Dax 9723.09 +0.31% E-Stoxx 50 3016.18 +0.47% Dow Jones 16999.95 +0.21% S&P 500 1987.20 +0.40% Euro/Dollar 1.1005$ -0.05% Euro/Yen 124.82¥ +0.65% Brentöl 40.04$ +2.77% Gold 1251.98$ -0.75% Bund 10J. 0.240% +0.058PP US Staat 1.883% +0.054PP Stand: 22h00 G 02531 NR. 49 / PREIS 2,80 € DONNERSTAG, 10. MÄRZ 2016 DEUTSCHLANDS WIRTSCHAFTS- UND FINANZZEITUNG 2 THEMEN DES TAGES Zahlreiche Hürden für die Visafreiheit Die Visafreiheit für Reisen türkischer Staatsbürger in die EU wird nicht so schnell kommen wie von der Regierung in Ankara gewünscht. Es gibt zahlreiche Barrieren technischer Art – und im Europaparlament. Seite 6 Das große Zittern Immer mehr Menschen arbeiten befristet Handelsblatt GmbH Abonnentenservice Tel. 0800–0002053 (gebührenfrei innerhalb Deutschland), Fax 0211 887 3605, [email protected] Monatsabonnements: Handelsblatt Print: 60,00 Euro Handelsblatt Print + Digitalpass: 66,99 Euro Eine Studie des Instituts zur Zukunft der Arbeit zeigt, dass vor allem junge Arbeitnehmer in Europa immer häufiger mit zeitlich befristeten Verträgen arbeiten. Über alle Altersgruppen reicht die Spanne bereits von rund sechs Prozent in Großbritannien bis zu mehr als einem Viertel in Polen oder Spanien – mit steigender Tendenz. Seite 9 dpa Belgien 3,50 € Frankreich 3,90 € Großbritannien 3,40 GBP Luxemburg 3,50 € Niederlande 3,50 € Österreich 3,50 € Polen 21,50 PLN Schweiz 5,50 CHF Tschechien 130,00 CZK Ungarn 1200,00 FT Die EZB fürchtet, dass ein Ausstieg der Briten aus der EU die Banken in Gefahr bringen könnte. EZB-Präsident Draghi, britischer Premier Cameron: Sorge um die Finanzstabilität in Europa. Yasmin Osman, Daniel Schäfer Frankfurt A n Warnungen vor den Folgen eines Ausstiegs Großbritanniens aus der Europäischen Union hat es zuletzt nicht gemangelt: Der Chef des US-Bankenriesen JP Morgan, Jamie Dimon, befürchtet „massive Verwerfungen“, der englische Notenbankchef Mark Carney warnt vor einer Finanzkrise, und Ökonomen sagen eine schwere Rezession voraus. Die Europäische Zentralbank hat sich bisher nicht zum „Brexit“-Referendum geäußert. Dabei halten die Frankfurter Notenbanker einen EU-Ausstieg Großbritanniens für eine ernst zu nehmende Gefahr für die Stabilität des europäischen Finanzsystems. Die möglichen Folgen eines solchen Schocks für die Finanzmärk- te und die einzelnen Banken sind in den vergangenen Wochen zu einem Topthema für die Aufseher der Europäischen Zentralbank avanciert, erfuhr das Handelsblatt aus Finanzkreisen. Ein Zentralbanker bezeichnete den Brexit sogar als „die größte Gefahr für die Finanzstabilität in diesem Jahr“. Um keine negativen Überraschungen zu erleben, nimmt die Britisches Pfund Wechselkurs in Pfund je Euro 0,7715 £ 0,80 0,76 0,72 0,68 9.3.2015 Handelsblatt 9.3.2016 Quelle: Bloomberg EZB einzelne Finanzinstitute genau unter die Lupe: In Gesprächen vor allem mit den größeren Banken fragt die Notenbank die möglichen Risiken eines Brexits ab, heißt es in den Kreisen. Nach Angaben hochrangiger Banker wollen die Aufseher wissen, wie gut die Banken für einen Brexit gewappnet sind. Dazu zählt die Frage, wie gut die Devisenhandelssysteme für extreme Kursausschläge gerüstet sind, die ein Ausstieg Großbritanniens nach sich ziehen könnte. Auch mögliche Verluste aus Fremdwährungs krediten oder Währungsabsicherungen für Firmenkunden seien ein Thema. Doch das ist erst der Anfang. „In den nächsten Wochen werden sich die zuständigen Bankenaufseher ausführlicher bei den Banken erkundigen und dieses Thema stärker voranbringen“, so ein In- sider. Bundesbank-Vorstand Andreas Dombret bestätigte, dass die Aufseher mit den Banken darüber reden: „Es wäre schlimm, wenn sich eine Aufsicht keine Gedanken machte“, sagte Dombret. Der Verbleib Großbritanniens in der EU ist höchst ungewiss. Umfragen deuten auf ein Kopf-anKopf-Rennen zwischen Befürwortern und Gegnern hin. Der 23. Juni könnte somit zum Schicksalstag für die EU werden. Aber ebenso für die Finanzmärkte: Dombret sieht im Brexit ein ernstes Risiko für die Finanzstabilität. „Wenn Sie im Sinne eines Schocks fragen, dann ist ein potenzieller Brexit sehr gefährlich.“ Die Bundesbank will sich nicht vorwerfen lassen, zu spät auf die Risiken hingewiesen zu haben. Angst vor dem Brexit Seiten 4, 5 Flughafen BER: „Kein einziger Fachmann“ Da sich beim Berliner Pannenflughafen BER erneut eine Verschiebung des Starttermins anbahnt, rückt ein Thema in den Vordergrund: Leidet die Kontrolle des Unternehmens unter der Dominanz der Politiker? Experten bejahen dies und beklagen, dass im Kontrollgremium nach wie vor fast ausschließlich Politiker und keine Fachleute sitzen. Seite 10 VW: US-Justiz ermittelt wegen Bankbetrug Der Autohersteller muss sich auf neuen Ärger in den USA einstellen. Das US-Justizministerium hat dem Vernehmen nach seine Ermittlungen gegen VW ausgeweitet. Geprüft wird demzufolge nun auch, ob der Konzern gegen die Steuergesetze des Landes verstoßen hat. Seite 18 ANZEIGE BMW auf Rekordfahrt Zum 100-jährigen Jubiläum glänzt der Autokonzern mit Milliardengewinn. D er bayerische Autokonzern BMW hat dieser Tage allen Grund zum Feiern. Anlass dürfte neben dem 100-jährigen Bestehen auch der Rekordgewinn sein, mit dem die Münchener das Jahr 2015 abschlossen. Die Erlöse kletterten um fast 15 Prozent auf 92,2 Milliarden Euro. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern lag bei 9,6 Milliarden Euro. Unterm Strich blieben 6,4 Milliarden Euro als Konzernüberschuss übrig – zehn Prozent mehr als im Jahr zuvor. Den äußerst positiven Abschluss verdankt BMW unter anderem dem schwachen Euro, wie der Konzern mitteilte. Die Münchener verkauften im vergangenen Jahr mehr als 2,2 Millionen Autos, so viele wie nie zuvor. Vor allem kleinere Modelle wie der 2er und der 4er trieben das Wachstum an. Anleger will das Unternehmen mit einer höheren Dividende beteiligen. Mit 3,20 Euro je Aktie sollen es 30 Cent mehr sein als noch im Vorjahr. Die von einigen erhoffte Sonderausschüttung zum 100. Firmengeburtstag bleibt aber aus. Die Mitarbeiter dürfen sich gleichwohl über eine stattliche Erfolgsprämie freu- en. Ein Facharbeiter der Gehaltsgruppe fünf soll für das abgelaufene Jahr eine Erfolgsbeteiligung von 8 375 Euro erhalten, wie BMW-Gesamtbetriebsratschef Manfred Schoch sagte. „Die Kolleginnen und Kollegen haben auch im vergangenen Jahr herausragende Arbeit geleistet“, erklärte Schoch. „Damit haben sie sich eine ordentliche Erfolgsbeteiligung verdient.“ Beim Stuttgarter Konkurrenten Daimler fließen 5 650 Euro als Prämie an die Tarifbeschäftigten. HB Bericht Seite 19 © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected].
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