Performance im Monatsvergleich
% gg. Euro im Vergleich zum Vormonat (vom 06.04. bis zum 05.05.2016)
US-Dollar
-0,1
Japanischer Yen
2,3
Britisches Pfund
2,5
Schweizer Franken
-1,3
Kanadischer Dollar
1,8
Australischer Dollar
-1,8
Neuseeland-Dollar
0,8
Schwedische Krone
0,4
Norwegische Krone
1,8
Tschechische Krone
0,0
Polnischer Zloty
-3,1
Die Publikation ist mit größter
Sorgfalt bearbeitet worden.
Sie enthält jedoch lediglich
unverbindliche Analysen und
Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen
Marktverhältnissen. Die Angaben beruhen auf Quellen,
die wir für zuverlässig halten,
für deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität wir
aber keine Gewähr übernehmen können. Sämtliche in
dieser Publikation getroffenen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht
als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden.
Ungarischer Forint
-0,1
2,6
Russischer Rubel
Türkische Lira
-3,0
Koreanischer Won
-1,3
Chinesischer Yuan
-0,6
Indische Rupie
-0,7
Südafrikanischer Rand
0,7
2,9
-1,4
Brasilianischer Real
Mexikanischer Peso
■ Kernwährungen ■ Restliche G10 ■ Schwellenländerwährungen
Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research
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DEVISENF OKUS US- DOLLAR
USD: Hausse schon am Ende?
Geldpolitische Divergenz war das große Schlagwort am Devisenmarkt. Während die US-Notenbank ihren Leitzins allmählich erhöhen sollte, lockerten die EZB oder die Bank of Japan durch
Kaufprogramme oder Negativzinsen ihre Geldpolitik. Entsprechend schien eine Aufwertung des
US-Dollar unausweichlich. Der bereits Mitte 2014 einsetzende Höhenflug des Greenback geriet
jedoch schon im Frühjahr 2015 ins Stocken – zumindest gegenüber den Währungen aus den Industrieländern. Seit Anfang 2016 dominieren beim US-Dollar sogar die Minuszeichen insbesondere gegenüber dem Japanischen Yen, einigen Rohstoffwährungen sowie dem Euro. Der EuroDollar-Kurs droht aus seinem Seitwärtsband von 1,05 bis 1,15 nach oben auszubrechen, auch
wenn dieser Versuch zunächst scheiterte und der Wechselkurs auf 1,14 zurückfiel.
Fed liefert bislang nicht
Die EZB strebt zwar eine sehr expansive Geldpolitik an, gab jedoch zu erkennen, dass es hinsichtlich der Negativzinsen Grenzen gibt. Japans Zentralbank agierte auf ihrer letzten Sitzung überraschenderweise nicht und wurde mit einer Yen-Aufwertung von fast 5 % „bestraft“. Vermutlich wird
die Bank of Japan aber noch nachlegen. Das Problem des „Divergenz-Trades“ ist vielmehr die
Fed. Auf die ohnehin schon verzögerte erste Zinsanhebung im Dezember folgten keine weiteren
Schritte und auch für den Juni zeichnet sich nichts ab. Spekulative Anleger lösen ihre DollarWetten sukzessive auf. Beim Euro-Dollar-Kurs setzen sie per saldo zwar noch auf fallende Kurse,
insgesamt sind sie aber schon gegen den US-Dollar positioniert.
Kapitulation der Dollar-Bullen
Index
Typische Dollar-Schwäche nach Zinswende
Kontrakt in Tsd.
Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research
US-Dollar mit Potenzial
im zweiten Halbjahr
USD
EUR-USD indexiert, 100 = erste Zinsanhebung
Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research
In der Vergangenheit wertete die US-Währung nach der ersten Zinserhöhung zunächst ab – selbst
wenn im Anschluss weitere Schritte folgten. Gemäß dieser Historie dürfte die Dollar-Schwäche
noch einige Wochen anhalten. Der Devisenmarkt hat die Zinsanhebungen schon im Vorfeld überdeutlich eingepreist – die z.T. sehr eindeutigen Positionierungen sowie Bewertungen unterstreichen dies. Im Anschluss werden die Gewinne mitgenommen („Buy the rumour, sell the fact“). Für
das typische Bild mit einem sechs Monate nach der Zinswende wieder anziehenden Dollar sollte
die Fed dann ihren Zinserhöhungszyklus aber wieder aufnehmen. Wenn die jüngst eher schwächelnde US-Wirtschaft wieder mehr Schwung bekommt, dürfte die Fed neuen Mut schöpfen und
ihren Leitzins im zweiten Halbjahr weiter anheben. Der Renditevorteil des US-Dollar ging zuletzt
ohnehin nur leicht zurück. Hier hilft auch die expansive Politik der anderen Notenbanken. Da der
US-Dollar sowohl von den Positionierungen als auch von der Markttechnik nicht mehr überkauft ist,
könnte die Basis für eine neuerliche Aufwertung gelegt sein. Dann dürfte der Euro-Dollar-Kurs in
den unteren Bereich des Seitwärtsbands um 1,05 fallen.
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DEVISENF OKUS US- DOLLAR
Helaba Währungsprognosen
Veränderung seit
31.12.15
1 Monat
gg. Euro
aktueller
Stand*
Prognose Ende
Q2/2016
Q3/2016
Q4/2016
Q1/2017
(jew eils gg. Euro, %)
US-Dollar
-4,8
-0,1
1,14
1,15
1,10
1,05
1,05
Japanischer Yen
6,8
2,3
122
129
130
131
131
Britisches Pfund
-6,4
2,5
0,79
0,75
0,73
0,70
0,70
Schweizer Franken
-1,4
-1,3
1,10
1,10
1,10
1,10
1,10
Kanadischer Dollar
2,6
1,8
1,47
1,53
1,45
1,41
1,41
Australischer Dollar
-2,4
-1,8
1,53
1,64
1,55
1,50
1,50
Schwedische Krone
-0,9
0,4
9,25
9,10
9,00
8,80
8,80
Norwegische Krone
3,1
1,8
9,32
9,30
9,00
8,70
8,70
Chinesischer Yuan
-4,5
-0,6
7,42
7,71
7,48
7,14
7,14
12,1
2,4
107
112
118
125
125
Schweizer Franken
3,6
-1,2
0,97
0,96
1,00
1,05
1,05
Kanadischer Dollar
7,7
1,8
1,29
1,33
1,32
1,34
1,34
Schwedische Krone
4,1
0,5
8,11
7,91
8,18
8,38
8,38
Norwegische Krone
8,2
1,8
8,18
8,09
8,18
8,29
8,29
Chinesischer Yuan
-0,3
-0,5
6,51 1,57
6,70
6,80
6,80
6,80
gg. US-Dollar
Japanischer Yen
US-Dollar gg. …
(jew eils gg. USD, %)
(jew eils gg. USD, %)
Britisches Pfund
-1,7
2,6
1,45
1,53
1,51
1,50
1,50
Australischer Dollar
2,5
-1,8
0,75
0,70
0,71
0,70
0,70
*05.05.2016
Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research
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