Pressemitteilung - Markit Economics

Pressemitteilung
Einkaufsmanager Index™
MARKTSENSIBLE INFORMATION
SPERRFRIST: 1. September 2016, 10:00 MESZ / 08:00 UTC
Markit Einkaufsmanager Index Industrie Eurozone – Finaldaten
Eurozone-Industriesektor verliert im August weiter an Fahrt
Ergebnisse auf einen Blick:

Finaler PMI bei 51.7 Punkten (Flash: 51.8,
Finalwert Juli: 52.0)

Deutschland und die Niederlande Spitzenreiter
beim Wachstum

Frankreich setzt Talfahrt fort, Italien erstmals
wieder mit Geschäftseinbußen
Datenerhebung: 12.-22. Juli
®
Rangliste nach PMI -Indexwerten (August)
Deutschland
Niederlande
Österreich
Irland
Spanien
Griechenland
Italien
Frankreich
53.6 (Flash 53.6)
53.5
52.1
51.7
51.0
50.4
49.8
48.3 (Flash 48.5)
3-Monatstief
5-Monatshoch
3-Monatstief
2-Monatshoch
unverändert
2-Monatshoch
20-Monatstief
2-Monatstief
Der Eurozone-Industriesektor hat im August
nochmals an Dynamik eingebüßt. Abgeschwächt
haben sich nicht nur die Zuwachsraten bei
Produktion,
Auftragseingang
und
Exportneugeschäft, auch der Jobaufbau verlor an Tempo.
Mit aktuell 51.7 Punkten sank der finale
saisonbereinigte Markit Eurozone Einkaufsmanager Index (PMI) auf ein Drei-Monatstief, und
auch die Vorabschätzung wurde um 0.1 Punkte
unterschritten. Ungeachtet dessen verzeichnete der
Sektor damit den 38. Monat in Folge Wachstum –
so lang wie noch nie in der bisherigen
Umfragegeschichte.
Die Produktionssteigerungsrate sank im August auf
ein 3-Monatstief, und beim Auftragseingang schlug
das niedrigste Plus seit eineinhalb Jahren zu
Buche. Abgeschwächt hat sich laut Befragten
sowohl die Binnen- als auch die Exportnachfrage.
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Auf Länderebene vermeldeten sechs der acht von
der Umfrage erfassten Länder Wachstum, wobei
die Kluft zwischen den Ländern bestehen blieb.
Solide Steigerungsraten in Deutschland und in den
Niederlanden gingen einher mit relativ gedämpften
Zuwächsen
in
Österreich,
Spanien
und
Griechenland, während die Industrie in Frankreich
und Italien jeweils schrumpfte.
Frankreich steckte damit den sechsten Monat in
Folge in der Rezession. Hier stabilisierte sich zwar
die Produktion, doch schlug beim Auftragseingang
ein noch höheres Minus zu Buche als in den drei
Vormonaten.
In Italien rutschte der PMI erstmals seit Januar
2015 wieder unter die Wachstumsmarke von 50
Punkten. Hier stagnierte die Produktion nahezu,
und beim Neugeschäft kam es erstmals seit 19
Monaten wieder zu Einbußen.
Die Exportorderzuwächse* fielen insgesamt so
niedrig aus wie zuletzt im Mai. Lediglich
Deutschland und die Niederlande verbuchten hier
nennenswerte Zuwächse. Italien, Spanien und
Griechenland verzeichneten nur ein hauchdünnes
Plus, das sich lediglich in den beiden
letztgenannten
Ländern
gegenüber
Juli
vergrößerte. In Frankreich, Österreich und Irland
kam es in dieser Kategorie hingegen zu Verlusten.
Der Stellenaufbau verlangsamte sich ein weiteres
Mal und fiel schwächer aus als in den vier
Vormonaten. Dass die Auftragsbestände so stark
zunahmen wie seit zweieinhalb Jahren nicht mehr,
spricht
jedoch
für
verhalten
positive
Beschäftigungsaussichten.
Lediglich in Frankreich wurden im August per Saldo
Stellen gestrichen, noch dazu in größerem Ausmaß
als in den beiden Vormonaten. Unter den Ländern
mit steigender Beschäftigung hat sich der
Jobaufbau jedoch nur in Irland beschleunigt.
© IHS Markit 2016
Pressemitteilung
Infolge des scharfen Wettbewerbs und des
gedämpften Anstiegs der Einkaufspreise wurden
die Verkaufspreise insgesamt zum zwölften Mal
hintereinander reduziert. Lediglich in Spanien und
Irland konnten die Verkaufspreise angehoben
werden.
Nach annähernd einjährigem Rückgang legten die
Einkaufspreise zum zweiten Mal hintereinander
geringfügig zu. Fünf der acht Länder vermeldeten
steigende Einkaufspreise. Geringfügig rückläufig
waren sie hingegen in Italien, den Niederlanden
und in Österreich.
Kommentar:
Chris Williamson, Chefökonom bei IHS Markit,
kommentiert den finalen Markit Eurozone PMI:
“Der Aufschwung des Eurozone-Industriesektors
stand im August auf wackligen Beinen und könnte
in den kommenden Monaten weiter abkühlen.
So sank die Wachstumsrate auf ein Drei-Monatstief
– immerhin kein Einbruch vor dem Hintergrund des
Brexit-Votums in Großbritannien. Unserer Umfrage
zufolge dürfte die Produktion mit einer konstanten,
wenngleich unspektakulären Rate von knapp unter
2% auf Jahresbasis zulegen.
Der Brexit wirft jedoch durchaus seine Schatten
voraus. So droht anlässlich des niedrigsten
Auftragszuwachses seit eineinhalb Jahren eine
weitere Abkühlung im September. Ausschlaggebend für die Auftragsdelle waren laut Befragten
nicht zuletzt der höhere Außenwert des Euro und
die verringerten Exporte nach Großbritannien.
Und das Fünf-Monatstief beim Stellenaufbau
signalisiert eine niedrigere Einstellungsbereitschaft
der Unternehmen infolge der zunehmenden
politischen Unsicherheit.
Besorgnis erregend bleibt auch die Kluft auf
Länderebene. Nördliche Länder wie Deutschland,
die Niederlande und Österreich lieferten die
stärksten Wachstumsimpulse, während sich die
Lage in den übrigen Ländern verschlimmert hat. So
ging es in Frankreich und Italien abwärts,
Griechenland stagnierte, und in Spanien und Irland
läuft es in der Industrie momentan so schlecht wie
zuletzt Mitte 2013.“
*einschließlich Exporte ins europäische Ausland
Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte:
Markit
Chris Williamson, Chief Economist
Tel: +44-20-7260-2329
Mobil: +44-779-5555-061
Email: [email protected]
Rob Dobson, Senior Economist
Tel: +44-1491-461-095
Mobil: +44-7826-913-863
Email: [email protected]
Joanna Vickers, Corporate Communications
Tel: +44-20-7260-2234
Email: [email protected]
Anmerkungen der Herausgeber:
Der Eurozone EMI (Einkaufsmanagerindex) wird von Markit Economics erstellt und basiert auf Umfragen unter einer repräsentativen
Auswahl von rund 3000 Industrieunternehmen aus Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, den Niederlanden, Österreich, Irland und
Griechenland. Die Geschäftstätigkeit dieser Länder entspricht 89 % des gesamten Eurozone-Industriesektors. Der finale Eurozone EMI folgt
auf die eine Woche zuvor veröffentlichte Vorabschätzung (Flash-EMI) und basiert jeweils auf Auswertungen von 85-90 % der pro Monat
beantworteten Fragebögen. Der August Flash-EMI basierte auf 83 % der Umfrage-Rückmeldungen.
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© IHS Markit 2016
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Die Durchschnittswerte zwischen den Flash-EMIs und den finalen EMIs (Finalwert abzüglich Flash-Wert) unterscheiden sich entsprechend
den seit Januar 2006 verfügbaren historischen Datenreihen wie folgt (Unterschiede in absoluten Zahlen belegen eher tatsächliche
Abweichungen, durchschnittliche Unterschiede eher eine Tendenz):
Index
Eurozone EMI
Durchschnittlicher
Unterschied
0.0
Durchschn. Unterschied
in absoluten Zahlen
0.2
Die Einkaufsmanagerindex™/Purchasing Managers’ Index® (EMI™, PMI®) bilden zum frühestmöglichen Zeitpunkt die tatsächliche
konjunkturelle Lage in der Privatwirtschaft ab, indem sie unter anderem die Entwicklung bei Umsätzen, Beschäftigung, Lagern und Preisen
widerspiegeln. Als sehr zuverlässige Konjunkturindikatoren sind die monatlich erstellten EMI-Berichte deutlich früher als vergleichbare
offizielle Statistiken verfügbar. Die Indizes werden von Entscheidungsträgern der Wirtschaft und Regierungen sowie von
Konjunkturforschern der Finanzinstitute häufig genutzt. Sie liefern geeignete Informationen zum besseren Verständnis des wirtschaftlichen
Umfelds und dienen als Orientierungshilfe bei Entscheidungen zur Unternehmens- und Investitionsstrategie. Eine besonders wichtige Rolle
spielen die Einkaufsmanagerindizes auch bei den Zinsentscheidungen zahlreicher Zentralbanken (u.a. der Europäischen Zentralbank).
Die unbereinigten Ursprungsdaten unterliegen nach ihrer Erstveröffentlichung grundsätzlich keiner Revision. Die saisonbereinigten Daten
hingegen werden aufgrund aktualisierter Saisonbereinigungsfaktoren bei Bedarf revidiert. Historische Datenreihen der zugrunde liegenden
unbereinigten Zahlen, veröffentlichte saisonbereinigte und anschließend revidierte Ergebnisse sind für Abonnenten auf Anfrage unter
[email protected] erhältlich.
Über IHS Markit (www.ihsmarkit.com)
Als einer der Weltmarktführer in seiner Branche liefert IHS Markit (Nasdaq: INFO) Unternehmen der wirtschaftlich bedeutendsten Branchen
und Märkte, Finanzinstitutionen und Regierungen erfolgskritische, zukunftsentscheidende Informationen, Analysen und Lösungen. Damit
steigern wir deren operative Effizienz und ermöglichen wissensbasierte, sichere und souveräne Entscheidungen. Zu den Kunden von IHS
Markit zählen über 50.000 der einflussreichsten Unternehmen, darunter 85 Prozent der Fortune Global 500 Unternehmen und die
Weltmarktführer der Finanzinstitutionen sowie Regierungsorganisationen. IHS Markit mit Hauptsitz in London ist auf nachhaltiges,
profitables Wachstum ausgerichtet.
IHS Markit ist ein eingetragenes Warenzeichen der IHS Markit Ltd. Alle anderen Unternehmens- und Produktnamen können Warenzeichen
ihrer jeweiligen Inhaber © 2016 IHS Markit Ltd. sein.
Über die PMIs
Die Umfragen zum Einkaufsmanagerindex™/Purchasing Managers’ Index® (EMI™, PMI®) sind mittlerweile für über 30 Länder und
Schlüsselmärkte inklusive der Eurozone erhältlich. Aufgrund ihrer Aktualität und Zuverlässigkeit genießen die PMI-Umfragen bei
Zentralbanken und Entscheidungsträgern der Wirtschaft sowie auf den weltweiten Finanzmärkten hohes Ansehen. In vielen Ländern stehen
außer den PMIs keine weiteren vergleichbaren Konjunkturdaten zur Verfügung. Weitere Informationen finden Sie unter
www.markit.com/product/pmi
Sämtliche Lizenz- bzw. Eigentumsrechte am Markit Eurozone EMI liegen bei IHS Markit. Jegliche Art der Nutzung der hierin enthaltenen Informationen,
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