Wirtschaft Aktienmärkte - St.Galler Kantonalbank

04.11.16
Wirtschaft
UK: Zinsentscheid Bank of England (BoE)
letzte: 0.25%, erwartet: 0.25%, aktuell: 0.25%
Die Bank of England hält erwartungsgemäss an
ihrer expansiven Geldpolitik fest und belässt die
Leitzinsen einstimmig bei 0.25%. Ebenfalls hat die
Bank of England ihr Aufkaufprogramm britischer
Gilts bei GBP 435 Mrd. belassen. Anders als noch
vor Monatsfrist erwartet der geldpolitische Ausschuss der Bank of England keine weitere Zinssenkung mehr. Im Gegenteil: Die Währungshüter
befürchten, dass das schwache Pfund die Inflation
auf der grossen Insel schneller als gedacht antreiben wird und damit eine Zinserhöhung nötig
machen könnte. Aktuell liegt die Inflationsrate mit
1.0% gegenüber dem Vorjahr jedoch noch deutlich unter dem Ziel der britischen Notenbank.
Eurozone: Arbeitslosenquote (Sept.)
letzte: 10.0%; erwartet: 10.0%; aktuell: 10.0%
Die Arbeitslosenquote in der Eurozone blieb im
September stabil bei 10.0%. Nach wie vor zeigen
sich jedoch deutliche Unterschiede zwischen den
Mitgliedsstaaten. Während in Deutschland die von
Eurostat ermittelte Quote bei 4.1% liegt, ergab
sich für Spanien ein Wert von 19.3%. Summa
summarum stimmt der Trend der Arbeitslosenrate,
es bleibt aber weiterhin deutlich Luft nach unten.
USA: Markit Einkaufsmanagerindex Dienstleistungssektor (Okt.)
letzte: 52.3; erwartet: 54.8; aktuell: 54.8
USA: ISM Einkaufsmanagerindex Dienstleistungssektor (Non-Manufacturing) (Okt.)
letzte: 57.1; erwartet: 56.0; aktuell: 54.8
Die vorlaufenden Indikatoren für den USDienstleistungssektor zeigen sich weiter von ihrer
Sonnenseite. Zwar ist der Index des „Institute for
Supply Management“ (ISM) leicht zurückgeglitten.
Mit 54.8 Punkten liegt er jedoch weiterhin deutlich über der wichtigen Marke von 50 Punkten,
was eine robuste US-Konjunktur verspricht. Positiv
werten wir insbesondere, dass die gute Stimmung
breit abgestützt ist.
USA: Erstanträge Arbeitslosenhilfe (29. Okt.)
letzte: 258K; erwartet: 256K; aktuell: 265K
USA: Bezüger Arbeitslosenhilfe (22. Okt.)
letzte: 2040K; erwartet: 2043K; aktuell: 2026K
Eher enttäuschende Daten wurden gestern Nachmittag vom US-amerikanischen Arbeitsmarkt
publiziert. Die Zahl der wöchentlichen Neuanträge
auf Arbeitslosenhilfe ist in der vergangenen Woche etwas stärker als erwartet angestiegen. In der
Woche vom 29. Oktober haben 265‘000 Personen
Arbeitslosenhilfe beantragt. Der aussagekräftigere
Vierwochenschnitt stieg somit ebenfalls leicht auf
257‘750 Erstanträge. Dies ist jedoch kein Grund
zur Beunruhigung. Der Grundtrend bleibt positiv
und wir erwarten, dass sich der US-Arbeitsmarkt
weiterhin solide entwickeln wird.
Aktienmärkte
US-Aktienmärkte:
DowJones: -0.16%, S&P500: -0.44%,
Nasdaq: -0.92%
Europäische Aktienmärkte:
EuroStoxx50: +0.14%, DAX: +0.07%,
SMI: +0.40%
Asiatische Märkte:
Nikkei 225: -1.34%, HangSeng: +0.07%,
S&P/ASX 200: -0.86%
Die amerikanischen Aktienmärkte haben am
Donnerstag wieder etwas schwächer notiert. Zwar
starteten die Märkte im Plus, fielen dann aber im
Handelsverlauf wieder zurück. Gemischte Konjunkturdaten und vor allem die kommende Präsidentschaftswahl von nächster Woche treiben die
Anleger an die Seitenlinie. Aufgefallen sind die
Branchen Technologie und Gesundheit. Beide
Sektoren verbuchten überdurchschnittliche Kursverluste. Im Technologiebereich lagen die Ergebnisse von Facebook und Fitbit im Fokus. Facebook
konnte den Gewinn zwar verdreifachen, allerdings
geht das Unternehmen von einem geringeren
Die Angaben in diesem Dokument und insbesondere die Beschreibung zu einzelnen Wertpapieren stellen weder eine Offerte zum Kauf der Produkte noch eine
Aufforderung zu einer andern Transaktion dar. Sämtliche in diesem Dokument enthaltenen Informationen sind sorgfältig ausgewählt und stammen aus Quellen, die
vom Investment Center der St.Galler Kantonalbank AG grundsätzlich als verlässlich betrachtet werden. Meinungsäusserungen oder Darstellungen in diesem Dokument können jederzeit und ohne vorherige Ankündigung geändert werden. Es wird keine Garantie oder Verantwortung bezüglich der Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen übernommen. Die St.Galler Kantonalbank AG ist von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA (Einsteinstrasse 2, 3003 Bern, Schweiz,
www.finma.ch) reguliert und beaufsichtigt.
04.11.16
Wachstumstempo in der Zukunft aus. Das belastete den Kurs, die Aktien gaben um 5.6% nach. Die
Papiere des Fitness-Spezialisten Fitbit büssten
sogar einen Drittel an Wert ein. Die Prognose des
Unternehmens für das Weihnachtsquartal war
unerwartet vorsichtig ausgefallen. Nachbörslich
publizierte der Actionkamera-Anbieter GoPro die
Ergebnisse. Der Umsatz fiel im Jahresvergleich um
40% auf USD 241 Mio. Es gab einen Verlust von
USD 104 Mio., nach schwarzen Zahlen von
USD 19 Mio. ein Jahr zuvor. Die Aktie brach nachbörslich um rund einen Fünftel ein.
Die europäischen Aktienmärkte haben zum
Handelsschluss wieder an Wert eingebüsst. Zwischenzeitlich notierten die wichtigsten Märkte in
der Pluszone. Aufgefallen ist der Chemiesektor.
Die Ergebnisse des niederländischen Chemiekonzerns DSM belasteten. DSM ging mit einem Kursverlust von mehr als 4% aus dem Handel.
Nach Börsenschluss veröffentlichte der weltgrösste
Kosmetikkonzern L’Oreal die Ergebnisse. Der
Umsatz ist um 5.6% auf EUR 6.2 Mrd. gestiegen,
Analysten hatten nur mit einem Plus von 4.5%
gerechnet. Getrieben war das Wachstum vor
allem durch Nordamerika mit einem Plus von
7.5%. Zudem bestätigte das Unternehmen das
Ziel, im zweiten Halbjahr ein höheres Wachstum
als im ersten zu erzielen.
Der Schweizer Aktienmarkt verzeichnete den
fünften Handelstag in Folge ein Minus. Der deutliche Kursverlust bei der Credit Suisse (-7.1%)
belastete. Das Quartalsergebnis konnte nicht
restlos überzeugen. Daneben standen am Schweizer Markt die Unternehmen Swisscom, Swiss Re
und Dufry mit den Ergebnissen im Fokus.
Der Baustoffkonzern LafargeHolcim hat im dritten Quartal 2016 einen Umsatz von CHF 7.0 Mrd.
erzielt. Im Vergleich zum Vorjahreswert ist das ein
Minus von 10%. Auf vergleichbarer Basis wurde
ein Rückgang um 3.1% ausgewiesen. Der um die
Fusions- und Einmalkosten adjustierte betriebliche
EBITDA stieg gegenüber den Vergleichszahlen um
2.4% auf 1.7 Mrd. Damit hat das Unternehmen
die Erwartungen der Analysten beim Umsatz verfehlt, beim EBITDA jedoch erfüllt.
Der Luxusgüterkonzern Richemont reagiert mit
einer schrittweisen Veränderung der Führungsstruktur und einer Reorganisation der Verantwortlichkeiten auf die grossen Veränderungen in der
Branche. Sich schnell verändernde Technologien
brächten bedeutende Herausforderungen für
traditionelle Geschäftsmodelle, heisst es in der
Mitteilung von Richemont zusammen mit den
Halbjahres-Zahlen. Ende März 2017 wird CEO
Richard Lepeu in den Ruhestand treten. Die operative Leitung werde Johan Rupert weiterhin als
Executive Chairman übernehmen. Auch CFO Gary
Saage verlässt das Unternehmen per Ende Juli
2017. Der Luxusgüterkonzern hat im ersten Halbjahr (per Ende September) erwartungsgemäss an
Umsatz verloren und auch weniger Gewinn erzielt.
Der Umsatz sank in der Berichtswährung um 13%
auf EUR 5.1 Mrd., in Lokalwährungen minus 12%.
Die Umsatzentwicklung habe unter den schwierigen Marktkonditionen für Uhren- und Schmuckhersteller gelitten, zudem hätten auch die Rückkaufaktionen von Produkten belastet. Der Bruttogewinn sank um 15% auf EUR 3.2 Mrd. und der
operative Gewinn (EBIT) fiel um 43% auf EUR 798
Mio. Auf Gewinnstufe wurden die Analystenerwartungen damit verfehlt.
Rohstoffmärkte
Ölpreis WTI: USD 44.79 pro Fass
Goldpreis: USD 1295.56 pro Unze
Der Ölpreis blieb auch gestern unter Abgabedruck. Vor allem der hohe US-Rohöllagerbestand,
den die amerikanische Regierung zur Wochenmitte bekannt gab, lastet auf dem Ölpreis. Zudem
bleiben Zweifel, ob sich Russland und die Mitgliedsländer der Opec auf die Details der gemeinsamen Förderbegrenzung einigen können.
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04.11.16
Kapitalmärkte
Renditen 10 J:
USA: 1.803%; DE: 0.151%; CH: -0.389%
Der Aufwärtstrend bei den Renditen hat sich nach
einer kurzen Pause zur Wochenmitte gestern
wieder fortgesetzt. Einerseits gilt ein Zinsschritt
der US-Notenbank Fed im Dezember mittlerweile
schon fast als sicher. Derzeit rechnen 78% der
Marktteilnehmer per Ende Jahr mit höheren USLeitzinsen. Auch wir gehen von einem Zinsschritt
im Dezember aus. Andererseits rückt das Ende des
EZB-Anleihenkaufprogramms langsam näher, was
die Preise für Anleihen ebenfalls drückt. Wir gehen
allerdings davon aus, dass die EZB ihr Anleihenkaufprogramm im Dezember noch einmal
verlängert, bevor sie eine langsame Reduktion der
monatlichen Anleihenkäufe in Betracht ziehen
wird.
Währungen
US-Dollar in Franken: 0.9749
Euro in US-Dollar: 1.1103
Euro in Franken: 1.0824
Kaum Bewegung gab es gestern an den Devisenmärkten zu vermelden. Das Währungspaar
EUR/CHF notiert nach dem Taucher zu Wochenbeginn nun wieder über der Marke von 1.08.
Patrick Häfeli, CFA
Thomas Jäger, CIIA
Investment Center
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