Der Schub für den Dollar wird schwächer

17. März 2016
Der Schub für den Dollar wird schwächer
Die Mitglieder des FOMC, des Entscheidungsgremiums der Fed, haben ihre Prognosen für die Entwicklung der Fed Funds nach
unten angepasst. Sie gehen noch von zwei Zinserhöhungen um je 0.25% in diesem Jahr aus. Auch wenn dadurch die Zinsdifferenz zum Euro ansteigen wird, löst es keine Euphorie für den Dollar mehr aus.
Im letzten Jahr war es das grosse Thema: Die Zinsen in
den USA steigen während die EZB das Zinsniveau in der
Eurozone nach unten drückt. Dem Dollar wurden wahre
Höhenflüge vorausgesagt. Die Parität zum Euro wurde nur
als Zwischenziel angesehen. Die Frage war nur, wann
diese erreicht werde. Inzwischen hat die Fed ihren Zinserhöhungszyklus eingeläutet und die EZB ihre Leitzinsen
zweimal gesenkt. Am Devisenmarkt ist jedoch Ernüchterung eingetreten und der Dollar kommt nicht vom Fleck.
vorübergehend wieder stärker ins Schaufenster stellen. Das
Aufwertungspotenzial hält sich jedoch in Grenzen. Eine
Euphorie für den Greenback wird die Fed nicht mehr auslösen, da Zinserhöhungen in den USA nicht mehr ein
„historisches“ Ereignis sind, als welche sie im letzten
Herbst glorifiziert wurden.
Kerninflationsrate ohne Energie- und Nahrunsmittelpreise
US-Wachstum verliert an Dynamik
Von einer Rezession ist die US-Wirtschaft trotz dem Gegenwind des starken Dollars und dem Einbruch der Investitionen im Rohstoffsektor weit entfernt. Die Probleme in der
Industrie strahlen jedoch in breitere Teile der Wirtschaft
aus als ursprünglich gedacht. Zwar werden immer noch
fleissig neue Jobs geschaffen. Die vorauslaufenden Indikatoren zeigen aber, dass das Momentum in der Konjunktur
abgenommen hat. In diesem Jahr kann kaum mit einem
Wachstum deutlich über 2% gerechnet werden.
Der Inflationsdruck steigt
Die Inflationsrate ist in den USA im Februar auf 1.0%
gefallen, den tieferen Energiepreisen sei Dank. Die Kerninflation ohne die Energie- und Nahrungsmittelpreise liegt
aber mit 2.3% auf dem höchsten Stand seit 2012. Vor
einem Jahr lag sie noch bei 1.6%. Die Geschwindigkeit
des Anstiegs nimmt zu. Auch beim von der Fed als Inflationsindikator favorisierten PCE-Index steigt die Kernrate.
Mit 1.7% ist sie sich nicht mehr weit unter dem Ziel der
Fed von 2%. Schleichend nimmt der Inflationsdruck in den
USA zu und die Fed tut gut daran, ihre Geldpolitik trotz
einem schwächeren Wachstum rechtzeitig restriktiver zu
gestalten.
Der Dollar ist zurück im Alltag
Die Fed hat klar gemacht, dass sie bei der Anhebung ihrer
Leitzinsen gemächlich vorgehen wird. Grosse Überraschungen sind diesbezüglich keine mehr zu erwarten,
womit die Schubkraft für den Dollar nachgelassen hat.
Ohne Treiber und Phantasie werden die Verleiderverkäufe
mit der Zeit zunehmen.
Prognosen
USD/EUR
CHF/USD
17.3.16
In 3 Monaten
In 12 Monaten
1.1265
1.06 - 1.11
1.10 - 1.15
0.9750
0.98 – 1.03
0.95 – 1.00
Zinserhöhung im Juni hilft vorübergehend dem Dollar
Wir gehen davon aus, dass die Fed am 15 Juni den
nächsten Zinsschritt nach oben vornehmen wird. Im Vorfeld wird die Zinsdiskussion im Markt wieder angeregter
verlaufen als in den letzten Wochen. Dies wird den Dollar
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