Helaba Volkswirtschaft/Research DEVISEN KOMPAKT AUTOR Christian Apelt, CFA Telefon: 0 69/91 32-47 26 [email protected] REDAKTION Claudia Windt HERAUSGEBER Dr. Gertrud R. Traud Chefvolkswirt/Leitung Research Helaba Landesbank Hessen-Thüringen MAIN TOWER Neue Mainzer Str. 52-58 60311 Frankfurt am Main Telefon: 0 69/91 32-20 24 Telefax: 0 69/91 32-22 44 9. Februar 2017 Die meisten Währungen legten gegenüber dem Euro zu, der US-Dollar verlor sogar gegenüber der Gemeinschaftswährung. Die Rohstoffwährungen werteten auf. In den Schwellenländern war vor allem der Mexikanische Peso der große Gewinner. In dieser Ausgabe finden Sie Kurzanalysen zum US-Dollar, Schweizer Franken, Britischen Pfund, Japanischen Yen, zur Norwegischen Krone und zur Schwedischen Krone sowie zum Australischen Dollar, Kanadischen Dollar und Chinesischen Yuan. Helaba Währungsprognosen Performance im Monatsvergleich % gg. Euro im Vergleich zum Vormonat (vom 10.01. bis zum 08.02.2017) US-Dollar -1,3 Japanischer Yen 2,0 Britisches Pfund 1,6 Schweizer Franken 0,9 Kanadischer Dollar -0,7 Australischer Dollar 2,4 Neuseeland-Dollar 2,6 Schwedische Krone 1,4 Norwegische Krone 2,1 Tschechische Krone 0,0 Polnischer Zloty 1,5 Ungarischer Forint 0,1 Russischer Rubel 0,3 Die Publikation ist mit größter Sorgfalt bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich unverbindliche Analysen und Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen Marktverhältnissen. Die Angaben beruhen auf Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität wir aber keine Gewähr übernehmen können. Sämtliche in dieser Publikation getroffenen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden. Türkische Lira 0,5 Koreanischer Won 3,6 Chinesischer Yuan -0,3 Indische Rupie 0,9 Südafrikanischer Rand 1,1 Brasilianischer Real 1,3 5,1 Mexikanischer Peso ■ Kernwährungen ■ Restliche G10 ■ Schwellenländerwährungen Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 9 . F E B R U A R 2 0 1 7 · © H E L A B A 1 DEVISEN KOMPAKT F EBR UAR US-Dollar, Schweizer Franken und Britisches Pfund USD US-Dollar stark überbewertet Tendenz: Abwertung USD Der US-Dollar verlor per saldo in den letzten Wochen, auch wenn der Euro-Dollar-Kurs wegen politischer Unsicherheiten in der EU jüngst etwas nachgab. Die Trump-Euphorie lässt nach, zumal er sich kritisch gegenüber dem starken Dollar äußerte. Die Fed dürfte ihren Leitzins aufgrund eher begrenzter Wachstumsimpulse seitens Trumps Politik weiter nur behutsam anheben. Ebenso spricht seine protektionistische Grundhaltung gegen einen starken US-Dollar. Schon aufgrund der Bewertung wird der Euro-Dollar-Kurs vermutlich mittelfristig ansteigen. Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research CHF Kaum noch SNB-Interventionen Mrd. CHF CHF Tendenz: Seitwärts Der Schweizer Franken legte zu, der Euro-Franken-Kurs fiel auf 1,06. Der Franken war als sicherer Hafen gefragt, da neben Trump auch die politische Unsicherheit in der Währungsunion zunahm. Der Schweizer Renditenachteil gegenüber Bundesanleihen ging zurück. Gemäß der stagnierenden Währungsreserven intervenierte die Notenbank im Januar kaum am Devisenmarkt. Sie setzt aber ihren expansiven Kurs fort, auch wenn die Preise im Vorjahresvergleich nicht mehr fielen. Der Euro-Franken-Kurs dürfte in die Bandbreite von 1,08 bis 1,10 zurückkehren. Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research GBP Pfund Sterling im politischen Auf und Ab GBP USD Tendenz: Abwertung Das Britische Pfund wertete ungeachtet der zeitweiligen Schwächephase per saldo etwas auf. Neuerliche Sorgen vor einem „harten“ Brexit verminderten sich wieder, auch nachdem der britischen Supreme Court einen Parlamentsbeschluss zum Austrittsantrag verlangt hatte. Das britische Wachstum überraschte im Schlussquartal 2016 positiv. Die Bank of England hob zwar ihre Projektionen an, behält ihre expansive Politik aber bei. Die Brexit-Diskussionen werden das Wachstum und die Währung wohl noch belasten. Der Euro-Pfund-Kurs dürfte wieder in Richtung 0,90 ansteigen. Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 9 . F E B R U A R 2 0 1 7 · © H E L A B A 2 DEVISEN KOMPAKT F EBR UAR Japanischer Yen, Norwegische Krone und Schwedische Krone JPY Leistungsbilanzüberschuss als Manipulationsindiz? JPY % am BIP, 3-M.-Ø, invertiert Tendenz: Aufwertung Der Japanische Yen gewann gegenüber dem Euro und vor allem dem US-Dollar. Der Yen profitierte von den politischen Unsicherheiten, zumal sich Japans Renditenachteil nicht mehr ausweitete. Die japanische Konjunktur hellte sich etwas auf. Die Inflation bleibt niedrig, so dass die Notenbank die expansive Politik beibehalten wird. Trumps Manipulationsvorwurf ist angesichts Japans hohen Leistungsbilanzüberschusses bzw. der günstigen Yen-Bewertung nicht falsch. Unter diesem Druck wird der Yen gegenüber dem US-Dollar aufwerten, aber nur leicht gegenüber dem Euro. Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research NOK Norwegen-Krone mit Zinsvorteilen NOK %-Punkte Tendenz: mittelfristige Aufwertung Die Norwegen-Krone tendierte fester, der Euro-Krone-Kurs fiel unter 8,90. Vom Rohölpreis gingen nur geringe Impulse aus. Norwegens Renditevorteil gegenüber dem Euro änderte sich ebenfalls nur marginal. Die Inflation in Norwegen ist weiterhin erhöht. Das Wachstum verbesserte sich. Die norwegische Notenbank stellt nicht nur keine Zinssenkung mehr in Aussicht, sondern könnte sich im Jahresverlauf sogar in die andere Richtung orientieren. Da zudem die norwegische Währung auf Basis einiger Indikatoren unterbewertet ist, dürfte der Euro-Krone-Kurs weiter fallen. Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research SEK Schwedische Krone mit Rückenwind von Renditen SEK %-Punkte Tendenz: Aufwertung Die Schwedische Krone legte gegenüber dem Euro weiter zu. Der Euro-Krone-Kurs fiel unter 9,50. In Schweden klettert die Inflation nach oben, die Kernrate sogar auf den höchsten Stand seit sechs Jahren. Die Konjunktur scheint sich eher zu beschleunigen. Die schwedische Notenbank behielt zwar zuletzt ihren Negativzins bei. Das sich verbessernde fundamentale Umfeld deutet jedoch auf eine geldpolitische Trendwende hin. Ohnehin ist die schwedische Währung merklich unterbewertet. Der Euro-Krone-Kurs dürfte im Laufe dieses Jahres weiter nachgeben. Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 9 . F E B R U A R 2 0 1 7 · © H E L A B A 3 DEVISEN KOMPAKT F EBR UAR Australischer Dollar, Kanadischer Dollar und Chinesischer Yuan AUD Metallpreise bislang noch als Stütze für den „Aussie“ Index, invertiert AUD Tendenz: Abwertung gegenüber Euro Der Australische Dollar wertete gegenüber dem Euro und vor allem dem US-Dollar merklich auf. Höhere Preise für Basismetalle stützten die australische Währung. Das Wachstum verbessert sich, ohne eine kräftige Dynamik zu entwickeln. Die Teuerung stieg von niedrigem Niveau aus. Die Notenbank verharrt in ihrer Warteposition, warnte aber weiter vor einer Währungsaufwertung. Gegenüber dem USDollar hat der „Aussie“ sein Potenzial wohl vorerst ausgeschöpft. Gegenüber dem Euro dürfte der Australische Dollar sogar abwerten, vor allem bei rückläufigen Rohstoffpreisen. Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research CAD „Loonie“ mit Renditenachteil gegenüber US-Dollar CAD %-Punkte Tendenz: Abwertung gegenüber Euro Der Kanadische Dollar verlor leicht gegenüber dem Euro und gewann gegenüber dem US-Dollar. Vom Rohölpreis gingen keine größeren Impulse aus. Kanadas Wachstum entwickelte sich solide, ein kräftigerer Aufschwung bleibt jedoch aus. Die Inflation fiel eher moderat aus. Die kanadische Notenbank wird weiter abwarten. Die Zinsdifferenzen könnten den „Loonie“ einerseits belasten. Andererseits wirken die politischen Unsicherheiten in den USA dem entgegen. Der Kanadische Dollar dürfte gegenüber dem USDollar leicht und gegenüber dem Euro deutlicher verlieren. Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research CNY Sinkflug von Chinas Devisenreserven verlangsamt CNY Billionen USD Tendenz: Abwertung gegenüber Euro Der Chinesische Yuan notiert gegenüber dem Euro unverändert, wertete gegenüber dem US-Dollar zuletzt jedoch auf. Der Dollar-Yuan-Kurs notiert um 6,85. Die chinesischen Devisenreserven fielen zwar knapp unter die 3-BillionenMarke, der Rückgang verlangsamte sich aber. Die Kapitalflucht ist anscheinend gedrosselt – auch dank der politischen Gegenmaßnahmen. Die politische Unsicherheit aus den USA könnte den Yuan belasten. Mittelfristig dürfte Chinas Währung gegenüber dem US-Dollar leicht, gegenüber dem Euro dagegen etwas mehr abwerten. Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 9 . F E B R U A R 2 0 1 7 · © H E L A B A 4 DEVISEN KOMPAKT F EBR UAR Helaba Währungsprognosen Veränderung seit 31.12.16 1 Monat gg. Euro aktueller Stand* Q1/2017 Prognose Ende Q2/2017 Q3/2017 Q4/2017 (jew eils gg. Euro, %) US-Dollar -1,7 -1,3 1,07 1,15 1,15 1,15 1,10 Japanischer Yen 2,7 2,0 120 115 115 121 115 Britisches Pfund 0,0 1,6 0,85 0,90 0,90 0,90 0,85 Schweizer Franken 0,7 0,9 1,06 1,08 1,08 1,10 1,10 Kanadischer Dollar 0,5 -0,7 1,41 1,55 1,53 1,52 1,49 Australischer Dollar 4,3 2,4 1,40 1,53 1,49 1,47 1,45 Schwedische Krone 1,3 1,4 9,45 9,30 9,20 9,10 9,00 Norwegische Krone 2,1 2,1 8,90 8,90 8,90 8,80 8,70 Chinesischer Yuan -0,1 -0,3 7,35 7,94 7,94 7,99 7,70 gg. US-Dollar (jew eils gg. USD, %) Japanischer Yen 4,5 3,4 112 100 100 105 105 Schweizer Franken 2,4 2,2 0,99 0,94 0,94 0,96 1,00 Kanadischer Dollar 2,3 0,7 1,31 1,35 1,33 1,32 1,35 Schwedische Krone 3,1 2,8 8,84 8,09 8,00 7,91 8,18 Norwegische Krone 3,9 3,5 8,32 7,74 7,74 7,65 7,91 Chinesischer Yuan 1,2 0,8 6,86 1,57 6,90 6,90 6,95 7,00 US-Dollar gg. … (jew eils gg. USD, %) Britisches Pfund 1,6 3,0 1,25 1,28 1,28 1,28 1,29 Australischer Dollar 6,1 3,8 0,76 0,75 0,77 0,78 0,76 *08.02.2017 Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 9 . F E B R U A R 2 0 1 7 · © H E L A B A 5
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