17. Oktober 2016 Der Dollar lässt sich vom US-Wahlkampf nicht beeindrucken Die Amerikaner wählen einen neuen Präsidenten oder eine neue Präsidentin. Je nach Ausgang der Wahl am 8. November verändern sich die Rahmenbedingungen für den Dollar. Am Devisenmarkt ist der Wahlkampf trotzdem kein Thema. Der Einfluss eines neuen Präsidenten auf die amerikanische Wirtschaft ist in der kurzen Frist gering. Ökonomische Prozesse sind langsam. Wie sich die US-Wirtschaft im nächsten Jahr entwickelt, basiert auf der Grundlage der Entscheidungen der Politiker und der Unternehmen heute. Zudem dauert es seine Zeit, bis eine neue Regierung ihre Pläne umsetzen kann, wenn dies das Parlament und manchmal in letzter Instanz die Gerichte überhaupt erlauben. Die Wahlen beeinflussen den Dollar vor allem auf der psychologischen Seite und durch Veränderungen der Erwartungen. Trump ist eine Belastung für den Greenback Sollten sich die Wahlchancen für Donald Trump erhöhen oder er sogar gewählt werden, wäre das für den Dollar schlecht. Die protektionistischen Wahlversprechen schüren Unsicherheit darüber, ob und wie stark sich die USA von einem offenen und globalen Handel verabschieden. In ihrer Wirkung sind die Pläne von Trump vergleichbar mit den Auswirkungen des Brexits für Grossbritannien. Ähnlich wie beim Britischen Pfund wird nach seinem Wahlsieg das Vertrauen in die US-Währung sinken und der Dollar an Wert verlieren. Welche Folgen ein Präsident Trump mittel- und langfristig für den Dollar hat, hängt davon ab, welche Vorschläge zur Isolation der USA er wirklich umsetzen will oder kann. Clinton unterstützt den Dollar Ein Wahlsieg von Hillary Clinton wäre positiv für den Dollar. Auch sie äussert sich zwar im Wahlkampf negativ über die Folgen der Globalisierung. Ob und wie weit sie den Handel mit den USA aber effektiv einschränken und erschweren wird, ist eine andere Geschichte. Ihr Wirtschaftsprogramm mit den geplanten Investitionen in die Infrastruktur wirkt zudem expansiv für die Wirtschaft, was es der Fed erlaubt, die Zinsen kontinuierlich weiter anzuheben. Wie stark der Dollar nach einem Sieg von Hillary Clinton profitieren wird, hängt auch von den Kongresswahlen ab. Gelingt es den Demokaraten, die Mehrheit im Senat oder gar im Repräsentantenhaus zu erringen, stärkt das den Dollar. Eine Präsi- dentin Clinton alleine genügt nicht, um dem Greenback Schub zu verleihen. Der Devisenmarkt geht aktuell davon aus, dass sie gewinnen wird. Fed ist wichtiger als das Weisse Haus Da der Wahlausgang am 8. November klar erscheint, orientiert sich der Devisenmärkt momentan vor allem an der Zinspolitik der Fed. Wir gehen davon aus, dass die Fed im Dezember die Zinsen um 0.25% anheben wird. Die USWirtschaft hat zwar ihre Dellen, kann höhere Zinsen jedoch verkraften. USD/CHF-Wechselkurs 2016 Quelle: Bloomberg Höhere Fed-Zinsen helfen vorübergehend dem Dollar Der nächste Zinsschritt der Fed im Dezember wird den Dollar vorübergehend wieder stärker ins Schaufenster stellen. Das Aufwertungspotenzial hält sich aber in Grenzen. Eine Euphorie für den Dollar wird die Fed nicht mehr auslösen. Prognosen USD/EUR CHF/USD 17.10.16 In 3 Monaten In 12 Monaten 1.0996 1.07 - 1.12 1.10 - 1.15 0.9888 0.98 – 1.03 0.95 – 1.00 Disclaimer: Die Angaben in diesem Dokument und insbesondere die Beschreibung zu einzelnen Wertpapieren stellen weder eine Offerte zum Kauf der Produkte noch eine Aufforderung zu einer andern Transaktion dar. Sämtliche in diesem Dokument enthaltenen Informationen sind sorgfältig ausgewählt und stammen aus Quellen, die vom Investment Center der St.Galler Kantonalbank AG grundsätzlich als verlässlich betrachtet werden. Meinungsäusserungen oder Darstellungen in diesem Dokument können jederzeit und ohne vorherige Ankündigung geändert werden. Es wird keine Garantie oder Verantwortung bezüglich der Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen übernommen. Die St.Galler Kantonalbank AG ist von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA (Einsteinstrasse 2, 3003 Bern, Schweiz, www.finma.ch) reguliert und beaufsichtigt. Analyst: Thomas Stucki, Tel.: 044 214 33 80, E-Mail: [email protected]
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