Devisen Kompakt (05.02.2015 | PDF, 1 MB)

Helaba Volkswirtschaft/Research
DEVISEN KOMPAKT

AUTOR
Christian Apelt, CFA
Telefon: 0 69/91 32-47 26
[email protected]

REDAKTION
Claudia Windt
HERAUSGEBER
Dr. Gertrud R. Traud
Chefvolkswirt/Leitung
Research
Helaba
Landesbank
Hessen-Thüringen
MAIN TOWER
Neue Mainzer Str. 52-58
60311 Frankfurt am Main
Telefon: 0 69/91 32-20 24
Telefax: 0 69/91 32-22 44

5. Februar 2015
Der Euro gab in den letzten Wochen deutlich nach, auch wenn sich die Kursverluste jüngst
reduzierten. Neben dem Schweizer Franken zählten die Norwegische Krone sowie einige
Schwellenländerwährungen zu den größten Gewinnern.
In dieser Ausgabe finden Sie Kurzanalysen zum US-Dollar, Schweizer Franken, Britischen
Pfund, Japanischen Yen, zur Norwegischen Krone und zur Schwedischen Krone sowie zum
Australischen Dollar, Kanadischen Dollar und Neuseeland-Dollar.
Helaba Währungsprognosen
Euro-Performance im Monatsvergleich
% gg. Euro im Vergleich zum Vormonat (vom 06.01. bis zum 05.02.2015)
US-Dollar
4,8
Japanischer Yen
5,8
Britisches Pfund
5,0
14,3
Kanadischer Dollar
-1,4
Australischer Dollar
0,5
Neuseeland-Dollar
-0,5
Schwedische Krone
0,2
6,8
Norwegische Krone
Tschechische Krone
-0,3
3,5
Polnischer Zloty
3,4
Ungarischer Forint
Russischer Rubel
-2,1
Die Publikation ist mit größter
Sorgfalt bearbeitet worden.
Sie enthält jedoch lediglich
unverbindliche Analysen und
Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen
Marktverhältnissen. Die Angaben beruhen auf Quellen,
die wir für zuverlässig halten,
für deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität wir
aber keine Gewähr übernehmen können. Sämtliche in
dieser Publikation getroffenen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht
als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden.
Schweizer Franken
Türkische Lira
-1,3
Koreanischer Won
5,5
Chinesischer Yuan
3,6
7,0
Indische Rupie
7,0
Südafrikanischer Rand
Brasilianischer Real
2,8
4,8
Mexikanischer Peso
■ Kernwährungen ■ Restliche G10 ■ Schwellenländerwährungen
Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research
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DEVISEN KOMPAKT F EBR UAR
US-Dollar, Schweizer Franken und Britisches Pfund
USD
EZB-Kaufprogramm mehr als berücksichtigt
Verhältnis Geldbasis USD vs. EUR*
USD
Tendenz: leichte Aufwertung
Der Euro-Dollar-Kurs stand in den letzten Wochen massiv
unter Druck und fiel zeitweise auf 1,11. Sowohl das unerwartet große Anleihekaufprogramm der EZB als auch die
Sorgen vor einem „Grexit“ begründeten den Rutsch. Letztere entspannten sich, der Euro erholte sich leicht. Das USWachstum verliert ein wenig an Dynamik. Die Zinserwartungen sanken, dennoch dürfte die Fed Mitte 2015 ihren
Leitzins anheben. Teilweise ist die divergierende Geldpolitik
schon eskomptiert, so dass der Euro-Dollar-Kurs vermutlich
nur noch leicht bis 1,10 fallen wird.
* Geldbasis bis 2016: Eurozone wächst entsprechend Kaufprogramm, USA stabil;
Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research
CHF
SNB gibt Mindestkurs auf
CHF
%-Punkte
Tendenz: Bodenbildung
Die Schweizer Notenbank hob überraschend ihren Mindestkurs auf. Der Euro-Franken-Kurs fiel zeitweise unter die
Parität, erholte sich dann auf 1,05. Die SNB interveniert z.T.
am Devisenmarkt. Ihren angestrebten LIBOR-Satz reduzierte sie auf -0,75 %. Das bislang solide Wirtschaftswachstum
in der Schweiz wird unter der Aufwertung leiden, die Inflation klar in negatives Terrain rutschen. Die Überbewertung
des Frankens ist stark ausgeprägt. Die gestiegenen Zinsdifferenzen sollten den Euro-Franken-Kurs stützen, kurzfristig
könnte aber die EZB-Politik belasten.
Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research
GBP
Euro-Pfund-Kurs auf 7-Jahres-Tief
GBP
%-Punkte
Tendenz: Seitwärts
Das britische Pfund profitierte von der Euro-Schwäche, der
Euro-Pfund-Kurs fiel auf ein 7-Jahres-Tief. Das BIPWachstum verlangsamte sich etwas. Insgesamt legt die
britische Wirtschaft mit solidem Tempo zu. Die Inflation ging
deutlich zurück. Die Erwartungen hinsichtlich einer britischen Zinswende verschoben sich weiter nach hinten. Die
Bank of England dürfte frühestens im Sommer 2015 ihren
Leitzins anheben. Die expansive EZB-Politik hat den EuroPfund-Kurs bereits deutlich gedrückt, ein wieder wachsender Zinsvorteil dürfte das Pfund nicht zusätzlich beflügeln.
Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research
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DEVISEN KOMPAKT F EBR UAR
Japanischer Yen, Norwegische Krone und Schwedische Krone
JPY
Zinsvorteil gegenüber Euro hilft dem Yen kurzfristig
JPY
%-Punkte
Tendenz: mittelfristige Abwertung
Der Japanische Yen wertete gegenüber dem Euro markant
und gegenüber dem US-Dollar eher marginal auf. Der Zinsvorteil (!) des Yen gegenüber dem Euro vergrößerte sich.
Zumindest einige Konjunkturdaten aus Japan fielen positiv
aus, die Wirtschaft wächst wieder leicht. Die Inflation hat
ihren Zenit überschritten. Die Notenbank wird nach der
Ausweitung des Kaufprogramms zunächst abwarten. Kurzfristig könnte der Euro-Yen-Kurs noch fallen, aber mittelfristig leicht steigen, da sich die Zinsdifferenzen wieder zu
Ungunsten des Yen bewegen sollten.
Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research
NOK
Norwegen-Krone im Sog des Ölpreises
NOK
%-Punkte
Tendenz: mittelfristige Aufwertung
Die Norwegische Krone erholt sich weiter vom Sturz Ende
2014. Der Euro-Krone-Kurs fiel von knapp 10,0 in der Spitze
auf zuletzt 8,6 Kronen. Die norwegische Konjunktur hält sich
stabil, die Daten überraschten sogar eher positiv. Jedoch
könnte der niedrige Ölpreis die Investitionen belasten. Trotz
einer Inflation von über 2 % ist daher eine weitere Leitzinssenkung nicht unwahrscheinlich. Die Norwegen-Krone dürfte von einer Erholung des Rohölpreises sowie von mittelfristig wieder höheren Zinsdifferenzen profitieren, auch wenn
kurzfristig der Euro-Krone-Kurs volatil bleibt.
Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research
SEK
Schweden-Krone erst mittelfristig wieder mit Potenzial
SEK
%-Punkte
Tendenz: mittelfristiges Aufwertungspotenzial
Die Schwedische Krone veränderte sich gegenüber dem
Euro zuletzt kaum. Die schwedischen Konjunkturdaten
überzeugten insgesamt. Jedoch ist die Inflation negativ und
wird wohl noch weiter sinken. Nach der Zinssenkung auf
0,0 % erwägt die schwedische Notenbank nun unkonventionelle Maßnahmen. Da sich die Riksbank vor allem auf die
Inflation konzentriert, verpufft der schwedische Wachstumsvorteil für die Krone zunächst. Der Euro-Krone-Kurs dürfte
erst im zweiten Halbjahr merklich fallen, wenn sich die Zinsen vermutlich zu Gunsten der Krone bewegen.
Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research
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DEVISEN KOMPAKT F EBR UAR
Australischer Dollar, Kanadischer Dollar und Neuseeland-Dollar
„Aussie“ dürfte Boden finden
Index
AUD
USD
Tendenz: Aufwertung gegenüber Euro
Der Australische Dollar wertete gegenüber dem US-Dollar
spürbar ab. Fallende Rohstoffpreise und eine Zinssenkung
der australischen Notenbank auf 2,25 % belasteten den
„Aussie“. Die Konjunkturdaten überraschten jedoch mehrheitlich positiv, der Häusermarkt ist überhitzt. Die Inflation ist
eher moderat. Von der Geldpolitik gehen Risiken für den
Australischen Dollar aus, eine weitere Senkung ist aber
nicht zwangsläufig. Schließlich sollten sich die Rohstoffpreise fangen. Der Aussie dürfte gegenüber dem Euro aufwerten und sich gegenüber dem US-Dollar stabilisieren.
Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research
CAD
Zinssenkung drückt Kanadischen Dollar
CAD
%-Punkte
Tendenz: Aufwertung gegenüber Euro
Die kanadische Währung gab weiter kräftig gegenüber dem
US-Dollar und sogar etwas gegenüber dem Euro nach. Die
kanadische Notenbank senkte ihren Leitzins um 0,25 % auf
0,75 %, sogar ein weiterer Schritt ist möglich. Der fallende
Rohölpreis belastet die Ölindustrie und verringert die Inflation. Grundsätzlich ist die Konjunkturlage in Kanada aber
recht solide. Die Geldpolitik birgt kurzfristig eher Risiken für
den Kanadischen Dollar. Mit einer Erholung des Ölpreises
dürfte sich der „Loonie“ gegenüber dem US-Dollar stabilisieren und gegenüber dem Euro sogar aufwerten.
Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research
Niedrigere Milchpreise beim „Kiwi“ nun berücksichtigt
USD
Index
NZD
Tendenz: Aufwertung gegenüber Euro
Der Neuseeland-Dollar verlor merklich gegenüber dem USDollar und leicht gegenüber dem Euro. Die „Hochzinswährung“ leidet unter Spekulationen über eine Zinssenkung der
Zentralbank Neuseelands. Die Konjunkturindikatoren enttäuschten zuletzt, insgesamt ist das Wirtschaftswachstum
aber robust. Die Inflation ist niedrig. Vorerst wird die Zentralbank abwarten, also die Zinsen noch nicht senken. Die
Preise für Milchprodukte stabilisierten sich. Nach der Abwertung ist der „Kiwi“ wieder attraktiver und dürfte zumindest gegenüber Euro in den nächsten Monaten aufwerten.
Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research
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DEVISEN KOMPAKT F EBR UAR
Helaba Währungsprognosen
Veränderung seit
31.12.14
06.01.15
gg. Euro
aktueller
Stand*
Prognose Ende
Q1/2015
Q2/2015
Q3/2015
Q4/2015
(jew eils gg. Euro, %)
US-Dollar
6,6
4,8
1,13
1,10
1,10
1,15
1,20
Japanischer Yen
8,9
5,8
133
131
134
136
138
Britisches Pfund
3,9
5,0
0,75
0,75
0,75
0,74
0,77
Schweizer Franken
14,5
14,3
1,05
0,95
1,00
1,00
1,05
Kanadischer Dollar
-1,4
-1,4
1,43
1,38
1,38
1,41
1,44
Australischer Dollar
1,1
0,5
1,46
1,41
1,41
1,44
1,45
Neuseeland-Dollar
0,8
-0,5
1,54
1,45
1,47
1,51
1,54
Schwedische Krone
0,5
0,2
9,40
9,35
9,20
9,00
8,90
Norwegische Krone
4,5
6,8
8,63
8,80
8,60
8,50
8,30
gg. US-Dollar
(jew eils gg. USD, %)
Japanischer Yen
2,1
0,9
117
119
122
118
115
Schweizer Franken
7,3
9,1
0,93
0,86
0,91
0,87
0,88
Kanadischer Dollar
-7,6
-5,9
1,26
1,25
1,25
1,23
1,20
Schwedische Krone
-5,8
-4,4
8,29
8,50
8,36
7,83
7,42
Norwegische Krone
-2,0
1,9
7,60 1,57
8,00
7,82
7,39
6,92
US-Dollar gg. …
(jew eils gg. USD, %)
Britisches Pfund
-2,5
0,2
1,52
1,47
1,47
1,55
1,56
Australischer Dollar
-5,2
-4,1
0,78
0,78
0,78
0,80
0,83
Neuseeland-Dollar
-5,5
-5,1
0,74
0,76
0,75
0,76
0,78
*04.02.2015
Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research
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