Weichen zur Stammbahn gestellt

POTSDAM-MITTELMARK
MONTAG, 23. NOVEMBER 2015
„Focus“-Wachstumspreis
an Netfox verliehen
Kleinmachnow - Der Kleinmachnower
IT-Dienstleister Netfox ist vom Magazin
„Focus Spezial“ als einziges Unternehmen in der Region Berlin-Brandenburg
als Wachstumschampion ausgezeichnet
worden. Von bundesweit 1,5 Millionen Unternehmen wurden vom Magazin
gemeinsam mit dem Statistik-Portal Statista 13500 Firmen nominiert und bewertet, darunter auch die Netfox AG.
Das Kleinmachnower Unternehmen
hat laut dem Vorstandsvorsitzenden Ulrich Otto eine durchschnittliche jährliche
Wachstumsrate von 17 Prozent. Dies sei
für einen IT-Dienstleister außergewöhnlich viel. Zu den Kunden zählen neben
dem Klinikum „Ernst von Bergmann“ in
Potsdam das Deutsche Herzzentrum in
Berlin, aber auch die Berliner Wasserbetriebe und das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK).
Rund um die Uhr und das an sieben
Tagen in der Woche ist das im Gewerbegebiet Europarc ansässige Unternehmen
in der Region aktiv, mittlerweile bereits
seit mehr als 25 Jahren. 1989 von Ulrich
Otto gegründet, beschäftigt Netfox rund
35 Mitarbeiter, die in ganz Deutschland
Kunden mit Computer- und Netzwerktechnik ausstatten. Ohne sie würden die
Brieffrankiermaschinen
streiken,
E-Mails nicht ankommen und Computerviren ungehindert in den Netzwerken wüten. Besonders nachts starteten immer
mehr Hacker aus Russland oder China
ihre Angriffe auf deutsche Unternehmen,
wenn dort niemand mehr an den Rechnern sitzt, sagte Netfox-Vorstandsmitglied Ortwin Wohlrab. „Trotzdem reagieren viele Firmen immer noch nicht.“
6,2 Millionen Euro Jahresumsatz hat
Netfox nach eigenen Angaben zuletzt erwirtschaftet. Ausgezeichnet wurde der
Firma zufolge nicht nur das wirtschaftliche, sondern auch das Mitarbeiterwachstum. Laut dem Unternehmen wurden in
den letzten Jahren kontinuierlich neue Arbeitsplätze in der Region geschaffen. sty
Abwasserstreit:
Zahlung vielleicht
ausgesetzt
Michendorf/Nuthetal - Im Streit
um Nachzahlungen für den Abwasserkanal müssen Betroffene bis zu einer Gerichtsentscheidung den Zahlungsaufforderungen möglicherweise nicht nachkommen. Reinhard Mirbach, Verbandvorsteher des WAZV Mittelgraben, lässt
derzeit prüfen, ob die Bescheide „außer
Vollzug“ gesetzt werden können. Ein Ergebnis solle bis zur Verbandsversammlung am kommenden Mittwoch vorliegen, sagte Mirbach den PNN.
Die Prüfung sei die Konsequenz aus
zwei Bürgerversammlungen, bei denen
über die umstrittene Nachzahlung informiert wurde. Es geht um den Anschluss
ans Abwassernetz, für den in Nuthetal
und Michendorf in den 1990er- und
2000er-Jahren angeblich zu wenig gezahlt wurde. Grundstückseigner haben
Nachzahlungsaufforderungen über teils
vierstellige Beträge bekommen. Die Gemeinde Michendorf will das Vorgehen
wie berichtet gerichtlich prüfen lassen,
in seiner Funktion als Bürgermeister hat
Mirbach Betroffene aufgefordert, den Beitragsbescheiden zu widersprechen. hkx
Initiative gegen
neue
Bauschuttdeponie
Michendorf - Eine Bürgerinitiative will
die Genehmigung einer Bauschuttdeponie im Kiessandtagebau in der Fresdorfer
Heide verhindern. Am kommenden Donnerstag soll die Gründungsveranstaltung
stattfinden. Für die Bewohner der Gemeinden Michendorf und Nuthetal würde
die Umsetzung der Pläne eine „eminente
Verschlechterung der Wohn- und Lebensbedingungen“ bedeuten, warnt Initiativensprecher René Odenthal: Der Schwerlastverkehr durch Wohngebiete würde
um etwa 160 Lkw-Fahrten täglich zunehmen, Tausende Bäume sollten gefällt werden, die Belastungen des Grundwassers
und der Luft seien absehbar. All das solle
mit der Initiative verhindert werden. „Wir
müssen unser Interesse selbst vertreten,
damit Verwaltungen in unserem Sinn handeln“, so Odenthal.
PNN
— Gründungstreffen am 26. November
im Bürgerhaus Wildenbruch, Kunersdorfer Straße 15
VERKEHR IN MITTELMARK Neues
Weichen zur Stammbahn gestellt
Land Berlin stoppt Bau eines Rad- und Fußwegs auf der Trasse in Schöneberg. Neues Gutachten geplant
Von Klaus Kurpjuweit
Die Chancen für eine Reaktivierung der
Eisenbahnverbindung zwischen Potsdam, Kleinmachnow und Berlin-Zehlendorf, Stammbahn genannt, steigen immer
weiter. Die Berliner Senatsverkehrsverwaltung
werde
eine
neue Wirtschaftlichkeitsrechnung in Auftrag geben – vorausgesetzt, die aktuelle Bevölkerungsprognose ergebe,
dass Berlin und Potsdam weiter wachsende Städte seien, sagte der Sprecher
der Verwaltung, Martin Pallgen. Die Verkehrsverwaltung hat deshalb den Bau eines Rad- und Fußwegs auf der Trasse in
Schöneberg gestoppt. Unklar ist, wie sich
die neue Situation auf den hier geplanten
„Fahrrad-Highway“ auswirken wird.
Der geplante Wiederaufbau der ersten
preußischen Eisenbahnstrecke, die seit
1945 unterbrochen ist, war 2008 in
Bausch und Bogen gescheitert. Eine sogenannte
Nutzen-Kosten-Untersuchung
(NKU) hatte nur einen Wert von 0,7 erbracht. Das heißt, für einen investierten
Euro hätte es nur einen Nutzen im Wert
von 70 Cent ergeben. Wirtschaftlich –
und damit förderungswürdig – ist ein Projekt daher nur mit einem Wert, der höher
als eins liegt.
Bereits damals war unter anderem vom
Fahrgastverband Igeb bemängelt worden, dass in der – dann negativen – Rechnung nicht alle Faktoren berücksichtigt
worden seien. Auch Pläne, die Stammbahn nur zwischen Zehlendorf und Kleinmachnow/Dreilinden als S-Bahn zu reaktivieren, waren seither nicht vorangekommen. S-Bahnen fuhren hier bereits bis
zum Mauerbau 1961. Eine
wiederbelebte Stammbahn wäre
auch eine Ausweich- und Entlastungsstrecke für die hoch frequentierte
Ost-West-Stadtbahn in Berlin zwischen
Westkreuz und Ostkreuz, argumentiert
Jens Klocksin von der Bürgerinitiative
Stammbahn. Im nach der Wende entwickelten Bahnkonzept, dessen Kern der
neue Nord-Süd-Tunnel mit dem Hauptbahnhof ist, war auch die Stammbahn enthalten. Beim Tunnelbau war deshalb für
rund 25 Millionen Euro ein Anschluss an
die Nord-Süd-Strecke gebaut worden.
Weil die Züge nicht kamen, musste die
Bahn das Geld an den Bund zurückzahlen. Um einen Wiederaufbau der Gleise
nicht zu gefährden, hat die Verkehrsverwaltung jetzt Förderzusagen für den Bau
eines Rad- und Fußweges im sogenannten Wannseegraben entlang der Crellestraße in Schöneberg zurückgezogen.
Der Weg gehört zum Projekt „Schöneberger Schleife“. Sie soll vom Potsdamer
Platz durch den Park am Gleisdreieck bis
zur Torgauer Straße und dann zurück
durch den Wannseebahngraben wieder
zum Potsdamer Platz führen. Ein Großteil des Wegs ist bereits fertig.
Der Bezirk müsse jetzt eine Alternative
für den Weg vorlegen, die wieder gefördert werden könne, sagte Pallgen. Die
Vorgabe ist klar: Anders als bisher geplant dürfen Bahnflächen nicht genutzt
werden; auch nicht vorübergehend, wie
das Bezirksamt mitteilte. „Wir können
hier jetzt nichts zementieren“, sagte Pallgen. Gegenüber dem Bezirksamt hat die
Verkehrsverwaltung die Rücknahme der
Förderzusage mit der Stammbahn begründet, deren Notwendigkeit sich aus
der prognostizierten Bevölkerungszunahme in Berlin und dem Umland in den
nächsten Jahren ableite.
Unabhängig davon hält die CDU Steglitz-Zehlendorf an ihrem Plan fest, entlang oder auf der Stammbahn-Trasse einen „Fahrrad-Highway“ anzulegen. Das
Konzept hatte ursprünglich der Architekt
Tim Lehmann entwickelt. „Wir wollen
beides – die Bahn und den Weg“, sagte
der CDU-Kreisvorstand und Justizsenator Thomas Heilmann am Sonntag. Zudem rechne er damit, dass die Bahn frühestens in 15 Jahren komme. Wo der
Platz fehle, solle der „Fahrrad-Highway“
nach oben wandern, wobei Lärmschutzwände als Fundament genutzt werden
könnten. Den Bau will Heilmann in einen
neuen Koalitionsvertrag aufnehmen –
falls die CDU an der Regierung bleibt.
Neue Wege um Berlin
Auf dem ersten Mobilitätsforum in Teltow ging es um die Verkehrsplanung für die wachsende Region
Teltow - In der Teltower Region wird es
eng auf den Straßen und in den Bussen.
In den nächsten 15 Jahren soll die Region
von derzeit 63 000 auf 70 000 Einwohner
anwachsen, obwohl im Berufsverkehr
schon heute oft Stillstand herrscht. Auch
das nahe Berlin, wohin die meisten Pendler wollen, wächst rasant um 40 000 Menschen pro Jahr. Auf dem ersten Mobilitätsforum, zu dem die Arbeitsgemeinschaft
Regionale Mobilität TKS am Samstag ins
Teltower Rathaus geladen hatte, besprachen unter anderem die Bürgermeister
der Region und der Steglitz-Zehlendorfer
Bezirksstadtrat Ansätze, wie der Verkehr
auch künftig zwischen Hauptstadt und
Umlandgemeinden fließen kann.
Die Pendlerströme der Region
Bereits heute pendeln in der Teltower Region täglich fast 40 000 Menschen zwischen Arbeitsort und Wohnsitz. Die
Hälfte der Einwohner aus Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf fahren dabei
nach Berlin. Etwa 20 Prozent fahren nach
Potsdam, der Rest in die Nachbarkommunen wie Großbeeren (Teltow-Fläming).
Laut Christian Weiße vom Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg ist die Pendlerzahl in der Region seit dem Jahr 2000 um
50 Prozent gestiegen. „Es stellt sich nicht
mehr die Frage, ob das Wachstum stoppt,
sondern nur die, wann es endlich abflacht“, so Weiße. Kleinmachnows Bürgermeister Michael Grubert (SPD) zufolge wird für die Hälfte aller Fahrten das
Auto genutzt, auch für kürzere Strecken
innerhalb der drei Kommunen.
Geplante Radwege in den Kommunen
Um den Binnenverkehr vom Auto auf das
Fahrrad zu bringen, sollen die Radwege
verbessert werden. Von allen drei Bürgermeistern wurde ein Radweg entlang des
Teltowkanals von Potsdam über Stahnsdorf nach Teltow als wichtigste Verbindung genannt. Sie ist Teil des Stadt-Umland-Wettbewerbs. Der Radweg würde
Teltows Bürgermeister Thomas Schmidt
(SPD) zufolge 4,6 Millionen Euro kosten.
Ob er im Rahmen des Wettbewerbs gefördert wird, wird sich Mitte 2016 entscheiden. Zudem werde auch die Ruhlsdorfer
Straße mit ihrer Grundertüchtigung in
den nächsten Jahren einen durchgehenden Radweg erhalten. In Stahnsdorf sollen Lücken im Wegesystem entlang der
Landstraßen geschlossen werden, um
durchgehende Verbindungen nach Nuthetal und zum Regionalbahnhof Ludwigsfelde-Struveshof zu schaffen. Kleinmachnow will 2016 einen Verkehrsplaner einstellen, der Maßnahmen auch zur
Lenkung des Radverkehrs umsetzen soll.
Zudem sollen die Kreuzungen am Thomas-Münzer-Damm und am ODF-Platz
radfreundlich umgebaut werden.
Verbesserungen im Nahverkehr
Auch durch einen verbesserten Nahverkehr soll die Zahl der Autofahrten reduziert werden. Die S-Bahn-Verlängerung
von Teltow nach Stahnsdorf wird von allen Bürgermeistern als wichtigstes Projekt der nächsten Jahre bezeichnet. Michael Grubert zufolge soll es im ersten Quartal kommenden Jahres dazu ein
E
Radlerin von Laster angefahren
Nuthetal - Eine Radfahrerin ist am
Samstagvormittag in Bergholz-Rehbrücke von einem Lkw angefahren und verletzt worden. Dessen Fahrer hatte die
59-Jährige beim Abbiegen offenbar übersehen. Die Frau stürzte und geriet unter
den Lkw. Sie wurde an der Schulter verletzt und ins Krankenhaus gebracht.
Brandstifter zünden Bungalow an
Nuthetal - Erneut haben Brandstifter in
Bergholz-Rehbrücke eine Kleingartenlaube angezündet. Der Bungalow im Finkenweg sei völlig ausgebrannt, sagte ein
Polizeisprecher am Sonntagabend den
PNN. Menschen wurden nicht verletzt,
auch für andere Gebäude habe keine Ge-
wichtig, um seinen Bezirk vom Autoverkehr zu entlasten. Eine einst angedachte
Straßenbahnverlängerung von Potsdam
nach Teltow wird in der Region als nachrangig eingestuft, da die meisten Pendler
nach Berlin wollen. Trotzdem soll
beim Rückbau der Landesstraße durch
Stahnsdorf von vier auf zwei Fahrspuren
darauf geachtet werden, eine Trasse für
eine mögliche Tram-Anbindung freizuhalten.
Highway. Ein Radschnellweg soll einmal
von Potsdam nach Teltow führen. Foto: dpa
Gespräch mit dem Infrastrukturministerium geben. Wie teuer der Ausbau werden könnte, ist derzeit unklar. Die Kommunen erstellen momentan ein Gutachten zu Kosten und Nutzen der S-Bahn,
die bis ins Stahnsdorfer Gewerbegebiet
führen soll (PNN berichteten). Sowohl
Grubert als auch der Steglitz-Zehlendorfer Bezirksstadtrat Frank Mückisch sehen
für die weitere Zukunft zudem den Wiederaufbau der Stammbahn von Potsdam
über Kleinmachnow nach Berlin als wichtiges Projekt an. „Wir haben bereits
300 000 Einwohner im Bezirk, die wir
laut Prognosen erst im Jahr 2030 erreichen sollten“, so Mückisch. Angesichts
dieser Entwicklung sei die Stammbahn
POLIZEIBERICHT
fahr bestanden. Die Höhe des Sachschadens ist nach Behördenangaben noch unklar. Eine Anwohnerin hatte das Feuer gegen 2 Uhr in der Nacht zum Sonntag bemerkt und Polizei sowie Feuerwehr verständigt. Die Löscharbeiten dauerten bis
3.30 Uhr. Die Polizei gehe von Brandstiftung aus, so der Sprecher. In den vergangenen Wochen hatten in Bergholz-Rehbrücke mehrfach Kleingarten-Bungalows
gebrannt. Ob ein Zusammenhang besteht, sei Gegenstand der Ermittlungen,
so der Polizeisprecher.
pee
Werder (Havel) - Ein betrunkener Mann
hat mit seinem Kleintransporter am Freitagabend in Werder einen Unfall verur-
Neue Straßen für Stahnsdorf und Teltow
Zwei neue Straßen sollen die Wohngebiete vom Verkehrslärm entlasten und
den Pendlerzuwachs aufnehmen. Die
Landesstraße 77 neu soll von der Landesstraße 40 hinter Güterfelde abzweigen
und am Gewerbegebiet entlang bis zum
Stahnsdorfer Hof führen. Von ihr soll später die Biomalzspange abzweigen – eine
Verlängerung des Quermatenweges bis
zum Kreisverkehr an der Potsdamer
Straße in Teltow. Ein Baubeginn für beide
Straßen ist derzeit noch nicht absehbar.
Kreistagsbeschluss nur
noch Formsache
Teltow/Bad Belzig - Eine Ausweisung
der Ruhlsdorfer Rieselfelder als Naturschutzgebiet rückt in greifbare Nähe. Im
jüngsten Kreisausschuss sei der entsprechende Antrag einstimmig in den Kreistag verwiesen worden, wie der Kreisausschussvorsitzende Thomas Wardin auf
PNN-Anfrage bestätigte. „Es ist davon
auszugehen, dass der Kreistag die Unterschutzstellung beschließen wird“, so
Wardin. Damit wäre der Weg frei, den
rund 130 Hektar großen Landschaftsteil
südöstlich von Ruhlsdorf dauerhaft unter
Schutz zu stellen. Offen sei, inwieweit
sich die naturschutzrechtlichen Vorschriften auf eine weitere Nutzung der
Flächen auswirkten. „Es wird sich zeigen,
ob dann Windkraftanlagen möglich
sind“, so Wardin. „In erster Linie geht es
aber darum, Naturraum zu erhalten und
die Landschaft unter Schutz zu stellen.“
Bereits 2007 hatte Teltow bei der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises
beantragt, die Ruhlsdorfer Rieselfelder
zu schützen. Seit Dezember 2009 hat die
Behörde das Areal südlich des Teltower
Ortsteils schließlich mit einer Veränderungssperre als geschützten Landschaftsbestandteil ausgewiesen. Hintergrund
war damals auch die Sorge, das Gebiet
könnte mit Windkrafträdern zugestellt
werden. Gegen die einstweilige Sicherstellung der Fläche hatte die Berliner
Stadtgüter GmbH als Haupteigentümerin
der Flächen geklagt, jedoch vor dem Potsdamer Verwaltungsgericht und dem
Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg verloren. Beide Gerichte bestätigten
die Rechtmäßigkeit des bis dato durchgeführten Unterschutzstellungsverfahrens.
Das Berliner Unternehmen verwaltet
rund 16 000 Hektar Flächen rund um die
Bundeshauptstadt. Die Berliner Stadtgüter haben eine rund 130 Jahre alte Geschichte. Hervorgegangen sind sie aus
den Hinterlassenschaften der Einwohner
Berlins Ende des 19. Jahrhunderts. Als der
Stadtplaner James Hobrecht das erste Kanalisationssystem für Berlin entwickelte,
kaufte die Verwaltungin großem Maßesogenannte Rieselfelder außerhalb der
Stadt. Die in der Stadt anfallenden Ausscheidungen wurden mithilfe von Pumpen auf die Rieselfelder ausgebracht. Dort
sickerten die Abwässer Berlins durch den
Boden und wurden so natürlich gereinigt.
In den 1980er-Jahren förderten Untersuchungen der Böden zutage, dass diese flächendeckend, zum Teil in erheblichen
Maße, mit Schwermetallen belastet waren. Das geht aus einem Bericht der Berliner Senatsverwaltung hervor. Die ermittelten Belastungen waren örtlich sogar so
hoch, dass gesundheitliche Risiken bei direktem Bodenkontakt nicht auszuschließen waren, heißt es.
Wie sich eine mögliche Unterschutzstellung der Rieselfelder auf die Pläne
der Stadtgüter auswirkt, konnte Sprecher
Mario Woltmann nicht sagen. „Wir haben große Flächenpotenziale und müssen erst mal schauen, inwieweit wir betroffen sind.“
B. Stelley
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Neue Verbindungen nach Berlin
Im ersten Mobilitätsforum, bei dem am
Samstag etwa 50 Zuhörer anwesend waren, sieht Bezirksstadtrat Mückisch den
Beginn einer besseren Vernetzung zwischen den Bürgermeistern der TKS-Region und Steglitz-Zehlendorf. „Viele Projekte der Region, an die man anknüpfen
könnte, sind bei uns in Berlin nicht bekannt“, sagte Mückisch. Das Forum soll
laut Wunsch der Teilnehmer von nun an
jährlich stattfinden.
Enrico Bellin
F
sacht. Einem Zeugen fiel auf, dass der Wagen in Schlangenlinien fuhr und schließlich so weit an den Fahrbahnrand driftete, dass er einem dort geparkten VW
Polo den Spiegel abfuhr. Als die Polizei
den 44-jährigen Fahrer kontrollieren
wollte, versuchte dieser noch vergeblich
wegzulaufen. Der Mann hatte 2,37 Promille Alkohol im Blut. Er muss sich wegen Gefährdung des Straßenverkehrs im
Zusammenhang mit versuchter Unfallflucht verantworten.
Gerade gekauft, schon gestohlen
Betrunkener verursachte Unfall
11
Rieselfelder
bald unter
Naturschutz
von der Stammbahn und Pläne für Pendler
Foto: imago
IT-Firma aus
Kleinmachnow
ist Champion
POTSDAMER NEUESTE NACHRICHTEN
Beelitz - Besonderes Pech hatte am Wochenende ein Autohalter aus Beelitz: Unbekannte stahlen seinen 15 Jahre alten
Opel, den der Mann erst im August ge-
kauft und neu zugelassen hatte. Der Besitzer hatte sein Fahrzeug am Vorabend auf
einer markierten Parkfläche in der Straße
des Aufbaus abgestellt. Das Auto wurde
zur Fahndung ausgeschrieben.
Dieseldiebe auf Autobahnparkplatz
Glindow - Auf einem Parkplatz am Berliner Ring nahe der Anschlussstelle Glindow haben Unbekannte in der Nacht zum
Samstag aus einem polnischen Lkw rund
150 Liter Dieselkraftstoff abgezapft.
Während der Fahrer im Fahrerhaus
schlief, öffneten die Diebe das Tankschloss gewaltsam und richteten einen
Schaden von insgesamt 250 Euro an. Die
Polizei sicherte Spuren und erstattete Anzeige.
PNN
E KURZ NOTIERT F
Gespräch über Polen und Deutsche
Kleinmachnow - Um das Verhältnis zwischen Polen und Deutschen geht es in einem Film- und Autorengespräch am morgigen Dienstag in Kleinmachnow. Der Filmemacher und ehemalige Defa-Dokfilmer Hans-Dieter Rutsch hat sich in Schlesien auf Spurensuche nach dem Umgang
mit der deutschen Vergangenheit begeben. Die von der Heinrich-Böll-Stiftung
organisierte Veranstaltung beginnt um
19.30 Uhr im Landarbeiterhaus, Zehlendorfer Damm 200. Der Eintritt ist frei,
um Anmeldung wird gebeten.
PNN