Dax 10299.83 +0.39% E-Stoxx 50 3130.43 +0.29% Dow Jones 18041.55 +0.28% S&P 500 2098.25 +0.31% Euro/Dollar 1.1313$ +0.14% Euro/Yen 126.18¥ +0.33% Brentöl 46.07$ +2.65% Gold 1245.84$ +0.19% Bund 10J. 0.286% -0.013PP US Staat 1.861% -0.066PP Stand: 22h00 G 02531 NR. 82 / PREIS 2,80 € DONNERSTAG, 28. APRIL 2016 DEUTSCHLANDS WIRTSCHAFTS- UND FINANZZEITUNG 2 Angriff auf den Sparer THEMEN DES TAGES Wegen der Nullzinspolitik der EZB lässt sich kaum noch Geld mit dem Ersparten verdienen. Jetzt erhöhen viele Banken zusätzlich die Gebühren für Dienstleistungen. Die Bundesregierung ist alarmiert. Nach einem Vorschlag der Atomkommission sollen die Kernkraftwerksbetreiber Eon, RWE, Vattenfall und EnBW für die Zwischenund Endlagerung des Atommülls 23,3 Milliarden Euro in einen staatlichen Fonds einzahlen. Das ist mehr als bisher geplant, doch das darüber hinausgehende Risiko läge damit beim Steuerzahler. Seiten 6, 10 Quelle: FMH Finanzberatung Schwerpunkt Seiten 4 u. 5 Handelsblatt GmbH Abonnentenservice Tel. 0800–0002053 (gebührenfrei innerhalb Deutschland), Fax 0211 887 3605, [email protected] Monatsabonnements: Handelsblatt Print: 60,00 Euro Handelsblatt Print + Digitalpass: 66,99 Euro Belgien 3,50 € Frankreich 3,90 € Großbritannien 3,40 GBP Luxemburg 3,50 € Niederlande 3,50 € Österreich 3,50 € Polen 21,50 PLN Schweiz 5,50 CHF Tschechien 130,00 CZK Ungarn 1200,00 FT G 26 Erbschaftsteuer: NRW verteidigt Reformpläne Die geplante Erbschaftsteuerreform ist offenbar besser für Firmenerben, als Kritiker befürchten. Das meint NRW-Finanzminister Norbert Walter-Borjans nach dem Vergleich alter und neuer Regeln. CSU-Chef Seehofer sieht dagegen Interessen bayerischer Familienunternehmer übergangen. Seite 8 EZB-Geldpolitik: „Expansives Versagen“ Nigel Wilson, Chef des britischen Versicherungs- und Finanzkonzerns Legal & General, beklagt im Handelsblatt-Interview, dass die expansive Geldpolitik der EZB das Wirtschaftswachstum nicht belebt habe. Quantitative Easing werde zu „quantitative failing“. Seite 28 Sal. Oppenheim: Anklage gegen Ex-Chefaufseher PR [M] Kreditinstitute haben zuletzt die Gebühren für die Kontoführung deutlich erhöht. das Handy kostet mittlerweile Geld – bei der Vereinigten Volksbank Maingau sind es genau neun Cent. Für die ganz normale Girokarte zum Konto verlangt die Sparda-Bank West mittlerweile zehn Euro pro Jahr. „Die Preisspirale ist in vollem Gange“, erklärt Bankenprofessor Bernd Nolte. Es gebe Banken, die ihre Kontoführungsgebühren um bis zu 50 Prozent anheben. Als Gründe geben die Banken das niedrige Zinsniveau und die schwächeren Erträge im Privatkundengeschäft an. Mit Verweis auf die Minizinsen hat auch die Postbank ihr kostenloses Girokonto infrage gestellt. „Früher konnten die Banken die Einlagen der Kunden verzinslich anlegen und haben damit faktisch das Girokonto quersubventioniert. Das funktioniert nicht mehr“, sagte kürzlich Bankchef Frank Strauß. Die Bundesregierung will den Angriff auf den Sparer nicht einfach akzeptieren. „Wir werden in den nächsten Monaten die Voraussetzungen dafür schaffen, dass Verbraucher zertifizierte Vergleichsportale nutzen können“, sagt Gerd Billen, Staatssekretär im Verbraucherschutzministerium. „Dann können Verbraucherinnen und Verbraucher besser die wesentlichen Entgelte vergleichen.“ Doch die Vergleichbarkeit wird durch die komplexen Gebührenmodelle erschwert. Statt Monatsbeträge für alle Standard-Dienstleistungen rund ums Konto zu erheben, greifen die Finanzinstitute nun auf vielen Wegen ins Portemonnaie ihrer Bankkunden. Und je mehr Geldhäuser Gebühren anheben, umso schwieriger wird der Wechsel der Bank. E. Atzler, F. M. Drost, J. Hagen, A. Stehle Düsseldorf, Frankfurt, Berlin eorg Fahrenschon, Präsident des Deutschen Sparkassenverbands DSGV, hat keine guten Nachrichten für die deutschen Sparer. Zwar würden die Geldinstitute „alles tun, um die privaten Sparer vor Negativzinsen zu schützen“. Wenn aber die aktuelle Niedrigzinsphase lange andauere, würden die Sparkassen die Kunden nicht davor bewahren können, sagte Fahrenschon auf dem Sparkassentag in Düsseldorf. Schon jetzt bieten etwa 100 Banken – darunter die Commerzbank, viele Sparkassen und Volksbanken – keine Zinsen mehr für Tagesgeld. Doch damit nicht genug: Etliche Geldinstitute erhöhen derzeit im großen Stil die Gebühren für Girokonten. Um die eigenen Erträge aufzubessern, kassieren die Banken für bisher kostenlose Dienstleistungen Geld. Sogar Barabhebungen am bankeigenen Automaten kosten vereinzelt schon Geld. Niedrige Zinsen und hohe Gebühren – viele deutsche Sparer verlieren gerade doppelt. Eine Analyse der FMH Finanzberatung für das Handelsblatt zeigt, dass in den vergangenen zwölf Monaten mindestens 26 Institute die Gebühren für Kontoführung, Karten oder Überweisungen erhöht haben. „Viele Banken geben dem Konto einen neuen Namen und führen andere Services ein“, sagt Max Herbst, Inhaber der FMH Finanzberatung. „Für Normalkunden bedeutet es in der Regel höhere Kosten.“ Die Kreativität der Banken kennt bei Gebühren keine Grenzen: Selbst das elektronische Verschicken einer Transaktionsnummer (TAN) auf Einigung über Kosten des Atomausstiegs Wegen des Verdachts besonders schwerer Untreue hat die Staatsanwaltschaft Köln den Ex-Aufsichtsratschef und einstigen Teilhaber der Privatbank Sal. Oppenheim, Georg Baron von Ullmann, angeklagt. Er soll den Aufsichtsrat nicht über einen Immobiliendeal aufgeklärt haben, der zu einem hohen Millionenschaden führte. Seite 32 ANZEIGE Streitfall VW-Dividende Arbeitnehmer und Land haben die Eigentümerfamilien überstimmt. Martin Murphy, Markus Fasse Wolfsburg, München K ampfabstimmungen im Aufsichtsrat des Autobauers Volkswagen sind eher selten. Auf der Sitzung am vergangenen Freitag kam es aber offenbar zu einem offenen Streit über die Dividende für das Geschäftsjahr 2015, wie das Handelsblatt aus Konzernkreisen erfuhr. So hätten die Vertreter der Familien Porsche und Piëch gegen eine Ausschüttung votiert, hieß es in den Kreisen. Am Ende setzten sich das Land Niedersachsen und die Betriebsräte mit der Mehrheit ihrer Stimmen durch. Mit 68 Millionen Euro wird die Dividendensumme zwar weit unter den Vorjahreswerten liegen. Doch auch diesen Betrag muss VW aus der Substanz nehmen, weil der Konzern 2015 einen Verlust verbuchte. Land und Arbeitnehmer wollen mit der Ausschüttung verhindern, dass die Besitzer von Vorzugsaktien mehr Einfluss erhalten. Bislang sind deren Anteilsscheine ohne Stimmrecht. Dies ändert sich aber, sobald zwei Jahre lang keine Dividende gezahlt wird. Sprecher des Unternehmens und der Familien lehnten einen Kommentar ab. An Kapital mangelt es den Nachkommen von Ferdinand Porsche nicht. In der Finanzholding Porsche SE, über die der Clan seine Beteiligung an Volkswagen hält, lagerten zum Jahreswechsel liquide Mittel in Höhe von 1,7 Milliarden Euro. Rund 300 Millionen Euro davon sollen nun an die Aktionäre der Holding ausgeschüttet werden, die Hälfte davon an die Familienangehörigen. Bericht Seite 14 © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected]. 741"&( ' - +)6<5 $&140/ 66 <55 8("( 741"&(. $14 $( 741"&( 9*( 0 7(1(14&4 80 $((;$(14&$147( 171$"4 -$(. -0$#70$#40/ 6 6 3<5) 0(%704 ' $(. '! 256 1 14;1 80 1 0$4:1( -. ;7 &11(/ $ 9*( 741"&( ' ( *4(( $(14&$147( ( 7( 0*7%4 1$( (70 80 ,0*11$*(&& 7(( :$ $( 2 5+ 14; 6 1 04,,$0"(&1 14;1 -,. ($04 0"&4&$"/ $14 $( ( 0$($ 4( 44( 9*( '0$% 7( :&4:$4 $( 0(;$"( *0 $( $( 40 ( 0% 9*( &&$(; 114 ( '(4 * '0$ // 6<+3 /
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