Helaba Volkswirtschaft/Research DEVISEN KOMPAKT AUTOR Christian Apelt, CFA Telefon: 0 69/91 32-47 26 [email protected] REDAKTION Claudia Windt HERAUSGEBER Dr. Gertrud R. Traud Chefvolkswirt/Leitung Research Helaba Landesbank Hessen-Thüringen MAIN TOWER Neue Mainzer Str. 52-58 60311 Frankfurt am Main Telefon: 0 69/91 32-20 24 Telefax: 0 69/91 32-22 44 10. Juni 2016 Während der US-Dollar gegenüber dem Euro per saldo etwas fester notiert, legten viele andere Währungen zu. So werteten vor allem der Neuseeland-Dollar und die Türkische Lira auf. In dieser Ausgabe finden Sie Kurzanalysen zum US-Dollar, Schweizer Franken, Britischen Pfund, Japanischen Yen, zur Norwegischen Krone und zur Schwedischen Krone sowie zum Australischen Dollar, Kanadischen Dollar und Chinesischen Yuan. Helaba Währungsprognosen Performance im Monatsvergleich % gg. Euro im Vergleich zum Vormonat (vom 11.05. bis zum 09.06.2016) US-Dollar 1,0 Japanischer Yen 2,2 Britisches Pfund 1,0 Schweizer Franken 1,7 Kanadischer Dollar 2,0 Australischer Dollar 1,7 5,2 Schwedische Krone 0,5 Norwegische Krone 1,1 Tschechische Krone 0,0 Polnischer Zloty 2,1 Ungarischer Forint 1,5 Russischer Rubel 2,1 Die Publikation ist mit größter Sorgfalt bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich unverbindliche Analysen und Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen Marktverhältnissen. Die Angaben beruhen auf Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität wir aber keine Gewähr übernehmen können. Sämtliche in dieser Publikation getroffenen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden. Neuseeland-Dollar 3,1 Türkische Lira Koreanischer Won 0,9 Chinesischer Yuan 0,0 Indische Rupie 0,3 2,5 2,5 -0,4 Südafrikanischer Rand Brasilianischer Real Mexikanischer Peso ■ Kernwährungen ■ Restliche G10 ■ Schwellenländerwährungen Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 0 . J U N I 2 0 1 6 · © H E L A B A 1 DEVISEN KOMPAKT JUNI US-Dollar, Schweizer Franken und Britisches Pfund USD US-Renditevorteil wächst unter Schwankungen USD %-Punkte Tendenz: Aufwertung Der US-Dollar konnte seine Gewinne gegenüber dem Euro nicht ganz verteidigen und notiert um 1,13. Die von FedVertretern geschürten zunehmenden Zinserhöhungserwartungen erhielten einen Dämpfer vom US-Arbeitsmarkt. Das Wachstum in den USA beschleunigt sich dennoch. Daher wird die Fed wohl im zweiten Halbjahr ihren Leitzins anheben. Von den höheren Zinsdifferenzen dürfte der US-Dollar profitieren, zumal die EZB expansiv bleibt. Der Euro-DollarKurs wird Ende 2016 vermutlich wieder im unteren Bereich seiner Bandbreite von 1,05 bis 1,15 notieren. Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research CHF SNB-Reserven stiegen erneut Mrd. CHF CHF Tendenz: Seitwärts Der Euro-Franken-Kurs fiel von 1,11 auf 1,09. Hierbei könnten Sorgen vor dem „Brexit“ geholfen haben. Allerdings zeigt sich die Lage in der Schweiz freundlicher. Das BIP wuchs im ersten Quartal zwar nur langsam, Frühindikatoren deuten aber auf eine Beschleunigung. Die Preise fallen deutlich langsamer. Der Renditenachteil des Frankens reduzierte sich. Die Devisenreserven der Schweizer Notenbank stiegen im Mai erneut, was Interventionen andeutet. Der SNB dürfte eine Aufwertung begrenzen können, und der Euro-Franken-Kurs weiter um 1,10 schwanken. Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research GBP Absicherungen gegen den „Brexit“ auf hohem Niveau % GBP Tendenz: Aufwertung Das Pfund blieb per saldo stabil, der Euro-Pfund-Kurs notiert um 0,78. Das britische EU-Referendum am 23. Juni hält die Währung im Griff. Trotz Schwankungen änderte sich die Wahrscheinlichkeit eines „Brexits“ insgesamt kaum. Marktteilnehmer sichern sich im hohen Maße gegen eine Abwertung ab. Sollten sich die Briten aber, was wahrscheinlicher ist, für die EU entscheiden, dürfte das Pfund von den Auflösungen der Absicherungen profitieren. Zudem zeigte sich die Konjunktur zuletzt verbessert. Im Falle eines EUAustritts würde das Pfund dagegen deutlich nachgeben. Quellen: Macrobond, Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 0 . J U N I 2 0 1 6 · © H E L A B A 2 DEVISEN KOMPAKT JUNI Japanischer Yen, Norwegische Krone und Schwedische Krone JPY Zinsdifferenzen sprechen gegen den Yen JPY %-Punkte Tendenz: Abwertung Der Japanische Yen wertete gegenüber Euro und US-Dollar deutlich auf. Die US-Zinserhöhungschancen sanken, zudem profitierte der Yen als sicherer Hafen. Die Zinsdifferenzen gegenüber US-Dollar und Euro änderten sich aber kaum. Japans BIP-Wachstum überraschte im ersten Quartal positiv. Stimmungsindikatoren mahnen aber zur Skepsis. Erneut verschob die Regierung die Mehrwertsteueranhebung. Angesichts der Yen- und Inflationsentwicklung dürfte die Bank of Japan neue expansive Maßnahmen ergreifen. Der Yen dürfte daher gegenüber US-Dollar und Euro abwerten. Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research NOK Norwegen-Krone folgt den Ölpreis nur teilweise USD je Barrel, invertiert NOK Tendenz: mittelfristige Aufwertung Die Norwegische Krone gewann gegenüber dem Euro etwas, der Euro-Krone-Kurs notiert um 9,25. Der fortgesetzte Ölpreisanstieg half der Krone, jedoch wertete sie nur unterproportional auf. Norwegens Konjunktur fängt sich allmählich, bleibt vorerst noch durch den Energiesektor belastet. Trotz erhöhter Inflation stellt die Notenbank eine weitere Zinssenkung in Aussicht. 2017 könnte die Geldpolitik jedoch einen Kurswechsel einlegen, insbesondere wenn sich die Ölpreise erholen. Des Weiteren sprechen Bewertungsindikatoren für einen fallenden Euro-Krone-Kurs. Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research SEK Renditevorteil der Schweden-Krone gesunken SEK %-Punkte Tendenz: Aufwertung Die Schwedische Krone zeigt sich wenig verändert, der Euro-Krone-Kurs notiert um 9,25. Die schwedische Konjunktur verliert zwar etwas an Dynamik, das Wachstum befindet sich aber noch auf hohem Niveau. Die Inflation tendiert allmählich nach oben. Schwedens Notenbank deckelt mit ihrer expansiven Politik die Krone. Gleichwohl sollte ihre Toleranz für eine allmähliche Aufwertung zunehmen. Zuletzt sank der schwedische Renditevorteil. Dennoch spricht die fundamentale Entwicklung für höhere schwedische Renditen und damit einen fallenden Euro-Krone-Kurs. Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 0 . J U N I 2 0 1 6 · © H E L A B A 3 DEVISEN KOMPAKT JUNI Australischer Dollar, Kanadischer Dollar und Chinesischer Yuan AUD „Aussie“-Kurs gegenüber Euro angemessen %-Punkte AUD Tendenz: Seitwärts gegenüber Euro Der Australische Dollar legte gegenüber Euro und US-Dollar zu. Im Gegensatz zum Rohöl stiegen die Preise für die Industriemetalle kaum. Das australische Wachstum fiel im ersten Quartal kräftig aus. Die Notenbank Australiens hielt sich anders als im Vormonat zurück und deutete auch nichts an. Angesichts der niedrigen Inflation ist in den kommenden Monaten jedoch eine weitere Zinssenkung möglich. Die Zinsdifferenzen sprechen für eine Abwertung des „Aussie“ gegenüber dem US-Dollar. Gegenüber dem Euro dürfte der Australischen Dollar seitwärts tendieren. Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research CAD „Loonie“ hat Ölpreiserholung eingepreist CAD USD je Barrel, invertiert, logarithmiert Tendenz: Seitwärts gegenüber Euro Der Kanadische Dollar wertete gegenüber Euro und USDollar auf. Die Rohölpreise stiegen weiter. Nach einem guten Auftakt ins Jahr 2016 dürfte sich das kanadische Wachstum etwas verschlechtern, nicht zuletzt aufgrund der Waldbrände. Insgesamt wächst die Wirtschaft aber auch dank einer expansiven Fiskalpolitik solide. Die Geldpolitik wartet bis auf Weiteres ab. Gemessen an den Zinsdifferenzen ist der „Loonie“ zu stark angestiegen. Kanadas Währung dürfte daher gegenüber dem US-Dollar nachgeben und gegenüber dem Euro mittelfristig seitwärts tendieren. Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research CNY Chinas Devisenreserven geringfügig gesunken CNY Bio. USD Tendenz: Seitwärts gegenüber Euro Der Chinesische Yuan gehörte zu den wenigen Verlierern gegenüber Euro und US-Dollar. Der Dollar-Yuan-Kurs notiert nur leicht unter dem Hoch aus dem Januar. Vom „Offshore“-Markt lastet ein gewisser Abwertungsdruck auf den Yuan. Chinas Devisenreserven gingen im Mai etwas zurück. Die Konjunkturindikatoren fielen zuletzt uneinheitlich aus. Im Gegensatz zur US-Geldpolitik dürfte die chinesische Notenbank noch lockern. Der Yuan dürfte daher gegenüber dem US-Dollar abwerten, während er gegenüber dem Euro eher seitwärts tendiert. Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 0 . J U N I 2 0 1 6 · © H E L A B A 4 DEVISEN KOMPAKT JUNI Helaba Währungsprognosen Veränderung seit 31.12.15 1 Monat gg. Euro aktueller Stand* Prognose Ende Q2/2016 Q3/2016 Q4/2016 Q1/2017 (jew eils gg. Euro, %) US-Dollar -4,0 1,0 1,13 1,15 1,10 1,05 1,05 Japanischer Yen 7,8 2,2 121 129 130 131 131 Britisches Pfund -5,8 1,0 0,78 0,75 0,73 0,70 0,70 Schweizer Franken -0,3 1,7 1,09 1,10 1,10 1,10 1,10 Kanadischer Dollar 4,4 2,0 1,44 1,53 1,45 1,41 1,41 Australischer Dollar -2,1 1,7 1,52 1,64 1,55 1,50 1,50 Schwedische Krone -0,9 0,5 9,25 9,10 9,00 8,80 8,80 Norwegische Krone 4,1 1,1 9,23 9,30 9,00 8,70 8,70 Chinesischer Yuan -4,6 0,0 7,44 7,71 7,48 7,14 7,19 12,3 1,2 107 112 118 125 125 Schweizer Franken 3,9 0,7 0,96 0,96 1,00 1,05 1,05 Kanadischer Dollar 8,8 1,0 1,27 1,33 1,32 1,34 1,34 Schwedische Krone 3,2 -0,4 8,18 7,91 8,18 8,38 8,38 Norwegische Krone 8,4 0,1 8,16 8,09 8,18 8,29 8,29 Chinesischer Yuan -1,0 -1,0 6,56 1,57 6,70 6,80 6,80 6,85 gg. US-Dollar Japanischer Yen US-Dollar gg. … (jew eils gg. USD, %) (jew eils gg. USD, %) Britisches Pfund -1,9 0,1 1,45 1,53 1,51 1,50 1,50 Australischer Dollar 2,0 0,8 0,74 0,70 0,71 0,70 0,70 *09.06.2016 Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 0 . J U N I 2 0 1 6 · © H E L A B A 5
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