MEIN INFOBRIEF Für Sie ausgesuchte Informationen und Themen Dr. Dieter-L. Koch, Mitglied des Europäischen Parlaments Infobrief Nr. 14/ 2016 vom 11.04.2016, 15. Jahrgang Aus dem Europäischen Parlament Umsetzung des EU-Türkei-Abkommens Rückführungen aus Griechenland in die Türkei Vergangene Woche sind die ersten Migranten aus Griechenland in die Türkei zurückgeführt worden. 202 Menschen, hauptsächlich Migranten aus Pakistan und Nordafrika, wurden mit drei kleinen Passagierschiffen von den griechischen Inseln Lesbos und Chios in die gegenüberliegende türkische Küstenstadt Dikili gebracht. Parallel dazu fanden die ersten Neuansiedlungen von syrischen Flüchtlingen aus der Türkei in der EU statt. Grundlage ist das am 18. März vereinbarte EU-TürkeiAbkommen. In diesem Vertrag haben die EU-Staats- und Regierungschefs und die Türkei vereinbart, die irreguläre Migration aus der Türkei in die EU zu beenden und sie stattdessen mit legalen Wegen der Neuansiedlung von Flüchtlingen in der EU zu ersetzen. So soll das Geschäftsmodell der Schleuser zerschlagen und den Migranten eine Alternative geboten werden, damit diese ihr Leben nicht aufs Spiel setzen. Verantwortlich für die Umsetzung des Abkommens sind die griechischen und türkischen Behörden, unterstützt von EU-Kommission, EU-Mitgliedstaaten und EU-Agenturen. Doch was ist, wenn die Türkei nur kranke, ältere, behinderte Menschen in die EU „abschiebt“? Entscheidet jetzt Erdogan über Migration in die Länder der EU? Die 202 Migranten, die vergangenen Woche in die Türkei zurückgeführt wurden, stammen allesamt aus sicheren Herkunftsstaaten oder haben keinen Asylantrag gestellt. Ich frage mich: Sind sie freiwillig gegangen, wurden vielleicht sogar dafür bezahlt? Statement zum Niederlande-Referendum Europas Probleme sollten nicht länger verdrängt werden Der Ausgang des niederländischen Referendums stimmt nachdenklich. Wurde wirklich nur über die Inhalte des Assoziierungs-Abkommens mit der Ukraine abgestimmt? Wenn Populisten von links und rechts es schaffen, grundlegende völkerrechtliche Abkommen allein durch eine AntiEU-Stimmung zu problematisieren und in dieser Form dagegen zu mobilisieren, ist das nicht nur für die Niederlande, sondern für Europa problematisch. Wir müssen diese Anti-EU-Stimmung ernst nehmen und uns mit den Kritikpunkten an der EU befassen. Es bringt nichts, Europa nur gesund zu reden, wenn Akzeptanzprobleme so offensichtlich zutage treten. Das bedeutet auch, Arbeitsweisen und Strukturen zu hinterfragen und wenn nötig auch anzupassen. Wir brauchen zudem die konsequente politische und argumentative Auseinandersetzung mit den Populisten, ihren Hintergründen und wahren Absichten. Was wären denn die Konsequenzen eines Rückfalls in die Nationalstaaten? Ein instabiles Europa hilft vielleicht Herrn Putin, aber gefährdet Frieden und Wohlstand von 500 Millionen Europäern. Die Abstimmung ist ein weiterer Weckruf, dass wir die Probleme Europas nicht länger verdrängen dürfen. Das Stabilisierungs- und Assoziierungsabkommen zwischen der EU und dem Kosovo ist in Kraft getreten Das Abkommen vertieft die politischen und wirtschaftlichen Beziehungen. Es regelt die vertraglichen Beziehungen mit gegenseitigen Rechten und Pflichten etwa bei Grundrechten und Rechtsstaatlichkeit. Dadurch werden ein freier Handel und die Anwendung europäischer Standards in verschiedenen Bereichen möglich, zum Beispiel in Bezug auf Wettbewerb, staatliche Beihilfen und geistiges Eigentum. Weitere Bestimmungen des Abkommens sehen einen politischen Dialog sowie die Zusammenarbeit in einer ganzen Reihe von Politikfeldern vor – von Bildung und Beschäftigung über Energie und Umwelt bis hin zu Justiz und Inneres. Das Abkommen beschleunigt auch die Reformen im Kosovo, um eine weitere Annäherung an die EU zu erleichtern. Seite 1 von 5 Ausgabe 14/ 11.04.2016 MEIN INFOBRIEF Dr. Dieter-L. Koch, Mitglied des Europäischen Parlaments Aus dem Europäischen Parlament Aktionsplan zur Mehrwertsteuer ist enttäuschend EU-Kommission zögert weiter beim Kampf gegen Mehrwertsteuerbetrug Der Vorschlag der EU-Kommission, die Steuersätze für die Mehrwertsteuer de facto abzuschaffen ist ein Schritt in die falsche Richtung. Offensichtlich hat die EU-Kommission angesichts des fehlenden Reformwillens bei den EU-Mitgliedsländern längst „resigniert“. Der Aktionsplan zur Mehrwertsteuer der EU-Kommission ist enttäuschend. Die Absicht, den Mehrwertsteuerbetrug in Europa zu bekämpfen, ist richtig. Allerdings gehen die gemachten Vorschläge nicht weit genug. Es ist verwunderlich, dass die Umsetzung eines Reverse-Charge-Verfahrens, wie von einigen Mitgliedstaaten gefordert, in dem Aktionsplan nicht enthalten ist. Auch für ein Pilotprojekt in einzelnen Ländern fehlt der EU-Kommission offensichtlich der Mut. Die Einführung eines erweiterten „One-Stop-Shops“, der die Zusammenarbeit zwischen den nationalen Steuerbehörden vereinfachen und verbessern soll, bietet zwar realistische Möglichkeiten den „Erstattungsbetrug“ über die Binnenmarktgrenzen einzudämmen, dies setzt jedoch eine vollständige europaweite Vernetzung aller nationalen Finanz- und Steuerbehörden in der EU sowie Meldepflicht im Stundenabstand und konsequente Verfolgung von Betrugsfällen voraus. Eine Abschaffung der Mehrwertsteuer-Mindestsätze, wie von der EU-Kommission vorgeschlagen, setzt ein falsches Signal. Gerade die jüngsten Enthüllungen der sogenannten Panama-Papiere zeigt, dass wir in der EU mehr Harmonisierung im Steuerbereich brauchen und nicht weniger. Damit würden dem MwSt.-Betrug Tür und Tor geöffnet und der unfaire Steuerwettbewerb in der EU um eine neue Dimension im digitalen Zeitalter erweitert. Ich fordere stattdessen die Festlegung eines Mindeststeuersatzes von wie bisher 15 % auch für die Zukunft, die Reduktion der ermäßigten Sätze anhand der Vorschläge des Rechnungshofes und die wettbewerbsneutrale Angleichung von digitalen Dienstleistungen und Lieferungen gegenüber herkömmlichen Leistungen. Gleichfalls ist der Europäischen Rat gefragt, endlich ambitionierte Regelungen auf den Weg zu bringen, um Steuerbetrug und Steuervermeidung wirksam zu verhindern. Europäische Regelungen zur Steuerpolitik müssen von allen 28 Mitgliedstaaten einstimmig beschlossen werden. Die enormen Steuerlücken bei der Körperschaftssteuer und auch bei der Mehrwertsteuer sind zutiefst unsolidarisch und schmälern die Einnahmen der Staaten in erheblichem Maße. Daher erwarten die Bürger von der Politik entschlossenes Handeln und schnelle Lösungen. Immerhinhatte der letzte Gipfel in Brüssel die „Kraft“, dem Gesetzgeber einen Nullsteuersatz für Damenbinden in Großbritannien zu empfehlen. Fürwahr ein „gewaltiger Fortschritt“ angesichts der Herausforderungen von Flüchtlingskrise, Terrorismus und Briefkastenfirmen. Zur Neuregelung der EU-Asylpolitik Prüfung von Asylanträgen muss überall gleich erfolgen Die EU-Kommission strebt eine Neuregelung der EUAsylpolitik an und hat dazu vergangene Woche ein Papier vorgelegt. Die wichtigsten Schwerpunkte finden Sie auf meiner Sonderseite 6. Es ist absolut richtig und notwendig, dass wir in der EU zu einheitlichen Standards kommen. Die Prüfung und Bearbeitung von Asylanträgen muss überall nach den gleichen Kriterien erfolgen. Nur durch ein gemeinsames Verfahren können wir künftig nationale Alleingänge unterbinden und zu einer echten Solidaritätsgemeinschaft werden. Das vorgestellte Reformpapier setzt genau an diesem Punkt an. Dass so etwas nicht im Hauruck-Verfahren zu machen sein wird, ist klar. Deshalb ist es richtig, eine Debatte mit den Mitgliedstaaten und dem Europaparlament zu starten, be vor ein konkreter Gesetzgebungsvorschlag kommt. Denn dieser sollte dann sitzen und zügig zu beschlussreifen neuen Standards führen. Arbeitslosenquote im Euroraum sinkt Im Februar ist die Arbeitslosenquote um 0,1 Prozentpunkte auf 10,3 & gefallen, teilte die europäische Statistikbehörde Eurostat in Luxemburg mit. In absoluten Zahlen fiel die Arbeitslosigkeit im Februar zum Vormonat um 39.000 auf 16,634 Millionen. Zum entsprechenden Vorjahresmonat verringerte sie sich um 1,303 Millionen. Dabei wurden in Deutschland mit 4,3 % und in Malta mit 5,1 % die niedrigsten Arbeitslosenquoten registriert. Die höchsten Arbeitslosenquoten des Euroraums lagen in Griechenland bei 24,0 % (Daten von Dezember 2015) und in Spanien bei 20,4 Prozent. Seite 2 von 5 Ausgabe 14/ 11.04.2016 MEIN INFOBRIEF Dr. Dieter-L. Koch, Mitglied des Europäischen Parlaments Aus meinem Wahlkreis In diesem Jahr stelle ich mein Europafest unter das Thema: „Europa – ein nüchterner Blick auf Chancen und Risiken“ . Als Gastredner konnte ich Friedrich Merz (Mitglied der Trilateralen Kommission von Europa) gewinnen. Ganz herzlich lade ich Sie zum 8. Weimarer Europafest ein. Gemeinsam mit meinem Team freue ich mich auf Ihr Kommen. am Donnerstag, 9. Juni, 18 Uhr im AZURIT, Ernst-Busse-Straße 29, Weimar/Schöndorf. Wegen beschränkter Platzzahl bitte ich um Voranmeldung bis zum Mai. ESF in Thüringen Beratung zu Rationalisierungsmaßnahmen und Kostensenkungen Projekte, die aus Mitteln des ESF durch den Freistaat gefördert werden, stelle ich Ihnen in den nächsten Wochen vor: Heute: Beratung durch selbständige Unternehmensberater im Bereich Rationalisierungsmaßnahmen und Kostensenkungen, Technologietransfer und zur Technologieanwendung Thorey Gera veredelt als textiler Lohnveredler für unterschiedliche Kunden verschiedenste textile Flächengebilde. Die Beratung erfolgte mit dem Ziel, die Artikel-, Technolo- gie- und Rezepturvielfalt sinnvoll zu systematisieren und Einsparpotentiale zu generieren. Im Ergebnis wurden Optimierungen der Maschineneinstellungen, auch für neue Artikelsortimente, gefunden. Damit wird bei gleichbleibend hoher Qualität der Veredlungsprodukte durch Reduzierung der Rüst- und Stillstandzeiten eine höhere Produktivität bei niedrigerem spezifischen Energieverbrauch erreicht. Finanzierung: ESF-Mittel: 8.900 EUR, Bewilligungszeitraum: 2015, Projektträger: Thorey Gera Textilveredelung GmbH, E-Mail: [email protected] Erfahrungen und Perspektiven der Deutschen Wirtschaft im Auslandsgeschäft Thüringer Exportwirtschaft nur verhalten optimistisch Deutsche Unternehmen erwarten für ihre Auslandsgeschäfte in diesem Jahr Licht und Schatten. Die Exporteure blicken zwar auf stabile Geschäfte in Europa und Nordamerika, andere Märkte bereiten ihnen allerdings Kopfzerbrechen. Zu diesen Ergebnissen kommt die deutschlandweite Umfrage der IHK-Organisation „Going International 2016“, an der sich über 2.000 Betriebe beteiligten, darunter auch knapp 100 aus Thüringen. Für Thüringer Unternehmen bleiben Europa und vor allem die Länder der Eurozone weiterhin der wichtigste Markt für ihre Auslandsgeschäfte. Der nordamerikanische Markt gewinnt für Thüringer Unternehmen weiter an Bedeutung: 2016 agieren bereits 36 Prozent der befragten Unternehmen in Nordamerika. Vor allem in den USA ist die Wirtschaftslage beständig. Die Arbeitslosigkeit nimmt dort ab und der günstige Eurokurs wirkt sich vorteilhaft auf die Verhandlungsposition der Firmen aus. Die Exporteure blicken zwar auf stabile Geschäfte in Europa und Nordamerika, andere Märkte bereiten ihnen allerdings Kopfzerbrechen – etwa wegen der aktuell niedrigen Ölund Rohstoffpreise. Denn auch wenn deutsche Hersteller von verringerten Kosten profitieren, setzt die Entwicklung gleichzeitig rohstofffördernde Staaten mit ehemals starkem Wachstum unter Druck. Die Zugpferde der letzten Jahre lahmen – wie etwa die chinesische Wirtschaft. Aber auch in anderen Schwellenländern wie in der Ukraine, in Russ- land, in der Türkei oder auch in Brasilien sind die Sorgen deutscher Unternehmen groß. In den Einschätzungen der Betriebe spiegelt sich auch große Verunsicherung aufgrund politischer Instabilität in vielen Regionen. Eine Belastung für international aktive Unternehmen sind zunehmende Handelshemmnisse. Jedes dritte Unternehmen berichtet, sich Jahr für Jahr mit neuen Handelshemmnissen auseinandersetzen zu müssen. So werden Staaten immer kreativer, wenn es darum gehe, den Zugang zu Ihren Märkten zu versperren. Was früher Handelszölle waren, sind heute oftmals unnötige zusätzliche lokale Regulierungen und verstärkte Sicherheitsanforderungen. Dabei können bereits kleine Veränderungen bei Zertifizierungsanforderungen oder Zöllen einen hohen negativen Effekt für grenzüberschreitende Geschäfte bewirken. Thüringer Unternehmen exportierten im letzten Jahr Waren im Wert von knapp einer Mrd. Euro in die Vereinigten Staaten. Mit einem Ausfuhrzuwachs von 11,5 % im Vergleich zum Vorjahr sind die USA nach Ungarn zweitwichtigster Handelspartner des Freistaates. Knapp die Hälfte der international aktiven Thüringer Unternehmen betreibt Handel mit den USA und die breite Mehrheit davon gibt an, mit Handelshemmnissen konfrontiert zu sein. Die Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft (TTIP) kann dazu beitragen, bestehende Barrieren abzubauen. Vereinfachungen im Warenverkehr sowie mehr Transparenz bei Regulierungen und Vorschriften haben für die Unternehmen dabei die höchste Relevanz. Seite 3 von 5 Ausgabe 14/ 11.04.2016 MEIN INFOBRIEF Dr. Dieter-L. Koch, Mitglied des Europäischen Parlaments Für Sie recherchiert Öffentliche Konsultation zum Urheberrecht und zur Panoramafreiheit Analyse des derzeitigen Rechtsrahmens zur „Panoramafreiheit“ Die EU-Kommission hat am 23. März eine Öffentliche Konsultation über die Rolle der Verleger in der urheberrechtlichen Wertschöpfungskette und die „Panoramaausnahme“ gestartet. Sie läuft bis zum 15. Juni 2016. Mit der Konsultation sollen Ansichten gesammelt werden über die Auswirkungen der Erteilung eines Schutzrechtes für Verleger auf EU-Ebene auf das Verlagswesen, auf Bürgerinnen und Bürger sowie die Kreativindustrie und darüber, ob etwaiger Interventionsbedarf für die Presse anders zu beurteilen ist als in anderen Bereichen. Die Konsultation dient außerdem der Analyse des derzeitigen Rechtsrahmens für die sogenannte Panora- mafreiheit bzw. –ausnahme, d.h. der Freiheit, Abbildungen des öffentlichen Raums uneingeschränkt verwenden zu dürfen. Das EU-Urheberrecht sieht vor, dass Mitgliedstaaten Urheberrechtsausnahmen oder ‑beschränkungen in Bezug auf die Nutzung von Werken – beispielsweise der Baukunst – festlegen dürfen, die dazu angefertigt wurden, sich bleibend an öffentlichen Orten zu befinden. Diese Ausnahme ist in den meisten Mitgliedstaaten umgesetzt worden. Die KEU-Kommission erwägt Vorschläge zur Präzisierung dieser Regeln, um neue Verbreitungskanäle zu berücksichtigen. Hier finden Sie den deutschen Konsultationsfragebogen: https://ec.europa.eu/eusurvey/runner/ Consultation_Copyright?surveylanguage=de EU-Nachrichten EU und Afrika vertiefen Zusammenarbeit Die Kommission der Afrikanischen Union (AU) und die EUKommission kamen zu ihrem jährlichen Treffen in Afrikas politischer Hauptstadt Addis Abeba zusammen. Dabei ging es um eine vertiefte Kooperation in sicherheitspolitischen und wirtschaftlichen Fragen. EU will 2,3 Millionen Kinder durch Bildung in Notsituationen unterstützen In Brüssel wurde ein humanitäres Hilfepaket in Höhe von 52 Mio. Euro in Aussicht gestellt, um Bildungsprojekte für Kinder in Notsituationen verstärkt zu fördern. Illegale Drogen: Schätzungsweise 24 Mrd. Euro geben die Europäer jedes Jahr für illegale Drogen aus. Juncker wirbt für EU-Investitionsoffensive: EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hat Firmen und Investoren aufgerufen, den Europäischen Fonds für Strategische Investitionen (EFSI) zu nutzen, der während der vergangenen neun Monate bereits 76 Mrd. Euro Investitionen in 22 EU-Ländern mobilisiert hat. Austausch über Integration von Flüchtlingen Die EU-Kommission und die Bürgermeister der europäischen Städte wollen gemeinsam die Integration von Flüchtlingen verbessern. Dazu haben sich vergangene Woche EU-Regionalkommissarin Corina Creţu und Migrationskommissar Dimitris Avramopoulos mit Bürgermeistern und Vertretern der Städte Amsterdam, Athen, Barcelona, Berlin und Paris getroffen. Weitere Treffen sollen bis Anfang 2017 folgen. Europäischer Literaturpreis geht an deutschen Schriftsteller Benedict Wells: Der deutsche Autor Benedict Wells erhält zusammen mit elf weiteren Schriftstellern den Europäischen Literaturpreis 2016. Berliner Projekt Tanzfonds Erbe ausgezeichnet Die EU-Kommission und der europäische Verbund nichtstaatlicher Denkmalschutzorganisationen Europa Nostra haben die Gewinner des EU-Preises für das Kulturerbe / Europa Nostra Award 2016 bekannt gegeben. Aus Deutschland wurde in der Kategorie „Bildung, Ausbildung und Bewusstseinsbildung“ das Berliner Projekt Tanzfonds Erbe ausgezeichnet. Internationaler Tag der Roma: Am Vortag des Internationalen Tags der Roma am 8. April haben Frans Timmermans, Erster Vizepräsident der Kommission, und die EU-Kommissarinnen Marianne Thyssen, Vera Jourová und Corina Creţu betont, dass es vor allem für die Kinder der Roma dringend bessere Bildungschancen geben muss. Bericht zur Kernenergie in der EU: In Brüssel wurde eine Analyse zur Kernenergie in Europa veröffentlicht. http://ec.europa.eu/transparency/regdoc/rep/1/2016/EN/12016-177-EN-F1-1.PDF Seite 4 von 5 Ausgabe 14/ 11.04.2016 MEIN INFOBRIEF Dr. Dieter-L. Koch, Mitglied des Europäischen Parlaments Service & Termine Onlineportal, Qualifizierung von Berufsbildungspersonal und Wirtschaft 4.0: GOVET begleitet die Berufsbildungskooperation des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) mit Russland fachlich seit Jahren erfolgreich. Neben der Aus- und Weiterbildung von Berufsbildungspersonal und der Weiterentwicklung eines Online-Portals für Ausbildungspersonal gehört auch das Thema „Wirtschaft 4.0“ zu den Schwerpunkten der weiteren Zusammenarbeit. Im März wurden mit den Partnern in Moskau die Aktivitäten für 2016 abgestimmt. Lernobjekte zum Thema Flucht und Asyl: Schulen sind aufgefordert, Flüchtlingskinder und jugendliche Flüchtlinge aufzunehmen und sich den damit verbundenen Herausforderungen zu stellen. Zum Thema Flucht und Asyl werden in der Mediothek des Thüringer Schulportals vielfältige Lernobjekte und Materialien zur persönlichen Fortbildung der Pädagogen und für den Unterricht angeboten. h t t p s : / / w w w. s c h u l p o r t a l - t h u e r i n g e n . d e / d o c u ments/10113/19308/Mediothek_Angebote_Flucht_Asyl. pdf/8675d142-1ce4-41ae-853e-53542362b2b4 Wie schwierig war es, eine Unterkunft für deinen Auslandsaufenthalt zu finden? Im Rahmen eines neuen Projekts zum Wohnen für internationale Studenten und Trainees, lädt das Erasmus Student Network aktuelle und ehemalige Studenten und Trainees zur Teilnahme an einer Umfrage zu ihren Erfahrungen bei der Suche nach einer Unterkunft im Ausland ein. Das Ziel der Umfrage ist es, herauszufinden wie schwierig (oder einfach) es war, eine Unterkunft währen des Studiums oder Praktikums im Ausland zu finden. Zur Umfrage: http://bit.ly/1Uow1yH Dokumentation veröffentlicht: Auf Einladung von IJAB erarbeiteten 40 Fachkräfte der Jugendarbeit aus Ägypten, Deutschland, Marokko und Tunesien auf einer Konferenz, gemeinsame Empfehlungen für den künftigen internationalen Jugendaustausch im Rahmen der Transformationspartnerschaften mit Ägypten, Marokko und Tunesien. Dokumentation: https://www.ijab.de/publikat i o n e n / d e t ai l / ? t t _ p ro d u c t s [ b a c k PI D ] = 6 6 9 & t t _ products[product]=179 BJV veröffentlicht Toolbox “Flucht – Asyl – Migration” Die österreichische Bundesjugendvertretung (BJV) hat im Rahmen ihrer Kampagne„Mehr als nur flüchtig“ die Toolbox “Flucht – Asyl – Migration. Methoden für die Jugendarbeit” veröffentlicht. Mehr Informationen, den Download der Online-Version (443 kb, 29 Seiten)unter: www.bjv.at/ activities/toolbox-flucht-asyl-migration/. Fördergutscheine für Betriebsmittel wieder erhältlich: Die Kooperation zwischen der Thüringer Aufbaubank (TAB), der GRENKELEASING AG und der GRENKE BANK AG wird fortgesetzt. Für kleine und mittlere Unternehmen sowie Freiberufler in Thüringen stehen weitere 7,5 Millionen Euro zu besonders günstigen Konditionen bereit, wenn sie betriebliche Neuanschaffungen über Leasing finanzieren. Weitere Informationen und Quelle: www.aufbaubank.de Dein Praktikum: Internationale Gruppen leiten (lernen): Du studierst eine pädagogische oder sozialwissenschaftliche Fachrichtung? Du hast Lust, dich gemeinsam mit anderen Menschen aus verschiedenen Ländern für ein gemeinnütziges Projekt zu engagieren? Dann bist du bei uns richtig - werde Workcampleitung im Sommer 2016! Weitere Informationen und Anmeldung direkt an unter 05121-2066150 oder [email protected] European Youth Award (EYA) 2016 startet Innovative Studenten und Jugendliche unter 30 Jahre aus einem der Mitgliedsstaaten des Europarates, Belarus oder Kosovo können ihre Projekte in einer der sieben Kategorien einreichen: 1. Gesundes Leben, 2. Cleveres Lernen, 3. Kulturen verbinden, 4. Go Green, 5. Aktive Bürgerschaft, 6. Geld zählt 7. Offene Innovation. Das EYA Festival findet in Graz (Österreich), im November 2016 statt. Bewerbungsschluss ist der 15. Juli. Mehr: www.eu-youthaward.org Ausgabe 14/ 11.04.2016 Seite 5 von 5 Für Sie in Europa Impressum Dr. Dieter-L. Koch, MdEP Europabüro Frauenplan 8 99423 Weimar Tel. 03643 50 10 07 Fax 03643 50 10 71 www.europaabgeordneter.eu [email protected] www.facebook.com/europaabgeordneter CDU MEIN INFOBRIEF Dr. Dieter-L. Koch, Mitglied des Europäischen Parlaments Sonderseite 6: Europäisches Asylrecht Vorschläge zur Reform des Europäischen Asylrechtes Das Management der Außengrenzen soll modernisiert werden Die EU-Kommission hat vergangene Woche die Diskussion über eine Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems angestoßen. Meinen Kommentar dazu lesen Sie auf Seite 2. Ziel ist, Asylbewerber künftig fairer auf die Mitgliedstaaten zu verteilen und europaweit gleiche Bedingungen für Asylbewerber zu schaffen. Zudem legte die EU-Kommission eine Strategie für eine besser gesteuerte legale Zuwanderung vor. Die Kommission wird die aussichtsreichsten Optionen mit den Regierungen und dem EP beraten und dann entsprechende Legislativvorschläge unterbreiten. Außerdem hat die EU-Kommission einen Vorschlag für ein Ein-/Ausreisesystem vorgelegt, mit dem das Management der Außengrenzen modernisiert werden soll. Eine faire und einheitliche Asylpolitik Die Kommission hat fünf vorrangige Bereiche identifiziert, in denen das Asylsystem der EU struktureller Verbesserungen bedarf: Einführung eines tragfähigen, fairen Systems zur Bestimmung des für die Prüfung von Asylanträgen zuständigen Mitgliedstaates: Um das hohe künftige Aufkommen von Asylbewerbern und Flüchtlingen besser zu bewältigen und eine faire Lastenteilung zu gewährleisten, könnte die EU-Kommission eine Änderung der Dublin-Verordnung entweder durch Straffung und Ergänzung mit einem Lastenteilungsverfahren oder durch Umstellung auf einen dauerhaften Verteilungsschlüssel vorschlagen. Herstellung größerer Konvergenz im EU-Asylsystem und Verminderung des Asylshoppings: Die EU-Kommission wird eine weitere Harmonisierung der Asylverfahren vorschlagen, um EU-weit mehr Gleichbehandlung zu erreichen und Anreize zu beseitigen, Asyl vor allem in einigen wenigen Mitgliedstaaten zu suchen. Verhinderung von Sekundärbewegungen innerhalb der EU: Um sicherzustellen, dass das Dublin-Verfahren nicht durch Missbräuche und Asylshopping unterlaufen wird, könnte die Kommission Maßnahmen vorschlagen, um irregulären Sekundärbewegungen vorzubeugen oder sie zu ahnden. Ein neues Mandat für die EU-Asylagentur: Die EU-Kommission könnte eine Änderung des Mandats des Europäischen Unterstützungsbüros für Asylfragen vorschlagen, damit es an der Umsetzung der Politik mitwirken und eine stärkere operative Rolle einnehmen kann. Stärkung des Eurodac-Systems: Um die Anwendung der reformierten Dublin-Vorschriften zu flankieren, könnte die EUKommission vorschlagen, das Eurodax-System anzupassen und für weitere Zwecke wie die Bekämpfung irregulärer Migration, eine bessere Speicherung und Weitergabe von Fingerabdrücken oder die Erleichterung von Rückführungen zu öffnen. Sichere und legale Migrationswege Seite 6 Die EU-Kommission wird mehrere Maßnahmen in den Bereichen legale Einwanderung und Integration angehen, u.a.: Ein strukturiertes System für die Neuansiedlung: Die Kommission wird einen Vorschlag zur Ausgestaltung der EU-Politik im Bereich der Neuansiedlung vorlegen. Vorgesehen ist ein horizontaler Mechanismus mit gemeinsamen EU-Regeln zur Aufnahme und Verteilung, zum Status neuangesiedelter Personen, zur finanziellen Unterstützung sowie zu Maßnahmen, die die Sekundärmigration eindämmen sollen. Eine Reform der Richtlinie über die „Blaue Karte EU“: Die Rolle der Richtlinie in einer EU-weiten Einwanderungspolitik könnte durch einheitliche Vorschriften u. a. für flexibliere Zulassungsvoraussetzungen, verbesserte Zulassungsverfahren und mehr Rechte für hochqualifizierte Drittausländer gefestigt werden. Die EU-Kommission wird einen EU-Aktionsplan zur Integration vorlegen. Modernisierung der Außengrenzen Die EU-Kommission legte zudem ihren überarbeiteten Vorschlag für eine Verordnung über ein Einreise-/Ausreisesystem vor, das die Grenzkontrollverfahren für Nicht-EU-Bürger, die in die EU reisen, modernisieren soll. Aufgrund des vorgeschlagenen Einreise-/Ausreisesystems wird es möglich sein, wirksamer zu kontrollieren, ob die zulässige Dauer bei Kurzaufenthalten eingehalten wird, Grenzkontrollen stärker zu automatisieren und Dokumenten- und Identitätsbetrug leichter aufzudecken. So sollen in dem System alle Nicht-EU-Bürger registriert werden, die für einen Kurzaufenthalt (von höchstens 90 Tagen in einem Zeitraum von 180 Tagen) in den Schengen-Raum einreisen dürfen. Erfasst werden der Name des Reisenden, die Art des Reisedokuments, biometrische Daten sowie der Zeitpunkt und der Ort der Ein- und der Ausreise. Das Einreise-/Ausreisesystem wird das derzeitige System des manuellen Abstempelns von Reisepässen ersetzen, das zeitaufwändig ist, keine verlässlichen Daten zu Grenzübertritten liefert, die Aufdeckung von AufenthaltsdauerÜberschreitungen nicht ermöglicht und keine Lösung für den Fall bietet, dass Reisedokumente verloren gehen oder vernichtet werden. In einer zusätzlichen Mitteilung hat die EU-Kommission die Debatte über den künftigen Rahmen für solidere und intelligentere Informationssysteme für das Grenzmanagement und mehr Sicherheit angestoßen. Die Mitteilung enthält Maßnahmen zur Verbesserung der Funktionsweise und der Interoperabilität der bestehenden Informationssysteme sowie potenzieller neuer Systeme, mit denen Informationslücken geschlossen werden sollen. Mehr: http://europa.eu/rapid/press-release_IP-16-1248_de.htm, http://europa.eu/rapid/press-release_IP-16-1248_de.htm Ausgabe 14/ 11.04.2016
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