FEATURE INFORMATIONEN I. Februar 2016 AUS DER REDAKTION Vater, Tochter und ein Rekorder S. 2 II. HINWEISE DES MONATS S. 3 III. DAS PROGRAMM: IV. SWR 2 Feature am Sonntag (14.05 Uhr) S. 4 SWR 2 Essay (Montag, 22.03 Uhr) S. 6 SWR 2 Literatur (Dienstag, 22.03 Uhr ) S. 8 SWR 2 Feature (Mittwoch, 22.03 Uhr) S. 10 IMPRESSUM S. 12 Bitte beachten Sie auch unser Internet-Projekt www. dokublog.de Außerdem informieren wir Sie gerne mit unserem newsletter per e-mail über das aktuelle Feature-Programm der jeweils kommenden Woche. Sie können ihn im Internet bestellen unter www.swr2.de/feature. Dort finden Sie auch die Sendungen zum Nachhören, unser podcast-Angebot sowie die Manuskripte zum Nachlesen. Schließlich können Sie SendeMitschnitte bei SWR Media Services bestellen: 76522 Baden-Baden; Tel: 07221-929 26030; Fax: 07221-929 24511 1 I. AUS DER REDAKTION Vater, Tochter und ein Rekorder „Die Draufgängerin“ von Egon Koch Erst auf Audio-Cassetten, dann auf DAT-Cassetten, dann auf Speicherkarten – ein ganzes Leben hat Feature-Autor Egon Koch seine Tochter interviewt. Ihr ganzes Leben lang. Und offenbar hatte er vor keiner Antwort Angst. „Jetzt bist Du 18“, lautet die vorerst letzte Frage, „wie würdest du deine Kindheit bezeichnen?“ Was soll eine Tochter dem Vater da sagen? Wie soll ein Vater auf die Antwort reagieren? In den ersten Jahren hat Egon Koch seine Tochter nur aufgenommen – so wie andere Eltern Fotos und Videos machen: die ersten Worte, den ersten Singsang, Aufnahmen beim Spielen, beim Erzählen, auf Kindergeburtstagen. Aber irgendwann begann er Fragen zu stellen. Wie gefiel dir der Urlaub? Was magst du an Pferden? Wie ist es in der Schule? Was möchtest du später einmal machen? Die Tochter antwortet auf alles – bis sie ins Koma fällt. Kurz vor ihrem siebzehnten Geburtstag. Ecstasy und Alkohol. Erst nach 54 Stunden kam sie wieder zu Bewusstsein. Während Egon Koch bewusst wurde, wie wenig er seine Tochter kennt. Trotz all der Interviews. Oder wegen all der Interviews? Das Feature „Die Draufgängerin“ erzählt nicht nur ein Drama vom Erwachsenwerden, es ist nicht nur die Geschichte einer VaterTochter-Beziehung, sondern es zeigt auch, wie ein Aufnahmemikrofon nächste Nähe schaffen kann und dabei doch Teile der Wirklichkeit ausblendet und das immer Fragen unbeantwortet bleiben. - Die Antwort auf die Frage, wie sie ihre Kindheit fand, beantwortete Egon Kochs Tochter übrigens mit „glücklich“. SWR2 Feature am Sonntag, 28.2.2016, 14.05 Die Draufgängerin Von Egon Koch 2 II. HINWEISE DES MONATS Montag, 15.2.2016, 22.03 Uhr Das geteilte Selbst Selfies als Existenzbeweis und Kunstform Von Martin Halter Natürlich sind Selfies trivial, oberflächlich, infantil, Reflexe eines selbstverliebten, dauererregten Ichs, für das es keine Grenzen mehr zwischen privat und öffentlich, weltgeschichtlichen Katastrophen und narzisstischen Kränkungen gibt. Aber mit kulturpessimistischem Naserümpfen wird man dem Selfie nicht gerecht. Innovativ ist das Selfie nicht durch das, was es repräsentiert, sondern wie, wo und für wen das Subjekt sich präsentiert. Die Motive sind alt, neu sind Technik, Komposition und kommunikative Funktion. Scheinbar spontan aus der Hand geschossen, schnell geteilt und ebenso schnell wieder vergessen, ist das Selfie ersichtlich nicht für die Ewigkeit gemacht. Es ist die flüchtige Momentaufnahme einer fragilen Identität und schon deshalb mit den alten Kategorien von Werk und Wahrheit, Ausdruck und Persönlichkeit nicht mehr zu fassen. Sonntag, 21.2.2016, 14.05 Uhr Angel Radio Der Soundtrack der Erinnerungen Von Michael Lissek In der kleinen südenglischen Ortschaft Havant, im Hinterzimmer eines Antiquitätengeschäftes gibt es einen Lokalradiosender, der sich AngelRadio nennt: "A Radio for Older People from Older People". Bob, Tony, Jilly, Peter und Linda gehören zu den Radiomachern. Alle sind über 70 und Margret ist sogar 91. Sie kümmern sich um ein Publikum, das nicht wesentlich jünger ist als sie selbst. Und spielen ausschließlich Musik, die vor 1960 aufgenommen wurde. Musik, die die Zuhörer an ihre Jugend erinnert. AngelRadio ist "pure nostalgia". Eine Nostalgie, die sich auch Hörern vermittelt, die die "guten alten Zeiten" nicht miterlebt haben. Die Schelllackplatten knistern, man hört Folgen eines in den 1940-er Jahren aufgenommenen Kinder-Hörspiels, und die Hörer tauschen sich über ihre frühesten Erinnerungen aus. Ein Feature über die Magie des Radios und seine noch immer lebensspendende Kraft. Sonntag, 21.2..2016, 19.30 Uhr Mehrspur.Radio reflektiert mit Wolfram Wessels Dokublogthema: Dreckschleudern Thomas Franke bloggt Tom Schimmeck: Nachrichten Kritik „Viertausendhertz“, das 1. deutsche Podcastlabel 3 III. DAS PROGRAMM Sonntag: SWR2 Feature am Sonntag, 14.05 – 15.00 Uhr 07.02.2016 "Sei selber die Laterne" Das schillernde, konsequente Leben und Werk des Widerstandskünstlers Fred Denger Von Hannelore Hippe Niemand kennt Fred Denger, dabei hat er ein umfangreiches Lebenswerk hinterlassen. Als junger Mann kämpfte er in einer skurrilen Widerstandsgruppe gegen die Nazis, verfasste danach engagierte Dramen und schrieb zahlreiche Romane. Sein bekanntestes Theaterstück ist "Langusten", das mit der großen Tilla Durieux Erfolge feierte. Dann machte er Karriere als Drehbuchautor: "Der Ölprinz" und "Der unheimliche Mönch", Filme nach Karl May und Edgar Wallace. Bis er schließlich ins Wendland zog und zu einer Lichtgestalt der Anti-Atommüllbewegung wurde. Da hatte er bereits das Alte Testament in den Jargon des späten 20. Jahrhunderts übertragen. Den Erfolg seines "Großen Boss" erlebte er nicht mehr. Denn er fiel vorher besoffen die Treppe runter. Der Tod erlöste ihn auch von der Suche nach der richtigen Frau - nach zwölf Ehen. 14.02.2016 Schnelle Eingreiftruppe mit Musik Die neuen Aufgaben der Bundeswehr-Orchester Von Anja Kempe (Produktion: WDR/SWR) Die Trommeln, Flöten und Posaunen und die Knöpfe der Uniformen blitzen in der Sonne, die durch die Fenster des Probensaals fällt. Die Musikkorps der deutschen Streitkräfte üben für ihre Auftritte in Kriegs- und Krisengebieten. Sie sollen die einheimischen Bevölkerungen mit Musik unterhalten, in Afghanistan, Afrika und anderswo. Intern gilt das als strategischer Kampfeinsatz. Die gegenwärtigen Schlachten könnten nicht mehr allein mit Waffen geschlagen werden, heißt es. Doch wie interpretiert man in Timbuktu oder Kabul ein Platzkonzert mit Schlagzeugsolo, im militärischen Auftrag dargeboten von deutschen Musikfeldwebeln? 4 21.02.2016 Angel Radio Der Soundtrack der Erinnerungen Von Michael Lissek In der kleinen südenglischen Ortschaft Havant, im Hinterzimmer eines Antiquitätengeschäftes gibt es einen Lokalradiosender, der sich AngelRadio nennt: "A Radio for Older People from Older People". Bob, Tony, Jilly, Peter und Linda gehören zu den Radiomachern. Alle sind über 70 und Margret ist sogar 91. Sie kümmern sich um ein Publikum, das nicht wesentlich jünger ist als sie selbst. Und spielen ausschließlich Musik, die vor 1960 aufgenommen wurde. Musik, die die Zuhörer an ihre Jugend erinnert. AngelRadio ist "pure nostalgia". Eine Nostalgie, die sich auch Hörern vermittelt, die die "guten alten Zeiten" nicht miterlebt haben. Die Schelllackplatten knistern, man hört Folgen eines in den 1940-er Jahren aufgenommenen Kinder-Hörspiels, und die Hörer tauschen sich über ihre frühesten Erinnerungen aus. Ein Feature über die Magie des Radios und seine noch immer lebensspendende Kraft. 28.02.2016 Die Draufgängerin Von Egon Koch Party. Drogen. Koma. Der 16-jährigen Tochter des Autors Egon Koch passierte das, wovor alle Eltern Angst haben. 54 Stunden dauerte es, bis sie wieder aufwachte. Die Zeit auf der Intensivstation war der Höhepunkt im Drama ihres Erwachsenwerdens. In jungen Jahren hatte sie bereits einiges erlebt: Trennung der Eltern und Tod des neuen Partners der Mutter. Überfordert damit, ihrer trauernden Mutter eine Mutter zu sein, suchte sie den Ausweg im exzessiven Feiern. Bis zum völligen Zusammenbruch. Im Krankenhaus erwacht sie als ein anderer Mensch. Auf die Katharsis folgen ein Tattoo, die erste Liebe und immer wieder die Suche nach Momenten von Freiheit und Glück. Sie wird 18, macht das Abitur und geht gereift in eine offene Zukunft. Die Geschichte einer Heranwachsenden ist zugleich eine über das Verhältnis zwischen Tochter und Vater. Seit ihren frühesten Kindertagen hat Egon Koch Gespräche mit seiner Tochter auf Band aufgezeichnet. 5 Montag: SWR2 Essay, 22.03 – 23.00 Uhr 01.02.2016 Essay Musik Wahnsinn und Methode 100 Jahre Cabaret Voltaire Von Herbert Köhler Der Erste Weltkrieg befindet sich im zweiten Jahr. Dessen Wahnsinn wird inzwischen auch seinen Euphorikern offensichtlich. Die Welt ist aus den Fugen. Die neutrale Schweiz wird Fluchtziel. So auch für Hugo Ball und seine Partnerin Emmy Hennings: Sie landen in Zürich und finden in der Spiegelgasse 1 eine Lokalität, die sie zu ihrem philosophischkünstlerischen und literarisch-musikalischen Rezitationsquartier machen wollten. Am Samstag, den 5. Februar 1916 ist dann Premiere in der Kneipe "Meierei", von nun an "Cabaret Voltaire" genannt. Mit Buchstaben und Noten, Tanz und Kostüm legen Ball, Hennings, Tristan Tzara, Hans Arp, Georges und Marcel Janco den Grundstein für das, was sich bald als internationale DADABewegung entwickeln wird. Dem kollektiven Wahnsinn soll darin der individuelle Spiegel vorgehalten werden. Zum ersten Mal in der modernen Kulturgeschichte wird die Reset-Taste gedrückt. 08.02.2016 Der verschwundene Kater Von Mary Gaitskill (Produktion: BR 2014) Von einer Italienreise bringt die Schriftstellerin und Essayistin Mary Gaitskill einen jungen kränkelnden und einäugigen Kater mit in die USA. Sie hat sich in das schmächtige Tier verliebt. Doch dann ist Gattino, wie sie ihn nennt, plötzlich verschwunden. Bei der Suche nach ihm begegnet die Schriftstellerin ihrer eigenen Geschichte: der Unfähigkeit zu ihrem unnahbaren Vater eine Beziehung aufzubauen; der Schwierigkeit, für zwei Latino-Kinder mehr als nur eine bemühte Bezugsperson zu sein. In allem, was sie tut und denkt, ist Gattino, auch wenn er physisch nicht anwesend ist, auf seine Art präsent. 6 15.02.2016 Das geteilte Selbst Selfies als Existenzbeweis und Kunstform Von Martin Halter Natürlich sind Selfies trivial, oberflächlich, infantil, Reflexe eines selbstverliebten, dauererregten Ichs, für das es keine Grenzen mehr zwischen privat und öffentlich, weltgeschichtlichen Katastrophen und narzisstischen Kränkungen gibt. Aber mit kulturpessimistischem Naserümpfen wird man dem Selfie nicht gerecht. Innovativ ist das Selfie nicht durch das, was es repräsentiert, sondern wie, wo und für wen das Subjekt sich präsentiert. Die Motive sind alt, neu sind Technik, Komposition und kommunikative Funktion. Scheinbar spontan aus der Hand geschossen, schnell geteilt und ebenso schnell wieder vergessen, ist das Selfie ersichtlich nicht für die Ewigkeit gemacht. Es ist die flüchtige Momentaufnahme einer fragilen Identität und schon deshalb mit den alten Kategorien von Werk und Wahrheit, Ausdruck und Persönlichkeit nicht mehr zu fassen. 22.02.2016 Legitimationskrisen Erosion und Zusammenbruch politischer Systeme Von Friedrich Pohlmann Der Zusammenbruch des Kommunismus oder ein Jahrzehnt zuvor die iranische Revolution zeigen, dass innerhalb kürzester Zeit abrupte Transformationen stabiler politischer Systeme möglich werden, die kurz zuvor unvorstellbar schienen. Das gilt auch für die russische oder die französische Revolution. Um ein besseres Verständnis vergangener Systemumbrüche möglich zu machen, müssen die sozialpsychologischen Mechanismen, die derartige Legitimationsverluste forcieren, modellhaft durchleuchtet werden. Damit können auch in der Gegenwart die Spekulationen über die Zukunft des EU-Experiments, das in unseren Tagen massive Legitimationseinbußen erlebt, zu rational diskutablen Alternativ-Prognosen umgeformt werden. 29.02.2016 Essay Musik Musik als "tönend bewegte Form"? Eduard Hanslick und sein Kampf gegen die "verrottete Gefühlsästhetik" Von Jens Hagestedt Ob Eduard Hanslicks berühmte These, Musik sei "tönend bewegte Form" und nicht etwa Ausdruck von Gefühl, so radikal gemeint war, wie er sie formuliert hat, oder ob sie als bewusst überspitzte Reaktion auf die von ihm so empfundene "verrottete Gefühlsästhetik" seiner Zeit zu lesen ist, darüber wird bis heute diskutiert. Auch, ob Hanslick seine eigene Ästhetik in späteren Texten relativiert hat, ist umstritten. Hanslicks unverminderte Präsenz in der musikästhetischen Diskussion hängt wohl damit zusammen, dass e klar eine Frage aufwirft, zu der jeder, der sich denkend mit Musik befasst, Stellung nehmen muss. Mit seiner ausgeprägten Fähigkeit, Menschen wohlwollend wahrzunehmen, verdient der vermeintliche "Kritikerpapst" aber auch als Person Interesse. Hanslick hatte nichts Päpstliches. Er war auch kein Eiferer, geschweige denn ein kleinlicher Krittler. Die Figur des Beckmesser, die Wagner polemisch auf ihn gemünzt hat, verfehlt ihn vollkommen. 7 Dienstag: SWR2 Literatur, 22.03 – 23.00 Uhr 02.02.2016 Die SWR-Bestenliste Aus der Jury diskutieren die Literaturkritiker Kirsten Voigt und Jochen Hieber über ausgewählte Bücher Moderation: Eberhard Falcke (Aufzeichnung aus der Mediathek in Bühl) 09.02.2016 Raoul Schrott: Die Kunst an nichts zu glauben Raoul Schrott und sein neuer Gedichtband "Die Kunst an nichts zu glauben" - Lesung und Gespräch Moderation: Carsten Otte (Aufzeichnung vom 21. Januar im Literaturhaus Stuttgart) Raoul Schrott scheint ein literarischer Alleskönner zu sein. Er ist Romancier und Lyriker, Übersetzer und Interpret antiker Stoffe, Essayist und Poetologe, lyrischer Hirnforscher und sprachmächtiger Flaneur durch alle Kultur- und Glaubensrichtungen. Er kennt sich bestens aus im Dadaismus, und rebellischen Humor beweist er auch in seinem neuen Lyrikband "Die Kunst, an nichts zu glauben". In einer unterhaltsamen Vorrede berichtet der vielfach ausgezeichnete Schriftsteller von einem angeblich sensationellen Fund, den er in der Biblioteca Classense in Ravenna gemacht habe: Schrott behauptet nämlich, dort das Manuskript einer atheistische Bibel aus der Zeit um 1700 entdeckt zu haben. Ob das nun stimmt oder nicht, spielt keine Rolle. Die gefundenen oder erfundenen Sinnsprüche aus der atheistischen Bibel werden jedenfalls mit Schrotts neuen Gedichten konfrontiert, die im Hier und Heute verankert sind. Da geht es um einen Busfahrer, einen Gefängniswärter oder eine Kassiererin. Und immer um die Frage nach dem Gelingen des Lebens und der Schönheit im Scheitern. 16.02.2016 Das kann schon mal weg Der literarische Vorlass Von Patrick Hofmann Schriftsteller tot. Nachlass nach Marbach. So einfach ist das … früher gewesen. Heute räumen viele Autoren schon zu Lebzeiten ihre Regale und Keller auf und geben Unterlagen, Arbeitsmaterialien und Korrespondenzen kartonweise oder auf Festplatten in die Archive. Das schafft Platz. Und es bringt Geld. Denn Archive bezahlen diesen sogenannten Vorlass. Und zwar je nach literarischem Kaliber gar nicht schlecht. Wie gut und wie gerne aber trennen sich Schriftsteller von ihren Daten und Papieren? Und müssen sie sich überhaupt davon trennen? Die Archive könnten doch online permanent an den Rechner des Schriftstellers angeschlossen sein. Und alles was er schreibt, simultan aufzeichnen. Gegen Gebühr natürlich. Utopie? Von wegen. Die Entwicklung geht genau in diese Richtung: vom Nachlass zum Vorlass und vom Vorlass zum Mitlass. 8 23.02.2016 SWR2 LiteraturEN Das Literaturmagazin mit Berichten, Reportagen, Porträts, Features, Gesprächen und vielem mehr Einen Text, an dem er gerade abeitet, liest uns Adel Karasholi als "Kleiner Gruß aus der Küche". Frank Raddatz begibt sich "Auf die Suche nach der verlorenen Utopie" und Elmar Krekeler lässt das Leben von Henry James aus Anlass seines 100. Todestages Revue passieren. Die Kolumne schreibt Marlene Streeruwitz. 9 Mittwoch: SWR2 Feature, 22.03 - 23.00 Uhr 03.02.2016 Mein Essen bau ich selbst an Das Modell Solidarische Landwirtschaft Von Jan Schilling Die Biolandwirtschaft steckt in der Krise. Allein in Mecklenburg-Vorpommern hat die Ökolandbau-Fläche 2014 um 6.000 Hektar abgenommen, obwohl der Umsatz bei Biolebensmitteln bundesweit gestiegen ist. Auch Biokonsumenten sind anspruchsvoller geworden, haben sich an gerade gewachsene Möhren gewöhnt. Großbetriebe können die liefern, Kleinbauern aber oft nicht. Sie setzen auf alternative Vermarktungsmodelle wie die Gemüsekiste oder den Hofladen. Die erwiesen sich als wenig erfolgreich: zu hohe Auflagen, zu wenig Abnehmer. Das Modell einer Solidarischen Landwirtschaft soll jetzt Abhilfe schaffen. Es entstand in den späten 80er-Jahren und gilt mittlerweile weltweit als Erfolgsmodell. In Deutschland gibt es rund 100 Höfe, die entsprechend wirtschaften. Meistens übernehmen von Kunden getragene Kooperativen die Verantwortung und die Finanzierung für mehrere Höfe. Sie ernten, holen die Lebensmittel ab und verteilen sie an die beteiligten Familien, die dafür einen regelmäßigen Beitrag zahlen. Ein kleiner Nebeneffekt: weniger Gemüse landet im Müll, weil auch krumme Möhren beim Kunden ankommen. Jan Schilling geht der Frage nach, ob Solidarische Landwirtschaft eine mögliche Antwort auf die Krise der Biolandwirtschaft und die Lebensmittelverschwendung ist oder doch nur ein Nischenmodell. 10.02.2016 Meine Firma in Bulgarien Griechische Unternehmer wandern aus Von Marianthi Milona Mehr als ein Drittel der griechischen Unternehmen haben eine Hausadresse in Bulgarien, Rumänien, Mazedonien oder Albanien. Dass viele griechische Firmen in den letzten Jahrzehnten in die angrenzenden Balkanländern abgewandert sind, ist nicht neu, hat auch nicht erst mit der Krise in Griechenland begonnen. Dennoch ist die Zunahme ungewöhnlich. Welche Gründe veranlassen einen griechischen Geschäftsmann, sich im benachbarten Land niederzulassen? Und welche Schwierigkeiten erwarten ihn vor Ort? Die griechischen Geschäftsleute erzählen über ihren Alltag im Ausland und die Folgen, die ein solcher Umzug für ihr persönliches Leben, aber auch für die Wirtschaft in ihrer Heimat mit sich bringt. 10 17.02.2016 Libyen Eine Reise in den Abgrund Von Bettina Rühl (Produktion: DLF/SWR 2016) In Libyen verhalfen die NATO und einige arabische Staaten vor vier Jahren bewaffneten Milizen zu einem Sieg über den langjährigen Diktator Muammar al-Gaddafi. Doch was ein Systemwechsel werden sollte, führte zu permanentem Bürgerkrieg und zum Kollaps von Gesellschaft, Staat und Wirtschaft. Das Land ist zerfallen, zwei Regierungen ringen um die Vorherrschaft. Konkurrierende Milizen, darunter der Islamische Staat, kämpfen um Einflussgebiete. Ökonomische, ethnische und ideologische Interessen sind dabei kaum unterscheidbar. Für die Bevölkerung wird das Leben immer schwieriger, Lebensmittel und Benzin werden in dem ölreichen Land immer knapper, Medikamente und medizinische Behandlungen zum Luxus. Was ein Kampf für Demokratie werden sollte, stellt sich heute für viele als Kampf ums pure Überleben dar. Wie bewältigen sie überhaupt noch ihren Alltag in einem kollabierten Staat, einer kollabierten Wirtschaft? Wen machen sie für das Chaos verantwortlich, von wem erhoffen sie sich Hilfe. 24.02.2016 das ARD radiofeature Im Visier der Taliban Ein Feature über afghanische Helfer in deutschen Diensten Von Rainer Schwochow (Produktion: HR 2016) Seit 2002 ist die Bundeswehr in Afghanistan im Einsatz. Ohne einheimische Helfer hätte sie ihre Aufgaben nicht erfüllen können. Doch mit dem teilweisen Abzug deutscher Soldaten ist das Leben dieser "Ortskräfte" gefährlich geworden. Als Mitarbeiter der "Ungläubigen" werden sie von den Taliban mit dem Tode bedroht. Die Flucht nach Deutschland erscheint vielen deshalb als einziger Ausweg. Doch ihre Anträge auf Einreise bearbeitet die Bundeswehr zögerlich und lehnt sie oft auch ab. Mit fatalen Konsequenzen: Einige Helfer wurden schon umgebracht. Warum reagiert Deutschland so zurückhaltend? Nach welchen Kriterien wird entschieden? Der Autor trifft ehemalige Ortskräfte in Deutschland und Afghanistan; er sucht nach Erklärungen bei Verantwortlichen in Politik und Bundeswehr. 11 IV. IMPRESSUM SWR 2 Feature am Sonntag Dr. Walter Filz ([email protected]) 07221 929-23121 Eva Herr (Red.Ass.) ([email protected]) 07221 929-22721 SWR 2 Literatur Dr. Walter Filz ([email protected]) 07221 929-23121 Sabine Bauknecht (Red.Ass.) ([email protected]) 07221 929-23878 Dr. Stephan Krass ([email protected]) 07221 929-23675 Dr. Gerwig Epkes ([email protected]) 07221 929-26343 SWR 2 Essay Dr. Stephan Krass ([email protected]) 07221 929-23675 Christiane Meyer (Red.Ass.) ([email protected]) 07221 929-22257 SWR2 Feature Dr. Wolfram Wessels ([email protected]) 07221 929-23215 Annette Schmid (Red.Ass.) ([email protected]) 07221 929-22104 12
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