Dollar Focus, 17.10.2016, 13:55 Uhr Der Dollar lässt sich vom US

17. Oktober 2016
Der Dollar lässt sich vom US-Wahlkampf nicht beeindrucken
Die Amerikaner wählen einen neuen Präsidenten oder eine
neue Präsidentin. Je nach Ausgang der Wahl am 8. November verändern sich die Rahmenbedingungen für den Dollar.
Am Devisenmarkt ist der Wahlkampf trotzdem kein Thema.
Der Einfluss eines neuen Präsidenten auf die amerikanische
Wirtschaft ist in der kurzen Frist gering. Ökonomische Prozesse sind langsam. Wie sich die US-Wirtschaft im nächsten
Jahr entwickelt, basiert auf der Grundlage der Entscheidungen der Politiker und der Unternehmen heute. Zudem dauert es seine Zeit, bis eine neue Regierung ihre Pläne umsetzen kann, wenn dies das Parlament und manchmal in letzter Instanz die Gerichte überhaupt erlauben. Die Wahlen
beeinflussen den Dollar vor allem auf der psychologischen
Seite und durch Veränderungen der Erwartungen.
Trump ist eine Belastung für den Greenback
Sollten sich die Wahlchancen für Donald Trump erhöhen
oder er sogar gewählt werden, wäre das für den Dollar
schlecht. Die protektionistischen Wahlversprechen schüren
Unsicherheit darüber, ob und wie stark sich die USA von
einem offenen und globalen Handel verabschieden. In ihrer
Wirkung sind die Pläne von Trump vergleichbar mit den
Auswirkungen des Brexits für Grossbritannien. Ähnlich wie
beim Britischen Pfund wird nach seinem Wahlsieg das Vertrauen in die US-Währung sinken und der Dollar an Wert
verlieren. Welche Folgen ein Präsident Trump mittel- und
langfristig für den Dollar hat, hängt davon ab, welche Vorschläge zur Isolation der USA er wirklich umsetzen will
oder kann.
Clinton unterstützt den Dollar
Ein Wahlsieg von Hillary Clinton wäre positiv für den Dollar.
Auch sie äussert sich zwar im Wahlkampf negativ über die
Folgen der Globalisierung. Ob und wie weit sie den Handel
mit den USA aber effektiv einschränken und erschweren
wird, ist eine andere Geschichte. Ihr Wirtschaftsprogramm
mit den geplanten Investitionen in die Infrastruktur wirkt
zudem expansiv für die Wirtschaft, was es der Fed erlaubt,
die Zinsen kontinuierlich weiter anzuheben. Wie stark der
Dollar nach einem Sieg von Hillary Clinton profitieren wird,
hängt auch von den Kongresswahlen ab. Gelingt es den
Demokaraten, die Mehrheit im Senat oder gar im Repräsentantenhaus zu erringen, stärkt das den Dollar. Eine Präsi-
dentin Clinton alleine genügt nicht, um dem Greenback
Schub zu verleihen. Der Devisenmarkt geht aktuell davon
aus, dass sie gewinnen wird.
Fed ist wichtiger als das Weisse Haus
Da der Wahlausgang am 8. November klar erscheint, orientiert sich der Devisenmärkt momentan vor allem an der
Zinspolitik der Fed. Wir gehen davon aus, dass die Fed im
Dezember die Zinsen um 0.25% anheben wird. Die USWirtschaft hat zwar ihre Dellen, kann höhere Zinsen jedoch
verkraften.
USD/CHF-Wechselkurs 2016
Quelle: Bloomberg
Höhere Fed-Zinsen helfen vorübergehend dem Dollar
Der nächste Zinsschritt der Fed im Dezember wird den
Dollar vorübergehend wieder stärker ins Schaufenster stellen. Das Aufwertungspotenzial hält sich aber in Grenzen.
Eine Euphorie für den Dollar wird die Fed nicht mehr auslösen.
Prognosen
USD/EUR
CHF/USD
17.10.16
In 3 Monaten
In 12 Monaten
1.0996
1.07 - 1.12
1.10 - 1.15
0.9888
0.98 – 1.03
0.95 – 1.00
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