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FEATURE INFORMATIONEN
I.
Mai 2016
AUS DER REDAKTION
DokKa 3.Dokumentarfestival in Karlsruhe 24.-26.5.
S. 2
II.
HINWEISE DES MONATS
S. 3
III.
DAS PROGRAMM:
IV.
SWR 2 Feature am Sonntag (14.05 Uhr)
S. 4
SWR 2 Essay (Montag, 22.03 Uhr)
S. 6
SWR 2 Literatur (Dienstag, 22.03 Uhr )
S. 8
SWR 2 Feature (Mittwoch, 22.03 Uhr)
S. 10
IMPRESSUM
S. 11
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1
I. AUS DER REDAKTION
DokKa 3
Dokumentarfestival in Karlsruhe 24.-26.5.
Das deutschlandweit einzigartige Dokumentarfestival dokKa präsentiert auch in diesem Jahr
wieder Dokumentarfilme, Hördokumentationen und dokumentarische Installationen.
Während des Festivals werden 20 Filmemacher, Künstler und Autoren nach Karlsruhe
kommen um im temporären Zelt vor dem Kino über ihre Arbeiten zu diskutieren.
Über 200 Einreichungen gab es in diesem Jahr, aus denen eine Auswahlkommission das
Programm zusammenstellte. „Bei vielen Einreichungen spürt man die Auswirkungen der
fortschreitenden Digitalisierung. Kameras werden immer kleiner und liefern hochwertige
Aufnahmen von Orten und Ereignissen, die für klassische Kamerateams nicht zugänglich
sind. Die Arbeit der Montage wird bei einer stetig steigender Daten- und Bilderflut immer
wichtiger. Viele Arbeiten setzen daher verstärkt auf Found Footage bzw. Bildmaterial,
welches nicht von den Filmemachern selbst produziert wurde“ sagt Festivalleiter Nils
Menrad. Für den Eröffnungsfilm „Les Sauteurs“ etwa gaben die Filmemacher einem
afrikanischen Flüchtling eine Kamera mit, „Samos Cuba“ nutzt das Material eines
Gelegenheitsarbeiters aus Havanna. Ungewöhnliche Zugänge zu ihren Themen suchten
auch die Autorenbei von Hördokumentationen: „Die Draufgängerin“ basiert auf Interviews
eines Vaters mit seiner Tochter über viele Jahre hinweg, ein „Schuldenwiderstandsoratorium“ setzt sich musikalisch mit aktuellen Wirtschaftsfragen auseinander.
DokKa widmet sich den multimedialen Ausdrucksformen des Dokumentarischen in ihrer
ganzen Vielfalt. Die Kombination von filmischen, akustischen und installativen Arbeiten stellt
dabei ein Novum in der deutschen Festivallandschaft dar. Das Karlsruher
Dokumentarfestival positioniert sich als Grenzgänger zwischen den Genres und öffnet sich
experimentellen und neuen Formen.
Erstmals werden zudem die Preisträger des KurzDoku-Wettbewerbs, den das Festival
zusammen mit dokublog.de initiierte, vorgestellt. Auch hier wird es ein Gespräch mit
Preisträgern und dem Publikum geben.
Außerdem wird über die Zukunft des Festivals diskutiert werden, das nach Ankündigungen
der Stadt Karlsruhe, seinen Kultur-Etat zu kürzen, und damit auch die Zuschüsse zu diesem
Festival, in seiner Existenz bedroht ist.
DokKa 3; vom 24. bis zum 28. Mai 2016 in der Kinemathek in Karlsruhe
Das Programm steht auf www.dokka.de online. Die KurzDokus können auf
www.wokublog.de angehört werden.
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II. HINWEISE DES MONATS
Donnerstag, 5.5.2016, 19.30 Uhr
Mehrspur.Radio reflektiert
mit Wolfram Wessels
Dokublogthema: Unterwegs
Anja Datan-Grajewski bloggt über Radio in Polen
Nils Menrad: Neues von DokKa
Tom Schimmeck: Nachrichten Kritik
Montag, 9.5.2016, 22.03 Uhr
Facebook, YouTube, Instagram
Ist heute jeder Mensch ein Künstler?
Von Daniel Hornuff
Niemals wurden derart viele Bilder produziert und rezipiert wie heute. Und noch nie war es
so einfach, mit Bildern zu kommunizieren, Politik zu betreiben, Images zu kreieren und
ästhetische Ambitionen auszuleben. Entsprechend schwer fällt es, Bereiche unseres Alltags
ausfindig zu machen, in denen Bilder keine Rolle spielen. Doch üben Bilder damit auch
stärkeren Einfluss aus als früher? Ist nun jeder Mensch ein Künstler? Oder verhält es sich
genau umgekehrt, und wir sehen, wie schwach Bilder sein können? Müssen also immer
mehr Bilder in Umlauf kommen, weil Einzelbilder kraft- und folgenlos sind? Was genau
durchleben wir: die Macht der Bilder oder deren Ohnmacht?
Mittwoch, 18.05.2016, 22.03 Uhr
Fußballfans am rechten Flügel
Von Hooligans und neuen Schlachtfeldern
Von Manuel Gerber
Hooligans haben sowohl mit Fußball als auch mit Politik zu tun. Vereinsführungen oder der
Verfassungsschutz sehen das gerne anders und spielen so die Probleme mit gewaltbereiten
Fans herunter. Hooligans fiebern mit ihren Mannschaften, sie prügeln im Stadion und
außerhalb, oft auch gegen Fans desselben Vereins. Und schon wird es politisch: Da geht es
gegen linke Ultragruppen und um die Vorherrschaft in der Stadionkurve. Das zeigen
rassistische Parolen und diskriminierende Banner. Ein großer Teil der Hooliganszene agiert
am rechten Rand. Sie wird inzwischen gezielt von Neonazis infiltriert und von Pegida als
Fußvolk benutzt, das als Ordner auftritt und gelegentlich auch zuschlägt. Die Hooligans
gegen Salafisten (Hogesa) wiederum geben sich besorgt und bürgerlich und tragen ihre
rechte Ideologie in die Fußballstadien, die damit auch zu Feldern politischer
Auseinandersetzungen werden.
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III. DAS PROGRAMM
Sonntag: SWR2 Feature am Sonntag, 14.05 – 15.00 Uhr
01.05.2016
Scheitern ist.
Eine Bestandsaufnahme
Von Rilo Chmielorz
Schon mal das Gift des Scheiterns in den Adern gespürt? Wenn man unbedingt etwas
erreichen will und dann komplett Schiffbruch erleidet? Klar, denn was das Scheitern betrifft,
sind doch eigentlich alle Experten, die Autorin selbstredend eingeschlossen. Behauptet sie
doch seit Jahrzehnten eine Scheiternde zu sein. Was keine Schande ist. Selbst der liebe
Gott erlebt sich als scheiternd und das Alte Testament scheint geradezu ein Kompendium
des Scheiterns zu sein. Geschichten vom Scheitern archiviert und katalogisiert das Institut
zur Aneignung und Nachhaltigkeit des Scheiterns. Ein Ort der Zuflucht für alle Scheiternde.
"Ever failed. No matter. Try again. Fail again. Fail better." - Becketts Credo der Moderne.
Scheitern ist. Nicht mehr und nicht weniger.
08.05.2016
Wenn Wörter versinken
Ein akustisches Memorial zum Siebenbürgisch-Sächsisch
Von Carmen Gräf und Martin Daske
Wie ist das, wenn einem die Muttersprache nach und nach abhanden kommt? Wie alte
Kleider, die man nicht mehr trägt - weil sie zu eng sind oder aus der Mode. Die Journalistin
Carmen Gräf lebt seit 32 Jahren in Deutschland und fühlt sich in ihrer Muttersprache
Siebenbürgisch-Sächsisch schon lange nicht mehr zu Hause. Im 12. Jahrhundert entstand
die Sprache im heutigen Rumänien. Heute gilt sie als bedroht, da die meisten Sprecher ihre
Heimat verlassen haben und die Sprache nicht mehr an die nächste Generation
weitergeben. Doch kann man aus der Muttersprache auswandern? Carmen Gräf und der
Komponist und Sounddesigner Martin Daske haben sich auf die Suche nach Sprechakten
gemacht.
15.05.2016
SWR2 Spielraum - Hörspiel
Tintentod (2/3)
Nach dem gleichnamigen Kinderbuch von Cornelia Funke
4
22.05.2016
Der Schuss in der Zauberflöte
Von Stefan Zednik
Am 2. Juni 1967 treffen in Berlin studentischer Protest und Polizeigewalt aufeinander. Anlass
ist der Besuch eines Staatsgastes: Mohammad Reza Pahlavi. Während der Schah von
Persien im abgeriegelten Opernhaus die "Zauberflöte" genießt, wird draußen der Student
Benno Ohnesorg von einem Polizeibeamten erschossen. Reale Gewalt und fiktives
Märchen. Doch es gibt Parallelen, nicht nur zwischen dem "Herrscher aus dem Morgenland"
und dem "weisen Herrscher" Sarastro der "Zauberflöte". Auch der Kampf um Macht, Jugend
und Zukunft sind in Wirklichkeit und Oper ähnlich. Und die Königin, die zu Beginn noch
einem jungen Prinzen vertraut, führt am Ende eine bewaffnete Gruppe an. Gudrun Ensslin,
Pfarrerstochter aus Schwaben und Mutter eines wenige Wochen alten Sohnes, wird
unmittelbar nach Bekanntwerden des Todes von Ohnesorg sagen: "Das sind Faschisten,
diesmal sind wir dran, wir müssen uns bewaffnen!"
29.05.2016
Hinter den Masken
Die Welt des japanischen No-Theaters
Von Isabella Arcucci
Starre Gesichter, eckige Bewegungen, jaulende Gesänge. Für westliche Besucher ist das
japanische Nô-Theater bestenfalls ein Rätsel - und meistenfalls eine ästhetische Zumutung.
Keine andere Theaterform verschließt sich derart dem Zugang des kulturfremden Laien.
Kann ein Nicht-Japaner auch nur annähernd begreifen, was da hinter den holzgeschnitzten
Masken geschieht? Isabella Arcucci ist es gelungen, indem sie selbst die Maske aufgesetzt
hat. In einer studentischen Nô-Gruppe in Japan hat sie das Theater von innen
kennengelernt, seine Kultur, seine Meister und seine Philosphie.
5
Montag: SWR2 Essay, 22.03 – 23.00 Uhr
02.05.2016
SWR2 Essay Musik
Busonis Visionen
100 Jahre Streit über den "Entwurf einer neuen Ästhetik der Tonkunst" von Ferruccio Busoni
Von Wolfgang Molkow
Im Frühjahr 2016 jährt sich der Geburtstag von Ferruccio Busoni zum 150. Mal. Der Sohn
eines toskanischen Klarinettisten und einer Triester Pianistin deutscher Herkunft feierte
weltweit Triumphe als Pianist und Bachinterpret. Als Komponist galt er als "End-Phänomen
einer Epoche, Anfangsgestalt einer neuen", und die Nachwelt tat und tut sich schwer damit.
Auch um den Theoretiker und Essayisten Busoni ist es still geworden. Und doch vermittelt
Busonis "Entwurf einer neuen Ästhetik der Tonkunst" eine ähnliche Aufbruchsstimmung wie
hundert Jahre zuvor die musikalische Literatur seines Idols E. T. A. Hoffmann. 1907
erschienen, weckt Busonis Essay 1916 in einer überarbeiteten Ausgabe lebhafte
Reaktionen. Den Höhepunkt der Kontroverse stellt Hans Pfitzners "Futuristengefahr" von
1917 dar - eine unfreundliche Antwort -, aber auch Arnold Schönberg äußert Vorbehalte
gegen die utopischen Gedanken über neue Tonskalen und andere harmonische Ordnungen.
09.05.2016
Facebook, YouTube, Instagram
Ist heute jeder Mensch ein Künstler?
Von Daniel Hornuff
Niemals wurden derart viele Bilder produziert und rezipiert wie heute. Und noch nie war es
so einfach, mit Bildern zu kommunizieren, Politik zu betreiben, Images zu kreieren und
ästhetische Ambitionen auszuleben. Entsprechend schwer fällt es, Bereiche unseres Alltags
ausfindig zu machen, in denen Bilder keine Rolle spielen. Doch üben Bilder damit auch
stärkeren Einfluss aus als früher? Ist nun jeder Mensch ein Künstler? Oder verhält es sich
genau umgekehrt, und wir sehen, wie schwach Bilder sein können? Müssen also immer
mehr Bilder in Umlauf kommen, weil Einzelbilder kraft- und folgenlos sind? Was genau
durchleben wir: die Macht der Bilder oder deren Ohnmacht?
6
16.05.2016
Die Last über Ninive
"Manhattan Transfer" und der moderne Großstadtroman
Von Christian Schärf
Der 1925 erschienene Roman "Manhattan Transfer" von John Dos Passos kann als der
künstlerisch herausragende Großstadtroman der modernen Literatur angesehen werden. Die
Mega-City ist Protagonist in rasant wechselnden Perspektiven und in völlig neu entwickelten
literarischen Techniken. Das Kameraauge, das Dos Passos durch New York schweifen lässt,
verschränkt die Zeitebene dreier Jahrzehnte und die Erlebnisformen seiner Figuren zu einem
Kaleidoskop, das in der Geschichte von Blüte und Untergang der Hochkulturen und ihrer
Metropolen seinen Ursprung findet. Radikaler noch als der "Ulysees" von James Joyce und
"Berlin Alexanderplatz" von Alfred Döblin tritt in "Manhattan Transfer" die moderne Welt in
schierer Unmittelbarkeit vor Augen und erscheint zugleich als neuartiges weder vom
Verstand noch von den Sinnen zu fassendes Phänomen im weiten Horizont der
Zivilisationsgeschichte.
23.05.2016
Schwermut und Widerstand
Der späte Reinhold Schneider
Von Ludger Lütkehaus
Den Frommen im Lande galt er lange als der tonangebende katholische Dichter
Deutschlands in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Von den sich selbst als
fortschrittlich gebenden Kritikern wurde er als Literaturfrömmler und Fabrikant von Traktaten
abgetan, bestenfalls als dubioser Vertreter der inneren Emigration. Schneiders unerhört
radikales Spätwerk, vor allem "Winter in Wien", widerlegt diese Klischees. Es zeigt einen
Autor, der Schwermut und Widerstandskraft verbindet und den Denkraum seiner Tradition
verlässt. So führten seine zahlreichen Friedensaufsätze, die sich scharf gegen die
Wiederbewaffnung und die atomare Aufrüstung Deutschlands richteten, 1956 zur Verleihung
des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels.
30.05.2016
Poetische Osterweiterung
Hölderlins Flussgedichte und ihre poetischen Strömungen
Von Volker Demuth
Kulturen und Nationen sind Strömungsgebiete. Auf dieser grundlegenden Erkenntnis beruht
Hölderlins Hoffnung auf eine andere Aufklärung. Sie verbindet sich untrennbar mit einem
Fluss, der Donau. In seinen Donau/Ister-Gedichten formuliert er so etwas wie das poetischpolitische Projekt der Osterweiterung des mittleren Europa. Nachdem im politischen Denken
des Kontinents Abgrenzungen und Schranken, oftmals gefolgt von Feindseligkeit und
Kriegen, über Jahrhunderte dominierten und im 19. Jahrhundert noch verschärft zu werden
drohen, entwirft er das europapolitische Gegenbild einer fluiden Zivilisation. In ihr, so seine
Zuversicht, könnte das Hin- und Herwogen von Menschen unterschiedlicher Länder, Ethnien,
Religionen und Kulturen in ein gedeihliches Fließgleichgewicht gebracht werden.
7
Dienstag: SWR2 Literatur, 22.03 – 23.00 Uhr
03.05.2016
Die SWR Bestenliste
Aus der Jury diskutieren die Literaturkritiker Sigrid Löffler und Elmar Krekeler über
ausgewählte Bücher
Moderation: Eberhard Falcke
(Aufzeichnung aus dem Medienhaus "Kiesel im k42" in Friedrichshafen)
10.05.2016
Politiker brauchen Überzeugungen
Gerhart Baum und Burkhard Hirsch im Gespräch mit Wolfram Wessels
(Aufzeichnung vom 17. März von der Leipziger Buchmesse)
Zwei Urgesteine des deutschen Liberalismus blicken zurück auf ihr Leben und ihren Einsatz
für Freiheits- und Bürgerrechte in der Bundesrepublik. Seit den fünfziger Jahren haben sie
für die FDP Politik gemacht und in verschiedenen Funktionen für ihre sozialliberalen
Überzeugungen gekämpft, Baum u. a. als Bundesinnenminister, Hirsch als Vizepräsident
des deutschen Bundestages. Und das in ständigem Dialog miteinander. Sie setzen ihn nun
in einem gemeinsamen Buch fort, einer Tour d'Horizon durch die Geschichte des deutschen
Liberalismus seit 1945.
17.05.2016
Karen Duve: Macht
Karen Duve im Gespräch mit Carsten Otte
(Aufzeichnung vom 18. März von der Leipziger Buchmesse)
Ein Roman wie ein Schlag ins Gesicht. "Macht" heißt das neue Buch von Karen Duve, das
bislang heftige Reaktionen hervorgerufen hat. "Reaktionär" sei die Autorin, die angeblich
ihren "Menschenhass" auf über 400 Seiten ausbreite. Der umstrittene Roman entfaltet
zunächst einmal eine erstaunlich vertraute Zukunftsvision: Wir befinden uns im Jahre 2031,
die Klimakatastrophe ist eingetreten, Wirbelstürme bedrohen das Land - und das männliche
Geschlecht ist immer noch der Fluch der Menschheit. Immerhin herrscht der
Staatsfeminismus und es gibt Verjüngungspillen namens "Ephebo", die zwar Krebs erregen,
aber dafür sorgen, dass man in der Endzeit jung und gut aussieht. In diesem satirischdystopischen Rahmen wird nun die Geschichte von Sebastian Bürger erzählt, der früher mal
für die Weltrettung eingetreten ist, nun aber seine Frau im Keller eingesperrt hat und sie dort
aufs Übelste zurichtet. Warum er das tut und was Karen Duve über die heftige Kritik an
ihrem Roman sagt, darüber spricht die Schriftstellerin mit Carsten Otte.
8
24.05.2016
Nicht gesellschaftsfähig
Der US-Dramatiker Arthur Miller
Von Eva Karnofsky
Manche kennen ihn vielleicht nur als den dritten Ehemann von Marilyn Monroe, doch Arthur
Miller war längst einer der bedeutendsten US-Dramatiker, als das Paar 1956 heiratete. Der
1915 in Harlem geborene Sohn österreichisch-jüdischer Immigranten hatte bereits 1949 für
sein Stück "Tod eines Handlungsreisenden" den Pulitzerpreis bekommen. Ob Drama oder
Prosa, Drehbuch oder Reportage - Miller verstand es meisterhaft, literarische Qualität mit
prägnanter Gesellschaftskritik stilsicher zu verbinden. Er war Atheist und Kommunist, und
beides schwingt in seinen Arbeiten mit. So geriet er in der McCarthy-Ära in die Mühlen der
Justiz, was er ebenfalls literarisch verarbeitete. Seine Werke wurden von Regisseuren wie
John Houston oder Volker Schlöndorff filmisch umgesetzt. Sein letztes Buch, ein Essayband,
erschien 2001, vier Jahre, bevor Arthur Miller 2005 im Alter von 89 Jahren verstarb.
31.05.2016
SWR2 LiteraturEN
Das Literaturmagazin mit Berichten, Reportagen, Porträts, Features, Gesprächen und vielem
mehr
Gabriele Kasperski liest aus einem unveröffentlichten Text. Holger Heimann berichtet über
die Situation der Schriftsteller auf Kuba. Stefan Berkholz traf Günter Kunert und sprach mit
ihm über die neue Gedichtsammlung "Vertrackte Affären". Und Marlene Streeruwitz schreibt
die Kolumne.
9
Mittwoch: SWR2 Feature, 22.03 - 23.00 Uhr
04.05.2016
Aufgeheizte Atmosphären
Vom Niedergang des öffentlichen Raumes
Von Johannes S. Sistermanns
Der Platz vor dem Hauptbahnhof, die Straße, das Fußballstadion, das sind
Gemeinschaftsräume und sie dienen allen, die sich dort frei bewegen. Durch Ereignisse wie
an Silvester in Köln, den Empfang der Flüchtlinge in Clausnitz, oder die Schlachten der
Hooligans und Ultras verändern sich diese Räume. Jenseits aller politisch-gesellschaftlichen
Deutungen von Fehlverhalten Einzelner oder größerer Gruppen scheint dabei etwas
mitzuspielen, dessen Tragweite und Fassbarkeit kaum in Worte zu kleiden ist: die
Atmosphäre. In Gesprächen und charakteristischen Sounds untersucht und vergegenwärtigt
sie der Autor akustisch.
11.05.2016
Wanna Play? Zwei Welten und fünf Blind Dates
Von Carina Pesch
Zwei Wochen lang lebt der Künstler Dries Verhoven in einem Glaskasten auf einem Platz in
Berlin-Kreuzberg, um sich selbst auszustellen: essend, schlafend, duschend und … Seine
einzige Verbindung zur Außenwelt sind fünf Smartphones mit Sex-Datings-Apps. Über
Grindr, Scruff und GayRomeo will er Männer aus der Nachbarschaft zu sich einladen. Aber
die Aktion läuft schief … Viele Schwule wollen nicht, dass öffentlich gezeigt wird, was
halböffentlich längst üblich ist: Verabredungen zum Sex per Dating-App, der virtuelle Raum
als Dark Room. Wie verändert das die Schwulen-Szene? Wie verändert es die Haltung der
Gesellschaft zu dieser Szene? Und wie verändert es - von allen Szenen unabhängig - die
Liebe? Feature-Autorin Carina Pesch ist diesen Fragen nachgegangen und hat fünf Blind
Dates gemacht. Denn im Dunkeln lässt sich vieles besser sagen.
18.05.2016
Fußballfans am rechten Flügel
Von Hooligans und neuen Schlachtfeldern
Von Manuel Gerber
Hooligans haben sowohl mit Fußball als auch mit Politik zu tun. Vereinsführungen oder der
Verfassungsschutz sehen das gerne anders und spielen so die Probleme mit gewaltbereiten
Fans herunter. Hooligans fiebern mit ihren Mannschaften, sie prügeln im Stadion und
außerhalb, oft auch gegen Fans desselben Vereins. Und schon wird es politisch: Da geht es
gegen linke Ultragruppen und um die Vorherrschaft in der Stadionkurve. Das zeigen
rassistische Parolen und diskriminierende Banner. Ein großer Teil der Hooliganszene agiert
am rechten Rand. Sie wird inzwischen gezielt von Neonazis infiltriert und von Pegida als
Fußvolk benutzt, das als Ordner auftritt und gelegentlich auch zuschlägt. Die Hooligans
gegen Salafisten (Hogesa) wiederum geben sich besorgt und bürgerlich und tragen ihre
rechte Ideologie in die Fußballstadien, die damit auch zu Feldern politischer
Auseinandersetzungen werden.
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25.05.2016
Hightech für die Außengrenze
Feature über die Profiteure der europäischen Flüchtlingsabwehr
Von Ralf Homann
(Produktion: BR 2016)
Trotz Flüchtlingskrise und deutscher Willkommenskultur kommt Europas Migrations-politik
nicht voran. Zu stark scheinen die Widerstände einzelner Mitgliedsstaaten. Doch welche
Rolle spielen dabei organisierte Lobby-Interessen, zum Beispiel die der Rüstungs- und
Sicherheitsindustrie? Über zwei Milliarden Euro pumpt die EU in Aufrüstung und technische
Entwicklung einer „intelligenten“ Außengrenze. Drohnen und Datenbanken, Biometrie,
Satellitensysteme und Echtzeitapplikationen. Die sind nicht nur für Europa gedacht: Erklärtes
EU-Ziel ist die weltweite Vermarktung der neuartigen High-Tech-Produkte. Seit mehr als
einem Jahrzehnt arbeitet ein Netzwerk aus Politik und Industrie daran, für jede
Herausforderung im Migrationsmanagement eine technische Lösung bereit zu stellen.
Blockiert dieser neu geschaffene milliardenschwere Markt für Grenzsicherheit eine humane
Migrationspolitik? Bremst die Geheimhaltung der Sicherheitsindustrie eine demokratische
Debatte von Alternativen aus? Eine Recherche im Milieu von Politikberatung und Brüsseler
Lobbyismus.
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IV. IMPRESSUM
SWR 2 Feature am Sonntag
Dr. Walter Filz
([email protected])
07221 929-23121
Eva Herr (Red.Ass.)
([email protected])
07221 929-22721
SWR 2 Literatur
Dr. Walter Filz
([email protected])
07221 929-23121
Sabine Bauknecht (Red.Ass.)
([email protected])
07221 929-23878
Dr. Stephan Krass
([email protected])
07221 929-23675
Dr. Gerwig Epkes
([email protected])
07221 929-26343
SWR 2 Essay
Dr. Stephan Krass
([email protected])
07221 929-23675
Christiane Meyer (Red.Ass.)
([email protected])
07221 929-22257
SWR2 Feature
Dr. Wolfram Wessels
([email protected])
07221 929-23215
Annette Schmid (Red.Ass.)
([email protected])
07221 929-22104
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