MEIN INFOBRIEF Für Sie ausgesuchte Informationen und Themen Dr. Dieter-L. Koch, Mitglied des Europäischen Parlaments Infobrief Nr. 36/ 2016 vom 12.09.2016, 15. Jahrgang Aus dem Europäischen Parlament EU-Barometer zu Verbrauchermärkten 2016: Deutschland profitiert besonders EU-Rechtsvorschriften fördern Leistungsfähigkeit der Märkte Die deutschen Verbraucher sind mit dem Funktionieren der Märkte für Waren und Dienstleistungen zufriedener als die meisten anderen Europäer. EU-weit ist das Vertrauen in die Märkte aufgrund verbraucherfreundlicher Vorschriften, Marktreformen und der Durchsetzung geltender Verbraucherschutzvorschriften gestiegen. Das zeigt die diesjährige Ausgabe des EU-Barometers zu Verbrauchermärkten (http://ec.europa.eu/consumers/consumer_evidence/consumer_scoreboards/12_edition/index_en.htm). Die Umfrage stuft insgesamt 42 Märkte anhand von Schlüsselindikatoren ein, beispielsweise das Vertrauen, dass Anbieter die Vorschriften einhalten, die Vergleichbarkeit der Angebote und die verfügbare Auswahl. Andere Indikatoren wie Anbieterwechsel und Preise werden ebenfalls verfolgt und analysiert. Daraus ergibt sich ein Marktperformance-Index. Deutschland erreicht einen Marktperformance-Index von 84,2 (EU-weit: 79,8). Besonders hoch ist die Zufriedenheit der Deutschen bei den Warenmärkten für Unterhaltungsartikel (z.B. Spiele und Spielzeug), elektronische Produkte und IKT-Produkte. Am unzufriedensten sind die Deutschen mit den Märkten für Gebrauchtwagen, Brot, Getreide, Reis und Nudeln sowie Neuwagen (Warenmärkte). Bei den Dienstleistungen sind die Werte für Geldanlageprodukte, die private Altersversorge und Wertpapiere, Hypotheken und Immobiliendienstleistungen am niedrigsten. EU-weit hat sich die Leistungsfähigkeit der Märkte seit der letzten Ausgabe des Barometers im Jahr 2014 verbessert. Die Leistungsfähigkeit der Märkte steigt, wenn die Verbraucher ihnen mehr Vertrauen entgegenbringen. So führte zum Beispiel das niedrige Vertrauen der Verbraucher in Finanzdienstleistungen zur Erarbeitung der EU-Verbraucherkredit-Richtlinie. Seit Inkrafttreten dieser Rechtsvorschrift ist ein wachsendes Vertrauen in diesem Sektor zu verzeichnen. Ausländer-Rückführungspass: endlich Viele Staaten nicht gewillt, Rückführungspapiere anzuerkennen Die Rückführung von illegal ohne Reisedokumente eingereisten EU-Ausländern soll mit einem europäischen Reisedokument erleichtert werden. Darauf haben sich EU-Parlament und Rat geeinigt. Dabei geht es um den Personenkreis, der keinen Anspruch auf internationalen Schutz in der EU hat (irreguläre Migranten). Bis heute sind viele Drittstaaten nicht gewillt, von EU-Mitgliedstaaten ausgestellte Rückführungspapiere anzuerkennen, da es sich angeblich um Dokumente schlechter Qualität handelt. Das soll sich nun ändern. Der hierzu entwickelte „Rückführungspass“ enthält personenbezogene Daten wie Name, Alter, Geschlecht, Unterscheidungsmerkmale, einem Lichtbild und andere Merkmale. Die neuen Anforderungen gewähren höhere Sicherheitsstandards, insbesondere bessere Schutzmaßnahmen gegen Fälschung. Vorgesehen sind auch höhere technischen Standards für das vorzulegende Foto, die Verbesserung der allgemeinen Sicherheitsmerkmale des Reisedokuments und die Übersetzung des Reisedokuments sowohl in EU-Sprachen als auch die Sprache des betroffenen Drittstaats. Kopien sollen in Eurodac und dem Schengener Informationssystem hinterlegt werden. Die Anerkennung des Dokuments durch Drittstaaten soll eine Voraussetzung für zukünftige Rückübernahmeabkommen und Abkommen über Zusammenarbeit der EU sein. Bericht: http://bit.ly/29lEz9o Seite 1 von 5 Ausgabe 36/ 12.09.2016 MEIN INFOBRIEF Dr. Dieter-L. Koch, Mitglied des Europäischen Parlaments Aus dem Europäischen Parlament Europäische Sicherheitsunion: Die Sicherheit erhöht sich, während Kosten stagnieren oder fallen Einheitliche Standards für Kontrollgeräte an Flughäfen geplant Das von der EU-Kommission vorgeschlagene einheitliche EU-Zertifizierungssystem für Sicherheitsausrüstungen in Flughäfen begrüße ich uneingeschränkt. Die Vereinfachung und Harmonisierung der Regeln für die Zertifizierung von Kontrollausrüstungen in Flughäfen soll dafür sorgen, dass unsere hohen Standards für Sicherheitskontrollen an sämtlichen europäischen Flughäfen eingehalten werden. Diesen Vorschlag unterstütze ich sehr. Denn zum einen erhöhen wir damit die Sicherheit an den Airports. Zum anderen wird ein europaweites System der gegenseitigen Anerkennung für Sicherheitsausrüstungen helfen, die Marktfragmentierung zu überwinden, die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Sicherheitsindustrie zu stärken und die Beschäftigung in dieser Branche zu fördern. Zu den Sicherheitsausrüstungen an Flughäfen gehören zum Beispiel Geräte für die Kontrolle von Personen, Handgepäck, Bordvorräten und Luftfracht. Die bestehenden EU-Vorschriften geben keine verbindlichen Regeln für die Konformitätsbewertung vor, durch die gewährleistet würde, dass die geforderten Standards an allen Flughäfen der EU eingehalten werden. Dies hat zur Folge, dass in einem Mitgliedstaat zertifizierte Ausrüstungen nur dort und nicht in den anderen Mitgliedstaaten auf den Markt gebracht werden können. Zum fünfjährigen Glühlampenverbot Wir müssen endlich aufhören, alles kaputt zu regulieren Vor wenigen Tagen hatten wir ein „denkwürdiges“ Jubiläum: Erst F, dann E, dann D. Bereits seit dem 1. September 2012 dürfen Glühlampen nur noch mit der Mindestenergieklasse C verkauft werden. Da Glühbirnen allerdings nur die Klassen D, E und F erreichen, bedeutete dies endgültig: Bye, bye Glühlampe! Das seit 2009 stufenweise umgesetzte Verbot feiert damit heute sein bedauernswertes 7-jähriges Jubiläum. Ich erinnere mich noch gut an die damaligen Hamsterkäufe der 60 Watt Glühlampen, bevor das Ende für die Lieblingsbirne vieler im Jahr 2011 bevorstand. Anlässlich des Jubiläums geht der Wahnsinn mit der sechsten Stufe der Ökodesign-Richtlinie weiter: Nun verschwindet auch die 230-Volt-Halogenlampe mit geringem Licht vom Markt. Ein weiterer Eingriff in das Selbstbestimmungsrecht der Menschen, alles unter dem Deckmantel des Umweltschutzes. Wir müssen endlich aufhören, alles kaputt zu regulieren und den wirtschaftlichen Wettbewerb zu beeinflussen. Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass das LED-Licht bei den Verbrauchern immer beliebter wird. Dies wäre meiner Meinung nach auch ohne den Brüsseler Regulierungswahn so gekommen. „Auf Rädern zum Essen“: Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO) veranstaltet vom 10. bis 15. Oktober die IN FORM-Mittagstisch-Startwoche. In ganz Deutschland werden – organisiert von Einrichtungen oder Vereinen – Mittagstische für ältere Menschen angeboten. Ziel des Projektes, das mit finanzieller Unterstützung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft durchgeführt wird, ist es, auf die Bedeutung gesunder Ernährung und Bewegung auch im Alter aufmerksam zu machen sowie die Einbindung älterer, oft allein lebender Menschen in die Gesellschaft zu fördern. Bis 20. September können noch weitere Mittagstische angemeldet werden. Mehr Infos unter: http://projekte.bagso.de/fit-im-alter/mittagstisch-startwoche Preisgelder für Energie-Innovationen: Die EU-Kommission vergibt Preisgelder für die Integration von Solarenergie in historischen Gebäuden und die Nutzung erneuerbarer Energien in Krankenhäusern. Mit den„Horizon Prizes“ für Energie-Innovationen im Wert von insgesamt 3,25 Millionen Euro werden unter anderem die Installation von Kraft-Wärme-Kopplung in Krankenhäusern auf der Basis von erneuerbaren Energiequellen gefördert (Bewerbungsfrist: 3. April 2019) sowie die Integration von Solarenergie in historische Stadtbezirke (Bewerbungsfrist: 26. September 2018). Mehr dazu: https://ec.europa. eu/research/horizonprize/index.cfm Praktika im Europäischen Parlament: Das EU-Parlament bietet verschiedene Praktikumsmöglichkeiten an, von Praktika für Hochschulabsolventen („Robert-SchumanStipendien“) bis hin zu Ausbildungspraktika. Es können Praktika allgemeiner Ausrichtung als auch in spezifischen Bereichen wie Journalismus und Übersetzung absolviert werden. Die Praktikumsdauer variiert: Übersetzungspraktika dauern drei Monate, „Robert-Schuman-Stipendien“ umfassen fünf Monate. Beide Praktika sind bezahlt. Bewerbungsfristen finden Interessierte unter: http://www. europarl.europa.eu/atyourservice/de/20150201PVL00047/ Traineeships Seite 2 von 5 Ausgabe 36/ 12.09.2016 MEIN INFOBRIEF Dr. Dieter-L. Koch, Mitglied des Europäischen Parlaments Aus meinem Wahlkreis Unterschriftsbögen liegen in meinem Weimarer Europabüro aus Zulassung eines Volksbegehrens soll Gebietsreform verhindern In meiner Weimarer Geschäftsstelle (Frauenplan 8) liegen nun die Unterschriftsbögen für den Antrag auf Zulassung eines Volksbegehrens des Vereins „Selbstverwaltung für Thüringen“ e.V. aus. Dieses hat zum Ziel, dass von der rot-rot-grünen Landesregierung erlassene Vorschaltgesetz aufzuheben und somit die gegen den Willen der Bürger beschlossene Gebietsreform zu verhindern. Die Zeichnungsfrist zur Unterstützung des Anliegens läuft bis zum 26. September 2016. Das Aus- füllen des Bogens benötigt etwa eine Minute, da nur Name, Anschrift und Unterschrift erforderlich sind. Diejenigen die Interesse an der Unterstützung des Volksbegehrens haben, bitte ich deshalb, entweder persönlich in der Geschäftsstelle vorbei zu kommen oder mir mitzuteilen, wie wir Ihnen die Zeichnung unproblematisch ermöglichen können. Zu Ihrer Kenntnis möchte ich ergänzen, dass das Quorum zur Zulassung des Volksbegehrens 5000 Unterschriften erfordert. Im Falle der Zulassung ist dann erneut eine Zeichnung des Volksbegehrens selbst erforderlich. Wo bleibt die beratende Stimme der Wirtschaft? In Thüringen unterwegs: Eine Familie - zwei Firmenjubiläen Am vergangenen Sonnabend (10. September) war ich zu Gast bei der Frank Schäfer GmbH, die ihr 25jähriges Firmenjubiläum beging und der HSSP GmbH, die ihr 15 jähriges Firmenjubiläum feierte. Die Geschäftsführer sind verheiratet. Gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, denen ganz besonders gedankt wurde, sowie mit Geschäftspartnern, Freunden und Nachbarn wurde gefeiert. In meinem Grußwort ging ich auf die Mythen ein, in denen immer wieder behauptet wird, dass die EU doch vor allem den Konzernen hilft und nur von diesen maßgeblich mitbestimmt wird. So versicherte ich den Gästen, dass: 1. Uns Europaabgeordneten die KMU ganz besonders am Herzen liegen. Ich wagte sogar die Behauptung, dass dies parteienübergreifend so ist. 2. Die Konzerne die EU nicht wirklich brauchen, sie haben sowieso Tochterunternehmen breit gestreut in anderen Ländern der EU. 3. Ich mittlerweile die beratende Stimme der Wirtschaft, der großen wie der kleinen und mittleren Unternehmen, vermisse. Wir werden fast ausnahmslos nur noch von Nichtregierungsorganisationen wie Greenpeace, ATTAC, WWF, Foodwatch, NABU und den Gewerkschaften beraten. Natürlich weiß ich, dass die kleinen und mittelständischen Unternehmen, wie die Frank Schäfer GmbH und die HSSP GmbH, den Großteil, genauer gesagt über 95 % aller Un- ternehmen in Europa ausmachen. Gerade deshalb sind sie so wichtig. Sie fungieren als sog. Rückgrat der europäischen Wirtschaft. Sie stehen für Innovation, Qualität und Zuverlässigkeit. Sie haben das größte Potential für den Erhalt und die Schaffung von Arbeitsplätzen und sie sichern Wertschöpfung und Wirtschaftswachstum in Europa. Der Europäischen Union ist es tatsächlich das zentrale Anliegen, die kleinen und mittelständigen Unternehmen zu erhalten und zu stärken. Dort, wo dies noch nicht zur Zufriedenheit gelingt, brauchen wir ihren Aufschrei, verbunden mit sachlichen Argumenten, nicht mit Beschimpfungen und aggressiven Kampagnen. Ich rief die Unternehmer auf: Trauen Sie sich, sagen Sie uns, was nicht richtig läuft! Schulung zu Planspielangeboten: Im Rahmen des Projekts „Next Level: Europe“ organisieren das Europäische Informationszentrum (EIZ) und das ThILLM gemeinsam mit der Vertretung der EU-Kommission am 20. September im Europäischen Informationszentrum in Erfurt eine Schulung zu Planspielangeboten für Lehrkräfte. Ein Auftaktplanspiel findet voraussichtlich am 21. September am Staatlichen Berufsbildenden Schulzentrum Jena-Göschwitz statt. Seite 3 von 5 Ausgabe 36/ 12.09.2016 MEIN INFOBRIEF Dr. Dieter-L. Koch, Mitglied des Europäischen Parlaments Der Blick auf Europa Die Europa-Union zum Grenzmanagement „Gemeinsame Grenzsicherung ist mir zu wenig“ Rainer Wieland, Präsident der überparteilichen Europa-Union Deutschland, kritisiert die Europapolitik der Staats- und Regierungschefs der EU-Mitgliedstaaten. „Trotz der reellen Gefahr eines Auseinanderbrechens der Union gibt es bis dato keine überzeugende Initiative der europäischen Regierungen gegen eine Renationalisierung Europas“, so der Vizepräsident des Europäischen Parlaments. Die Aussicht auf gemeinsame Absichtserklärungen zu mehr Zusammenarbeit in der Sicherheitspolitik oder zur Sicherung der europäischen Außengrenzen durch den Sondergipfel von Bratislava am 16. September sei zu wenig, um die europäische Integration zu bewahren. Wieland ruft zu mehr bürgerschaftlichem Engagement für Europa auf. Ein gemeinsames Grenzmanagement, eine gemeinsame Asyl- und Einwanderungspolitik und darüber hinaus auch mehr Zusammenarbeit in der Außen- und Sicherheitspolitik seien zwar absolut notwendig. „Das darf sich aber nicht in unbestimmten Erklärungen erschöpfen, sondern muss zu konkreten Ergebnissen führen, zu Beschlüssen, die auch umgesetzt, Vereinbarungen, die eingehalten werden“, so Wieland. Darüber hinaus müsse es auch politische Ziele geben, die die Menschen in Europa wieder zusammenbringen. „Aktuell scheinen die Regierungen sich nur noch auf Abwehrmaßnahmen verständigen zu können. Das reicht nicht.“ Wieland hält Initiativen, die die europäische Wirtschaft beleben, mehr Beschäftigung bringen, die Bürgerrechte in Europa stärken, für unverzichtbar. „Der Europäische Rat allein ist nicht mehr in der Lage, die Europäische Union aus der Krise zu führen. Das Europäische Parlament als Bürgerkammer ist gefordert und, mehr noch, die europäische Zivilgesellschaft, die Europäische Bewegung, wir europäische Föderalisten, alle Verbände und Vereine, die sich für eine gemeinsame europäische Zukunft einsetzen.“ Die Mehrzahl der Menschen wolle nicht, dass Europa scheitert. „Wir können der schweigenden Mehrheit eine Stimme geben, dürfen den Gegnern europäischer Integration, den Angst- und Scharfmachern, nicht das Feld überlassen. Wer keinen Rückfall in Nationalismus, Protektionismus und Chauvinismus will, muss sich jetzt für Europa engagieren.“ EU-Nachrichten Hilfe für Flüchtlinge in Türkei Die EU stellt weitere 348 Mio. Euro an humanitärer Hilfe für die schutzbedürftigsten Flüchtlinge in der Türkei bereit. Mit dem Geld entsteht erstmals ein soziales Sicherheitsnetz für Notfälle (Emergency Social Safety Net - ESSN), das die direkte finanzielle Unterstützung zur Deckung des alltäglichen Bedarfs dieser Flüchtlinge vorsieht. Roaming-Gebühren fallen zum 15. Juni 2017 Die Roaming-Gebühren bei Reisen in der EU werden wie versprochen am 15. Juni 2017 abgeschafft. Das wurde in Brüssel bekräftigt. Medien hatten berichtet, dass die EUKommission von der Abschaffung der Roaming-Gebühren abrücken wolle. Mehrwertsteuer-Lücke Im Jahr 2014 gingen in der EU 159 Mrd. Euro an Mehrwertsteuereinnahmen verloren. Das zeigen Zahlen, die die EU-Kommission veröffentlicht hat. Die sogenannte Mehrwertsteuer-Lücke bezeichnet die Gesamtdifferenz zwischen den erwarteten und den tatsächlichen Mehrwertsteuer-Einnahmen. EU-US-Datenschutzschild: Seit dem 1. August, einen Monat nach seinem Inkrafttreten, haben sich bereits 103 US-amerikanische Unternehmen beim US-Handelsministerium zur Einhaltung des EU-US-Datenschutzschildes verpflichtet. Die zertifizierten Unternehmen können damit personenbezogene Daten aus der EU entsprechend den EU‑Datenschutzvorschriften erhalten. 61 Stipendien an junge Forscher aus Deutschland Der Europäische Forschungsrat hat 325 Stipendien, so genannte Starting Grants, an vielversprechende junge Wissenschaftler vergeben - darunter 61 an Forscher in Deutschland. Mit den Starting Grants unterstützt der Europäische Forschungsrat in der diesjährigen Auswahlrunde Nachwuchswissenschaftler mit insgesamt 485 Mio. Euro. Seite 4 von 5 Ausgabe 36/ 12.09.2016 MEIN INFOBRIEF Dr. Dieter-L. Koch, Mitglied des Europäischen Parlaments Service & Termine Neue Broschüre zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen im Handwerk veröffentlicht Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie hat in Zusammenarbeit mit dem Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) eine Broschüre zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen im Handwerk auf Grundlage der neuen EU/EWR-Handwerk-Verordnung erarbeitet. Mehr unter: https://www.iq-netzwerk-nrw.de/fileadmin/ user_upload/downloads/Anerkennung_ausla__ndischer_ Berufsqualifikationen_im_Handwerk.pdf Wissen sichtbar machen: Viele Menschen verfügen über wertvolle Kompetenzen, die jedoch oft nicht sichtbar sind, weil sie nicht im Rahmen einer formalen Qualifikation erworben und validiert wurden. Erfahren Sie auf einer Themenseite, wie Aktivitäten in Erasmus+ gestaltet werden können, um non-formal und informell erworbene Kompetenzen zu zertifizieren. Die Themenseite: https:// www.na-bibb.de/themen/validierung-von-kompetenzen/ Gemeinsame Erklärung zur Europäischen Studienreform: Die Bilanz ist positiv: Die Bologna-Reform sei in Deutschland nahezu flächendeckend umgesetzt, künftig stünden Konsolidierung und Optimierung im Mittelpunkt. Als Aufgaben sehen die beiden Konferenzen u.a. eine stärkere Ausrichtung auf ein kompetenzorientiertes Verständnis von Studiengängen und -leistungen, eine flexiblere Handhabung der Regelstudienzeit bzw. ECTS-Punktezahl und die Lockerung der Notenvergabe in den ersten Semestern. Die Erklärung: http://scnem.com/a.php?sid=9qaqt.1l88 eml,f=6,u=13a18402119e9f89e055e6d600a4050d,n=9qaqt. 1l88eml,p=1,artref=6028132,l=es82dg.akimsj Internationalisierung der Lehrerausbildung: Wie lässt sich das Lehramtsstudium internationaler gestalten? Das ist Thema einer Veranstaltung der NA DAAD am 2. November 2016 in Berlin. Auslandssemester und -praktika spielen dabei ebenso eine Rolle wie Doppelstudiengänge oder die „Internationalisierung at home“. Neben Praxisbeispielen deutscher Hochschulen und Workshops bietet die Veran- staltung auch Einblicke in Internationalisierungsansätze in der Lehrerausbildung anderer europäischer Länder. Mehr unter: http://scnem.com/a.php?sid=9qaqt.1l88eml,f=6, u=13a18402119e9f89e055e6d600a4050d,n=9qaqt.1l88eml,p =1,artref=6028129,l=es82dn.13aoccj Geschichtswettbewerb: »Gott und die Welt. Religion macht Geschichte: Vom 1. September 2016 bis zum 28. Februar 2017 sind alle Kinder und Jugendlichen in Deutschland unter 21 Jahren aufgerufen, auf historische Spurensuche vor Ort zu gehen. Es gibt 550 Geldpreise auf Landes- und Bundesebene zu gewinnen. Alle Infos zum Wettbwerb unter: http://www.koerber-stiftung.de/bildung/ geschichtswettbewerb/wettbewerb-201617.html European Mobility Week 2016: Verknüpfung von Ökonomie und Mobilität Vom 16. bis 22. September hast du die Chance eine Woche voller Events zum Thema nachhaltige Mobilität zu genießen. Das Thema für die 2016er Ausgabe ist „Smarte und nachhaltige Mobilität - eine Investition für Europa“, die der engen Verbindung zwischen Verkehr und Wirtschaft gewidmet ist. Zahlreiche Veranstaltungen finden in ganz Europa statt, die illustrieren, wie eine nachhaltige Mobilität für alle Menschen aussehen kann. Erfahre mehr hier: www.mobilityweek.eu Europaweiter Englischwettbewerb geht in neue Runde: 45 Fragen zu Wortschatz, Grammatik, Aussprache und Landeskunde in 45 Minuten: Dieser Herausforderung dürfen sich Schüler und Schülerinnen beim BIG CHALLENGE stellen – und dabei tolle Preise gewinnen. Der nächste Big Challenge findet am 4. Mai 2017 statt. Ab September können Schulen ihre Schüler und Schülerinnen online anmelden.Die Anmeldung ist bis zum 4. März 2017 möglich. Teilnehmen können alle Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 5-9 aller Schulformen. Alle Teilnehmenden gewinnen einen Preis. Auf die besten Schüler warten besonders attraktive Gewinne: Sprachaufenthalte, Tablets, Wörterbücher und Pokale. www.thebigchallenge.com/de/ Ausgabe 36/ 12.09.2016 Seite 5 von 5 Für Sie in Europa Impressum Dr. Dieter-L. Koch, MdEP Europabüro Frauenplan 8 99423 Weimar Tel. 03643 50 10 07 Fax 03643 50 10 71 www.europaabgeordneter.eu [email protected] www.facebook.com/europaabgeordneter CDU MEIN INFOBRIEF Dr. Dieter-L. Koch, Mitglied des Europäischen Parlaments Sonderseite 6: Cybersicherheit NIS-Richtlinie: Nationale Soforteinsatzteams werden vernetzt Das EU-Parlament hat Vorschriften zum Schutz von ITNetzwerken und elektronische Infrastrukturen verabschiedet. Die Richtlinie für Netzwerk- und Informationssicherheit (NIS-Richtlinie) soll die Zusammenarbeit der IT-Sicherheitsbehörden in den EU-Mitgliedstaaten stärken. Das hatte das Parlament bereits mit der Entschließung vom 12. Juni 2012 zum Schutz kritischer Informationsinfrastrukturen gefordert. Die neuen Vorschriften enthalten verbindliche Sicherheitsbestimmungen und Berichtspflichten für „Betreiber wesentlicher Dienste“ im Energie-, Verkehrs-, Banken- und Gesundheitsbereich sowie bei der Trinkwasserversorgung. Die EU-Mitglieder müssen diese Betreiber innerhalb einer Frist von 6 Monaten nach Umsetzung der Richtlinie in nationales Recht förmlich feststellen. Einige Anbieter digitaler Dienste – Online-Marktplätze, OnlineSuchmaschinen und Cloud-Computing-Dienste – müssen ebenfalls (weniger strenge) Maßnahmen ergreifen, um die Sicherheit ihrer Infrastruktur zu gewährleisten und müssen größere Zwischenfälle den nationalen Behörden melden. Kleinst- und Kleinunternehmen sind von diesen Pflichten ausgenommen. Die Richtlinie verpflichtet die Mitgliedstaaten, eine nationale Strategie für Netz- und Informationssicherheit (NISStrategie) zu verabschieden. Darin müssen sie rechtliche Maßnahmen für die Cybersicherheit festlegen und eine nationale Behörde benennen. Für konkret benannte Bereiche ist mindestens ein IT-Notfallteam einzurichten, das nach einem genau festgelegten Ablaufplan für Soforteinsätze bei IT-Sicherheitsvorfällen zuständig ist. Diese nationalen Soforteinsatzteams (CSIRT Teams) werden vernetzt, so dass im Ernstfall eine schnelle und grenzüberschreitende Zusammenarbeit ermöglicht wird. Die Agentur der Europäischen Union für Netz- und Informationssicherheit (ENISA) wird das Sekretariat für das CSIRT-Netz stellen. Die Agentur kann auch von Bürgern und Unternehmen bei Bedrohungen durch Cyberkriminalität in Anspruch genommen werden. Die Tragweite und Häufigkeit von Cybersicherheitsvorfällen nimmt zu. Jeden Tag werden etwa 148 000 Computer neu infiziert. Ein großer Teil der Cybersicherheitsvorfälle wird durch kriminelle Aktivitäten verursacht. Schätzung zufolge erleiden die Opfer von Cyberstraftaten jährlich Verluste weltweit in Höhe von 290 Milliarden EUR. Die NIS-Richtlinie tritt am 20. Tag nach der Veröffentlichung in Amtsblatt der EU in Kraft. Die Mitgliedstaaten müssen die Bestimmungen dann binnen 21 Monaten in nationales Recht umsetzen. Pressemitteilung Plenum: http://bit.ly/29tyNAC NIS-Richtlinie einschl. Begründung: http://bit.ly/29AzVof Plenum vom 12.Juni 2012 unter: http://bit.ly/1MSzYmV Zentrum Cyberkriminalität: http://bit.ly/1OaqQMz Faktenblatt: http://bit.ly/2anWqib Öffentlich-private Partnerschaft fördert Zusammenarbeit Am 5.Juli 2016 ist eine öffentlich-private Partnerschaft für Cybersicherheit gegründet worden, die bis 2020 Investitionen in Höhe von 1,8 Mrd. EUR mobilisieren soll. Ziele der Partnerschaft sind die verstärkte Zusammenarbeit in den frühen Stadien des Forschungs- und Innovationsprozesses und der Aufbau von Cybersicherheitslösungen für verschiedene Sektoren wie Energie, Gesundheit, Verkehr und Finanzen. Die EU wird 450 Mio. EUR in diese Partnerschaft investieren. Von den Akteuren des Cybersicherheitsmarkts, die von der für diesen Zweck gegründeten Cybersicherheitsorganisation (ECSO) vertreten werden, wird erwartet, dass sie Seite 6 ihrerseits die dreifache Summe investieren. In der Partnerschaft werden auch Vertreter nationaler, regionaler und lokaler öffentlicher Verwaltungen, Forschungszentren und Hochschulen mitwirken. Nach einer aktuellen PwC-Untersuchung haben mindestens 80 % der europäischen Unternehmen im letzten Jahr zumindest einmal mit einem Cybervorfall zu tun gehabt. Die Zahl der Sicherheitsvorfälle in der Wirtschaft nahm 2015 weltweit um 38 % zu. Pressemitteilung: http://bit.ly/29VxEBG Mitteilung Kommission: http://bit.ly/2amIu6k Faktenblatt: http://bit.ly/2anWqib PwC-Untersuchung: http://pwc.to/1N04WN7 Ausgabe 36/ 12.09.2016
© Copyright 2024 ExpyDoc