MEIN INFOBRIEF Für Sie ausgesuchte Informationen und Themen Dr. Dieter-L. Koch, Mitglied des Europäischen Parlaments Infobrief Nr. 35/ 2016 vom 05.09.2016, 15. Jahrgang Aus dem Europäischen Parlament Forschungsprogramm Horizont 2010 „Open Data“ wird bei der Fördermittelvergabe zur Norm Zukünftig werden alle Mittel aus dem EU-Förderprogramm „Horizont 2020“ an die Vorgabe geknüpft, dass die Forschungsergebnisse aus den geförderten Projekten für Jedermann zugänglich sind. Diesen neuen Ansatz („Open Data“) bei der Fördermittelvergabe finde ich sehr gut, denn dadurch kommen Forscher und innovative Unternehmen leichter und preiswerter an Forschungsinformationen. „Open Data“ soll – und wird hoffentlich – die Innovationen in der EU weiter vorantreiben. Insgesamt investiert die Union mit Horizont 2020 im kommenden Jahr 8,5 Milliarden Euro in Forschungsprojekte. 1,8 Milliarden Euro werden vom Europäischen Forschungsrat an europäische Spitzenforscher vergeben, das ist mehr als je zuvor. Die bisherige Resonanz auf die Aufrufe zur Einreichung von Anträgen ist riesig: In den vergangenen zweieinhalb Jahren wurden über 90 000 zulässige Anträge bei der Europäischen Kommission eingereicht. „Horizont 2020“ hat zwischen 2014 und 2020 ein Budget von fast 77 Milliarden Euro. 2017 werden eine Reihe von Initiativen gefördert, darunter Themen wie „Industrie 2020 und die Kreislaufwirtschaft“,„Nachhaltige Fahrzeuge“,„Smart Cities“, „Technologien und Standards für automatisiertes Fahren“ und “Internet of Things”. Im Bereich Migration werden 2017 fünf neue Themen aufgenommen, dazu gehört zum Beispiel “Vergleiche zwischen den nationalen Asylsystemen“. Lebensmittelsicherheit in der EU Europäisches Schnellwarnsystem effizienter als je zuvor Das Europäische Schnellwarnsystem für Lebensmittel und Futtermittel (RASFF) hat seine Bilanz für 2015 gezogen. Ein globalisierter, offener Markt bietet für die Verbraucher besonders in Hinblick auf die Vielfalt und die Verfügbarkeit von Lebensmitteln viele Vorteile. Gleichzeitig birgt er aber auch Gefahren, wenn zum Beispiel gesundheitsschädliche Produkte in Umlauf geraten. Dieser Problematik nimmt sich das RASFF seit 1979 an, das in Kooperation mit nationalen Koordinierungsstellen in den Mitgliedsstaaten Warnungen vor auffälligen Lebensmitteln sowie Produktrückrufe dokumentiert und im Falle einer bestehenden Gefahr schnellstmöglich weiterleitet. Am häufigsten wurden im vergangenen Jahr Salmonellen in Obst und Gemüse, Pilzgifte in Nüssen und Quecksilber in Fischprodukten beanstandet. Auch nicht gekennzeichnete Allergene und Zusatzstoffe sind ein größer werdendes Problem. Etwa neun Prozent der gemeldeten Produkte stammten aus Deutschland. Insgesamt gingen 3049 Hinweise ein, wovon sich etwa ein Viertel als tatsächlich gesundheitsgefährdend herausstellte. Auffällig im Vergleich zum Vorjahr ist die deutlich verbesserte Rate an Folgemeldungen. So kamen im Durchschnitt zwei Weiterverfolgungen auf jeden ursprünglich eingegangenen Hinweis. Zudem wird das neue Online-Portal (https://webgate. ec.europa.eu/rasff-window/consumers/?event=getListByCo untry&country=DE), das interessierte Verbraucher mit den aktuellsten Informationen zu Rückrufen und Warnungen versorgt, stetig weiterentwickelt. Steuerbegriffe in einem Glossar Das EU-Parlament hat wichtige Steuerbegriffe in einem Glossar erläutert. Dabei handelt es sich um folgende Begriffe: Steuervorbescheid, Steuerumgehung, Steueroasen, Gemeinsame konsolidierte Körperschaftsteuer-Bemessungsgrundlage, Aushöhlung der Besteuerungsgrundlage und Gewinnverschiebung, Wirtschaftlicher Eigentümer und PatentboxSystem. Pressemitteilung unter: http://bit.ly/29xlopE Seite 1 von 5 Ausgabe 35/ 05.09.2016 MEIN INFOBRIEF Dr. Dieter-L. Koch, Mitglied des Europäischen Parlaments Aus dem Europäischen Parlament Änderung der Feuerwaffenrichtlinie betrifft vor allem nichtdeutsche Regionen der EU Keine Auswirkungen für deutsche Jäger und Sportschützen Für Jäger und Sportschützen in Deutschland wird die Verschärfung des EU Waffenrechts keine Auswirkungen haben. Für diese Bereiche wird sich insbesondere bei der Überwachung von legalem Waffenbesitz an der geltenden Rechtslage in Deutschland nichts ändern. Das hat das Parlament in Abweichung von dem Kommissionvorschlag zur Änderung der Feuerwaffenrichtlinie 91/477/EWG beschlossen. Diese Richtlinie regelt die Kontrolle des Erwerbs und des Besitzes von Waffen und die Bedingungen, unter denen Privatpersonen legal Feuerwaffen erwerben, besitzen oder in ein anderes EU-Land überführen können. Die Abgeordneten unterstützten das Ziel des Kommissionsvorschlags, • den Erwerb von Feuerwaffen in der EU zu erschweren, • den Online- und Fernhandel zu beschränken, • bestimmte halbautomatische Waffen zu verbieten und • die in legalem Besitz befindlichen Waffen besser rückverfolgbar zu machen. Auch soll die Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten ausgebaut und sichergestellt werden, dass deaktivierte Waffen nachhaltig unbrauchbar gemacht werden. Das Parlament forderte weitergehend zusätzlich strengere Kontrollen bei Schreckschusswaffen, um zu verhindern, dass diese zu scharfen Waffen umgewandelt werden. Auch sollen die Länder stärkere Kontrollen der Salutwaffen (Platzpatronen- bzw. Knallkartuschenumbauten) einführen, um einen Rückbau in scharfe Waffen zu verhindern. Demnächst werden die informellen Verhandlungen mit dem Rat und der Kommission über einen Kompromisstext beginnen. Feuerwaffen-Richtlinie: http://bit.ly/1PuGpnu Bodenschutz-Richtlinie auf Druck der EU-Mitgliedstaaten zurück gezogen - jetzt in einer Bürgerinitiative gefordert Bürgerinitiative „People4Soil“: Boden als gemeinsames Erbe anerkennen In Brüssel wurde eine Bürgerinitiative „People4Soil“ registriert. Die Initiative fordert die EU-Kommission auf, „Boden als gemeinsames Erbe anzuerkennen, das ein EU-Schutzniveau benötigt und einen verbindlichen Rechtsrahmen zu entwickeln, der die wichtigsten Gefahren für den Boden berücksichtigt.“ Anlass für die von Umweltverbänden und NGO‘s organisierte Initiative ist die Tatsache, dass der von der Kommission vorgelegte Entwurf für eine Bodenschutz-Rahmenrichtlinie 2014 zurück gezogen worden ist. Sie folgte damit dem Ansinnen der Mitgliedstaaten. Der zurückgezogene Richtlinienentwurf war 2006 von der EU-Kommission eingebracht worden, um eine vermeintliche Lücke im europäischen Bodenschutzrecht zu schließen. Von Anfang an bestanden aber unter Subsidiaritätsgesichtspunkten Zweifel bzgl. einer Kompetenz der EU für den Bodenschutz. Genau das fordert nun die Bürgerinitiative. In einer Entschließung zum Weißbuch „Anpassung an den Klimawandel“ aus 2010 hat das Parlament ausdrücklich darauf hingewiesen, „dass die Bodenverschlechterung vor allem lokale und regionale Ursachen und Folgen hat und dass folglich das Subsidiaritätsprinzip angewendet werden sollte“. Gleichzeitig wurden die Mitgliedstaaten ohne Bodenschutzvorschriften aufgefordert, ihrer Verantwortung gerecht zu werden. Zuletzt hatte sich im März 2014 der Ministerrat unter ausdrücklichen Verweis auf das Subsidiaritätsprinzip erneut gegen eine europäische Regelung zum Bodenschutz ausgesprochen. Nun steht die EU-Kommission zwischen „Baum und Borke“. Sollte die Bürgerinitiative „People4Soil“ innerhalb eines Jahres eine Million Unterstützungsbekundungen aus mindestens sieben verschiedenen Mitgliedstaaten erhalten, muss die Kommission innerhalb von drei Monaten reagieren. Die EU-Kommission kann entscheiden, der Aufforderung zu folgen oder ihr nicht zu folgen; in beiden Fällen muss sie die Gründe für ihre Entscheidung erläutern und wird kritisiert werden. Zur Initiative: http://bit.ly/2algNdE Autokauf im EU-Ausland: Das Europäische Verbraucherzentrum Deutschland hat Tipps für den Autokauf im EU –Ausland zusammengestellt. Unter anderem wird informiert über Gewährleistungsrechte bei Gebrauchtwagen, Überführung nach Deutschland, Neufahrzeug und MWSt-Zahlung, Schnäppchen und unseriöse Händler. Nützlich für den Käufer ist vor allem auch detaillierte Hinweise, wie Probleme beim grenzüberschreitenden Autokauf vermieden werden können. Tipps: http://bit.ly/1SKaqPp Seite 2 von 5 Ausgabe 35/ 05.09.2016 MEIN INFOBRIEF Dr. Dieter-L. Koch, Mitglied des Europäischen Parlaments Aus meinem Wahlkreis Europa in Thüringen erleben Unterrichtsmaterialien und Aktionen rund um Europa Gerne reiche ich eine Liste weiter, welche Thüringer Schulen mit Europa „verbindet“. EU-Politiker für einen Tag: Jugendliche können europäische Politik debattieren - Planspiele zu den Themenbereichen „Europäische Asylpolitik“ oder „Europäische Klima- und Energiepolitik“: Europäische Politik wird nicht nur in Brüssel gemacht, sondern auch in den Mitgliedstaaten und in den Regionen der Europäischen Union (EU). Um jungen Menschen einen Zugang zur EU-Politik zu geben, hat die Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland ein Webportal (“Next Level: Europe – Das Spiel der Regionen”) ins Leben gerufen, über das jeweils bis zu 50 Schülerinnen und Schüler in die Rollen von EUKommissaren, Ministern und Vertretern der Regionen Europas schlüpfen können. http://www.thueringen.de/th1/eiz/ aktuelles/aktionen/planspiele/index.aspx Videoplattform “Teach & Show”: Europa und mehr unterhaltsam im Unterricht einsetzen: Der Produzent Sebastian Jabbusch baut derzeit mit der Videoplattform “Teach & Show” einen sich ständig aktualisierenden Fundus von Videos zu vielfältigen Themen aus, die sich im jeweiligen Unterricht einsetzen lassen und Schülerinnen und Schülern einen anderen Zugang zu den Themen bieten. http://www. eiz-niedersachsen.de/videoplattform-teach-show-europaund-mehr-unterhaltsam-im-unterricht-einsetzen/ Unterrichtsmaterialien der Bundeszentrale für politische Bildung: Die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) bietet in ihrem Online-Angebot unter der Rubrik „Lernen“ zahlreiche Broschüren, Spiele, Grafiken und Filme zur Europäischen Union zum Herunterladen an. Weitere Informationen: http://www.bpb.de/internationales/europa/ eu-projekttag/ Europäischer Wettbewerb: Kreativ lernend Europa entdecken und mitgestalten – das ist das Ziel des Europäischen Wettbewerbs unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten. Auf der Internetseite des Wettbewerbs finden Sie die jeweilige Ausschreibung zum Download, ein umfangreiches Archiv der Wettbewerbsarbeiten, Informationen zu den Preisen, Veranstaltungen und regelmäßig aktualisierte Nachrichten. 64. Europäischer Wettbewerb: EBD-Newsletter “Europa in der Schule”: Die Europäische Bewegung Deutschland (EBD) bietet seit Januar 2014 den vierteljährlichen Newslet- ter “Europa in der Schule” an, der Lehrkräfte bei der Vermittlung von Europathemen im Unterricht unterstützen will. Der Newsletter macht auf kreative und attraktive Bildungsangebote aufmerksam und stellt didaktische Konzepte und Unterrichtsmaterialien sowie Fördermöglichkeiten und Hinweise auf Veranstaltungen für die Europabildung zusammen. http://www.thueringen.de/th1/eiz/aktuelles/aktionen/eu_wettbewerb/index.aspx EU-Projekttag an deutschen Schulen: Mit dem bundesweiten EU-Projekttag an deutschen Schulen soll das Interesse der Schülerinnen und Schüler an der Europäischen Union geweckt und das Verständnis für die Funktionsweise von Europa verbessert werden. Mitglieder der Bundesregierung, Abgeordnete des Europäischen Parlaments, des Deutschen Bundestags und der Landtage sowie Vertreter der Landesregierungen besuchen an diesem Tag Schulen im ganzen Land. Auch deutsche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der EU-Institutionen aus Brüssel, Luxemburg und anderen Städten werden Einblicke in ihre Arbeit geben. Sie alle diskutieren mit den Jugendlichen über aktuelle europapolitische Themen. http://www.thueringen.de/th1/ eiz/aktuelles/aktionen/eu_projekttag/index.aspx Publikationen und Unterrichtsmaterialien des Europäischen Parlaments: Das EP und die EU-Kommission stellen Schülerinnen und Schülern aller Altersstufen Broschüren über die Europäische Union, ihre Geschichte, ihre Organe und Politikbereiche zur Verfügung. Unterrichtsmaterial gibt es aber auch in elektronischer Form - als CD-Rom oder im Internet. Europarelevante Kenntnisse können auch durch Spiele vermittelt werden. http://www.europarl.de/ de/jugend_schulen/europa_schule/unterrichtsmaterialien_ ep_2011.html Wettbewerb Euroscola: Das Informationsbüro des Europäischen Parlaments in Deutschland ruft jedes Jahr den Wettbewerb „Euroscola“ aus. Die Gewinnerinnen und Gewinner des Wettbewerbs nehmen als deutsche Vertreterinnen und Vertreter am Programm Euroscola im EP in Straßburg teil. Dort treffen sich zweimal im Jahr je 600 Jugendliche aus allen 28 EU-Mitgliedstaaten für einen Tag. Euroscola findet in englischer und französischer Sprache dort statt, wo sonst europäische Politik gemacht wird: im Plenarsaal und in den Ausschussräumen des Europäischen Parlaments. Mehr Informationen zum Wettbewerb Euroscola finden Sie unter: http://www.thueringen.de/th1/eiz/aktuelles/ aktionen/schuelerwettbewerb_euroscola/index.aspx Seite 3 von 5 Ausgabe 35/ 05.09.2016 MEIN INFOBRIEF Dr. Dieter-L. Koch, Mitglied des Europäischen Parlaments Der Blick auf Europa Abkommen zwischen der EU und Kanada CETA-Entwurf längst auch in deutscher Sprache verfügbar Die EU-Kommission hat den deutschen Text des CETAEntwurfs veröffentlicht. Mit dem CETA werden zwischen der EU und Kanada ab dem ersten Tag seiner Anwendung fast sämtliche Zölle wegfallen, was für Unternehmen in der EU Zolleinsparungen von hunderten Millionen Euro pro Jahr bedeutet. Davon werden auch die europäischen Verbraucher unmittelbar profitieren, und zwar in Form von sicheren Arbeitsplätzen, Preissenkungen und einer größeren Auswahl an Importerzeugnissen aus Kanada. Das CETA wird den Dienstleistungsverkehr ankurbeln, neue Marktzugänge schaffen und den Zugang für europäische Dienstleister in Bereichen verbessern, in denen EU-Unternehmen weltweit führend sind – angefangen bei Seeverkehrs-, Telekommunikationsund Ingenieurdienstleistungen bis hin zu Umwelt- und Wirtschaftsprüfungs-dienstleistungen. Für Dienstleister wird es einfacher werden, sich zwischen der EU und Kanada zu bewegen, um Kundenkontakte zu pflegen. Bei reglementierten Berufen (z. B. Architekten, Wirtschaftsprüfer, Ingenieure) wird die Anerkennung von Berufsqualifikationen erleichtert, womit den Angehörigen der betreffenden Berufe neue Möglichkeiten eröffnet werden. EU-Unternehmen werden in Kanada künftig auf allen Ebenen – sowohl auf Bundesebene als auch auf Ebene der Provinzen und Kommunen – an öffentlichen Ausschrei- bungen teilnehmen können, von IT-Systemen über die Straßeninfrastruktur bis hin zum Schienenverkehr. CETA enthält strenge Regeln zum Schutz der Arbeitnehmerrechte und der Umwelt. Beide Seiten haben zugesagt, die hohen EU-Standards zu keinem Zeitpunkt zugunsten wirtschaftlicher Interessen zu unterlaufen. Vielmehr will man gemeinsame Anstrengungen unternehmen, um andere Partner weltweit, insbesondere die Entwicklungsländer, zur Anhebung ihrer jeweiligen Standards zu bewegen. Mehr als 140 europäische geografische Angaben von Nahrungsmittel- und Getränkeerzeugnissen (von Tiroler Speck aus Österreich bis Gouda- und Roquefort-Käse aus den Niederlanden bzw. Frankreich) werden auf dem kanadischen Markt einen hohen Schutz genießen, den es ohne das Abkommen nicht gibt. Mit dem CETA wird sichergestellt, dass in Kanada nur die Originalprodukte unter den betreffenden Bezeichnungen verkauft werden dürfen. Nach der Beschlussfassung durch den Rat wird das CETA auf vorläufiger Basis angewandt werden können. Voraussetzung für das eigentliche Inkrafttreten ist der Abschluss des Abkommens durch die EU – im Wege eines Ratsbeschlusses mit Zustimmung des Europäischen Parlaments - sowie durch alle Mitgliedstaaten im Rahmen ihrer jeweiligen nationalen Ratifizierungsverfahren. CETA-Text: http://bit.ly/2apHlwe EU-Nachrichten Neue psychoaktive Droge „Black Mamba“: Als Reaktion auf die steigende Anzahl neuer gesundheitsschädlicher Drogen in der EU hat die EU-Kommission ein Verbot der aus synthetischem Cannabinoid bestehenden Designerdroge „Black Mamba“ vorgeschlagen. Energie-Beihilfen: Die EU-Wettbewerbskommissarin hat eine informelle Verständigung mit dem Bundesminister für Wirtschaft und Energie über Kernpunkte einer Reihe deutscher Beihilferegelungen im Energiesektor erzielt, die die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK), die erneuerbaren Energieträger und das Strommarktgesetz betreffen. Wim Wenders im Rennen um den Goldenen Löwen 2016: Vier über das EU-Programm MEDIA geförderte Filme sind im Wettbewerb der 73. Internationalen Filmfestspiele in Venedig, die vergangene Woche begannen. Steuern von Apple nachfordern: Irland hat dem Unternehmen Apple unrechtmäßige Steuervergünstigungen von bis zu 13 Mrd. Euro gewährt. Zu diesem Ergebnis kam die Europäische Kommission nach einer beihilferechtlichen Prüfung. Irland muss die rechtswidrige Beihilfe nun zurückfordern. 2018 soll Europäisches Jahr des kulturellen Erbes werden: Die EU-Kommission hat vorgeschlagen, 2018 zum Europäischen Jahr des kulturellen Erbes auszurufen. Dies soll die Rolle des europäischen kulturellen Erbes bei der Förderung eines gemeinsamen Bewusstseins für Geschichte und Identität hervorheben. In Deutschland gibt es bereits viel Zuspruch für die Initiative. Seite 4 von 5 Ausgabe 35/ 05.09.2016 MEIN INFOBRIEF Dr. Dieter-L. Koch, Mitglied des Europäischen Parlaments Service & Termine Preis für herausragende Initiativen in der Flüchtlingshilfe: Mit dem Preis der Zivilgesellschaft 2016 des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses sollen Organisationen und/oder Einzelpersonen ausgezeichnet werden, die mit ihrer Unterstützung von Flüchtlingen und Migranten entscheidend dazu beigetragen haben, dass diese Aufgabe bewältigt wird und gleichzeitig die europäischen Werte und der Zusammenhalt gefördert werden. Für den Preis, der insgesamt auf 50 000 Euro dotiert ist, können Initiativen eingereicht werden, die bereits umgesetzt sind oder noch laufen. Bewerbungsschluss ist der 9. September. http://www.eesc.europa.eu/?i=portal.en.eventsand-activities-civil-society-prize-2016 Antwortenkatalog zu EFRE verfügbar: Häufig gestellte Fragen zur EFRE- Förderung „Nachhaltige Stadt- und Ortsentwicklung“ (EFRE-NSE) im Förderschwerpunkt „Effiziente Stadt“ sind nun online verfügbar. Download: http://www.thueringen.de/mam/th9/tmblv/sb2016/faq3_ efre_nse_20160831__2_.pdf Nordamerikanische Forschungspraktikanten für deutsche Unternehmen: RISE Professional ist ein Stipendienprogramm des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) mit dem nordamerikanische Studierende für drei Monate an deutsche Unternehmen vermittelt werden und das von Mitteln des Auswärtigen Amts finanziert wird. Vom 1. Oktober bis zum 30. November können Sie ein Praktikumsangebot einstellen. Laufzeit der Praktika: 10 Wochen bis 3 Monate im Zeitraum vom 15. Mai bis 31. Dezember 2017. Mehr unter: https://www.daad.de/rise-pro Aktualisierter EU-Monitor „Umwelt und Energie“: Der EU-Monitor „Umwelt und Energie“ bietet einen Überblick über die laufenden und geplanten Arbeiten der Europäischen Institutionen zu den Bereichen Umwelt, Klima, Energie und Rohstoffe. Die Nachweise von Dokumenten sind mit Fundstellen im Internet verlinkt, so dass der interessierte Leser Gelegenheit hat, die Quellen schnell abzurufen. Mehr: http://www.dihk.de/themenfelder/innovation-und-umwelt/ umwelt/resolveuid/daefe31cd93144651155e93154d9ed79 Vorlesestadt 2016 gesucht: Anlässlich des 13. Bundesweiten Vorlesetags am 18. November suchen die Initiatoren – Stiftung Lesen, die Wochenzeitung DIE ZEIT und Deutsche Bahn Stiftung – gemeinsam mit dem Deutschen Städte- und Gemeindebund die deutsche Vorlesestadt. Städte und Gemeinden können sich unter www.vorlesetag. de/vorlesestadt mit ihren Aktionen bewerben. Die Sieger werden Anfang Dezember 2016 bekanntgegeben. Der Titel „Vorlesestadt“ wird in drei Kategorien vergeben. Mehr unter: www.vorlesetag.de/vorlesestadt. Mach mit beim ‚Shining stars of Europe‘ Videowettbewerb: Wähle eine starke Idee aus, mit der du zeigst, wie du dich mit dir selbst, deiner Umwelt oder mit deinen Freunden verbindest - in einem zweiminütigen Video. Welche beruflichen Möglichkeiten kannst du schaffen, wenn du dich mit dir selbst verbindest? Die Teilnahme ist offen für jeden aus der ganzen Welt, für Einzelpersonen und Gruppen, es gibt keine Altersgrenze. Drei Siegergruppen gewinnen Reise- und Projektzuschüsse von 5.000 €, um ihre Ideen in die Tat umzusetzen. Bewerbungsschluss: 18 September. Festakt zum 10-jährigen Jubiläum von „Europa macht Schule“: Das Jubiläum wird am 19. September in Berlin gefeiert. Die 10 besten Projekte der 10 aktivsten ehrenamtlich geführten Standorte sowie der 10 meistbeteiligten Schulen werden ausgezeichnet. Ein anschließender Sektempfang gibt Gelegenheit zum gegenseitigen Kennenlernen und Networking. Bei Interesse an einer Teilnahme melden Sie sich bitte per E-Mail an: [email protected] Bundesweites Informationsportal zum Jugendfreiwilligendienst gestartet: Ende Juli wurde das bundesweite Portal www.jugendfreiwilligendienst.de gestartet. Das Angebot des Bundesfamilienministeriums wendet sich an sowohl an einem Freiwilligendienst interessierte junge Menschen als auch alle, die bereits einen Freiwilligendienst leisten. https://www.jugendfreiwilligendienste.de/ Ausgabe 35/ 05.09.2016 Seite 5 von 5 Für Sie in Europa Impressum Dr. Dieter-L. Koch, MdEP Europabüro Frauenplan 8 99423 Weimar Tel. 03643 50 10 07 Fax 03643 50 10 71 www.europaabgeordneter.eu [email protected] www.facebook.com/europaabgeordneter CDU MEIN INFOBRIEF Dr. Dieter-L. Koch, Mitglied des Europäischen Parlaments Sonderseite 6: Pariser Klimabeschlüsse Die EU-Kommission hat erste Vorschläge zur Umsetzung der Verpflichtungen der EU aus dem Klimaübereinkommen von Paris vorgelegt. Umsetzung Nach einem Verordnungsentwurf sollen den Mitgliedstaaten verbindliche nationale Jahresziele für die Reduzierung der Treibhausgasemissionen vorgeschrieben werden. Das betrifft für den Zeitraum 2021-2030 in erster Linie die Sektoren Verkehr, Gebäude, Landwirtschaft und Abfallwirtschaft. Industrie und Energieerzeugung werden von dem VO-Entwurf nicht erfasst, da sie unter den europaweiten Emissionshandel fallen, der ebenfalls reformiert werden soll. Die konkreten Reduktionsziele sind in einem Anhang der Verordnung für jedes Mitglied individuell zwischen - 40% (Luxembourg) und – 2% (Rumänien) festgelegt. Zusammengerechnet ergeben diese nationalen Ziele eine Gesamtreduktion für die EU von 30%. Deutschland muss die Treibhausgasemissionen in diesen Sektoren um 36 % gegen-über 2005 reduzieren. Deutschland hat diesen Vorschlag begrüßt. Ein weiterer Vorschlag der EU-Kommission (siehe nachfolgend) betrifft die Einbeziehung der Landnutzung und Forstwirtschaft in die EU-Klimapolitik bis 2030 und eine Strategie zur emissionsarmen Mobilität. Verordnungsvorschlag: http://bit.ly/2a2pKH0 Faktenblatt Reduktionsziele:2021-2013 http://bit.ly/2akFffz Landnutzung Die Landnutzung und die Forstwirtschaft sollen in die EUKlimapolitik einbezogen werden. Das betrifft die Nutzung von Böden, Bäumen, Pflanzen, Biomasse und Holz. Nach dem Verordnungsvorschlag „über die Einbeziehung der Emissionen und des Abbaus von Treibhausgasen aus Landnutzung, Landnutzungsänderungen und Forstwirtschaft (LULUCF)“ muss jeder Mitgliedstaat sicherstellen, dass die verbuchten CO2-Emissionen aus der Landnutzung durch Maßnahmen im selben Sektor vollständig ausgeglichen werden, indem eine entsprechende Menge CO2 aus der Luft entfernt wird. Die Verpflichtung wird als die„No-Debit“Regel (Verbot der Minusbilanz) bezeichnet. Das bedeutet im Wesentlichen, dass ein Mitgliedstaat, der Wald abholzt (Entwaldung), die daraus entstehenden Emissionen durch die Anpflanzung von neuem Wald (Aufforstung) oder durch die nachhaltige Bewirtschaftung seiner bestehenden Wälder, Acker- und Grünlandflächen ausgleichen muss. Die Wälder in der EU binden jedes Jahr das Aquivalent von beinahe 10 Prozent der EU-Treibhausgasemissionen. Der Verordnungsvorschlag enthält verSeite 6 bindliche Anrechnungsvorschriften, so dass die Einhaltung der „No-Debit“-Verpflichtung einheitlich berechnet und dann auch überprüft werden kann, ob alle Mitgliedstaaten ihrer Verpflichtung tatsächlich nachkommen. Die Anrechnungsvorschriften regeln mit verbindlichen Standards, wie Emissionen und Abbau, d. h. die Bindung von CO2 durch landwirtschaftliche Flächen und Wälder, in standardisierter Weise anzuerkennen, zu messen und zusammenzufassen sind. Verordnungsvorschlag: http://bit.ly/2aqClEp Faktenblatt Landnutzung: http://bit.ly/2a5nXir Lkw‘s, Stadt- und Fernbusse Eine Strategie zur emissionsarmen Mobilität steht auf der Agenda der EU-Kommission zur Umsetzung der Pariser Klimabeschlüsse. Im Rahmen dieser Strategie (Dekarbonisierung des Transportsektors) sollen Maßnahmen zur Reduzierung der CO2-Emissionen von Lkw‘s mit mehr als 3,5t höchstzulässigem Gesamtgewicht, Stadtbussen und Fernbussen beschleunigt werden. Für diese Fahrzeuge bestehen weder EU-weite Kraftstoffeffizienznormen, noch gibt es ein System zur Kontrolle ihrer CO2-Emissionen. Die wichtigsten Elemente der Kommissions- Strategie zur emissionsarmen Mobilität sind u.a. • Steigerung der Effizienz des Verkehrssystems durch bestmögliche Nutzung der digitalen Technologien und intelligente Preisgestaltung; • raschere Einführung emissionsarmer alternativer Energieträger im Verkehrssektor, u. a. durch fortschrittliche Biokraftstoffe, Strom und synthetische Kraftstoffe aus erneuerbaren Energiequellen; • der beschleunigte Übergang zu emissionsfreien Fahrzeugen. Die EU-Kommission hat mit der Veröffentlichung der Strategie zugleich eine Konsultation (Rückmeldung bis zum 28. Oktober) eingeleitet, bei der die Überwachung und Meldung von Emissionen im Vordergrund stehen und auch Vorschläge zu Normungsfragen eingeholt werden sollen. Ob vorliegend gesetzlich festgelegte CO2-Grenzwerte der Königsweg sind oder marktbasierte Instrumente zur Emissionssenkung bevorzugt werden sollten, dürfte hierbei eine große Rolle spielen. Denn Hersteller und Kunden kennen selbst die Vorteile von emissionsarmen Nutzfahrzeugen, beispielsweise Kostenersparnis durch mehr Kraftstoffeffizienz und die Senkung der Betriebskosten bei der LkwMaut. Städte und Gemeinden werden für den Erfolg dieser Strategie eine wichtige Rolle spielen. Mitteilung Mobilitätsstrategie: http://bit.ly/2aaNGus Faktenblatt Mobilität: http://bit.ly/2apHj7l Konsultation (Englisch): http://bit.ly/2apHnUO Ausgabe 35/ 05.09.2016
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