Auslandsfamulatur Chulalongkorn Hospital Bangkok August 2015 Organisation Famulatur Im Herbst 2014 entschied ich mich zusammen mit vier Studienkollegen eine vierwöchige Famulatur im Chulalongkorn Hospital in Bangkok zu absolvieren. Die Orgnisation fand über das ASEA Uninet Programm statt. Von Seiten der Med Uni Graz war Frau Mag. Papst für uns zuständig, der ich an dieser Stelle für die ausgesprochen gute Koordinierung danken möchte. Etwas weniger begeistert waren wir von der Organisation des für uns Zuständigen der Chulalongkorn Universität, sich selbst liebevoll als „Mr. X“ bezeichnend, jedoch führte auch dessen Arbeit nach einigem Nachfragen unsererseits, mehrfachem Übermitteln der stets gleichen Daten und viel bürokratischen Chaos schließlich zum Ziel. Da die von uns angestrebte Abteilung für Infektionskrankheiten keine freien Plätze mehr bot, entschied man sich dazu, uns der Onkologie zuzuteilen. Sonstige Vorbereitungen Nach Zusage der Universität buchten wir unseren Flug mit Emirates von München über Dubai nach Bangkok für etwa 600€. Die Airline ist durchaus zu empfehlen, allerdings wäre ein Direktflug im Nachhinein einen nicht allzu großen Aufpreis wert gewesen. Da unser Aufenthalt in Thailand etwa sieben Wochen dauerte benötigten wir ein NonImmigrant-Visum. Die für mich nächstgelegene Möglichkeit war das Thailändische Honorarkonsulat in Frankfurt am Main, hier sei aber erwähnt, dass die Ausstellung einige Tage dauert und man somit ein zweites Mal erscheinen muss, während die zuständigen Stellen in Stuttgart und München dies in weniger als einer Stunde erledigen. An Impfungen werden neben den in Österreich üblichen noch Hepatitis A, Typhus, Japanische Enzephalitis und Tollwut empfohlen, wobei ich persönlich aufgrund des KostenNutzen-Verhältnisses (teuer, die GKK zahlt nichts, und das Risiko ist nun doch eher gering) jedoch auf die beiden letztgenannten verzichtete. Weiters wird empfohlen, eine Malariaprophylaxe mitzuführen. Es gibt die Möglichkeit, eine günstige Unterkunft im Wohnheim der Universität in Anspruch zu nehmen. Davon wurde uns allerdings abgeraten, sodass wir über Air BnB ein Apartment für fünf Personen buchten. Dieses kostete uns ca. 300€ pro Person für vier Wochen, war groß und gut ausgestattet, und mit ca. drei km Entfernung zur Klinik verhältnismäßig nah gelegen. Famulatur Während der Famulatur nahmen wir am Arbeitsalltag der Ärzte Teil. Da sich dieser in Thailand aber auf rein ärztliche Tätigkeiten wie Diagnostik, Therapieplanung und viele Weiterbildungsmaßnahmen wie Seminare oder Journal Clubs usw. beschränkt und sonstige Tätigkeiten wie Blutabnahmen, einfache Untersuchungen usw. von den Schwestern übernommen werden, war ein Lerneffekt in praktischen Dingen nicht vorhanden. Ansonsten ist zu betonen, dass alle Ärzte sehr um uns bemüht und hilfsbereit waren. So fanden etwa die Hälfte der sonst auf Thai gehaltenen Vorträge auf Englisch statt, und in den anderen Fällen fand sich stets jemand zum übersetzen. Letztendlich ist eine Famulatur auf dieser Abteilung somit jedem zu empfehlen, der an onkologischen Fallbeispielen, Präsentationen der aktuellen Forschungsergebnisse usw. interessiert ist. Wer den Fokus auf das Üben praktischer Dinge legt, dem ist hiervon abzuraten. Freizeit und Reisen Sowohl Bangkok selbst als auch der Rest des Landes haben viele Sehenswürdigkeiten und Reiseziele. Die Stadt selbst sowie die nähere Umgebung bieten vor allem viele Buddhistische Tempel sowie die verschiedensten Märkte und kulinarischen Angebote. Die Möglichkeiten des Feierns in Bangkok werden allerdings stark überschätzt, so liegen die Preise in Kneipen, Bars oder Clubs trotz der sonst sehr günstigen Lebenshaltungskosten oft über denen in Europa, nachts darf in Supermärkten kein Alkohol mehr verkauft werden, ab 2:00 Uhr herrscht eine gesetzliche Sperrstunde und vieles mehr. Im Anschluss an unsere Famulatur besuchten wir die Inseln Koh Tao und Koh Samui sowie den Norden des Landes rund um Chiang Mai. Koh Tao ist eine reine Taucherinsel und mit ca. 200-250€ pro Kurs hierfür wohl einer der günstigsten Orte weltweit – für alle Tauch-intressierten definitiv zu empfehlen. Im Norden des Landes verbrachten wir unter anderem einen Tag in einem Elefantencamp und nahmen an einer zweitägigen Trekking-Tour Teil, was ich beides ebenfalls nur empfehlen kann. Insgesamt waren die sieben Wochen, sowohl was die Famulatur als auch was das Land selbst angeht, eine sehr positive Erfahrung, und ich kann jedem nur nahelegen, diese Möglichkeit in Anspruch zu nehmen.
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