Fasnacht | Ein Polentafest vor 50 Jahren von Simpilär

Fasnacht | Ein Polentafest vor 50 Jahren von Simpilär
Geschlechtern ins Leben gerufen
AGREZA nennt sich der Fasnachtsbrauch in Simplon Dorf, ein Polentafest, das am
Samstag seine 50. Auflage erlebte.
Hinter der Buchstabenreihe AGREZA stehen mit der kulinarischen Spezialität «Polenta» gleichsam die in
Simplon Dorf verankerten Geschlechter: A=Arnold, G=Gerold, R=Ritter, E=Escher, Z=Zenklusen, A=Arnold.
Ihre Namensträger bemühen sich mit der Zubereitung der Polenta auch mit der Durchführung des damit
verbundenen fasnächtlichen Geschehens. Dieses Jahr bekam die Tradition mit einer in der Kreuzgasse fest
eingerichteten Küche eine Aufwertung, «damit wir künftig das Polentamahl in einem vor den Wetterlaunen
der Natur geschützten Raum zubereiten können». Josef Escher hält jedoch fest, dass in der neuen, in
Eigenarbeit erstellten Küche «die Polenta in der bisherigen Art in den stattlichen Gusshäfen über dem
Holzfeuer zubereitet wird». Die Bilanz sprach für die Polentaköche: Über 800 Portionen Polenta mit Ragout
schöpften sie aus den Töpfen. Die neue, aus dem Umbau eines Stalls entstandene Polentaküche war es
den Beteiligten wert, das gemeinnützige Werk vor Inbetriebnahme durch Pfarrer Heiss dem göttlichen
Machtschutz zu unterstellen. Es war am Samstag auch wieder so. Mit den Simpilärn trafen sich die
«Ausgewanderten» mit den Angehörigen und viele Freunde des Simplons. Zugegen waren fasnächtliche
Gestalten und unüberhörbar die Guggen, die in ihren Formationen dem Polentafest den Stempel
aufdrücken. gtg