Europäische Zentralbank belässt ihren Leitzinssatz b

06.03.15
Wirtschaftsnews
Eurozone: EZB Leitzinssatz
letzte: 0.05%; erwartet: 0.05%; aktuell: 0.05%
Eurozone: EZB Einlagezinssatz
letzte: -0.20%; erwartet: -0.20%; aktuell: -0.20%
Wie erwartet belässt die Europäische Zentralbank ihren Leitzinssatz bei 0.05%. Auch wird der
Zinssatz für die Einlagen der Banken bei -0.20%
belassen. Zudem wird die Europäische Zentralbank am nächsten Montag, wie im Januar beschlossen, mit dem Kauf von Staatsanleihen beginnen. Die Käufe von „Asset Backed Securities“
und Pfandbriefen werden wie gehabt weitergeführt. Insgesamt wird die Europäische Zentralbank monatlich für rund 60 Milliarden Euro Anleihen kaufen.
EZB-Präsident Mario Draghi zeigte sich dann
auch etwas zufriedener mit dem Wirtschaftsverlauf in Europa als noch im letzten Jahr. Während
das gestiegene Konsumentenvertrauen und der
tiefe Ölpreis für eine stärkere Nachfrage im Inland sorgen dürften, werde der schwächere Euro
die europäische Exportwirtschaft konkurrenzfähiger machen. Die Ökonomen der Europäischen
Zentralbank haben entsprechend auch ihre Prognosen für die europäische Wirtschaft nach oben
angepasst. Statt wie bisher 1.0% Wirtschaftswachstum in diesem Jahr gehen die Experten nun
von einem Wachstum von 1.5% aus. Für die
kommenden Jahre erwartet die EZB gar ein BIPWachstum von 1.9% für 2016, respektive 2.1%
für 2017. Ebenfalls angepasst wurden die Inflationserwartungen. Aufgrund des sehr tiefen Ölpreises rechnen Europas Währungshüter in diesem
Jahr mit stagnierenden Verbraucherpreisen in der
Eurozone. In den kommenden Jahren dürfte sich
die wiedererstarkte Wirtschaft aber auch auf die
Preise auswirken. Für das Jahr 2016 rechnet die
Europäische Zentralbank mit einer Inflationsrate
von 1.5%. 2017 erwarten die Experten gar um
1.8% höhere Preise.
UK: Zinsentscheid Bank of England (BoE)
letzte: 0.50%, erwartet: 0.50%, aktuell: 0.50%
Die Bank of England hält erwartungsgemäss an
ihrer expansiven Gelpolitik fest und belässt die
Leitzinsen bei 0.50%. Die Zinsen verharren damit
seit Mai 2009 auf diesem Tiefstniveau. Wie
erwartet hat die Bank of England auch ihr Aufkaufprogramm britischer Gilts bei 375 Milliarden
Pfund belassen. Die Wirtschaft auf der grossen
Insel zeigte sich zuletzt wieder stärker. Verglichen
mit dem Vorjahr ist die britische Wirtschaft um
2.7% gewachsen und auch der Arbeitsmarkt
verbessert sich kontinuierlich. Die tiefe Inflation
von derzeit 0.3% gibt der Bank of England jedoch Zeit, die weitere wirtschaftliche Entwicklung
abzuwarten.
USA: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe (28. Feb.)
letzte: 313K; erwartet: 295K; aktuell: 320K
USA: Bezüger von Arbeitslosenhilfe (21. Feb.)
letzte: 2404K; erwartet: 2395K; aktuell: 2421K
Die Anzahl der Neuanträge auf Arbeitslosenhilfe
erhöhte sich in der vergangenen Woche um
7‘000 auf 320‘000. Ökonomen hatten hingegen
einen Rückgang erwartet. Der weniger volatile
Vierwochendurchschnitt stieg ebenfalls deutlich
um 10‘250 auf 304‘750 Anträge an. Diese
Zahlen sind etwas enttäuschend. Trotzdem: Die
Fed wird eine Abkehr vom eingeschlagenen Pfad
nicht so schnell beschliessen, auch wenn vorübergehend die Zahlen etwas schlechter sind.
Wir gehen weiterhin davon aus, dass im Juni
dieses Jahres die erste Zinserhöhung ansteht.
Deutschland: PMI Einzelhandel (Feb.)
letzte: 52.3; erwartet: - ; aktuell: 51.5
In Deutschland ist der Einkaufsmanagerindex bei
den Einzelhändlern zurückgeglitten. Die etwas
tieferen Umfragewerte sind jedoch nicht besorgniserregend. Insbesondere im Hinblick darauf,
dass diese immer noch klar über 50 Punkten
notieren. Dies bedeutet, dass mehr Manager
positiv als negativ in die Zukunft blicken. Wir
gehen davon aus, dass die tiefen Zinsen, das
günstige Erdöl, sowie der günstige Euro die deutsche Wirtschaft in Gang bringen wird. Dies dürfte sich auch auf den Konsum und somit auf den
Einzelhandel durchschlagen.
Disclaimer: Die Angaben in dieser Publikation und insbesondere die Beschreibung zu einzelnen Wertpapieren stellen weder eine Offerte zum Kauf der Produkte
noch eine Aufforderung zu einer andern Transaktion dar. Sämtliche in dieser Publikation enthaltenen Informationen sind sorgfältig ausgewählt und stammen
aus Quellen, die vom Investment Center der St.Galler Kantonalbank Gruppe grundsätzlich als verlässlich betrachtet werden. Meinungsäusserungen oder
Darstellungen in dieser Publikation können jederzeit und ohne vorherige Ankündigung geändert werden. Es wird keine Garantie oder Verantwortung bezüglich
der Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen übernommen. Eine Haftung für die Richtigkeit der Angaben wird vollumfänglich abgelehnt.
06.03.15
Aktienmärkte
US-Aktienmärkte:
DowJones: +0.21%, S&P500: +0.12%,
Nasdaq: +0.32%
Europäische Aktienmärkte:
DJStoxx50: +0.97%, DAX: +1.00%,
SMI: +0.47%
Asiatische Märkte:
aktuell: Nikkei: +1.17%, HangSeng: -0.19%,
S&P/ASX 200: -0.09%
Das Börsenwetter zeigte sich gestern wieder
einmal freundlich. Insbesondere in Europa reagierten die Aktienmärkte erfreut über die positivere Wirtschaftseinschätzung der Europäischen
Zentralbank. Sämtliche Sektoren im Euro Stoxx
50 schlossen denn auch im Plus. Der deutsche
Leitindex DAX kletterte sogar erstmals in seiner
Geschichte über die Marke von 11‘500 Punkte.
Die Rekordjagd an den Aktienmärkten geht also
weiter. An die DAX-Spitze kletterten im Tagesverlauf die Papiere von Adidas (+3.43%). Die endgültigen Jahreszahlen und Aussagen zu Ausblick
und Dividende befeuerten die Titel des Sportartikel-Herstellers.
Auch der Schweizer Aktienmarkt profitierte von
der positiven Stimmung in Europa. Gebremst
wurde der Schweizer Leitindex SMI lediglich vom
Dividendenabschlag bei Roche. Die Papiere des
Pharmariesen wurden gestern ex-Dividende
1.58% tiefer gehandelt. Angeführt wurde der SMI
am gestrigen Handelstag von Transocean
(+2.77%). Die Aktien des ÖlbohrplattformBetreibers bleiben jedoch die am schlechtesten
rentierenden Papiere des SMI im laufenden Jahr.
die Attraktivität von Gold schmälern. Entsprechend gespannt warten die Gold-Investoren auf
die US-Arbeitsmarktzahlen von heute Nachmittag.
Kapitalmärkte
Renditen 10 J:
USA: 2.110%; D: 0.348%; CH: 0.003%
Währungen
US-Dollar in Franken: 0.9739
Euro in US-Dollar: 1.1015
Euro in Franken: 1.0728
Der Euro hat gestern seine Talfahrt der vergangenen Tage zum US-Dollar fortgesetzt. Die Europäische Zentralbank wird am kommenden Montag
ihre Geldschleusen öffnen und mit dem Kauf von
Staatsanleihen beginnen. Der Euro steht wegen
des Anleihenkaufprogramms bereits seit längerer
Zeit unter Druck.
Patrick Häfeli, CFA
Beat Schiffhauer, CFA
Investment Center
Rohstoffmärkte
Ölpreis WTI: USD 50.82 pro Fass
Goldpreis: USD 1‘198.99 pro Unze
Der Goldpreis fiel gestern wieder unter die Marke
von 1‘200 US-Dollar pro Unze. Eine baldige
Leitzinserhöhung der US-Notenbank Fed würde
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