MEIN INFOBRIEF Für Sie ausgesuchte Informationen und Themen Dr. Dieter-L. Koch, Mitglied des Europäischen Parlaments Infobrief Nr. 40/ 2016 vom 10.10.2016, 15. Jahrgang Aus dem Europäischen Parlament Kostenloses Interrail-Ticket für alle 18-Jährigen in Europa „Glauben an ein faires und offenes Miteinander wieder stärken“ Meine Fraktion, die Europäische Volkspartei, hat jetzt offiziell den Vorschlag eingebracht, künftig jedem Jugendlichen zum 18. Geburtstag ein Gratis-InterrailTicket zu schenken. Ich würde mich wirklich sehr freuen, wenn dieser Vorschlag eine Mehrheit im EU-Parlament finden würde! Denn Europa baut man nicht nur mit Gesetzen. Die Menschen müssen Europa wollen, und damit sie es wollen, brauchen wir heute mehr denn je Verständnis statt Vorurteile, Interesse statt Sturheit, Solidarität statt Arroganz und nationaler Verschlossenheit. All das erreichen wir nur, wenn sich die Menschen begegnen um gemeinsam zu lernen, zu arbeiten und zu feiern. Deshalb bin ich ein großer Befürworter von europäischen Programmen, die das Begegnen vor allem junger Europäer ermöglichen, wie das Freiwillige Europäische Jahr, das Erasmus+ Programm oder die Städ- tepartnerschaften. Ein zeitlich befristetes Interrail-Ticket für die 18-Jährigen wäre schon eine tolle Ergänzung zu den bestehenden Angeboten. Ich würde sogar noch einen Schritt weiter gehen und jedem 16- bis 23-Jährigem, der in einer Gemeinde mit Städtepartnerschaft lebt, jährlich ein kostenloses Zugticket zum Besuch der Partnerstadt zur Verfügung stellen. Das festigt diese Partnerschaften und wird hoffentlich zu neuen führen. Die Gratis-Tickets, die freilich nur auf Antrag ausgegeben werden würden, sprengen ganz sicher nicht den EU-Haushalt. Ich sehe da durchaus andere Bereiche, in denen wir sparen können. Die Mittel, die wir für die Realisierung der Tickets bräuchten, wären sehr gut investiert. Nämlich in unsere Jugend, der wir dadurch einen Blick über den nationalen Tellerrand ermöglichen. Dies wird den Glauben an ein faires, auf Solidarität gestütztes und offenes Miteinander in der Europäischen Union wieder stärken. Seminarveranstaltung am 15. November in Brüssel EU-Außenhilfsprogramme: Wassersektor in Drittländern Die EU fördert die Entwicklung des Wassersektors in Drittländern. Dafür stehen über die EU Außenhilfeprogramme für den Zeitraum 2014-2020 rund 1,7 Milliarden Euro zur Verfügung. Die sich daraus ergebenden Geschäftschancen für Unternehmen sind Gegenstand einer Seminarveranstaltung, die in Brüssel am 15. November stattfindet. Die Veranstaltung wird u.a. von der Germany Trade & Invest GmbH (Gesellschaft für Außenwirtschaft und Standortmarketing, vormals Bundesagentur für Außenwirtschaft) und dem DIHT organisiert. Zielgruppe sind Unternehmen und Investoren, die u.a. in folgenden Bereichen tätig sind: ∙ Wasserversorgung – Trinkwasser, Kommunale Abwasseraufbereitung, Klärschlammaufbereitung, städtische Wasserversorgung, ländliche Wasserversorgung, Flussbettausbau, Abwasser / Kanalisation, städtische und ländliche Wasserdienstleistungen. Vortragssprache Englisch. Anmeldung bis 21. Oktober: http://bit.ly/2dpI4OF, Website: http://bit. ly/2dpI4y9 Connecting Europe – Synergien zwischen Verkehrs- und Energiesektor: Im Rahmen des „Connecting Europe“-Programms der EU hat die Europäische Kommission erstmals einen Aufruf zur Einreichung von Vorschlägen gestartet, die sich speziell mit den Synergien zwischen dem Energie- und dem Verkehrssektor beschäftigen. Insgesamt 40 Millionen Euro können für Studien vergeben werden, die sich damit befassen, wie Infrastrukturstrukturentwicklungen in beiden Sektoren zusammenwirken können, insbesondere, um den Verkehrssektor nachhaltiger und unabhängiger vom Öl zu gestalten. Anträge können bis 13. Dezember 2016 eingereicht werden. Infos unter: http://ec.europa.eu/inea/en/connecting-europe-facility Seite 1 von 5 Ausgabe 40/ 10.10.2016 MEIN INFOBRIEF Dr. Dieter-L. Koch, Mitglied des Europäischen Parlaments Aus dem Europäischen Parlament EU ratifiziert UN-Klimaschutzabkommen „Darf sich morgen beschweren, wer heute uneingeschränkt jubelt?! In Anwesenheit des UN-Generalsekretärs Ban Ki Moon haben wir Europaabgeordneten dem Pariser Klimaschutzabkommen zugestimmt. Damit ist das notwendige Quorum zur weltweiten Inkraftsetzung erreicht. Wenngleich das Abkommen absolut intransparent verhandelt wurde und der Inhalt der breiten Öffentlichkeit wohl bis heute weitgehend unbekannt ist (anders als beim EU-Kanada-Handelsabkommen CETA, dessen Text in Deutsch seit Monaten einsehbar ist), scheint dank der Kampagnen von Nichtregierungsorganisationen sowie der Medienberichterstattung eine uneingeschränkte Begeisterung vorzuherrschen. Dabei wird sich dieses Abkommen mehr auf unser alltägliches Leben auswirken als wir es vermuten, auch mehr als CETA, TTIP und andere Handelsabkommen. Die Bevormundung von europäischen Verbrauchern und die Regulierung von deren Verhaltensweisen im Sinne der Ökodesign-Richtlinie, also der Vorschriften zu Duschköpfen oder Haartrocknern und ähnliches, wird sich verschärfen. Die „Politik“ wird schließlich aus dem Weltklimaabkommen auch für solche Maßnahmen eine neue „Rechtsgrundlage“ ableiten. Ich frage mich wirklich: Darf sich morgen beschweren, wer heute uneingeschränkt jubelt? Wegen der überwiegend nützlichen Festlegungen habe ich dem Abkommen aber zugestimmt. Um die globale Erwärmung in diesem Jahrhundert auf deutlich unter zwei °C zu begrenzen, hat sich EU dazu verpflichtet, bis 2030 ihren Treibhausgas-Ausstoß um mindestens 40 Prozent gegenüber 1990 zu senken. Übrigens haben zwei der größten Klimaverschmutzer, nämlich China und die USA, das Abkommen schon lange vor der EU unterzeichnet. Interessant, nicht wahr? Denn den Amerikanern wird ja immer nachgesagt, sie seien in Sachen Umweltschutz nicht das beste Vorbild. Das Gegenteil ist der Fall: Die Umweltstandards der USA sind denen der EU in vielen Bereichen voraus. Der VW-Abgasskandal ist ein gutes Beispiel dafür. Hoffentlich erkennen das auch bald mal die TTIP-Gegner, die so tun, als würden wir uns mit den USA den schlimmsten Umweltfeind der ganzen Welt ins Boot holen! Vier Länder stellen sich quer: Sie wollen die EU-Flüchtlingsquoten-Regelung nicht umsetzen „Victor Orbán? Wirklich traurig, dieser Mensch!“ Bestimmt haben Sie das Thema in den Medien verfolgt: Das Referendum in Ungarn über die umstrittenen EUQuoten zur Aufnahme von Flüchtlingen ist gescheitert, weil sich nicht genügend Wähler beteiligt haben. Abgesehen davon, dass das Referendum auch im Falle eines „Erfolgs“ keine rechtlichen Konsequenzen für die EU gehabt hätte, freue ich mich, dass die Ungarn mit ihrem zahlreichen Nicht-Erscheinen zumindest ihre Skepsis (oder auch Gleichgültigkeit?) gegenüber dem Plan von Ministerpräsident Victor Orbán zum Ausdruck gebracht haben. Nichtsdestotrotz kann man die heftige Ablehnung mancher Regierungen, auch nur einen einzigen (muslimischen) Flüchtling aufzunehmen, nicht einfach unter den Tisch kehren. Ich plädiere dafür, einen Kompromiss zu finden. Der EUQuotenplan wurde im vergangenen Jahr gegen die Stimmen Ungarns, Tschechiens, Rumäniens und der Slowakei beschlossen. Von den 160 000 Asylsuchenden, die in Griechenland und Italien auf ihre Umsiedlung warten, sollte Ungarn beispielsweise 1294 aufnehmen. Eigentlich eine verkraftbare Zahl für das Land, wenn Sie mich fragen. Aber wenn die Ungarn nun partout nicht wollen, haben wir auch nichts gewonnen, wenn wir die Flüchtlinge quasi per Gesetz „zwangseinweisen“. Mal davon abgesehen wird das in der Praxis kaum möglich sein. Stattdessen finde ich, dass die Staaten, die sich nicht an der Flüchtlingsverteilung beteiligen wollen, zumindest einen angemessenen finanziellen Ausgleich an die anderen Länder zahlen sollten, die die Asylsuchenden aufnehmen. Diesen Vorschlag haben die vier betreffenden Staaten jetzt auch selbst gemacht. „Flexible Solidarität“ nennen sie das. Ich nenne es „Pseudosolidarität“. Aber es ist immerhin ein Weg, um das Dilemma zu lösen. Trotzdem kann ich nur verwundert mit dem Kopf schütteln, dass Ungarn wegen diesen 1294 Flüchtlingen so einen Aufstand macht. Mit den Millionen Euro, die Orbán für seine Kampagne und das Referendum ausgegeben hat, hätte man schon zehnmal so viele Flüchtlinge aufnehmen können. Wirklich traurig, dieser Mensch! Seite 2 von 5 Ausgabe 40/ 10.10.2016 MEIN INFOBRIEF Dr. Dieter-L. Koch, Mitglied des Europäischen Parlaments Aus meinem Wahlkreis Zu Gast im Center for Energy and Environmental Chemistry Jena (CEEC) Bürger Europas: Mit jungen Leuten im politischen Gespräch Jena. Gemeinsam mit dem Direktor des CEEC Jena Prof. Ulrich S. Schubert begrüßte ich etwa 50 Oberschüler der Karl-Volkmar-Stoy-Schule Jena, Auszubildende sowie Lehrer im CEEC-Haus. Anlass der Begegnungen war die Veran- staltungsreihe „Europa vor Ort erkunden“, die die Bürger Europas regelmäßig in Thüringen organisieren. Gekonnt schlug dabei Christoph Krakowiak den Bogen zwischen aktuellen Europafakten zur Energiewende bis hin zu den Wünschen und Vorstellungen der jungen Gäste. Die Themenbreite umfasste die Technologien der Zukunft, der Energiewende sowie die nötige Rahmenpolitik. Dabei wurden die Klimapolitik der EU sowie Inhalte zum Energiebinnenmarkt Diskussionsthemen. Gerade an diesem Ort, wo mögliche künftige Prototypen für Energiespeicherinstrumente entstehen, gestaltete sich das Gespräch mit den interessierten jungen Leuten höchst spannend. Die anschließende Erkundung des CEEC mit dem Direktor und dem Mitarbeiter Dr. Martin Hager nahmen die jungen Leute ebenfalls zum Anlass, um direkt vor Ort Fragen zu stellen und fachkundige Antworten zu erhalten. EU und Internationales - Wissenschaft und Forschung In Thüringen wurden über 760 Erasmus-Vereinbarungen abgeschlossen Die Gesellschaft braucht gut ausgebildete junge Menschen – und zwar alle! Die Jugendlichen, die heute ausgebildet werden, spielen für den Erhalt der Innovationsfähigkeit von Gesellschaft und Wirtschaft eine ganz besonders wichtige Rolle. Dabei ist ein Studien- oder Arbeitsaufenthalt in einem anderen EU Land eine Bereicherung. Ein völlig neues Lebensumfeld wird erschlossen. Der Horizont wird erweitert. Zugleich erschließen sich bessere Möglichkeiten zum Erlernen von Fremdsprachen. Auch die Freude am Arbeiten oder Studieren mit kulturell anders geprägten Menschen kann neue, bereichernde Gedanken- und Erfahrungswelten eröffnen. Nicht zuletzt erwarten immer mehr Arbeitgeber von ihren Mitarbeitern, dass sie nicht nur über möglichst umfassendes Fachwissen und Berufserfahrung verfügen, sondern auch Auslandserfahrungen vorweisen. Ein Studien- oder Arbeitsaufenthalt im Ausland kann somit den Lebenslauf aufwerten, die Chancen für den Arbeitsmarkt erhöhen und damit Bewerber/-innen für potenzielle Arbeitgeber attraktiver machen. Das Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft unterstützt die Ziele der Europäischen Union, indem es sich u.a. besonders für wachsende Mobili- tät und interkulturellen Austausch im Freistaat Thüringen einsetzt. So pflegen beispielsweise Thüringer Hochschulen derzeit zahlreiche Kooperationen in 86 Ländern und haben über 760 ERASMUS-Vereinbarungen abgeschlossen. Die Thüringer Hochschulen stellen sich den Herausforderungen des Bologna-Prozesses und führten unter anderem ein zweistufiges Studiensystem mit den Abschlüssen „Bachelor“ und „Master“ ein. Um Thüringer Bürgerinnen und Bürgern weiterhin den Weg in die europäische Zukunft zu zeigen, bietet diese Internetseite, Hinweise, Informationen und Empfehlungen für die Bereiche Hochschule und Wissenschaft. Unter folgenden Adressen finden Sie weiterführende Informationen und Angebote zur Internationalisierung in Thüringen: ERASMUS Anerkennung ausländischer Abschlüsse Europass DELF-DALF-Sprachzertifikatsprüfung EIZ Homepage Bürger für Europa Europa mobil Portal der Europäischen Union Seite 3 von 5 Ausgabe 40/ 10.10.2016 MEIN INFOBRIEF Dr. Dieter-L. Koch, Mitglied des Europäischen Parlaments Der Blick auf Europa Zentrales digitales Zugangstor Stellungnahmen erwünscht: Sind EU-weite Datenbanken hilfreich? Über ein Portal sollen alle Informationen über das Leben und Arbeiten in anderen EU-Ländern gebündelt werden. Dieses zentrale digitale Zugangstor (Single Digital Gateway) soll auf bestehenden Portalen, Kontaktstellen und Netzen aufbauen und die Informationen bereitstellen, die erforderlich sind, um • grenzübergreifende Geschäfte zu tätigen • in ein anderes EU-Land zu reisen • in einem anderen EU-Land zu leben / zu studieren / zu arbeiten Das neue Internetportal soll den Europäern dabei behilflich sein, die gängigsten nationalen Verfahren vollständig online ausfüllen zu können. In einem öffentlichen Konsultationsverfahren werden Bürger, Unternehmen und Behörden mit jeweils separaten Fragebögen um Mithilfe bei der Schaffung des zentralen digitalen Zugangstors gebeten. Insbesondere soll auch ermittelt werden, wie schwer oder einfach es ist, Informationen zu geltenden europäischen und nationalen Regelungen zu finden – und wie die Qualität der Suchergebnisse beurteilt wird. Ausdrücklich erwähnt werden u.a. nationale Verfahren für die Anmeldung als Einwohner, für Steuerzahlungen und für die Anmeldung für Sozialversicherungsleistungen und, auf europäischer Ebene, für Verfahren bezüglich des europäischen Berufsausweises. Die Behörden werden u.a. gefragt, welche Probleme bei der Umstellung auf die elektronische Verwaltung auftreten, wie weit diese Umstellung bereits erfolgt ist und ob zentrale EU-weite Datenbanken hilfreich sind. Stellungsnahmen sind bis zum 21. November erbeten. Konsultation: http://bit.ly/2ccDejs EU-Nachrichten Europäische Agentur für die Grenz- und Küstenwache nahm ihre Arbeit auf Am vergangen Donnerstag nahm die Europäische Agentur für die Grenz- und Küstenwache ihre Arbeit auf - weniger als ein Jahr, nachdem die EU-Kommission ihren Aufbau auf den Weg gebracht hatte und dies vom EP unterstützt wurde. Am Grenzübergang „Kapitan Andreevo“ an der bulgarischen EU-Außengrenze zur Türkei wurden Fahrzeuge, Ausrüstung und Einheiten der neuen Agentur vorgestellt. So werden die Grundsätze der gemeinsamen Verantwortung und der Solidarität von Mitgliedstaaten und Europäischer Union in die Tat umgesetzt. Auf dem Fundament der FrontexAgentur wird die Europäische Agentur für die Grenz- und Küstenwache die Außengrenzen der EU überwachen und in Zusammenarbeit mit den Mitgliedstaaten rasch potenzielle Sicherheitsbedrohungen für die EU-Außengrenzen identifizieren und angehen. Bessere Rückverfolgbarkeit von gespendetem Gewebe und Zellen: Seit wenigen Tagen ist eine EU-Plattform online, die es Medizinern und nationalen Behörden leichter macht, menschliches Gewebe und Zellen vom Spender bis zum Empfänger zurückzuverfolgen. Gewebe und Zellen wie Stammzellen, Knochenmark, Ei- oder Samenzellen müssen ab 29. April 2017 mit einem Einheitlichen Europä- ischen Code (Single European Code, SEC) gekennzeichnet sein, dem ihre grundlegenden Merkmale und Eigenschaften zu entnehmen sind. Die nun von der Kommission eingerichtete IT-Plattform (EU-Kodierungsplattform) macht schnelles Handeln möglich, wenn beispielsweise Gewebe oder Zellen eines Spenders schnell zurückgezogen werden müssen. Sie enthält Informationen aller 2800 in der EU zugelassenen Gewebeeinrichtungen. Afghanistan-Geberkonferenz: Die internationale Gemeinschaft hat Afghanistan bis 2020 Finanzhilfen in Höhe von 13,6 Mrd. Euro zugesagt. Das gaben Vertreter von 75 Ländern und 26 internationalen Organisationen zum Abschluss einer zweitägigen Geberkonferenz in Brüssel bekannt. Von den zugesagten Hilfen kommen fünf Mrd. Euro von der Europäischen Union und ihren Mitgliedstaaten. Die Unterstützung ist an weitere, nachprüfbare Strukturreformen geknüpft. Europäische Verkehrsprojekte: EU-Verkehrskommissarin Violeta Bulc hat zugesagt, die Möglichkeiten eines kostenlosen Interrail-Tickets für Jugendliche in Europa zu prüfen. Die Idee des kostenlosen Interrail-Tickets zum 18. Geburtstag hatte in der Plenardebatte eine breite Unterstützung der EU-Abgeordneten gefunden. Seite 4 von 5 Ausgabe 40/ 10.10.2016 MEIN INFOBRIEF Dr. Dieter-L. Koch, Mitglied des Europäischen Parlaments Service & Termine Schreibwettbewerb BlueFiction startet: Ob Öko-Thriller oder Fantasy-Story, Science-Fiction-Abenteuer oder romantische Liebesgeschichte – bis 1. Februar 2017 könnt ihr eure Idee für eine Kurzgeschichte zum Thema Meere und Ozeane einreichen. Unter dem Titel BlueFiction startete das Wissenschaftsjahr 2016*17 – Meere und Ozeane und das Onlinemagazin www.LizzyNet.de einen Schreibwettbewerb für Jugendliche und junge Erwachsene. Mehr: www. lizzynet.de/bluefiction.php Beratungsservice zur Verwertung von Ergebnissen Der Common Exploitation Booster ist eine neue Pilotinitiative, um laufende Forschungs- und Innovationsprojekte (R&I) aus dem siebten Forschungsrahmenprogramm und Horizont 2020 zu verwerten. Die Beratungsangebote umfassen Risikoanalysen, Seminare zu Verwertungsstrategien, Entwicklung von Businessplänen s zur Suche von Investoren und Kunden. Mehr: http://exploitation.meta-group.com/ SitePages/default.aspx Experten für High Level Group (HLG) EIC gesucht Die EU-Kommission hat einen Aufruf gestartet, um eine hochrangige Expertengruppe für die Einrichtung des European Innovation Councils (EIC) zu besetzen. Gesucht werden Expertinnen und Experten aus den folgenden Bereichen: erfolgreiche Gründungen von innovativen Unternehmen, Investoren aus dem Banken- und Privatkapitalbereich, Business Angels, Crowd-Financing, TechnologieTransferorganisationen und Cluster.Mehr: https://ec.europa. eu/research/eic/index.cfm Erste Ergebnisse von INNOSUP-05: Peer learning of innovation agencies: Die Unterstützungsmaßnahme INNOSUP-05 zielt darauf ab, Agenturen zur Unterstützung von Innovation zu vernetzten. Dafür werden zu vier Stichtagen jeweils fünf Projekte gefördert. Für den ersten Stichtag vom 17. März 2016 liegen nun die Ergebnisse vor. Es haben sich sieben Konsortien mit 3 - 4 Partnern beworben, was einer Erfolgsquote von 71 % entspricht. Die nächsten Stichtage sind der 18. Oktober sowie der 8. März 2017. http://ec.europa.eu/research/participants/portal/desktop/ en/opportunities/h2020/topics/innosup-05-2016-2017.html InnovFin SME Guarantee: InnovFin ist eine Dachmarke der Europäischen Investitionsbank (EIB). Sie fasst Finanzprodukte zusammen, die für riskante Forschungs- und Innovationsprojekte entwickelt wurden. Die Produkte enthalten auch Gelder von Horizont 2020 aus dem Teil „Zugang zur Risikofinanzierung“. Bei der „InnovFin SME Guarantee“ setzt die EIB einen Garantie-Fonds auf, mit dem teilnehmende Banken das Risiko ihrer Kredite teilweise absichern können. Damit bekommen Endkunden wahrscheinlicher Kredite zu leicht besseren Konditionen. Mehr zur Risikofinanzierung in Horizont 2020 Infos zu den teilnehmenden Banken. http://nks-kmu.de/teilnahme-risikofinanzierung.php Deutscher Rohstoffeffizienz-Preis 2016! Ein intelligenter Einsatz von Rohstoffen wird für Unternehmen in Deutschland zunehmend zu einem wichtigen Wettbewerbsfaktor. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie zeichnet daher bis zu vier Unternehmen und eine Forschungseinrichtung für herausragende rohstoff- und materialeffiziente Produkte, Prozesse, Dienstleistungen oder anwendungsorientierte Forschungsergebnisse mit dem Deutschen Rohstoffeffizienz-Preis 2016 aus. Bewerbungsschluss ist der 18. November. http://www.deutscher-rohstoffeffizienz-preis.de/ Vernetzungsveranstaltung „Regionale Energie- und Klimaschutzkonzepte“: Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) veranstaltet am 27. Oktober 2016 in Bonn die Vernetzungsveranstaltung„Transnationale Zusammenarbeit zur Erstellung und Umsetzung regionaler Energie- und Klimaschutzkonzepte“. Die Teilnehmer erhalten Raum und Gelegenheit, sich - programmraumübergreifend - über Interreg-Projekte, Projektideen und Aktivitäten transnationaler Zusammenarbeit zum Thema auszutauschen. http://www.interreg.de/INTERREG2014/ DE/Aktuelles/DL/dl-programm-followup27okt16enerklimaveranstreihe-9jun16.pdf?__blob=publicationFile&v=3 Ausgabe 40/ 10.10.2016 Seite 5 von 5 Für Sie in Europa Impressum Dr. Dieter-L. Koch, MdEP Europabüro Frauenplan 8 99423 Weimar Tel. 03643 50 10 07 Fax 03643 50 10 71 www.europaabgeordneter.eu [email protected] www.facebook.com/europaabgeordneter CDU MEIN INFOBRIEF Dr. Dieter-L. Koch, Mitglied des Europäischen Parlaments Sonderseite 6: Energie Die Neugestaltung des Energiemarktes Gerade in der vergangenen Woche kam ich u.a. mit jungen Leuten aus Jena zum Thema Energiemarkt in Gespräch. Folgend nun einige aktuelle Informationen aus Europa zu diesem Thema. Bei der Neugestaltung des Energiemarktes soll ein Schwerpunkt auf der För-derung von erneuerbaren Energien liegen. Das Parlament begrüßt die Mitteilung der Kommission vom 15. Juli zur Umgestaltung des Energiemarktes. Dabei betont es in seinem am 13. September verabschiedeten Initiativbericht, dass bei einem wachsenden Anteil an erneuerbaren Energien Prioritäten bei Energieeffizienz, Energieeinsparungen, nachfrageseitiger Laststeuerung, Energiespeicherkapazitäten und Netzausbau gesetzt werden müssen. Begrüßt wird insbesondere die Idee eines schrittweisen Auslaufens von Subventionen für ausgereifte und wettbewerbsfähige erneuerbare Energien. Gleichzeitig betont das Parlament, dass die Entwicklung neuer und bestehender Lösungen für die Stromspeicherung ein unverzichtbarer Bestandteil der Energiewende ist und, wie auch die erneuerbare Energiequellen, mit stabilen und kostenwirksamen Förderprogrammen unterstützt werden müssen. Die hohe Bedeutung der Stromspeicherung wird vom Parlament auch dadurch hervorgehoben, dass es im bestehenden Regelungsrahmen die Einrichtung einer separaten Kategorie für Stromspeichersysteme neben Erzeugung, Netzbetrieb und Verbrauch fordert. Schließlich betont das Parlament, dass beim Ausbau der Elektrizitätsinfrastruktur regionale Ausbauansätze und eine dezentrale Netzstruktur unterstützt werden sollen. Der Initiativbericht ist ein deutliches Signal an die EUKommission, die derzeit an Gesetzesvorschlägen für eine Neugestaltung des Energiemarktes arbeitet. Bericht vom 21.6.2016: http://bit.ly/2co8KKz Faktenblatt: http://bit.ly/2cYseGb Die Strompreise im europaweiten Vergleich Dänemark und Deutschland haben den teuersten Haushaltsstrom. Nach der von Eurostat am 20.9.2016 veröffentlichten Energiestatistik betrugen für einen Haushalt mittlerer Größe die Strompreise einschließlich Steuern und Abgaben per kWh im 2. Halbjahr 2015 in Dänemark 0.30 Euro und in Deutschland 0.29 Euro. In beiden Ländern machen Steuern und Abgaben mehr als die Hälfte des Strompreises aus. Der Strom, der in europäischen Haushalten verbraucht wird, stammte 2014 zu 48 % aus Kraftwerken, die fossile Brennstoffe nutzen, zu 27 % aus Atomkraftwerken und zu 25 % aus erneuerbaren Energiequellen. Bei den erneuer- baren Energiequellen kam 13% von Wasserkraftwerken, 8 % von Windturbinen und 3 % aus der Solarenergie. Die digitale Veröffentlichung (Shedding light on energy in the EU) erläutert u.a., wie viel Strom und Gas den Privathaushalten und der Industrie kosten. Die verschiedenen zur Stromerzeugung verwendeten Energiequellen werden in einer Animation gezeigt, und der Energieverbrauch wird interaktiv visualisiert. Im Jahr 2014 entfielen 40 % des Energieverbrauchs in der EU auf Mineralölerzeugnisse, wobei der Anteil in den EU Staaten von unter 30 % bis zu über 65 % variiert. Alle Informationen liegen für die EU als Ganzes, aber auch für die 28 Mitgliedstaaten vor. Digitale Veröffentlichung (Englisch) http://bit.ly/2cNTzOM Wärme- und Kälteerzeugung : Die Energie für die Wärme- und Kälteerzeugung soll spätestens 2050 zu 100 % aus erneuerbaren Quellen stammen. In dem am 13. September vom Parlament verabschiedeten Initiativbericht zur Heiz- und Kühlstrategie der EU wird die zentrale Bedeutung von Biogas als wichtigste Energiequelle für Heizungsund Kühlanlagen hervorgehoben. Von der Kommission wird als Anreiz für Investitionen eine klare Zielmarke für die Sammlung und Behandlung von Bioabfällen und deren organische Verwertung gefordert. Auch soll ein Programm „Energie aus Abfall“ erarbeitet werden, in dem die Nutzung organischen Abfalls im Zusammenhang mit Fernwärmeund Fernkälteanlagen gefördert wird. Schließlich soll auch die Abwärme aus Industrieunternehmen für die Beheizung von Wohngebäuden genutzt werden. Entschließung Parlament: 13.9.2016: http://bit.ly/2cNbuDF Faktenblatt Kommission: 2.2016 http://bit.ly/1QjuUtU Energieeffizienz (2012/27/EU): http://bit.ly/1bvLwua Erneuerbaren Quellen (2009/28/EG): http://bit.ly/1TlysiR Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden (2010/31/EU): http://bit.ly/2cLieRc Seite 6 Ausgabe 40/ 10.10.2016
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