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PRIVUS Anlagesitzung
Woche 30
25. Juli 2016
Aktuelle Situation
EZB ist bereit für weitere Stimulierungsmassnahmen
Am Donnerstag vergangener Woche, hat die Europäische Zentralbank (EZB) ihren Leitzins wie erwartet unverändert
bei 0% belassen. Der Einlagensatz bleibt ebenfalls wie erwartet unverändert bei -0.4%.
Die EZB zeigte sich angesichts der erhöhten Unsicherheiten und Konjunktursorgen nach dem Brexit-Entscheid bereit,
die Wirtschaft in der Eurozone im Laufe des Jahres mit weiteren Stimulierungsmassnahmen zu stützen. Die EZB
dürfte vorerst ihre neusten Prognosen zur Inflations- und Konjunkturentwicklung im Euroraum im September
abwarten. Notenbankchef Mario Draghi bekräftigte zudem, dass das milliardenschwere Kaufprogramm bis
mindestens März 2017 laufen wird und notfalls darüber hinaus aufrecht erhalten werden soll.
Im Vorfeld des EZB-Meetings sowie am Tag des
Zins-Entscheides, konnte der DAX relativ
deutlich an Wert zulegen. Insgesamt hat sich
das charttechnische Bild gegenüber der
Vorwoche jedoch nicht verbessert. Die Region
zwischen 10’000 und 10’100 ist der offene Gap
vom «Brexit-Freitag». Zudem verläuft auf
diesen Niveaus auch die 200-Tage-Linie.
Solange wir auf wöchentlicher Basis keinen
Handelsschluss oberhalb dieser Levels sehen,
kann nicht von einem nachhaltigen Ausbruch
und damit einer Trendumkehr von der seit
April 2015 anhaltenden Abwärtsbewegung
gesprochen werden.
Quelle: MarketMap, PRIVUS AG
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UK – Brexit Verarbeitung
PMIs zeigen spürbare Brexit-Folgen
Die vorläufigen Ergebnisse der Einkaufsmanagerindizes (PMI) von Markit Economics deuteten auf ein schwächeres
Wachstum in der Eurzone nach dem Brexit-Entscheid hin. Der zusammengefasste PMI fiel im Juli von 53.1 auf 52.9
Punkte und signalisierte damit das schwächste Wachstum seit anderthalb Jahren. Im Dienstleistungssektor sind die
Geschäftsaussichten, ausgelöst von der politischen und wirtschaftlichen Unsicherheit infolge des Referendums in
Grossbritannien, innert Jahresfrist auf den tiefsten Wert seit knapp über einem Jahr gesunken. Der britische PMI
brach aufgrund von Auftragsstornierungen und weniger Neugeschäften von 52.4 auf 47.7 Punkte ein.
Eurozone Markit Composite PMI
Quelle: Markit Economics
UK Markit Composite PMI
Quelle: Markit Economics
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US-Konjunktur
US-Börsen setzen Rekordjagt fort
Obwohl der Dow Jones Industrial Average Index und der S&P 500 Index bereits in der vorvergangenen Woche neue
Allzeithochs markierten, legten die Indizes in der letzten Handelswoche weiter zu. Der Brexit war damit am USAktienmarkt eher ein Randthema, das schnell von Konjunkturdaten und Unternehmensbilanzen verdrängt wurde.
Und da diese in der letzten Woche häufig positiv überraschten, setzte sich der freundliche Trend der Vorwochen fort.
Der Dow Jones stieg auf Wochensicht um 0.3% auf 18’570 Punkte, was ein neuer Höchststand auf
Wochenschlussbasis bedeutet. Mit 2’175 Zählern ebenfalls so hoch wie noch nie, beendete der S&P 500 seine
Handelswoche, das Wochenplus beträgt 0.6%. Auch der Nasdaq Composite kletterte weiter, auf Wochensicht um
1.4% auf 5’100 Punkte und nähert sich damit weiter seinem Allzeithoch bei knapp über 5’200 Zählern (erreicht im
Boomjahr 2000) an.
Diese Woche steht im Zeichen der Unternehmensergebnisse für das 2. Quartal 2016. Insgesamt wird mit einem
Rückgang der Gewinne gegenüber dem Vorjahr um rund 5% gerechnet. Dies wäre dann das fünfte Quartal hinter
einander mit rückläufigen Gewinnen. Sollten die Ergebnisse nicht positiv überraschen, erscheint es schwierig, den
zuletzt starken Anstieg der Aktienmärkte fundamental zu begründen.
Das Gewinnwachstum der Unternehmen und die Performance der Aktienmärkte laufen in unterschiedliche
Richtungen. Eine solche Entwicklung ist nur auf eine beschränkte Zeit möglich. Wir warten also gespannt auf die
Unternehmenszahlen, die Konjunkturdaten sowie die Reaktion der US-Notenbank Fed am Mittwoch dieser Woche.
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Wochenausblick
Folgende Konjunkturdaten stehen diese Woche an:
Montag, 25.07.2016
- Deutschland IFO Geschäftsklimaindex (Juli)
Dienstag, 26.07.2016
- USA Konsumentenvertrauen (Juli)
- USA Hausverkäufe (Juni)
Mittwoch, 27.07.2016
- UK BIP (Q2)
- USA Auftragseingang Gebrauchsgüter (Juni)
- USA FOMC Zinsentscheid
Donnerstag, 28.07.2016
- Deutschland Arbeitslosenrate (Juli)
- Deutschland Konsumentenpreisindex (Juli)
- USA Arbeitsmarktbericht (Juli)
Freitag, 29.07.2016
- Japan BoJ Zinsentscheid
- Eurozone BIP (Q2)
- USA BIP (Q2)
- USA Privater Konsum (Q2)
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