Wirtschaft Aktienmärkte - St.Galler Kantonalbank

16.02.17
Wirtschaft
USA: Inflationsrate (Jan.) YoY
letzte: 2.1%; erwartet: 2.4%; aktuell: 2.5%
USA: Kerninflation (Jan.) YoY
letzte: 2.2%; erwartet: 2.1%; aktuell: 2.3%
Die Konsumentenpreise in den USA zogen zu
Jahresbeginn an. Der mit 0.6% grösser als erwartete Anstieg der Monatsrate zog ebenfalls die
Jahresrate auf ein 5-Jahreshoch von 2.5%. Verantwortlich für den Zuwachs waren unter anderem gestiegene Benzinpreise (+7.8%). Jedoch
auch unter Ausklammerung der volatileren Energie- und Nahrungsmittelpreise zeigte der Trend im
Januar nach oben. Alles in allem signalisiert die
jüngste Entwicklung, dass der Aufwärtsdruck auf
die Preisentwicklung andauert. Ob sich dieser
Trend auch im von der US-Notenbank Fed bevorzugten Inflationsmass PCE niederschlägt, wird sich
am 1. März zeigen. Die Preisveränderung bei den
persönlichen Ausgaben der Konsumenten (PCE)
lag zuletzt mit 1.7% noch unter dem Fed-Ziel von
2%.
USA: Einzelhandelsumsatz (Jan.) MoM
letzte: +1.0%; erwartet: +0.1%; aktuell: +0.4%
Die US-Konsumenten blieben über den Jahreswechsel zuversichtlich. Die Detailhandelsumsätze
konnten im Januar ein Plus von 0.4% ausweisen.
Positiv zu werten ist, dass neben den Verkäufen
von Autos und von Benzin auch die Umsätze in
den übrigen Warengruppen zulegen konnten.
Angesichts der besseren Jobaussichten und der
höheren Löhne bleibt der private Konsum in den
nächsten Monaten ein stimulierender Faktor.
USA: Industrieproduktion (Jan.) MoM
letzte: +0.6%; erwartet: 0.0%; aktuell: -0.3%
Die US-Industrieproduktion schrumpfte zum Jahresstart. Der Rückgang um 0.3% im Januar ist
hauptsächlich bei den Versorgern zu orten. Das
wärmere Wetter hat bei den Versorgern Spuren
hinterlassen und führte demnach zu einem deutlich niedrigeren Output (-5.1%). Bei den anderen
Segmenten ist eine steigende Aktivität seit Jahresstart zu erkennen. So legte das verarbeitende
Gewerbe um 0.2% zu. Auch der zuvor arg gebeutelte Rohstoffsektor legte um 2.8% zu.
USA: Empire Manufacturing Index (Feb.)
letzte: 6.5; erwartet: 7.0; aktuell: 18.7
Die Stimmung in der Industrie im US-Bundesstaat
New York hat sich im Februar stark verbessert. Mit
18.7 Punkten liegt der Index auf dem höchsten
Stand seit September 2014. Die Vorzeichen stimmen zuversichtlich, auch wenn sich dieser Index
im Vergleich zu anderen Indikatoren deutlich
schwankungsanfälliger zeigt.
Eurozone: Handelsbilanz (Dez.)
letzte: +25.9 Mrd.; erwartet: +26.0 Mrd.;
aktuell: +28.1 Mrd.
In der Eurozone ist der Überschuss im Handel mit
anderen Ländern im Dezember höher als erwartet
ausgefallen. Nach ersten Schätzungen lagen die
Warenausfuhren des Euroraums in die restliche
Welt demnach bei 178.6 Mrd. Euro. Dies entspricht einem Anstieg von 6% gegenüber Dezember 2015. Die Einfuhren beliefen sich auf 150.5
Mrd. Euro (+4%). Infolgedessen resultierte ein
Überschuss in der Handelsbilanz von insgesamt
28.1 Mrd. Euro.
Aktienmärkte
US-Aktienmärkte:
DowJones: +0.52%, S&P500: +0.50%,
Nasdaq: +0.64%
Europäische Aktienmärkte:
EuroStoxx50: +0.45%, DAX: +0.19%,
SMI: +0.71%
Asiatische Märkte:
Nikkei 225: -0.49%, HangSeng: +0.41%,
S&P/ASX 200: +0.12%
Auch gestern setzten die amerikanischen Aktienmärkte ihre Rekordjagd fort. Sowohl der
DowJones wie auch der breiter gefasste S&P500
Die Angaben in diesem Dokument und insbesondere die Beschreibung zu einzelnen Wertpapieren stellen weder eine Offerte zum Kauf der Produkte noch eine
Aufforderung zu einer andern Transaktion dar. Sämtliche in diesem Dokument enthaltenen Informationen sind sorgfältig ausgewählt und stammen aus Quellen, die
vom Investment Center der St.Galler Kantonalbank AG grundsätzlich als verlässlich betrachtet werden. Meinungsäusserungen oder Darstellungen in diesem Dokument können jederzeit und ohne vorherige Ankündigung geändert werden. Es wird keine Garantie oder Verantwortung bezüglich der Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen übernommen. Die St.Galler Kantonalbank AG ist von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA (Einsteinstrasse 2, 3003 Bern, Schweiz,
www.finma.ch) reguliert und beaufsichtigt.
16.02.17
und der technologielastige Nasdaq Index stiegen
auf neue Höchststände. Schub gaben neben den
Daten zum US-Einzelhandel die höheren Inflationsdaten, welche positiv interpretiert werden. Bei
den Einzeltiteln stach der 4% Kurssprung des
Konsumgüterkonzerns Procter&Gamble ins Auge. Die Titel wurden durch die Nachricht, dass der
Finanzinvestor Trian eingestiegen ist, nach oben
getrieben. Mit USD 135.50 pro Aktie erreichten
die Titel von Apple ein neues Rekordhoch. Warren Buffetts Firma Berkshire Hathaway scheint
hier goldrichtig gelegen zu haben. Der Konzern
gab bekannt, den Anteil am iPhone-Konzern im
vierten Quartal beinahe vervierfacht zu haben.
Ebenfalls mit rund USD 250 pro Aktie auf Höchstständen notierten die Papiere der Investmentbank
Goldman Sachs.
Nach Börsenschluss präsentierte der Verbindungsspezialist Cisco die Quartalszahlen. Verglichen mit
dem Vorjahreswert sank der Umsatz um 2% auf
USD 11.6 Mrd. und der Gewinn um 25% auf USD
2.3 Mrd. Mit den Zahlen wurden die Erwartungen
der Analysten übertroffen. Aufgrund des verhaltenen Ausblicks fielen die Aktien nachbörslich jedoch um 1%.
Auch die europäischen Märkte profitierten vom
Schwung der Wallstreet. Der Leitindex EuroStoxx50 verteuerte sich um 0.5%. Der französische Lebensmittelmulti Danone verzeichnet das
schwächste Wachstum seit 1997 und kündigte in
der Folge ein Milliarden-Sparprogramm an. Die
Aktien gaben um 0.2% nach.
Die Deutsche Börse konnte im abgelaufenen Jahr
vom
regen
Handel
nach
der
USPräsidentschaftswahl profitieren. Der Umsatz stieg
um 8% auf EUR 2.4 Mrd. Unter dem Strich stieg
der Gewinn um 8.5% auf EUR 722 Mio. Die Dividende soll um EUR 0.1 auf EUR 2.35 je Aktie
erhöht werden. Am erfreulichsten entwickelten
sich die Terminbörse Eurex und die Abwicklungssparte Clearstream. Für das laufende Jahr erwartet
das Management ein Gewinnwachstum von 10%
bis 15%. Der geplante Zusammenschluss mit der
Londoner Börse ist nach wie vor offen.
Auch der Schweizer Aktienmarkt beendete den
gestrigen Handel mit Kursgewinnen. Nach oben
geschoben wurde der Leitindex SMI durch die
Kursgewinne bei den beiden Schwergewichten
Novartis (+0.9%) und Roche (+1.7%). Ebenfalls
stark notierten die Banken. Credit Suisse
(+2.1%), Julius Bär (+1.7%) und UBS (+1.3%)
profitierten von positiven Analystenkommentaren
und steigenden Zinsen. Im breiten Markt konnten
die Aktien von Schindler nach den Jahreszahlen
um 1.3% zulegen, währenddem die Papiere von
Temenos nach Tagesverwerfungen von bis zu
10% rund 3.5% schwächer schlossen.
Der weltweit grösste Nahrungsmittelhersteller
Nestlé ist im vergangenen Jahr unter den Erwartungen geblieben. Das organische Wachstum
blieb mit 3.2% klar unter dem früheren Langfristziel von 5% bis 6%. Die 3.2% setzten sich zusammen aus Realwachstum von 2.4% und 0.8%
Preiserhöhungen. Der Umsatz erhöhte sich um
0.8% auf CHF 89.5 Mrd., der Reingewinn erreichte CHF 8.9 Mrd. Die Dividende soll um CHF 0.05
auf CHF 2.30 je Aktie erhöht werden. Für 2017
wird ein organisches Wachstum von 2% bis 4%
erwartet. Beim operativen Gewinn wird mit einer
stablien Marge gerechnet. Der Gewinn je Aktie
soll gesteigert werden. Mittelfristig wird bis 2020
ein mittleres einstelliges organisches Wachstum
angestrebt.
Der Chemiekonzern Clariant konnte den Umsatz
um 1% auf CHF 5.9 Mrd. steigern. Vor Einmaleffekten stieg der EBITDA um 4% auf CHF 887 Mio.
Unter dem Strich blieb ein Reingewinn von CHF
263 Mio. Die Dividende soll CHF 0.05 auf CHF
0.45 je Aktie erhöht werden. Für das laufende
Jahr rechnet das Management mit einer Verbesserung des operativen Cashflows. Mit dem Zahlenkranz wurden die Analystenerwartungen getroffen.
Die zweitgrösste Kantonalbank Banque Cantonale Vaudoise (BCV) präsentierte heute Morgen die
Jahreszahlen. Der Reingewinn nahm um 8% auf
CHF 310 Mio. ab. Der wichtigste Ertragsbringer,
das Zinsgeschäft, sank um 3%. Der Erfolg aus
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16.02.17
dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft
sowie das Handelsgeschäft gingen ebenfalls um
7% zurück. Dem gegenüber steht ein um 1%
tieferer Geschäftsaufwand. Der Druck auf die
Erträge ist auf die Negativzinsen, die flauen Finanzmärkte sowie auf eine Fokussierung beim
Grenzüberschreitenden Vermögensverwaltungsgeschäft zurückzuführen. Die Dividende soll unverändert bei CHF 33 je Aktie (CHF 23 ordentliche
Dividende sowie CHF 10 Auszahlung aus Kapitaleinlagereserven) belassen werden.
Daniel Wachter
Tobias Kistler, CFA
Investment Center
Rohstoffmärkte
Ölpreis WTI: USD 53.05 pro Fass
Goldpreis: USD 1235.50 pro Unze
Wechselhaft reagierte der Ölpreis auf die aktuellsten US-Lagerbestandsdaten. Diese zeigten einen
deutlichen Aufbau der Reserven. Dass sich das
Ölangebot in nächster Zukunft verknappen könnte, lässt sich angesichts der Daten ausschliessen.
Kapitalmärkte
Renditen 10 J:
USA: 2.477%; DE: 0.370%; CH: -0.134%
Die Reaktion der US-Renditen gleicht dem Vortag.
Mit den robusten Konjunkturdaten und den Aussagen von Fed-Präsidentin Yellen zog der USTreasury zunächst an, tendierte im Tagesverlauf
wieder etwas schwächer.
Währungen
US-Dollar in Franken: 1.0033
Euro in US-Dollar: 1.0621
Euro in Franken: 1.0656
Der Euro rutschte gestern zum Dollar zunächst auf
ein Tagestief von 1.0521 USD ab. Wie bei den
Kapitalmärkten setzte im Tagesverlauf jedoch eine
Gegenbewegung ein.
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