Devisen Kompakt (10.06.2015 | PDF, 933 KB)

Helaba Volkswirtschaft/Research
DEVISEN KOMPAKT

AUTOR
Christian Apelt, CFA
Telefon: 0 69/91 32-47 26
[email protected]

REDAKTION
Claudia Windt
HERAUSGEBER
Dr. Gertrud R. Traud
Chefvolkswirt/Leitung
Research
Helaba
Landesbank
Hessen-Thüringen
MAIN TOWER
Neue Mainzer Str. 52-58
60311 Frankfurt am Main
Telefon: 0 69/91 32-20 24
Telefax: 0 69/91 32-22 44

10. Juni 2015
In den letzten Wochen erwies sich der Euro als die stärkste Währung. Während der USDollar kaum verlor, gaben viele andere Währungen deutlich nach, am meisten der Russische Rubel.
In dieser Ausgabe finden Sie Kurzanalysen zum US-Dollar, Schweizer Franken, Britischen
Pfund, Japanischen Yen, zur Norwegischen Krone und zur Schwedischen Krone sowie zum
Australischen Dollar, Kanadischen Dollar und Neuseeland-Dollar.
Helaba Währungsprognosen
Euro-Performance im Monatsvergleich
% gg. Euro im Vergleich zum Vormonat (vom 11.05. bis zum 09.06.2015)
US-Dollar
-1,1
Japanischer Yen
-4,5
Britisches Pfund
-2,4
Schweizer Franken
-0,8
Kanadischer Dollar
-3,0
Australischer Dollar
-3,6
Neuseeland-Dollar
-3,8
Schwedische Krone
-1,0
Norwegische Krone
-3,8
0,0
Polnischer Zloty
-2,3
Ungarischer Forint
-2,5
Russischer Rubel
-8,8
Die Publikation ist mit größter
Sorgfalt bearbeitet worden.
Sie enthält jedoch lediglich
unverbindliche Analysen und
Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen
Marktverhältnissen. Die Angaben beruhen auf Quellen,
die wir für zuverlässig halten,
für deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität wir
aber keine Gewähr übernehmen können. Sämtliche in
dieser Publikation getroffenen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht
als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden.
Tschechische Krone
Türkische Lira
-3,3
Koreanischer Won
-4,1
-1,1
-1,3
Chinesischer Yuan
Indische Rupie
Südafrikanischer Rand
-3,9
-2,3
-2,5
Brasilianischer Real
Mexikanischer Peso
■ Kernwährungen ■ Restliche G10 ■ Schwellenländerwährungen
Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research
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DEVISEN KOMPAKT JUNI
US-Dollar, Schweizer Franken und Britisches Pfund
USD
Zinsvorteil des US-Dollar stützt kaum
USD
%-Punkte
Tendenz: mittelfristige Abwertung
Der Euro-Dollar-Kurs stieg leicht auf knapp 1,13. Die EZB
bestätigte ihr Kaufprogramm. Griechenland bleibt ein Unsicherheitsfaktor. Während die US-Wirtschaft im ersten Quartal schrumpfte, hellten sich andere Indikatoren auf. Die
Zinserhöhungserwartungen stiegen, der Renditevorteil des
US-Dollar weitete sich marginal aus. Im dritten Quartal
sollte der erste Schritt der Fed erfolgen. Das dürfte die USWährung jedoch nur kurzfristig stützen, da dies weitgehend
eingepreist und der Greenback teuer bewertet ist. Der EuroDollar-Kurs dürfte sich mittelfristig festigen.
Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research
CHF
Langfristiger Renditenachteil des Franken steigt an
CHF
%-Punkte
Tendenz: Abwertung
Der Euro-Franken-Kurs erhöhte sich leicht auf 1,05. Das
Schweizer Bruttoinlandsprodukt sank im ersten Quartal. Die
leichte Erholung einiger Indikatoren spricht gegen eine
Rezession. Insgesamt bleibt das Wachstum aber flau, die
Preise fallen merklich. Die Geldpolitik wird daher sehr expansiv bleiben, die SNB könnte den negativen Leitzins
sogar noch senken. Devisenmarktinterventionen nahm die
SNB wohl nicht vor. Der Zinsnachteil des Frankens weitete
sich aus, bei längeren Laufzeiten deutlich. Der Euro-Franken-Kurs dürfte sich stabilisieren bzw. etwas ansteigen.
Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research
GBP
Zinsvorteil des Pfunds im Rückwärtsgang
GBP
%-Punkte
Tendenz: leichte Abwertung
Das Britische Pfund wertete zuletzt gegenüber dem Euro
ab. Der Euro-Pfund-Kurs stieg fast auf 0,74. Die Inflation in
Großbritannien fiel erstmals seit Dekaden in negatives Terrain. Für die Bank of England besteht damit wenig Grund,
eine vorzeitige Zinswende anzustreben. Zudem enttäuschten einige Konjunkturdaten. Die britische Notenbank dürfte
frühestens 2016 die Zinsen anheben. Der Zinsvorteil des
Pfunds scheint seinen Zenit zu überschreiten. Bewertungsfaktoren sprechen ebenso dafür, dass der Euro-Pfund-Kurs
eher steigen sollte.
Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research
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2
DEVISEN KOMPAKT JUNI
Japanischer Yen, Norwegische Krone und Schwedische Krone
JPY
Euro-Yen-Kurs überschießt
JPY
%-Punkte
Tendenz: Aufwertung
Der Japanische Yen verlor gegenüber Euro und US-Dollar
zuletzt deutlich. Der durch den globalen Zinsanstieg wachsende Renditenachteil belastete den Yen, selbst wenn im
historischen Vergleich die Zinsspreads gering sind. Japans
BIP-Wachstum lag im ersten Quartal überraschend hoch.
Insgesamt fielen die Konjunkturindikatoren positiver aus.
Trotz niedrigerer Inflation wird die Notenbank wohl abwarten, zumal sie jüngst vor einem zu schwachen Yen warnte.
Angesichts der günstigen Bewertung dürfte sich der Yen
gegenüber dem Euro und vor allem dem US-Dollar erholen.
Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research
NOK
Erneute Kronen-Schwäche nicht von Spreads gedeckt
NOK
%-Punkte
Tendenz: mittelfristige Aufwertung
Die Norwegische Krone gab gegenüber dem Euro deutlich
nach, der Euro-Krone-Kurs notiert um 8,8. Der Rohölpreis
fiel leicht, was die Krone belastete. Zudem enttäuschten
einige Konjunkturindikatoren, das BIP-Wachstum hingegen
überzeugte. Die Inflation hält sich stabil. Die norwegische
Zentralbank könnte im Juni zwar noch eine Zinssenkung
vornehmen. Dies sollte aber der letzte Schritt sein, die Zinsdifferenzen sprechen für eine Aufwertung der Krone. Im Sog
eines wieder steigenden Rohölpreises dürfte der EuroKrone-Kurs fallen.
Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research
SEK
Zinsvorteil der Schweden-Krone gesunken
SEK
%-Punkte
Tendenz: mittelfristige Aufwertung
Die Schwedische Krone wertete gegenüber dem Euro leicht
ab. Das schwedische Wirtschaftswachstum im ersten Quartal enttäuschte etwas. Zumindest hellten sich jüngst einige
Stimmungsindikatoren auf, so dass das Wachstum insgesamt solide bleibt. Die schwedische Geldpolitik bleibt äußerst expansiv, auch wenn die Notenbank vor den Risiken
eines Immobilienbooms warnte. Kurzfristig deckelt die Notenbank das Aufwertungspotenzial. Im weiteren Jahresverlauf dürfte der Euro-Krone-Kurs aber fallen, wenn sich die
Zinsen zu Gunsten der Krone bewegen.
Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research
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DEVISEN KOMPAKT JUNI
Australischer Dollar, Kanadischer Dollar und Neuseeland-Dollar
Rückschlag bei Metallpreisen belastete den „Aussie“
Index
AUD
AUD
Tendenz: Seitwärts
Der Australische Dollar wertete gegenüber US-Dollar und
Euro ab, da die Rohstoffpreise z.T. nachgaben. Das australische BIP-Wachstum fiel robust aus. Ebenso verbesserte
sich die Stimmung bei den Unternehmen. Die australische
Notenbank wird ihren Leitzins wohl unverändert bei 2,0 %
belassen. Der Renditevorteil gegenüber dem US-Dollar hielt
sich zudem stabil, die Schwäche des Australischen Dollar
wirkt daher überzogen. Insbesondere gegenüber dem USDollar dürfte der „Aussie“ zulegen, gegenüber dem Euro im
Jahresverlauf eher seitwärts tendieren.
Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research
Zinsvorteil des „Loonie“ schrumpft gegenüber Euro
CAD
CAD
%-Punkte
Tendenz: Abwertung gegenüber Euro
Der Kanadische Dollar gab gegenüber Euro und US-Dollar
nach. Der Rohölpreis setzte seine Erholung nicht fort, sondern sank sogar etwas, was den „Loonie“ belastete. Das
kanadische BIP schrumpfte im ersten Quartal leicht. Allerdings hellt sich die Konjunktur wieder auf, die Indikatoren
überraschten mehrheitlich positiv. Die Kerninflation bleibt
erhöht, weitere Zinssenkungen sind vorerst kein Thema. Mit
wieder steigenden Rohölpreisen dürfte der „Loonie“ gegenüber dem US-Dollar zulegen. Gegenüber dem Euro dürfte
er wegen der höheren Euro-Renditen eher abwerten.
Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research
„Kiwi“ reagiert deutlich auf weiter fallende Milchpreise
USD
Index
NZD
Tendenz: mittelfristige Abwertung gegenüber Euro
Der Neuseeland-Dollar fiel gegenüber dem US-Dollar auf
ein neues Jahrestief, verlor aber auch gegenüber dem Euro. Der Abwärtstrend bei den Milchpreisen setzte sich fort.
Neuseelands Handelsbilanz verschlechterte sich sukzessive. Die Stimmung bei den Unternehmen trübt sich ein,
wenngleich das Wachstum bislang robust war. Die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung wächst, selbst wenn der
sich überhitzende Häusermarkt dagegen spricht. Der „Kiwi“
dürfte sich gegenüber dem US-Dollar nur stabilisieren, und
gegenüber dem Euro mittelfristig nachgeben.
Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research
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DEVISEN KOMPAKT JUNI
Helaba Währungsprognosen
Veränderung seit
31.12.14
1 Monat
gg. Euro
aktueller
Stand*
Prognose Ende
Q2/2015
Q3/2015
Q4/2015
Q1/2016
(jew eils gg. Euro, %)
US-Dollar
7,2
-1,1
1,13
1,10
1,15
1,20
1,20
Japanischer Yen
3,3
-4,5
140
134
136
138
138
Britisches Pfund
5,9
-2,4
0,73
0,75
0,76
0,77
0,75
Schweizer Franken
14,6
-0,8
1,05
1,10
1,10
1,10
1,10
Kanadischer Dollar
1,0
-3,0
1,39
1,35
1,41
1,44
1,44
Australischer Dollar
0,9
-3,6
1,47
1,41
1,44
1,45
1,45
Neuseeland-Dollar
-1,9
-3,8
1,58
1,53
1,58
1,60
1,60
Schwedische Krone
1,0
-1,0
9,35
9,30
9,10
8,90
8,90
Norwegische Krone
2,7
-3,8
8,78
8,60
8,50
8,30
8,30
gg. US-Dollar
(jew eils gg. USD, %)
Japanischer Yen
-3,7
-3,4
124
122
118
115
115
Schweizer Franken
6,8
0,4
0,93
1,00
0,96
0,92
0,92
Kanadischer Dollar
-5,8
-1,9
1,23
1,23
1,23
1,20
1,20
Schwedische Krone
-5,8
0,1
8,29
8,45
7,91
7,42
7,42
Norwegische Krone
-4,2
-2,7
7,78 1,57
7,82
7,39
6,92
6,92
US-Dollar gg. …
(jew eils gg. USD, %)
Britisches Pfund
-1,2
-1,3
1,54
1,47
1,51
1,56
1,60
Australischer Dollar
-5,9
-2,5
0,77
0,78
0,80
0,83
0,83
Neuseeland-Dollar
-8,5
-2,8
0,71
0,72
0,73
0,75
0,75
*09.06.2015
Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research
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