InvestmentTicker Märkte 14. Kalenderwoche

Liebe Leserinnen, liebe Leser,
kaum ist das erste Vierteljahr 2015
vorbei, läuft in den USA die
Berichtssaison an. Traditionell legt
der Aluminiumkonzern Alcoa als
erstes seine Geschäftsergebnisse
vor. Wir werfen vorab bereits
einen Blick auf die Erwartungen
der Börsianer.
Die Aktienmärkte verbuchten in
der
Woche
vor
Ostern
mehrheitlich Kursgewinne. Der
Rentenmarkt war durch leicht
nachgebende
Renditen
gekennzeichnet.
Viel Spaß beim Lesen wünscht
Ihr Portfoliomanagement
Union Investment Privatkunden
Wöchentliche Information zu den Kapitalmärkten 02. April 2015
Kursveränderungen
Inhaltsverzeichnis
Thema der Woche: US-Berichtssaison läuft an



Alcoa legt als erstes Quartalsergebnisse vor
Was erwarten die Analysten?
Mechanik der Berichtssaison, Auswirkung auf die Kurse
Marktindikator
Stand
am
02.04.2015
ca. 17:30
Wertentwicklung
seit
Seit
27.03.2015
31.12.2014
Dow Jones
17.763
0,5%
-0,3%
EuroStoxx 50
3.710
1,1%
17,9%
Dax 30
11.949
0,9%
21,9%
Nikkei 225
19.313
-0,8%
10,7%
MSCI Emerging Markets
50.812
2,1%
5,1%
Euro-Leitzins
0,05
0 BP
0 BP
Rendite 10-jähriger
Bundesanleihen
0,18
-4 BP
-36 BP
230,86
0,2 %
4,1%
67
-2 BP
-6 BP
US-Leitzins
0,25
0 BP
0 BP
Rendite 10-jähriger
US-Treasury-Bonds
1,90
-11 BP
-27 BP
1,08118
-1,5%
-11,0%
48,77
-5,1%
-8,8%
Aktien:



Mehrheitlich nach oben
Stürmische Zeiten für chinesische Banken
M&A-Karussell dreht sich weiter
Renten:



Märkte zum Monatsende weiter freundlich
Verwirrung um Griechenland belastet kaum
US-Rentenpapiere gesucht
IBoxx Euro Sovereign
Ausblick:


Einkaufsmanagerindizes für die Eurozone erwartet
US-Notenbank veröffentlicht Sitzungsprotokoll
Spread EMU-Unternehmenszu EMU-Staatsanleihen
Euro-Wechselkurs in USD
Ölpreis (WTI) in USD/Barrel
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Thema der Woche – US-Berichtssaison läuft an
Mechanik der Berichtssaison, Auswirkung auf die Kurse
Alcoa legt als erstes Quartalsergebnisse vor
Die Mechanik der US-Berichtssaison folgt dabei häufig dem
gleichen Muster. Im Vorfeld bringen die Unternehmen mit ihren
Ausblicken die Gewinnschätzungen der Analysten für das
relevante Quartal auf ein Niveau, welches dann tatsächlich
erreicht oder nach Möglichkeit sogar leicht übertroffen werden
kann.
Viele
Investoren
wiederum
richten
ihre
Anlageentscheidungen an den Empfehlungen und Kurszielen der
Analysten aus. Negative Revisionen der Analystenprognosen
bedeuten also Gegenwind für die Aktienkurse, Anhebungen der
Kursziele verleihen den Notierungen hingegen eher Rückenwind.
Kaum ist das erste Börsenquartal 2015 vorbei, schon beginnt in
den USA die Berichtssaison. Traditionell legt als erstes
Unternehmen der Aluminiumkonzern Alcoa Quartalsergebnisse
vor, dieses Mal am 8. April. In der Folgewoche (also vom 13. bis
17. April) geht es dann Schlag auf Schlag: Insgesamt 42
Konzerne aus dem S&P 500 präsentieren ihre Zahlen, darunter
die großen US-Finanzwerte sowie Schwergewichte vom Schlage
Google oder General Electric. Die letzten Aprilwochen stellen
dann die „heiße Phase“ dar. Vom 20. April bis 1. Mai berichten
309 Unternehmen aus dem S&P 500 – das sind 25 Prozent der
globalen Aktienmarktkapitalisierung – über ihre Geschäfte.
Nachdem die Kursanstiege bei US-Aktien im vergangenen Jahr
stark von einer Ausweitung der Bewertung (und weniger von
höheren Erträgen) getrieben waren, schauen die Börsianer also
einmal gespannt mehr auf die Gewinnentwicklung in den
Vereinigten Staaten. Eventuell, so die Hoffnung, könnten besser
als erwartete Unternehmenszahlen den Negativ-Trend der letzten
Wochen an der Wall Street brechen.
Was erwarten die Analysten?
Die Gewinnschätzungen der Analysten für 2015 wurden zuletzt
deutlich reduziert. Mittlerweile liegen die Erwartungen bei einem
Nullwachstum der Erträge im Gesamt-Geschäftsjahr. Man könnte
also einerseits meinen, dass viele negative Faktoren (wie etwa
die zuletzt schwachen US-Konjunkturzahlen) bereits in den
Modellen und den Aktienkursen berücksichtigt sind. Allerdings
gab es andererseits unlängst sehr starke Änderungen bei
wichtigen Einflussfaktoren der Gewinne (vor allem dem
Wechselkurs des US-Dollar sowie dem Ölpreis), die für eine
erhöhte Unsicherheit bei den Prognosen sorgen. Welchen Impuls
können die US-Gewinne also durch die Berichtssaison erhalten?
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Weiterer Revisionsbedarf vorhanden
Vor dem Hintergrund der jüngsten Entwicklungen sehen wir in der
Tendenz durchaus die Gefahr, dass die jüngsten Entwicklungen
in den Schätzungen der Analysten noch nicht vollständig
reflektiert sind. Beispiel US-Dollar: Der „Greenback“ lag im ersten
Quartal 2015 handelsgewichtet durchschnittlich 16 Prozent über
dem Niveau des Vorjahresquartals. Amerikanische Unternehmen
mit hohem Exportanteil dürften darunter gelitten haben, sowohl
durch geringere Verkäufe (Transaktionseffekt) als auch durch den
geringeren Wert ihrer in ausländischer Währung erzielten
Absätze in US-Dollar (Translationseffekt). Im Ergebnis werden
Umsatz und Ergebnis durch die Währungsentwicklung der
Konzerne belastet. Allerdings sind wirken diese Punkte sehr
komplex auf Unternehmensbilanzen und sind für die Analysten
nur schwer zu erfassen. Daher glauben wir nicht, dass die
Schätzungen bereits ausreichend angepasst wurden. Auch die
zuletzt schwächelnden Konjunkturdaten dürften bislang kaum
Niederschlag gefunden haben.
Im Ergebnis rechnen wir eher mit gemischten Impulsen aus der
US-Berichtssaison. Ganz anders hingegen die Aussichten in
Europa: Hier überwiegen die positiven Aussichten.
wuchsen allerdings im Durchschnitt lediglich um etwa acht
Prozent. Das ist das geringste Gewinnwachstum seit ihrer
Börsennotierung in Hongkong.
Aktien
Mehrheitlich nach oben
Die Aktienmärkte sind in der vergangenen Woche mehrheitlich
gestiegen, insbesondere europäische Werte waren gesucht. In
Deutschland bewegte sich kurz vor den Osterfeiertagen der
DAX nicht mehr viel - musste er aber auch nicht, denn den
Sprung über die 12.000 Punkte hatte er ja schon vorher
geschafft. Dass es in den USA in der vergangenen Woche
weniger Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gegeben hatte, hat
die Investoren am Gründonnerstag indes wenig beeindruckt.
Spannender waren womöglich die neuen Zahlen zum
Autoabsatz in Deutschland, der kräftig zugelegt hat. Der
Verband der Automobilindustrie (VDA) teilte mit, dass im
vergangenen Monat rund 323.000 neue Fahrzeuge auf die
Straßen gekommen seien, neun Prozent mehr als vor
Jahresfrist. Das ist der höchste Anstieg in einem Monat seit
August 2011. Das sollte die Aktien der deutschen Autohersteller
weiter nach oben treiben. In Japan unterdessen standen die
Aktien unter Druck, weil der Tankan-Bericht auf ein Stagnieren
der Wirtschaft hindeutete.
Stürmische Zeiten für chinesische Banken
In der Eurozone läuft die Berichtssaison erst noch an, dafür gab
es aus China schon ein paar Berichte. Vergangene Woche
haben dort die Banken ihre Zahlen zum vierten Quartal und für
das Gesamtjahr 2014 vorgelegt. Die Ergebnisse legen nahe,
dass das starke Gewinnwachstum der letzten Jahre der
Vergangenheit angehört. Zwar war das Kreditwachstum,
welches für die Staatsbanken von der Zentralregierung über
Quoten vorgegeben wird, nach wie vor hoch. Die Gewinne
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Welche Ursachen führen zu dieser aufgehenden Schere? Zum
einen sieht der gesamte Sektor aufgrund einer Zinssenkung der
Zentralbank fallende Nettozinsmargen. Des Weiteren
bekommen die Banken die negativen Folgen der hohen
Kreditvergabe und des starken Wirtschaftswachstums der
letzten Jahre zu spüren. In zahlreichen Branchen wurden
Überkapazitäten aufgebaut. Dies führt zu einer steigenden Zahl
von zahlungsunfähigen Unternehmen, welche sich für die
Banken als Kreditausfälle niederschlagen. Entsprechend
mussten die Banken ihre Rückstellungen für Kreditausfälle
deutlich erhöhen. Dass die Erwartungen für 2015 auch nicht
sehr optimistisch sind, zeigt zudem die Herabsetzung der
Dividendenausschüttungsquote der größten Banken von 35 auf
33 Prozent für das Geschäftsjahr 2014.
M&A-Karussell dreht sich weiter
Unterdessen läuft das Geschäft mit Fusionen und Übernahmen
(„Mergers and Acquisitions“ oder kurz M&A) weiter rund. In den
USA kündigte der Kabel-TV-Anbieter Charter Communication
am Dienstag den Kauf des Rivalen Bright House Networks für
rund zehn Milliarden US-Dollar an. Charter wolle damit seine
Position in mehreren Regionen der USA stärken: Bright House
hat etwa zwei Millionen Video-Kunden, zum Beispiel in Florida,
Alabama und Michigan. Die Zustimmung der Behörden steht
bei diesem Deal noch aus. Derweil ist der US-Marktführer
Comcast dabei, die Nummer Zwei der Branche, Time Warner
Cable, für rund 45 Milliarden US-Dollar zu übernehmen. Das
Unternehmen hätte danach rund 30 Millionen Kunden.
Renten
Märkte zum Monatsauftakt weiter freundlich
Nach den Gewinnmitnahmen zum Quartalsende tendierten die
europäischen Rentenmärkte in den vergangenen Handelstagen
freundlich. Sowohl an den Kern- als auch den
Peripheriemärkten kam es zu Kursgewinnen respektive
nachgebenden Renditen. Die richtungsweisende deutsche
Bundesanleihe mit zehn Jahren Laufzeit rentierte zeitweise mit
0,15 Prozent – ein neuer Tiefstand. Der Renditerückgang im
deutschen Rentenmarkt umfasste sämtliche Laufzeiten. Am
deutlichsten fiel dieser im Bereich zwischen zehn und 20
Jahren aus. Aber auch in der Peripherie griffen die Anleger
wieder zu. In Spanien und Italien (aktuell 1,20 und 1,25
Prozent) ermäßigte sich die Verzinsung im Zehnjahresbereich
jeweils um gut zehn Basispunkte.
Verwirrung um Griechenland belastet kaum
Den Gesamtmarkt eher belastende Faktoren scheinen derzeit
keine Rolle zu spielen. Die Hängepartie um Griechenland, dort
wird im laufenden Monat das Geld mit einiger
Wahrscheinlichkeit zur Neige
gehen, scheint
völlig
ausgeblendet. Verwirrende Meldungen über die griechische
Bereitschaft beziehungsweise mögliche Unwilligkeit, demnächst
fällige IWF-Kredite zu bedienen und widersprüchliche
Aussagen innerhalb der griechischen Regierung sorgen nicht
gerade für Vertrauen. Ob eine Zuspitzung der Lage, die in
einem wie auch immer gearteten Austritt Griechenlands aus
dem Euroraum münden könnte, bereits an den Märkten
vollständig eingepreist ist, darf bezweifelt werden. Eine vom
Institut Sentix kürzlich unter den Finanzmarktakteuren
durchgeführte Umfrage ließ allerdings erkennen, dass ein
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Austritt der Griechen, der sogenannte Grexit, mehrheitlich eher
gelassen aufgenommen werden dürfte. Von über 1000
befragten Investoren rechnet nur etwas mehr als ein Viertel mit
möglichen Ansteckungseffekten auf andere Euroteilnehmer.
Auch verbesserte Konjunkturdaten aus dem Euroraum, welche
die Rentenseite betreffend eigentlich auf die Kursnotierungen
drücken sollten, haben zur Zeit kaum Einfluss auf die
Entwicklung an den europäischen Bondmärkten. Letztlich
überschattet die expansive Geldpolitik (Quantitative Easing,
QE) der Europäischen Zentralbank (EZB) mit ihrem nun im
zweiten Monat laufenden Anleiheankaufprogramm den
Rentenmarkt. Dieser scheint damit wohl vorerst von äußeren
Einflüssen abgekoppelt.
US-Rentenpapiere gesucht
Ein abwärts gerichteter Renditetrend zeigte sich auch in den
USA. Im Vorfeld der mit sehr großer Spannung erwarteten
Daten zum US-Arbeitsmarkt - deren Veröffentlichung steht am
Karfreitag an – fiel die Verzinsung am Markt für US-Treasuries
weiter zurück. Zehnjährige US-Schatzanweisungen hatten noch
zu Anfang März mit etwas mehr als 2,2 Prozent rentiert. Zuletzt
eher enttäuschende US-Wirtschaftsdaten und die USNotenbank Fed - die jüngst ihren Zielpfad für die
Leitzinserhöhungen reduzierte - ließen die Verzinsung am
Markt für Treasuries auf unter 1,9 Prozent sinken.
Am Devisenmarkt handelte der Euro in der Berichtwoche
zwischen 1,07 und 1,09 US-Dollar. Die Abwärtsbewegung der
vergangenen Monate hat mittlerweile deutlich an Dynamik
verloren. Eine wichtige Unterstützung im Rahmen einer
möglichen Bodenbildung ist die Marke von 1,05 US-Dollar je
Euro.
Ausblick
Termine
In Handelswoche nach Ostern steht eine Reihe
aufschlussreicher Konjunkturdaten zur Veröffentlichung an.
Für die Eurozone sind vor allem die Einkaufsmanagerindizes
für den Dienstleistungsbereich von Interesse. Anleger erhoffen
sich davon Auskunft über die Frage, ob der Trend der
konjunkturellen Verbesserung erneute Bestätigung findet.
Aus den USA sollte die Veröffentlichung der Protokolle der
vergangenen Notenbank-Sitzung Beachtung finden. Mitte
März hatte der Offenmarktausschuss der Währungshüter eine
Zinsanhebung in Aussicht gestellt, gleichzeitig aber auf einen
flacheren Wachstumspfad sowie die niedrigen Inflationsraten
verwiesen. Zudem legt am Mittwoch der Aluminiumkonzern
Alcoa seine Quartalszahlen vor und eröffnet damit die
Berichtssaison der US-Unternehmen (mehr dazu im Thema
der Woche).
Montag,
06.04.2015
EWU: sentix-Konjunkturindex (Apr.)
USA: ISM-Gesamtindex Service (Mrz.)
J: Industrieproduktion (Feb.)
Dienstag,
07.04.2015
EWU: Einkaufsmanagerindex Dienstleistungen,
Gesamt (Mrz.), Erzeugerpreise
DE, FR, IT, ES: Einkaufsmanagerindex
Dienstleistungen (Mrz.)
Mittwoch,
08.04.2015
DE: Auftragseingang Industrie (Feb.)
EWU: Einzelhandelsumsatz (Feb.)
J: Leistungsbilanzsaldo (Feb.)
US-Notenbank Fed veröffentlich Protokolle der
Sitzung vom 17/18. März
Q1: Alcoa
Donnerstag,
09.04.2015
Freitag,
10.04.2015
DE: Leistungsbilanzsaldo (Feb.)
USA: Erstanträge Arbeitslosenhilfe
FR, NL, ESP: Industrieproduktion (Feb.)
USA: Einfuhrpreise (Mrz.)
CHN: Verbraucherpreise, Erzeugerpreise (Mrz.)
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