Rechte FPÖ drängt in Österreich nach Wahl

PERIODICALS MAIL
AMERICAN
NEWSPAPER
PUBLISHED
IN GERMAN
1 US $ = 0.915 Euro
1 Euro = 1.092 US $
WOCHEN-POST
POSTMASTER: MUST BE DELIVERED BY JUNE 6, 2015
22
02
Versandt am 2. 6. 15
NORDAMERIKANISCHE
Einzelpreis
3.00
US$
6
45699 18541
8
161st Year – No. 23589930 • Sunday, May 31 – Saturday, June 6, 2015
Besser
einschlafen:
Bildschirm und
Alkohol abends
meiden
Wo Natur wild sein
kann: Deutschland
hat einen neuen
Nationalpark
Seite 4
Seite 11
Wolfsburg
gewinnt
DFB-Pokal
Seite 7
Mehr Fußball
Seite 8
NACHRICHTEN - Kompakt
Bericht: Russland manipulierte
Satellitenfotos zu Abschuss von MH17
Amsterdam (dpa). Gut zehn Monate nach dem Abschuss einer Passagiermaschine über der Ostukraine
mehren sich Hinweise, dass Russland angebliches
Beweismaterial gegen die Ukraine manipuliert hat. Laut
der investigativen britischen Plattform Bellingcat sind die
Satellitenaufnahmen gefälscht, die Moskau als Beweis
für die Verantwortung der Ukraine präsentierte. Der
Bericht bestätigt frühere Analysen von Experten. Das
Flugzeug war am 17. Juli über der Ostukraine vermutlich
von einer Boden-Luft-Rakete abgeschossen worden.
Alle 298 Menschen des Fluges MH17 wurden getötet.
Bundesagentur: Zahl der offenen Stellen
auf Rekordhoch
Nürnberg (dpa). Trotz verhaltener Aussichten für den
deutschen Arbeitsmarkt hat die Zahl der offenen Stellen in
Deutschland einen Rekordwert erreicht. Im Mai sei die Arbeitskräftenachfrage der Unternehmen so hoch gewesen
wie seit Jahren nicht mehr, berichtete die Bundesagentur
für Arbeit. Getrieben werde der Stellenindikator nur von
der guten Auftragslage in vier Fünfteln aller Branchen.
Eine Rolle spiele auch die steigende Nachfrage nach qualifizierten Arbeitskräften. Viele Beschäftigte wechselten
deswegen häufiger als in Krisenzeiten ihren Job - und
hinterließen Lücken in Betrieben.
Armee und Separatisten berichten über
Tote und Verletzte in Ukraine
Moskau (dpa). Beim Wiederaufflammen von Kämpfen
im Unruhegebiet Ostukraine sind den Konfliktparteien
zufolge innerhalb von 24 Stunden mindestens fünf
Menschen ums Leben gekommen. Die prorussischen
Separatisten warfen den Regierungseinheiten vor, beim
Beschuss im Raum Donezk drei Zivilisten getötet zu
haben. Fünf weitere Menschen seien verletzt worden,
teilten die Aufständischen mit. Die Armeeführung sprach
ihrerseits von zwei Toten und einem Verletzten in ihren Reihen durch Beschuss vonseiten der militanten
Gruppen. Unabhängige Berichte liegen noch nicht vor.
Grüne erwarten Erfolg der EU-Klage
gegen deutsche Pkw-Maut
Berlin (dpa). Die Grünen gehen davon aus, dass die EUKommission mit ihrem geplanten Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland wegen der Pkw-Maut Erfolg
haben wird. Der Europäische Gerichtshof werde das Gesetz
kippen, sagte ihre Verkehrspolitikerin Valerie Wilms in der
«Welt» voraus. Dann werde Verkehrsminister Alexander
Dobrindt als der Minister in die Geschichte eingehen, «der
die Maut nicht für Ausländer, sondern für alle eingeführt
hat». EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker
sagte, man habe «erhebliche Zweifel», dass das Gesetz das
Prinzip der Nicht-Diskriminierung von Ausländern erfülle».
FIFA-Skandal: Argentinien fordert
Ermittlungsunterlagen aus USA an
Buenos Aires (dpa) - Nach dem jüngsten Korruptionsskandal im Fußball-Weltverband FIFA hat Argentinien
die Ermittlungsunterlagen aus den USA angefordert. Das
sagte der Leiter der argentinischen Steuerbehörde Ricardo
Echegaray im Radiosender Once Diez. Sollte es entsprechende Hinweise geben, werde er auch das Erbe des
gestorbenen Verbandschefs Julio Grondona untersuchen.
Der frühere FIFA-Vizepräsident soll 15 Millionen US-Dollar
an Schmiergeldern für Fernsehrechte kassiert haben.
UNSERE ADRESSE
Phone: 586.486.5496
Das ideale Geschenk
N.A. Wochen-Post
12200 E 13 Mile Rd,
Suite 140
Warren, MI 48093
[email protected] Bestell-Coupon
Seite 2
www.wochenpostusa.com
56. Narzissenfest in Bad Aussee
Narzissenkönigin Sabrina Schober (C) und Prinzessinnen Lisa Niederauer (2-L) und Marie-Theres Gewessler
(R) für Fotos posieren am 31. Mai 2015 während der Feierlichkeiten des 56. Narzissenfest am See Grundl in
Bad Aussee, Österreich. Foto: EPA /dpa
Rechte FPÖ drängt in Österreich
nach Wahl-Triumph an die Macht
Die FPÖ scheint
in Österreich
kaum zu stoppen
zu sein. Die «Blauen« haben nach
zwei Landtagswahlen gewaltigen
Auftrieb. Noch gilt
bei der sozialdemokratischen SPÖ
eine Koalition mit
der FPÖ als «Tabubruch».
Wien (dpa) - Mit dem
Rückenwind eines spektakulären Wahl-Triumphs
in zwei Bundesländern
sieht sich die rechte FPÖ in
Österreich auf dem besten
Weg in die Regierung. «Man
kann uns nicht mehr aufhalten und schon gar nicht
stoppen», sagte FPÖ-Chef
Heinz-Christian Strache
am Montag in Wien. Die
«Erdrutschgewinne» in der
Steiermark und im Burgenland seien ein deutliches
Signal an die rot-schwarzen
Koalitionen in Bund und
Ländern, die «undemokratische Ausgrenzung gegenüber der FPÖ» zu beenden.
Die FPÖ hatte bei der
Landtagswahl am Sonntag
in der Steiermark ihren
Stimmenanteil auf 27,1
Prozent fast verdreifacht,
bei der Wahl im Burgenland
mit 15 Prozent beinahe
verdoppelt. Anti-AusländerParolen - «Neue Wohnungen
statt neue Moscheen» -
spielten eine zentrale Rolle
im FPÖ-Wahlkampf.
Bundeskanzler Werner
Faymann (SPÖ) zeigte in
ersten Reaktionen der FPÖ
mit ihrem Ansinnen die
kalte Schulter. «Die FPÖ
lebt vom Aufhetzen - und
das in Zeiten, wo viele vor
Kriegen flüchten», sagte
Faymann der Zeitung «Kurier» (Montag). «Österreich
ist ein wunderbares starkes
Land, das auch Aufhetzern
Paroli bieten kann.» Die
Regierung müsse nun auf
die Bevölkerung zugehen
und erklären, «warum wir
in der Asylfrage verantwortungsvoll und menschlich
agieren».
Zugleich droht aber eine
SPÖ-interne Zerreißprobe.
Im traditionell SPÖ-regierten Burgenland hat Ministerpräsident Hans Niessl
Sondierungsgespräche mit
der FPÖ angekündigt. Gemeinsamer Nenner könnte
eine Beschränkung für
Ausländer auf dem Arbeitsmarkt sein. Auch die
konservative ÖVP will mit
der FPÖ über eine Koalition
reden. In der Steiermark
deutet sich trotz Verlusten
von insgesamt 18 Prozentpunkten eine Fortsetzung
der «Reformpartnerschaft»
von SPÖ und ÖVP an. Die
Grünen konnten in beiden
Bundesländern moderat
zulegen.
Die Abstimmungen waren im Superwahljahr 2015
der bisher umfassendste
Stimmungstest für die seit
18 Monaten amtierende
rot-schwarze Bundesregierung. Laut Wahlanalyse
waren die Bürger gegenüber der großen Koalition
in Wien viel kritischer
eingestellt als gegenüber
der jeweiligen Landesregierung. Im Herbst stehen
Landtagswahlen in Oberösterreich und Wien an.
Im Bund wird 2018 wieder
gewählt.
Merkel sieht Deutschland als
Einwanderungsland - Angebote an Afrika
Berlin (dpa) - Kanzlerin
Angela Merkel (CDU)
sieht Deutschland als
Einwanderungsland und
bestätigt damit eine
langjährige Position der
Grünen. «Wir sind im
Grunde schon ein Einwanderungsland», sagte
sie am Montag in Berlin zum Auftakt einer
Reihe von 150 von der
Regierung initiierten
Veranstaltungen unter
dem Motto «Gut leben in
Deutschland - Was uns
wichtig ist».
Die Kanzlerin machte
sich stark für konkrete
Stellenangebote etwa
an Afrikaner. Es gebe eine
Liste von jenen Berufen, für
die es in Deutschland nicht
ausreichend Facharbeiter
gebe wie Chemielaboranten.
Afrikaner sollten darauf
hingewiesen werden. Wer
die Qualifikation habe,
brauche keinen Asylantrag
zu stellen.
Die CDU-Vorsitzende
betonte zugleich, Deutschland brauche eine bessere
Willkommenskultur: «Wir
müssen hier noch sehr viel
selbstbewusster sagen: Es
kann etwas sehr Bereicherndes sein.»
Von den 60 zufällig ausgewählten Teilnehmern
dieses Bürgerdialogs
wurde Merkel nicht nach
einer in der Union umstrittenen Einführung
eines Einwanderungsgesetzes gefragt. Merkel
distanzierte sich aber von
dem von der SPD in die
Debatte eingebrachten
kanadischen Punktesystem für Arbeitnehmer.
«Da bin ich zurückhaltend.»
Mit den Bürgerdialogen will die Regierung
herausfinden, was für die
Bürger Lebensqualität
bedeutet, und danach
zumindest teilweise ihre
Politik ausrichten.