Morning Coffee News 3. März 2016 US-Notenbank zeichnet gemischtes Bild von Konjunkturentwicklung Die Wirtschaftsaktivität habe zuletzt in den meisten Regionen zugelegt, heisst es in dem am Mittwoch vorgelegten Fed-Konjunkturbericht. Es gebe allerdings erhebliche Unterschiede in den verschiedenen Regionen und Wirtschaftsbereichen. So seien zwar die Verbraucherausgaben grösstenteils gestiegen, und die Lage am Arbeitsmarkt habe sich generell verbessert. Zugleich aber stagniere die Industrie. Belastend wirkten hier der starke Dollar, die schwache Nachfrage aus dem Energiesektor wegen des Ölpreisverfalls sowie die schlechteren Wachstumsaussichten der Weltwirtschaft. Das sogenannte «Beige Book» der Fed deckt einen Zeitraum von Anfang Januar bis Ende Februar ab. Mitte dieses Monats treffen sich die Notenbanker erneut, um über die Leitzinsen zu entscheiden. Sie dürften wegen der ungewissen Konjunkturaussichten nach Experteneinschätzung abermals auf eine weitere Zinserhöhung verzichten. Die Fed hatte im Dezember erstmals seit rund zehn Jahren die Zinsen erhöht, auf ein Niveau von 0.25 bis 0.5 %. Unter dem Eindruck der ökonomischen Abkühlung in China sowie von Finanzmarktturbulenzen und drastisch fallender Ölpreisnotierungen hielten die Währungshüter um FedChefin Janet Yellen jedoch im Januar die Füsse still. Zugleich signalisierten sie Vorsicht bei künftigen Anhebungen. Der Präsident der Fed von New York, William Dudley, bestärkte die Märkte zuletzt in dem Eindruck, dass es die Notenbank mit einer weiteren Straffung der Geldpolitik nicht eilig hat. Headlines • Adidas-Zahlen kommen gut an • Eurokurs erholt sich wieder • ExxonMobil erobert Dow-Spitzenplatz Futures SMI Future MAR 16 7'996 0.29 % DJ Euro Stoxx 50 Future MAR 16 3'026 0.20 % DAX Index Future MAR 16 9'794 0.18 % S&P 500 Future MAR 16 1'983 –0.03 % Indizes Europa SMI 8'040 0.98 % Euro Stoxx 50 3'022 0.86 % DAX 9'777 0.61 % 16'899 0.20 % 1'986 0.41 % Indizes USA Dow Jones (Ind.) S&P 500 Indizes Asien Nikkei 225 16'960 1.28 % EUR/CHF 1.0829 0.07 % USD/CHF 0.9968 –0.03 % EUR/USD 1.0864 Gold CHF/KG 39'804 0.05% 1'241 0.11 % Währungen, Edelmetalle und Rohstoffe Gold USD/Unze Öl WTI 0.10 % 35 –0.17 % Kurstabellen letztmalig aktualisiert um 08.22 Uhr Kursdaten im Text können von der Kurstabelle auf Seite 1 abweichen. 1/4 Bitte beachten Sie die rechtlichen Hinweise auf der letzten Seite dieser Dokumentation. Quellenverzeichnis Marktbericht: AWP-Finanznachrichten AG, Bloomberg, Reuters, DPA-AFX (sofern nicht anders vermerkt), Spiegel online, Managermagazin, NZZ online; Cash online Aktien Schweiz Der Schweizer Aktienmarkt dürfte am Donnerstag unter dem Eindruck des Dividendenabgangs bei Roche mit etwas tieferen Notierungen in den Handel starten. Allgemein hat sich dagegen die Stimmung an der Schweizer Börse in den vergangenen Tagen mit der Hoffnung auf Konjunkturstimuli der chinesischen Regierung und auf eine sich erholende US-Wirtschaft deutlich aufgehellt. Die zuletzt im Leitindex SMI gesehene Erholung führte diesen am Mittwoch über die Schwelle von 8'000 Punkten, nachdem der Index vor einer Woche noch bis auf 7'650 Punkte zurückgefallen war. Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete Swiss Market Index (SMI) steht um 08.20 Uhr 0.23 % tiefer bei 8'020.99 Punkten. Das Bild an der Schweizer Börse ist am Donnerstag vom Dividendenabgang bei Roche geprägt. Der Pharmakonzern hatte die Ausschüttung um 10 Rappen auf 8.10 CHF je Titel erhöht. Im vorbörslichen Geschäft geben die RocheGenussscheine um 2.6 % oder 6.80 CHF nach. Ansonsten stehen alle restlichen vorbörslich gehandelten Titel im Plus. Allen voran klettern die volatilen TransoceanAktien mit 5.8 % stark in die Höhe. Nach starken Abgaben zu Wochenbeginn, hat bei Transocean eine starke Gegenbewegung eingesetzt, die nun eine Fortsetzung finden dürfte. Bereits im US-Handel am Vorabend gewannen die Aktien des US-Ölbohrdienstleisters um mehr als 2 % dazu. Steigende Ölnotierungen dürften mit ein Grund für den kräftigen Aufwärtstrend sein. Das Gros der Schweizer Aktien gewinnt derweil an einem an Unternehmensnews armen Handelstag zwischen 0.2 und 0.4 %. Dazu zählen auch die Papiere der Grossbanken Credit Suisse (+0.3 %) und UBS (+0.4 %), welche im gestrigen Geschäft kräftig in die Höhe geklettert sind. Aber auch die defensiven Schwergewichte Novartis und Nestlé steigen im vorbörslichen Handel um je 0.3 % in die Höhe. Die Titel des Agrarchemiekonzerns Syngenta (+0.3 %) könnten vom US-Branchenkonkurrenten Monsanto beeinflusst werden. Der Saatgutriese hat wegen des Preisdrucks in der Branche und des starken Dollar seine Gewinnprognose gesenkt. Für das Geschäftsjahr 2015/16 rechnet Monsanto nun mit einem bereinigten Gewinn je Aktie von 4.40 bis 5.10 Dollar. Am breiten Markt hält sich das Newsaufkommen einigermassen in Grenzen. Mit Zahlen haben der Automobilzulieferer Autoneum, der Dentalbedarfs-Hersteller Coltene und die Basler Kantonalbank aufgewartet. Autoneum wies wegen einer Kartellbusse einen tieferen Gewinn aus, erzielte aber gleichzeitig operative Fortschritte. Coltene litt derweil unter Währungseffekten und einer Marktschwäche in Brasilien und Russland und hat die Dividende gekürzt. Aktien Deutschland Der deutsche Aktienmarkt dürfte am Donnerstag dank der Unterstützung der Börsen in Übersee seine Erholung mit gebremstem Schaum fortsetzen. An den asiatischen Aktienmärkten ging es überwiegend nach oben und an der Wall Street legte der Future auf den US-Leitindex Dow Jones Industrial seit dem Dax-Schluss am Vortag etwas zu. Der X-Dax als Indikator für den Dax signalisierte gut eine Dreiviertelstunde vor Beginn des Xetra-Hauptgeschäfts ein Plus von 0.30 % auf 9‘806 Punkte. Am Vortag hatte der deutsche Leitindex die Marke von 9800 Punkten bereits erstmals seit Anfang Februar wieder kurzzeitig überschritten. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 zeichnete sich am Donnerstag ebenfalls ein freundlicher Start in den Tag ab. Anleger warten nach den deutlichen Kursgewinnen der vergangenen Tage auf neuen Schwung. Liefern könnten ihn im Handelsverlauf Stimmungsdaten aus dem Dienstleistungssektor der Eurozone. Am Nachmittag folgen dann noch aus den USA der ISM-Index Dienste sowie Daten zum Auftragseingang der Industrie. Unter den Einzelwerten dürften die Aktien von Evonik im Anlegerfokus stehen. Im vorbörslichen Handel beim Broker Lang & Schwarz verloren die Papiere des Spezialchemiekonzerns nach der Bekanntgabe von Jahreszahlen zuletzt fast 4 %. Ein Händler zeigte sich am Morgen enttäuscht: Evonik kommuniziere zwar generell vorsichtige Geschäftsziele, dieses Mal liege der Ausblick jedoch so deutlich hinter den Erwartungen, dass dies nicht ignoriert werden könne. In den vergangenen drei Wochen haben die Evonik-Titel in der Spitze um 15 % angezogen, weisen damit aber seit Jahresbeginn immer noch eine negative Kursentwicklung auf. Frohe Kunde dagegen von Vonovia, die nach der Vorlage von Geschäftszahlen und einem Dividendenschub einen Blick wert sein dürften. Vorbörslich sprangen sie um knapp 3 % nach oben. Das operative Ergebnis sei deutlich besser als erwartet ausgefallen, kommentierte ein Börsianer. Auch der Substanzwert von 30 Euro sollte die Aktien stützen. Auch die Papiere des Immobilienkonzerns haben in den vergangenen drei Wochen um mehr als 15 % an Wert zugelegt. Damit gehören sie zu den wenigen Dax-Werten, die seit Jahresbeginn eine positive Kursentwicklung verzeichnet haben. Kursdaten im Text können von der Kurstabelle auf Seite 1 abweichen. 2/4 Bitte beachten Sie die rechtlichen Hinweise auf der letzten Seite dieser Dokumentation. Quellenverzeichnis Marktbericht: AWP-Finanznachrichten AG, Bloomberg, Reuters, DPA-AFX (sofern nicht anders vermerkt), Spiegel online, Managermagazin, NZZ online; Cash online Die Anteilsscheine von Adidas rückten vorbörslich um etwa 1 % vor. Der Sportartikelhersteller will nach guten Zahlen für 2015 seinen Aktionäre wieder eine höhere Dividende zahlen und drückt im laufenden Jahr weiter aufs Tempo. Die Auftragsbücher seien über alle Kategorien hinweg gut gefüllt, sagte der scheidende Vorstandschef Herbert Hainer. Ein Händler sah die Erwartungen insgesamt erfüllt. Aktien USA Die Wall Street hat sich am Mittwoch nach der Rally vom Vortag eine Verschnaufpause gegönnt. Auftrieb kam erst in den letzten Handelsminuten, als die Ölpreise wieder zulegten. Die besser als erwartet ausgefallenen ADP-Daten zum Arbeitsmarkt sowie der Konjunkturbericht der USNotenbank (Fed) hingegen hatten kaum Impulse beschert. Der Dow Jones Industrial beendete den Handel mit plus 0.20 % auf 16‘899.32 Punkten knapp unter seinem zuvor erreichten Tageshoch. Erstmals wieder seit Anfang Januar war er kurz über die 16‘900-Punkte-Marke gestiegen. Am Dienstag hatte der US-Leitindex nach überraschend starken Konjunkturdaten mehr als 2 % gewonnen. Der marktbreite S&P-500-Index, der tags zuvor auf den höchsten Stand seit acht Wochen geklettert war, stieg um weitere 0.41 % auf 1‘986.45 Punkte. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 kam mit plus 0.02 % auf 4‘334.39 Punkten hingegen kaum vom Fleck. «Nach dem sehr starken Lauf am Dienstag war trotz guter Daten vom Arbeitsmarkt erstmal Zurückhaltung angesagt», kommentierte ein Marktbeobachter. Die über weite Strecken schwächelnden Ölpreise trugen das ihre dazu bei, legten zuletzt dann aber wieder moderat zu. Der Arbeitsmarktbericht des privaten Dienstleisters ADP hatte positiv überrascht, denn die Beschäftigtenzahl im Privatsektor war im Februar stärker gestiegen als erwartet. Zugleich wurde aber der Stellenaufbau im Vormonat nach unten revidiert. Die ADP-Daten gelten als Hinweisgeber für den am Freitag anstehenden Arbeitsmarktbericht der Regierung, der wiederum grosse Bedeutung für die Geldpolitik der Fed hat. Wie die Fed zudem im Handelsverlauf mitteilte, ist die Wirtschaft der USA zuletzt weiter gewachsen. Der Preisauftrieb sei zugleich gering gewesen, hiess es im Konjunkturbericht (Beige Book). Im Leitindex Dow waren die Papiere der Ölgellschaft ExxonMobil Favorit mit plus 1.75 %. Die Titel des Konkurrenten Chevron legten um 1.17 % zu. Die Aktien des Chemiegiganten DuPont gaben dagegen am Index-Ende um 1.26 % nach. Im S&P-100-Index büssten die Aktien von Monsanto 7.77 % ein. Der Agrarkonzern senkte wegen des Preisdrucks und der Peso-Schwäche erneut seine Prognose für das laufende Jahr. Bereits Anfang Januar hatte der Konzern seine Ziele zusammengestrichen und zudem einen noch verstärkten Stellenabbau angekündigt. Die erneute Abgabe des Chefpostens zugunsten eines Branchenveteranen durch den Gründer der OnlineSpielefirma Zynga, Mark Pincus, kam bei den Anlegern gut an. Die Papiere gewannen im Nasdaq Composite 4.17 %. Als neuer Spitzenmann wurde Frank Gibeau vorgestellt, der über 20 Jahre beim Spiele-Schwergewicht Electronic Arts verbracht hatte. Dort war er unter anderem für das Geschäft auf Mobilgeräten zuständig gewesen. Die Papiere von Dollar Tree Stores bildeten das Schlusslicht im Nasdaq-Auswahlindex mit minus 3.97 %. Sie litten unter einer Abstufung von «Strong Buy» auf «Market Perform» durch Raymond James. Der Eurokurs erholte sich im späteren US-Handel und wurde zur Schlussglocke an der Wall Street bei 1.0868 USDollar gehandelt. Zuvor war er bis auf 1.0826 Dollar gefallen. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1.0856 (Dienstag: 1.0872) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0.9212 (0.9198) Euro. Am US-Rentenmarkt gaben zehnjährige Staatsanleihen um 5/32 Punkte auf 98 Punkte nach und rentierten mit 1.84 %. Aktien Asien Die Aktienbörsen in Asien sind am Donnerstag auf den höchsten Stand seit acht Wochen geklettert. Die regionale Benchmark, der MSCI Asia Pacific Index, war gegen 6.40 Uhr MEZ 1.0 % im Plus bei 124.76 Zählern. Chinesische Aktien stiegen den dritten Tag in Folge; hier sorgte weiterhin die Hoffnung für Auftrieb, dass der am Samstag beginnende Volkskongress Beschlüsse zu Konjunkturimpulsen fasst. Immobilien- und Rohstoffwerte schnitten, wie bereits am Mittwoch, besonders gut ab. In Japan stiegen die Kurse den dritten Tag in Folge, wobei Bankentitel am stärksten zulegten - der betreffende Subindex im Topix kam auf ein Plus von 5.3 % Group Investment, Product & Market Management Group Investment Research Tel +423 235 6399 [email protected] Group Advisory, Sales & Portfolio Consulting Tel +423 235 6969 [email protected] Kursdaten im Text können von der Kurstabelle auf Seite 1 abweichen. 3/4 Bitte beachten Sie die rechtlichen Hinweise auf der letzten Seite dieser Dokumentation. Quellenverzeichnis Marktbericht: AWP-Finanznachrichten AG, Bloomberg, Reuters, DPA-AFX (sofern nicht anders vermerkt), Spiegel online, Managermagazin, NZZ online; Cash online Wichtige rechtliche Hinweise Allgemeines: Diese Dokumentation wurde von der VP Bank AG aufgrund von Informationsquellen erstellt, welche als zuverlässig eingestuft werden. 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