Marktkommentar 30. April 2015

Marktkommentar April 2015
In der Euphorie rund um das Anleihekaufprogramm der EZB waren die europäischen
Aktienbörsen in den zurückliegenden Monaten weit vorgelaufen. Aber auch andere
Notierungen an den verschiedensten Märkten verzeichneten starke Anstiege, wie zum
Beispiel die Kurse chinesischer Aktien, der Ölpreis oder die Rendite zehnjähriger
Bundesanleihen.
Es war daher nur eine Frage der Zeit, wann eine Beruhigung stattfinden würde – und im April
war es dann so weit: Ausgehend von einer Konsolidierung entwickelte sich bis Anfang Mai
eine Korrektur, in der deutsche und europäische Aktien rund 10% ihrer Kursgewinne
einbüßten. Auch in Asien gaben die Kurse deutlich nach. Von all dem war in den USA
allerdings kaum etwas zu spüren, dort befinden sich die Börsen seit Jahresbeginn in einer
lethargischen Seitwärtsbewegung.
Als Auslöser der Korrektur wurden allerdings schnell schwache US-Wirtschaftsdaten
identifiziert. Im ersten Quartal lag dort das Wachstum bei mageren 0,2%, erwartet wurde 1%.
Es gab aber auch noch allerlei andere Erklärungen für den Kursrückgang: Das schwache
Wachstum in China, der wieder erstarkte Euro oder der mögliche Austritt Griechenlands aus
dem Euro und andere mehr.
Naheliegend, aber für die Berichterstatter vermutlich viel zu langweilig, ist eine einfache
Normalisierung der Märkte: Die Kurse europäischer Aktien haben sich kurzfristig zu weit von
ihrem langfristigen Aufwärtstrend entfernt und nähern sich nun wieder an. Ähnlich am
Rentenmarkt: Eine Rendite von nahe Null für zehnjährige Bundesanleihen ist auf Dauer nicht
vorstellbar und wird vom Markt korrigiert. Oder ein Ölpreis, der für viele Produzenten unter
den Förderkosten liegt, auf Sicht durch ein sinkendes Angebot wieder steigen wird.
Sobald sich die Wogen in Kürze geglättet haben, gibt es für die Anleger wieder freie Sicht
auf die mittel- und langfristigen Perspektiven an den Märkten. Die geldpolitischen
Maßnahmen der Notenbanken werden darin nach wie vor eine entscheidende Rolle spielen,
da die Weltkonjunktur nicht rund läuft. In Europa sind zwar Fortschritte erkennbar, die
Wirtschaft ist jedoch weiterhin auf Unterstützung angewiesen; China bewegt sich auf eine
Wachstumsrezession zu, die von der Zentralregierung mit allen Mitteln bekämpft wird; und in
den USA gibt es nach den zuletzt enttäuschenden Wirtschaftsmeldungen Zweifel an einem
selbsttragenden Aufschwung, so dass die angekündigte Leitzinsanhebung möglicherweise
verschoben wird.
Das für eine Aktienanlage günstige Niedrigzinsumfeld und die Sonderfaktoren für
europäische Aktien werden daher noch lange Zeit bestehen bleiben. Deshalb gilt: Je stärker
die Korrektur, desto günstiger kann man kaufen. Viele Anleger haben nur darauf gewartet,
endlich einsteigen zu können. Obwohl Aktien schwanken können, sind sie langfristig eine
sehr lukrative Sachwertanlage, die heute eine höhere Rendite abwirft als Anleihen. Mit einem
breit gestreuten Aktienfondsdepot investieren Sie weltweit in führende Unternehmen, die in
einer globalisierten Welt Grenzen überwinden und meist besser wirtschaften, als die meisten
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