ASEA 2015 Chiang Mai 1

Chiang Mai - 3.8. bis 30.8.2015
Family Medicine und Gynäkologie/Geburtshilfe
Warum Chiang Mai?
Als ich mich ein wenig über die, bei ASEA, angebotenen Städte informiert hatte, war für mich klar,
dass Chiang Mai für mich die beste Entscheidung ist. Die Stadt ist übersichtlich, und für einen Monat
genau richtig. Man findet sich schnell zu Recht, und kann auch zu Fuß herumkommen. Von der
Regenzeit sollte man sich auch nicht abschrecken lassen es ist halb so tragisch.
Bewerbung:
Die Bewerbung über das ASEA uninet Program ist sehr unkompliziert und auch für
Kurzentschlossene machbar. Die Termine für die Bewerbung und die nötigen Unterlagen sind auf der
Meduni Hompage unter kurzfristige Austauschprogramme/ASEA zu finden. Die Bewerbung ist meist
bis Mitte Februar abzugeben. ASEA bietet für Graz 20 Famulaturplätze an, somit sind die Chancen gut
einen Platz zu bekommen. Jeder von den Grazer Studenten bekam seine erste Wahl und so ging es im
August, mit drei anderen Studenten aus Graz, nach Chiang Mai.
Vorbereitungen
Der Kontakt mit dem Krankenhaus und die Organisation für die Famulatur lief alles über Fr. Papst.
Vor der Famulatur gab es ein Treffen, wo sie noch alle benötigten Unterlagen mit uns durchging. Die
endgültige Bestätigung für die Famulatur wird einem dann per Post zugeschickt, mit dieser kann
dann auch das Visum beantragt werden.
Das benötigte Non-Immigrant ED Visum kann bei der Thailändischen Botschaft in Wien über den
Postweg beantragt werden. Hier sind die benötigten Unterlagen aufgelistet.
http://www.thaiembassy.at/images/stories/embassy/pdf/2015%20non%20ed%20ger.pdf
Anmerkung:
Die Gebühr muss in bar beigelegt werden
Nachweis über die Finanzierung kann bei der jeweiligen Bank eingeholt werden
Impfungen:
Abgesehen von den üblichen Impfungen ist zusätzlich Japan B und Tollwut eine Überlegung wert, ich
persönlich habe mich dagegen entschieden.
Für Chiang Mai selbst finde ich, ist Tollwut nicht notwendig, falls jemand vorhat danach noch durchs
Land zu reisen, aber sicher zu überlegen, da es einfach viele Hunde gibt.
Mückenschutz ist nicht so sehr gegen Malaria notwendig, da Chiang Mai beinahe als Malariafrei gilt,
aber wegen Dengue und Japan B auf alle Fälle sehr wichtig. Ich habe No Bite benutzt, 2 Flaschen
mitnehmen oder in Thailand dann nachkaufen. Den Imprägnierspray für die Kleidung habe ich nicht
wirklich verwendet, und ich habe auch nie Stiche durch die Kleidung bemerkt. Ein Moskitonetz ist für
Chiang Mai nicht nötig.
Anreise
Ich bin für 600€ mit FlyNiki bzw Etihad über Abu Dhabi nach Bangkok geflogen. Wir waren 3 Tage in
Bangkok und sind dann für ca. 40€ mit Air Asia nach Chiang Mai geflogen. Ich finde es ist sinnvoll das
Geld für den Inlandsflug zu investieren.
Unterkunft.
Falls ihr in das Uniserv Hostel wollt, sicher das billigste in guter Lage zum Krankenhaus, solltet ihr früh
genug ein Mail schreiben um zu reservieren. Wir waren leider zu spät dran und haben uns dann im
Puwanon Place ein Zimmer genommen. http://www.puwanonplace.com/. Auch hier ist eine
Reservierung über Mail möglich. Wir sind ca. 20min zu Fuß zum Krankenhaus gegangen. Zimmer
waren schön und sauber und ca. 130€ pro Person für das Monat. Das Hotel liegt in einer Seitenstraße
und ist sehr ruhig, ein Einkaufszentrum ist in der Nähe wo auch ein großer Supermarkt, mit
westlichen Produkten zu finden ist. Zusätzlicher Pluspunkt K’s Kitchen, ein super Lokal zum Essen, ist
direkt vor der Haustür!
Famulatur
Es ist sinnvoll sich schon vor Beginn die nötige Uniform für die Famulatur in Chiang Mai zu besorgen.
Diese ist in eigenen Black and White shops, Stadtauswärts in der Huay Kaew road, zu bekommen. Für
2 Garnituren zahlte ich ca. 15€. Als Schuhe sind schwarze Ballerinas oder Ähnliches passend. Ein
Mantel wird keiner benötigt, auch sonst wurden kein Stethoskop oder sonstige Utensilien benötigt.
Wenn, dann kann man es sich ausborgen. Am ersten Famulaturtag brachte uns Frau Kanokwan, die
Zuständige für Auslandsfamulanten, zu unseren jeweiligen Departments.
Family Medicine – 2 Wochen
Auf der Family Medicine wurden wir freundlich
empfangen, und bekamen gleich unseren Stundenplan
für 2 Wochen. Die Anwesenheit ist immer von 8:30 bis
11Uhr und von 13-15Uhr. Dazwischen sind also immer 2
Stunden Mittagspause. 2 Nachmittage waren ganz frei.
Family Medicine entspricht unserer Allgemeinmedizin,
die Ärzte sind bemüht den Studenten diesen Bereich der
Medizin näher zu bringen. Da ich mich persönlich für
Allgemeinmedizin interessiere war es für mich ein toller
Einblick.
Der Stundenplan besteht aus OPD ( out patient department= Ambulanz)2 mal Thai Massage, Home
visits und Akupunktur. Im OPD sind die häufigsten Krankheitsbilder Hypertonie, Diabetes und
Dyslipidämien. Die Ärzte und die thailändischen Studenten versuchten immer das Wichtigste aus
den Patientengesprächen für uns zu übersetzen, aber natürlich bekommt man trotzdem nicht so viel
mit. Thai Massage war toll, man wird selbst massiert und bekommt danach ein paar Griffe gezeigt.
Die Home visits sind gegliedert in eine Vorbesprechung zum Fall, in den Hausbesuch selbst, und eine
Nachbesprechung.
Akupunktur war nur ein Nachmittag, wo wir den Arzt bei der Behandlung von Patienten zu sahen
und er uns einiges erklärte.
Zusätzlich zu unserem Stundenplan, hatten wir an einem Nachmittag die Möglichkeit, an einem
Akupunktur Vortrag in einem Zentrum für Traditionelle Thailändische und Chinesische Medizin
teilzunehmen. Ein Professor aus China (Wenzhou Universität) hielt dort einen Vortrag. Einen anderen
Tag nahm uns ein Arzt mit in ein Subdistrict Hospital, etwas außerhalb von Chiang Mai.
Ein weiterer Ausflug fand am 12. August statt. Dieser Tag ist der Geburtstag der Königin, und somit
ein Feiertag. Ebenso ist es ein Tag an dem gemeinnützige Projekte stattfinden. Das Team der Family
Medicine besuchte eine Art Altenheim und Pflegezentrum, wo wir natürlich herzlich eingeladen
wurden.
Falls man sich also für etwas interessiert und etwas Anderes sehen möchte, muss man nur fragen
und alle sind sehr bemüht es einem zu ermöglichen.
Gynäkologie und Geburtshilfe
Am ersten Tag trafen wir uns wieder mit Frau Kanokwan
die uns wieder zu unseren jeweiligen Departments brachte.
Auch hier bekamen wir einen Stundenplan. Eine Woche
Gebär und eine Woche Gyn. Auf der Gebär waren wir in
der Antenatal Care, dies entspricht Mutterkind Pass
Untersuchungen und beim Detailultraschall dabei. 3 Tage
waren wir auf der Station/ Kreissaal und im OP. Auf der
Station war es oft schwierig jemanden zu finden der bereit war etwas zu zeigen oder zu den
Untersuchungen mitzunehmen. Jedoch ist man frei und kann immer schauen wo gerade ein
interessanter Fall ist, wir gingen dann oft in den OP wo es immer etwas zu sehen gab. Zusätzlich sind
an den Nachmittagen oft Lectures über interessante Fälle, da diese Vorträge natürlich auf Thai sind,
bringt es aber nicht soviel und man muss auch nicht hingehen.
Die Woche auf der Gyn war ähnlich aufgebaut, 3 Tage waren wir in verschieden Ambulanzen ( Kolpo,
Onko, Menopause, Endo/Fertilität) eingeteilt, und 2 Tage wieder im OP.
Auf der Gyn und Gebär sieht man also viele verschiedene Dinge, und man kann sich seine Zeit freier
einteilen.
Fazit: Die Ärzte, Schwestern und Studenten sind sehr bemüht einem etwas zu erklären und zu zeigen.
Jedoch muss man sich bewusst sein, dass es durch die Sprachbarriere manchmal doch etwas
schwierig ist und man vor allem von Patientengesprächen vieles nicht mitbekommt. Trotzdem ist die
Auslandsfamulatur eine großartige Möglichkeit einen Einblick in das Gesundheitssystem eines
fremden Landes zu bekommen. Auch lernt man das Land, seine Kultur und Menschen aus einem
Blickwinkel kennen, den man als Tourist niemals schaffen würde.
Die Kombination aus Family Medicine und Gyn hat mir gut gefallen, da man sowohl den Klinik und
OP Ablauf kennenlernt, als auch Einblick in die Primärversorgung bekommt. Auch durch zusehen und
beobachten konnte ich wertvolle Erfahrungen sammeln.
Freizeit
Chiang Mai ist eine gemütliche kleine Stadt mit vielen netten Cafes und Restaurants. Die
Wochenendmärkte, Saturday Night Market und Sunday Walking Street sind sehr zu empfehlen.
Die Innenstadt kann gut zu Fuß erkundet werden und es gibt viele Tempel zu entdecken. Eine gute
und billige Fortbewegungsmöglichkeit sind die Red Taxis, Sammeltaxis die einfach aus dem Verkehr
gewunken werden. Für 20TBH kommt man in der Stadt überall hin.
Ein schöner Ausflug ist eine Wanderung auf den Doi Suthep, den nächstgelegen Berg mit dem
Tempel Wat Phra That Doi Suthep. Der schönere Tempel ist jedoch auf dem Weg zum Berg mitten
im Wald zu finden. Eine Wegbeschreibung ist z.B. hier zu finden. http://jetsetcitizen.com/cheaptravel/doi-suthep-hike/
An einem Wochenende machten wir einen Ausflug in das Dorf Pai im Norden. Dies ist eine gute
Möglichkeit ein Wochenende außerhalb von Chiang Mai zu verbringen und es gibt tolle Wasserfälle.
Falls sich wer für Elefanten interessiert, aber nicht die Tierquälerei durch diverse Touristenshows
unterstützen möchte, ist die Patara Elephant Farm oder der Elephant Nature Park zu empfehlen.
Danach war ich noch zweieinhalb Wochen auf Koh Tao und Koh Phangan unterwegs. Ich war froh,
dass ich die Möglichkeit hatte das echte Thailand zuvor in Chiang Mai kennen zu lernen, da die Inseln
doch sehr touristisch sind. Dennoch ist es traumhaft schön, vor allem Kho Tao war super, vor allem
wenn man gerne taucht und schnorchelt ( Tanote Bay ist am besten!)