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FEATURE INFORMATIONEN
I.
Februar 2016
AUS DER REDAKTION
Vater, Tochter und ein Rekorder
S. 2
II.
HINWEISE DES MONATS
S. 3
III.
DAS PROGRAMM:
IV.
SWR 2 Feature am Sonntag (14.05 Uhr)
S. 4
SWR 2 Essay (Montag, 22.03 Uhr)
S. 6
SWR 2 Literatur (Dienstag, 22.03 Uhr )
S. 8
SWR 2 Feature (Mittwoch, 22.03 Uhr)
S. 10
IMPRESSUM
S. 12
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1
I. AUS DER REDAKTION
Vater, Tochter und ein Rekorder
„Die Draufgängerin“ von Egon Koch
Erst auf Audio-Cassetten, dann auf DAT-Cassetten, dann auf Speicherkarten – ein ganzes
Leben hat Feature-Autor Egon Koch seine Tochter interviewt. Ihr ganzes Leben lang. Und
offenbar hatte er vor keiner Antwort Angst. „Jetzt bist Du 18“, lautet die vorerst letzte Frage,
„wie würdest du deine Kindheit bezeichnen?“ Was soll eine Tochter dem Vater da sagen?
Wie soll ein Vater auf die Antwort reagieren? In den ersten Jahren hat Egon Koch seine
Tochter nur aufgenommen – so wie andere Eltern Fotos und Videos machen: die ersten
Worte, den ersten Singsang, Aufnahmen beim Spielen, beim Erzählen, auf
Kindergeburtstagen. Aber irgendwann begann er Fragen zu stellen. Wie gefiel dir der
Urlaub? Was magst du an Pferden? Wie ist es in der Schule? Was möchtest du später
einmal machen? Die Tochter antwortet auf alles – bis sie ins Koma fällt. Kurz vor ihrem
siebzehnten Geburtstag. Ecstasy und Alkohol. Erst nach 54 Stunden kam sie wieder zu
Bewusstsein. Während Egon Koch bewusst wurde, wie wenig er seine Tochter kennt. Trotz
all der Interviews. Oder wegen all der Interviews? Das Feature „Die Draufgängerin“ erzählt
nicht nur ein Drama vom Erwachsenwerden, es ist nicht nur die Geschichte einer VaterTochter-Beziehung, sondern es zeigt auch, wie ein Aufnahmemikrofon nächste Nähe
schaffen kann und dabei doch Teile der Wirklichkeit ausblendet und das immer Fragen
unbeantwortet bleiben. - Die Antwort auf die Frage, wie sie ihre Kindheit fand, beantwortete
Egon Kochs Tochter übrigens mit „glücklich“.
SWR2 Feature am Sonntag, 28.2.2016, 14.05
Die Draufgängerin
Von Egon Koch
2
II. HINWEISE DES MONATS
Montag, 15.2.2016, 22.03 Uhr
Das geteilte Selbst
Selfies als Existenzbeweis und Kunstform
Von Martin Halter
Natürlich sind Selfies trivial, oberflächlich, infantil, Reflexe eines selbstverliebten,
dauererregten Ichs, für das es keine Grenzen mehr zwischen privat und öffentlich,
weltgeschichtlichen Katastrophen und narzisstischen Kränkungen gibt. Aber mit
kulturpessimistischem Naserümpfen wird man dem Selfie nicht gerecht. Innovativ ist das
Selfie nicht durch das, was es repräsentiert, sondern wie, wo und für wen das Subjekt sich
präsentiert. Die Motive sind alt, neu sind Technik, Komposition und kommunikative Funktion.
Scheinbar spontan aus der Hand geschossen, schnell geteilt und ebenso schnell wieder
vergessen, ist das Selfie ersichtlich nicht für die Ewigkeit gemacht. Es ist die flüchtige
Momentaufnahme einer fragilen Identität und schon deshalb mit den alten Kategorien von
Werk und Wahrheit, Ausdruck und Persönlichkeit nicht mehr zu fassen.
Sonntag, 21.2.2016, 14.05 Uhr
Angel Radio
Der Soundtrack der Erinnerungen
Von Michael Lissek
In der kleinen südenglischen Ortschaft Havant, im Hinterzimmer eines
Antiquitätengeschäftes gibt es einen Lokalradiosender, der sich AngelRadio nennt: "A Radio
for Older People from Older People". Bob, Tony, Jilly, Peter und Linda gehören zu den
Radiomachern. Alle sind über 70 und Margret ist sogar 91. Sie kümmern sich um ein
Publikum, das nicht wesentlich jünger ist als sie selbst. Und spielen ausschließlich Musik, die
vor 1960 aufgenommen wurde. Musik, die die Zuhörer an ihre Jugend erinnert. AngelRadio
ist "pure nostalgia". Eine Nostalgie, die sich auch Hörern vermittelt, die die "guten alten
Zeiten" nicht miterlebt haben. Die Schelllackplatten knistern, man hört Folgen eines in den
1940-er Jahren aufgenommenen Kinder-Hörspiels, und die Hörer tauschen sich über ihre
frühesten Erinnerungen aus. Ein Feature über die Magie des Radios und seine noch immer
lebensspendende Kraft.
Sonntag, 21.2..2016, 19.30 Uhr
Mehrspur.Radio reflektiert
mit Wolfram Wessels
Dokublogthema: Dreckschleudern
Thomas Franke bloggt
Tom Schimmeck: Nachrichten Kritik
„Viertausendhertz“, das 1. deutsche Podcastlabel
3
III. DAS PROGRAMM
Sonntag: SWR2 Feature am Sonntag, 14.05 – 15.00 Uhr
07.02.2016
"Sei selber die Laterne"
Das schillernde, konsequente Leben und Werk des Widerstandskünstlers Fred Denger
Von Hannelore Hippe
Niemand kennt Fred Denger, dabei hat er ein umfangreiches Lebenswerk hinterlassen. Als
junger Mann kämpfte er in einer skurrilen Widerstandsgruppe gegen die Nazis, verfasste
danach engagierte Dramen und schrieb zahlreiche Romane. Sein bekanntestes
Theaterstück ist "Langusten", das mit der großen Tilla Durieux Erfolge feierte. Dann machte
er Karriere als Drehbuchautor: "Der Ölprinz" und "Der unheimliche Mönch", Filme nach Karl
May und Edgar Wallace. Bis er schließlich ins Wendland zog und zu einer Lichtgestalt der
Anti-Atommüllbewegung wurde. Da hatte er bereits das Alte Testament in den Jargon des
späten 20. Jahrhunderts übertragen. Den Erfolg seines "Großen Boss" erlebte er nicht mehr.
Denn er fiel vorher besoffen die Treppe runter. Der Tod erlöste ihn auch von der Suche nach
der richtigen Frau - nach zwölf Ehen.
14.02.2016
Schnelle Eingreiftruppe mit Musik
Die neuen Aufgaben der Bundeswehr-Orchester
Von Anja Kempe
(Produktion: WDR/SWR)
Die Trommeln, Flöten und Posaunen und die Knöpfe der Uniformen blitzen in der Sonne, die
durch die Fenster des Probensaals fällt. Die Musikkorps der deutschen Streitkräfte üben für
ihre Auftritte in Kriegs- und Krisengebieten. Sie sollen die einheimischen Bevölkerungen mit
Musik unterhalten, in Afghanistan, Afrika und anderswo. Intern gilt das als strategischer
Kampfeinsatz. Die gegenwärtigen Schlachten könnten nicht mehr allein mit Waffen
geschlagen werden, heißt es. Doch wie interpretiert man in Timbuktu oder Kabul ein
Platzkonzert mit Schlagzeugsolo, im militärischen Auftrag dargeboten von deutschen
Musikfeldwebeln?
4
21.02.2016
Angel Radio
Der Soundtrack der Erinnerungen
Von Michael Lissek
In der kleinen südenglischen Ortschaft Havant, im Hinterzimmer eines
Antiquitätengeschäftes gibt es einen Lokalradiosender, der sich AngelRadio nennt: "A Radio
for Older People from Older People". Bob, Tony, Jilly, Peter und Linda gehören zu den
Radiomachern. Alle sind über 70 und Margret ist sogar 91. Sie kümmern sich um ein
Publikum, das nicht wesentlich jünger ist als sie selbst. Und spielen ausschließlich Musik, die
vor 1960 aufgenommen wurde. Musik, die die Zuhörer an ihre Jugend erinnert. AngelRadio
ist "pure nostalgia". Eine Nostalgie, die sich auch Hörern vermittelt, die die "guten alten
Zeiten" nicht miterlebt haben. Die Schelllackplatten knistern, man hört Folgen eines in den
1940-er Jahren aufgenommenen Kinder-Hörspiels, und die Hörer tauschen sich über ihre
frühesten Erinnerungen aus. Ein Feature über die Magie des Radios und seine noch immer
lebensspendende Kraft.
28.02.2016
Die Draufgängerin
Von Egon Koch
Party. Drogen. Koma. Der 16-jährigen Tochter des Autors Egon Koch passierte
das, wovor alle Eltern Angst haben. 54 Stunden dauerte es, bis sie wieder
aufwachte. Die Zeit auf der Intensivstation war der Höhepunkt im Drama ihres
Erwachsenwerdens. In jungen Jahren hatte sie bereits einiges erlebt: Trennung
der Eltern und Tod des neuen Partners der Mutter. Überfordert damit, ihrer
trauernden Mutter eine Mutter zu sein, suchte sie den Ausweg im exzessiven
Feiern. Bis zum völligen Zusammenbruch. Im Krankenhaus erwacht sie als ein
anderer Mensch. Auf die Katharsis folgen ein Tattoo, die erste Liebe und immer
wieder die Suche nach Momenten von Freiheit und Glück. Sie wird 18, macht
das Abitur und geht gereift in eine offene Zukunft. Die Geschichte einer
Heranwachsenden ist zugleich eine über das Verhältnis zwischen Tochter und
Vater. Seit ihren frühesten Kindertagen hat Egon Koch Gespräche mit seiner
Tochter auf Band aufgezeichnet.
5
Montag: SWR2 Essay, 22.03 – 23.00 Uhr
01.02.2016
Essay Musik
Wahnsinn und Methode
100 Jahre Cabaret Voltaire
Von Herbert Köhler
Der Erste Weltkrieg befindet sich im zweiten Jahr. Dessen Wahnsinn wird inzwischen auch
seinen Euphorikern offensichtlich. Die Welt ist aus den Fugen. Die neutrale Schweiz wird
Fluchtziel. So auch für Hugo Ball und seine Partnerin Emmy Hennings: Sie landen in Zürich
und finden in der Spiegelgasse 1 eine Lokalität, die sie zu ihrem philosophischkünstlerischen und literarisch-musikalischen Rezitationsquartier machen wollten. Am
Samstag, den 5. Februar 1916 ist dann Premiere in der Kneipe "Meierei", von nun an
"Cabaret Voltaire" genannt.
Mit Buchstaben und Noten, Tanz und Kostüm legen Ball, Hennings, Tristan Tzara, Hans Arp,
Georges und Marcel Janco den Grundstein für das, was sich bald als internationale DADABewegung entwickeln wird. Dem kollektiven Wahnsinn soll darin der individuelle Spiegel
vorgehalten werden. Zum ersten Mal in der modernen Kulturgeschichte wird die Reset-Taste
gedrückt.
08.02.2016
Der verschwundene Kater
Von Mary Gaitskill
(Produktion: BR 2014)
Von einer Italienreise bringt die Schriftstellerin und Essayistin Mary Gaitskill einen jungen
kränkelnden und einäugigen Kater mit in die USA. Sie hat sich in das schmächtige Tier
verliebt. Doch dann ist Gattino, wie sie ihn nennt, plötzlich verschwunden. Bei der Suche
nach ihm begegnet die Schriftstellerin ihrer eigenen Geschichte: der Unfähigkeit zu ihrem
unnahbaren Vater eine Beziehung aufzubauen; der Schwierigkeit, für zwei Latino-Kinder
mehr als nur eine bemühte Bezugsperson zu sein. In allem, was sie tut und denkt, ist
Gattino, auch wenn er physisch nicht anwesend ist, auf seine Art präsent.
6
15.02.2016
Das geteilte Selbst
Selfies als Existenzbeweis und Kunstform
Von Martin Halter
Natürlich sind Selfies trivial, oberflächlich, infantil, Reflexe eines selbstverliebten,
dauererregten Ichs, für das es keine Grenzen mehr zwischen privat und öffentlich,
weltgeschichtlichen Katastrophen und narzisstischen Kränkungen gibt. Aber mit
kulturpessimistischem Naserümpfen wird man dem Selfie nicht gerecht. Innovativ ist das
Selfie nicht durch das, was es repräsentiert, sondern wie, wo und für wen das Subjekt sich
präsentiert. Die Motive sind alt, neu sind Technik, Komposition und kommunikative Funktion.
Scheinbar spontan aus der Hand geschossen, schnell geteilt und ebenso schnell wieder
vergessen, ist das Selfie ersichtlich nicht für die Ewigkeit gemacht. Es ist die flüchtige
Momentaufnahme einer fragilen Identität und schon deshalb mit den alten Kategorien von
Werk und Wahrheit, Ausdruck und Persönlichkeit nicht mehr zu fassen.
22.02.2016
Legitimationskrisen
Erosion und Zusammenbruch politischer Systeme
Von Friedrich Pohlmann
Der Zusammenbruch des Kommunismus oder ein Jahrzehnt zuvor die iranische Revolution
zeigen, dass innerhalb kürzester Zeit abrupte Transformationen stabiler politischer Systeme
möglich werden, die kurz zuvor unvorstellbar schienen. Das gilt auch für die russische oder
die französische Revolution. Um ein besseres Verständnis vergangener Systemumbrüche
möglich zu machen, müssen die sozialpsychologischen Mechanismen, die derartige
Legitimationsverluste forcieren, modellhaft durchleuchtet werden. Damit können auch in der
Gegenwart die Spekulationen über die Zukunft des EU-Experiments, das in unseren Tagen
massive Legitimationseinbußen erlebt, zu rational diskutablen Alternativ-Prognosen
umgeformt werden.
29.02.2016
Essay Musik
Musik als "tönend bewegte Form"?
Eduard Hanslick und sein Kampf gegen die "verrottete Gefühlsästhetik"
Von Jens Hagestedt
Ob Eduard Hanslicks berühmte These, Musik sei "tönend bewegte Form" und nicht etwa
Ausdruck von Gefühl, so radikal gemeint war, wie er sie formuliert hat, oder ob sie als
bewusst überspitzte Reaktion auf die von ihm so empfundene "verrottete Gefühlsästhetik"
seiner Zeit zu lesen ist, darüber wird bis heute diskutiert. Auch, ob Hanslick seine eigene
Ästhetik in späteren Texten relativiert hat, ist umstritten. Hanslicks unverminderte Präsenz in
der musikästhetischen Diskussion hängt wohl damit zusammen, dass e klar eine Frage
aufwirft, zu der jeder, der sich denkend mit Musik befasst, Stellung nehmen muss. Mit seiner
ausgeprägten Fähigkeit, Menschen wohlwollend wahrzunehmen, verdient der vermeintliche
"Kritikerpapst" aber auch als Person Interesse. Hanslick hatte nichts Päpstliches. Er war
auch kein Eiferer, geschweige denn ein kleinlicher Krittler. Die Figur des Beckmesser, die
Wagner polemisch auf ihn gemünzt hat, verfehlt ihn vollkommen.
7
Dienstag: SWR2 Literatur, 22.03 – 23.00 Uhr
02.02.2016
Die SWR-Bestenliste
Aus der Jury diskutieren die Literaturkritiker Kirsten Voigt
und Jochen Hieber über ausgewählte Bücher
Moderation: Eberhard Falcke
(Aufzeichnung aus der Mediathek in Bühl)
09.02.2016
Raoul Schrott: Die Kunst an nichts zu glauben
Raoul Schrott und sein neuer Gedichtband "Die Kunst an nichts zu glauben" - Lesung und
Gespräch
Moderation: Carsten Otte
(Aufzeichnung vom 21. Januar im Literaturhaus Stuttgart)
Raoul Schrott scheint ein literarischer Alleskönner zu sein. Er ist Romancier und Lyriker,
Übersetzer und Interpret antiker Stoffe, Essayist und Poetologe, lyrischer Hirnforscher und
sprachmächtiger Flaneur durch alle Kultur- und Glaubensrichtungen. Er kennt sich bestens
aus im Dadaismus, und rebellischen Humor beweist er auch in seinem neuen Lyrikband "Die
Kunst, an nichts zu glauben". In einer unterhaltsamen Vorrede berichtet der vielfach
ausgezeichnete Schriftsteller von einem angeblich sensationellen Fund, den er in der
Biblioteca Classense in Ravenna gemacht habe: Schrott behauptet nämlich, dort das
Manuskript einer atheistische Bibel aus der Zeit um 1700 entdeckt zu haben. Ob das nun
stimmt oder nicht, spielt keine Rolle. Die gefundenen oder erfundenen Sinnsprüche aus der
atheistischen Bibel werden jedenfalls mit Schrotts neuen Gedichten konfrontiert, die im Hier
und Heute verankert sind. Da geht es um einen Busfahrer, einen Gefängniswärter oder eine
Kassiererin. Und immer um die Frage nach dem Gelingen des Lebens und der Schönheit im
Scheitern.
16.02.2016
Das kann schon mal weg
Der literarische Vorlass
Von Patrick Hofmann
Schriftsteller tot. Nachlass nach Marbach. So einfach ist das … früher gewesen. Heute
räumen viele Autoren schon zu Lebzeiten ihre Regale und Keller auf und geben Unterlagen,
Arbeitsmaterialien und Korrespondenzen kartonweise oder auf Festplatten in die Archive.
Das schafft Platz. Und es bringt Geld. Denn Archive bezahlen diesen sogenannten Vorlass.
Und zwar je nach literarischem Kaliber gar nicht schlecht. Wie gut und wie gerne aber
trennen sich Schriftsteller von ihren Daten und Papieren? Und müssen sie sich überhaupt
davon trennen? Die Archive könnten doch online permanent an den Rechner des
Schriftstellers angeschlossen sein. Und alles was er schreibt, simultan aufzeichnen. Gegen
Gebühr natürlich. Utopie? Von wegen. Die Entwicklung geht genau in diese Richtung: vom
Nachlass zum Vorlass und vom Vorlass zum Mitlass.
8
23.02.2016
SWR2 LiteraturEN
Das Literaturmagazin mit Berichten, Reportagen, Porträts, Features, Gesprächen und vielem
mehr
Einen Text, an dem er gerade abeitet, liest uns Adel Karasholi als "Kleiner Gruß aus der
Küche". Frank Raddatz begibt sich "Auf die Suche nach der verlorenen Utopie" und Elmar
Krekeler lässt das Leben von Henry James aus Anlass seines 100. Todestages Revue
passieren. Die Kolumne schreibt Marlene Streeruwitz.
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Mittwoch: SWR2 Feature, 22.03 - 23.00 Uhr
03.02.2016
Mein Essen bau ich selbst an
Das Modell Solidarische Landwirtschaft
Von Jan Schilling
Die Biolandwirtschaft steckt in der Krise. Allein in Mecklenburg-Vorpommern hat die
Ökolandbau-Fläche 2014 um 6.000 Hektar abgenommen, obwohl der Umsatz bei
Biolebensmitteln bundesweit gestiegen ist. Auch Biokonsumenten sind anspruchsvoller
geworden, haben sich an gerade gewachsene Möhren gewöhnt. Großbetriebe können die
liefern, Kleinbauern aber oft nicht. Sie setzen auf alternative Vermarktungsmodelle wie die
Gemüsekiste oder den Hofladen. Die erwiesen sich als wenig erfolgreich: zu hohe Auflagen,
zu wenig Abnehmer. Das Modell einer Solidarischen Landwirtschaft soll jetzt Abhilfe
schaffen. Es entstand in den späten 80er-Jahren und gilt mittlerweile weltweit als
Erfolgsmodell. In Deutschland gibt es rund 100 Höfe, die entsprechend wirtschaften.
Meistens übernehmen von Kunden getragene Kooperativen die Verantwortung und die
Finanzierung für mehrere Höfe. Sie ernten, holen die Lebensmittel ab und verteilen sie an
die beteiligten Familien, die dafür einen regelmäßigen Beitrag zahlen. Ein kleiner
Nebeneffekt: weniger Gemüse landet im Müll, weil auch krumme Möhren beim Kunden
ankommen. Jan Schilling geht der Frage nach, ob Solidarische Landwirtschaft eine mögliche
Antwort auf die Krise der Biolandwirtschaft und die Lebensmittelverschwendung ist oder
doch nur ein Nischenmodell.
10.02.2016
Meine Firma in Bulgarien
Griechische Unternehmer wandern aus
Von Marianthi Milona
Mehr als ein Drittel der griechischen Unternehmen haben eine Hausadresse in Bulgarien,
Rumänien, Mazedonien oder Albanien. Dass viele griechische Firmen in den letzten
Jahrzehnten in die angrenzenden Balkanländern abgewandert sind, ist nicht neu, hat auch
nicht erst mit der Krise in Griechenland begonnen. Dennoch ist die Zunahme ungewöhnlich.
Welche Gründe veranlassen einen griechischen Geschäftsmann, sich im benachbarten Land
niederzulassen? Und welche Schwierigkeiten erwarten ihn vor Ort? Die griechischen
Geschäftsleute erzählen über ihren Alltag im Ausland und die Folgen, die ein solcher Umzug
für ihr persönliches Leben, aber auch für die Wirtschaft in ihrer Heimat mit sich bringt.
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17.02.2016
Libyen
Eine Reise in den Abgrund
Von Bettina Rühl
(Produktion: DLF/SWR 2016)
In Libyen verhalfen die NATO und einige arabische Staaten vor vier Jahren bewaffneten
Milizen zu einem Sieg über den langjährigen Diktator Muammar al-Gaddafi. Doch was ein
Systemwechsel werden sollte, führte zu permanentem Bürgerkrieg und zum Kollaps von
Gesellschaft, Staat und Wirtschaft. Das Land ist zerfallen, zwei Regierungen ringen um die
Vorherrschaft. Konkurrierende Milizen, darunter der Islamische Staat, kämpfen um
Einflussgebiete. Ökonomische, ethnische und ideologische Interessen sind dabei kaum
unterscheidbar. Für die Bevölkerung wird das Leben immer schwieriger, Lebensmittel und
Benzin werden in dem ölreichen Land immer knapper, Medikamente und medizinische
Behandlungen zum Luxus. Was ein Kampf für Demokratie werden sollte, stellt sich heute für
viele als Kampf ums pure Überleben dar. Wie bewältigen sie überhaupt noch ihren Alltag in
einem kollabierten Staat, einer kollabierten Wirtschaft? Wen machen sie für das Chaos
verantwortlich, von wem erhoffen sie sich Hilfe.
24.02.2016
das ARD radiofeature
Im Visier der Taliban
Ein Feature über afghanische Helfer in deutschen Diensten
Von Rainer Schwochow
(Produktion: HR 2016)
Seit 2002 ist die Bundeswehr in Afghanistan im Einsatz. Ohne einheimische Helfer hätte sie
ihre Aufgaben nicht erfüllen können. Doch mit dem teilweisen Abzug deutscher Soldaten ist
das Leben dieser "Ortskräfte" gefährlich geworden. Als Mitarbeiter der "Ungläubigen" werden
sie von den Taliban mit dem Tode bedroht. Die Flucht nach Deutschland erscheint vielen
deshalb als einziger Ausweg. Doch ihre Anträge auf Einreise bearbeitet die Bundeswehr
zögerlich und lehnt sie oft auch ab. Mit fatalen Konsequenzen: Einige Helfer wurden schon
umgebracht. Warum reagiert Deutschland so zurückhaltend? Nach welchen Kriterien wird
entschieden? Der Autor trifft ehemalige Ortskräfte in Deutschland und Afghanistan; er sucht
nach Erklärungen bei Verantwortlichen in Politik und Bundeswehr.
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IV. IMPRESSUM
SWR 2 Feature am Sonntag
Dr. Walter Filz
([email protected])
07221 929-23121
Eva Herr (Red.Ass.)
([email protected])
07221 929-22721
SWR 2 Literatur
Dr. Walter Filz
([email protected])
07221 929-23121
Sabine Bauknecht (Red.Ass.)
([email protected])
07221 929-23878
Dr. Stephan Krass
([email protected])
07221 929-23675
Dr. Gerwig Epkes
([email protected])
07221 929-26343
SWR 2 Essay
Dr. Stephan Krass
([email protected])
07221 929-23675
Christiane Meyer (Red.Ass.)
([email protected])
07221 929-22257
SWR2 Feature
Dr. Wolfram Wessels
([email protected])
07221 929-23215
Annette Schmid (Red.Ass.)
([email protected])
07221 929-22104
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