Aus aktuellen Gründen unterbrechen wir den gewohnten Zwei-WochenRhythmus und ziehen mit diesem Managementbericht den des 09.12.2006 vor. Der nächste Managementbericht wird daher - sollte es nicht zu einer erneuten aktuellen Notwendigkeit kommen - den alten Rhythmus wieder aufnehmen und somit am 23.12.2006 erscheinen. “Das Dschungelbuch“oder wie Weisheiten aus der Kindheit erst im Alter ihren wahren Wert entfalten Zu den Zeiten, als Zeichentrick noch so heißen durfte und wertvolle Handarbeit noch nicht durch computeranimierte special effects ersetzt wurde, entstand wohl ein Meilenstein der Filmindustrie. Ein verwaistes Menschenkind als zentrale Filmfigur, zeigte uns klare Grenzen auf. Die gute und liebevolle wilde Welt, die sich des Waisen annahm und ihn liebevoll großzog, aber auch gegen die ebenfalls anwesenden Gefahren der Wildnis beschützte. Die Freunde und Feinde waren klar strukturiert, Gefahrenlagen sofort erkennbar, Entwicklungen voraussehbar und dies alles im Kontext des wilden, ursprünglichen Dschungels. Wie gut, dass wir heute in einer entwickelten und zivilisierten Zivilisation leben dürfen, kann man heute allerorts lesen. Doch halt, gibt es hier nicht einen zarten Widerspruch? Wie schaut es denn tatsächlich in unserer heutigen Zeit aus? In einer Zeit, in der selbst langsame Veränderungen (bedingt durch den schier endlos unstillbaren Hunger an Informationen und noch mehr Informationen) um ein Vielfaches rasanter sind, als die rasantesten Szenen im guten alten “ Dschungelbuch“ . In einer Zeit, wo Freunde und Feinde in der Wirtschaftswelt eben nicht mehr nach einzelnen Personen unterschieden werden können, sondern schon bereits bezogen auf eine Person unterschiedliche Zeiträume Freund und Feind ausmachen. Nüchtern betrachtet war selbst die wildeste Darstellung des damaligen Dschungels eine paradiesisch ruhige und friedliche im Vergleich mit unserem heutigen Umfeld. Exakt diese Unberechenbarkeit und Unruhe durften sich auch die internationalen Börsen und die Wechselkurse der großen Währungen in den letzten Tagen auf die Fahne schreiben. Natürlich, wir stehen Anfang Dezember und historisch hatte man in den kommenden Wochen fast immer eine echte Jahresendrallye in dieser Zeitphase an den Aktienmärkten. Und ja: Auch die Bewertung der Aktien wurde und wird immer wieder als noch gemäßigt und zum Teil unterbewertet vorgebetet. Der Haken ist: Den Aktienmärkten ist das alles egal! Das Schöne an Statistiken ist, dass diese immer eine perfekt genaue und saubere Darstellung von vergangenen Fakten liefern können; die Fähigkeit einer möglichen Prognose für die Zukunft ist aber wohl ähnlich groß, wie die einer untalentierten Kartenlegerin, zumindest was die Aktienmärkte betrifft. Und weil die Aktienmärkte nun leider nicht von den guten Statistiken wussten oder wissen wollten, machten sie in den letzten Tagen vor allem eines, sie wurden zunehmend unsicherer. Denn „ eine abkühlende Wirtschaft in den USA könnte ja die Weltwirtschaft betrüben“ , aber „ mögliche folgende Zinssenkungen in den USA könnten andererseits dann auch wieder für die Aktienmärkte Wunder wirken“ . Seite 1 von 3 Diese möglichen Zinssenkungen wiederum würden natürlich zu einer wesentlich höheren Attraktivität des Euro und damit zu einer weiteren klaren Abschwächung des US-Dollar führen, und damit erneut zu einem Negativfaktor für die Börsenlandschaft werden. Und wenn die Aktienmärkte eines nicht mögen, dann ist es diese Art von Unsicherheit; denn klare Negativsituationen kann man noch einschätzen, aber nicht zu wissen, was kommen könnte? Genau diese Unsicherheit ist das Gift der Börse und entsprechend reagierten die Märkte, wie sie es in solchen Szenarien dann fast immer machen: Sie fingen am 22.11. an, aus ihrer bis dahin so ruhigen und schwankungsarmen Bandbreite auszubrechen und begaben sich schwankend in eine Abwärtsbewegung: Die Grafik des DAX zeigt deutlich, dass nicht nur Verlust- und Gewinntage sich abwechselten, sondern dass auch selbst an den jeweiligen Tagen die Richtung nie klar war und je nach Wetterlage wechselte. Je nach Wetterlage hörte man dann auch erneut positive Marktmeldungen über mögliche Nachkaufszenarien oder eben warnende Stimmen. In US-Dollar notierende Märkte hatten noch das weitere Problem einer Abwertung des US-Dollars von zusätzlich rund 3% gegenüber dem Euro was ihnen zwar selbst nicht weh tat, jedoch die Verluste für entsprechend positionierte Fonds und Anleger noch ausweitete. Seite 2 von 3 Gerade in solchen Phasen bin ich sehr froh darüber, dass ich mich auf unser unemotionales und nüchternes Sicherungssystem verlassen kann. Denn diese plötzliche und massive Änderung der Marktdynamik führte in unserem Handelsansatz gerade in den Standardmärkten zu deutlichem Verkaufsdruck. In der Folge wurde in den von uns beratenen Fonds die jeweilige Aktienquote weiter reduziert und Geldmarktpositionen aufgebaut. Am stärksten traf dies beim vollständig in Standardmärkte investierenden Multi Invest OP zu, der seit Wochenanfang eine Aktienquote von nur noch unter 30% aufweist. Dieser steht hier (grüne Linie) im Vergleich zum Templeton Growth EUR (schwarze Linie) und USD/EUR Wechselkurs (blaue Linie) entsprechend stabil und ruhig da. Bringt dies nun einen Tag Freude, dann einen Tag Trübsinn, weil sich die Märkte derzeit wohl für den Takt „ ein Schritt vor, zwei Schritte zurück“entschieden haben? Wohl kaum. Zunächst bedeutet dies für die von uns beratenen Fonds und deren Anleger eines: Die in den letzten zwölf Monaten erreichten überdurchschnittlichen Kursgewinne sind nun besser gegen mögliche Turbulenzen abgesichert. Und kommt es nun doch noch zur von allen Seiten so erwarteten Jahresendrallye (ist diese denn überhaupt noch wahrscheinlich, wo sie doch schon alle erwarten?), dann werden die Aktienquoten sicherlich auch wieder ansteigen. Bis dahin aber darf ich mich als Manager in einer seltenen Glückslage fühlen: Eine Übereinstimmung meiner eigenen subjektiven Meinung mit der nüchternen Auswertung der Mathematik. Mein Credo lautet daher, getreu dem Nebenprotagonisten aus dem “ Dschungelbuch“ , dem Bären Balu: „ Probier’ s mal mit Gemütlichkeit…“ . Ich wünsche Ihnen allen eine möglichst ruhige, friedliche und gesunde Vorweihnachtszeit. 02.12.2006, Olaf-Johannes Eick Disclaimer Die Informationen werden Ihnen von der Multi-Invest Gesellschaft für institutionelles Advisoring mbH zur Verfügung gestellt. Die in diesem Managementbericht enthaltenen Angaben, Analysen, Prognosen und Meinungen dienen lediglich Ihrer unverbindlichen Information. Eine Gewähr für die Richtigkeit und inhaltliche Vollständigkeit der Angaben kann nicht übernommen werden. Die Informationen stellen keinen Teil eines Verkaufsangebots für Anteile oder eine Aufforderung zur Zeichnung von Anteilen dar. Die Wertentwicklung der Vergangenheit ist keine Garantie für die zukünftige Wertentwicklung. Der Preis der Anteile und der erzielte Ertrag können sowohl steigen als auch fallen und können nicht garantiert werden. Seite 3 von 3
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