Pressemitteilung - Markit Economics

Pressemitteilung
Einkaufsmanager Index™
MARKTSENSIBLE INFORMATION
SPERRFRIST: 23. September 2016, 10:00 (MESZ) / 08:00 (UTC)
Markit Flash Eurozone EMI™
Eurozone verzeichnet im September schwächstes Wirtschaftswachstum
seit zwanzig Monaten
Die Ergebnisse im Überblick:
(1)
 Flash Eurozone Composite Index Produktion
bei 52.6 (Finalwert Aug. 52.9); 20-Monatstief
 Flash Eurozone Service-Index Geschäfts(2)
tätigkeit bei 52.1 (Finalwert Aug. 52.8); 21Monatstief
(3)
 Flash Eurozone EMI™ Industrie bei 52.6
(Finalwert Aug. 51.7); 3-Monatshoch
(4)
 Flash Eurozone Index Industrieproduktion bei
54.0 (Finalwert Aug. 53.3); 9-Monatshoch
Erhebungszeitraum: 12. - 22. September 2016
Das Wachstum der Eurozone hat sich im
September weiter verlangsamt. Kombiniert legten
Industrieproduktion und Geschäftswachstum im
Servicesektor mit der niedrigsten Rate seit Januar
2015 zu.
Der Markit Flash Eurozone Composite Index
Produktion büßte gegenüber August 0.3 Punkte
auf 52.6 ein – der niedrigste Wert seit 20 Monaten.
Damit fällt auch der Durchschnittswert für das 3.
Quartal 2016 mit 52.9 Punkten etwas niedriger aus
als in Q2 mit 53.1, was darauf hindeutet, dass sich
das Wirtschaftswachstum eher verlangsamt als
beschleunigt hat.
Zwischen den beiden Sektoren liefen die
Entwicklungen
allerdings
auseinander.
So
verzeichneten die Dienstleister das schwächste
Geschäftswachstum seit Ende 2014, wohingegen
die Industrieproduktion mit der höchsten Rate seit
Dezember letzten Jahres ausgeweitet wurde.
Profitiert haben die Industriebetriebe neben dem
guten Auftragseingang (3-Monatshoch) auch von
vom höchsten Zuwachs an Exportbestellungen seit
zweieinhalb Jahren.
Im Servicesektor verharrte der Index Auftragseingang hingegen auf dem 19-Monatstief von
August. Und die Geschäftsaussichten binnen
Jahresfrist sanken hier auf den tiefsten Wert seit 21
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Monaten.
Auf Länderebene vermeldete Deutschland das
schwächste Wirtschaftswachstum seit 16 Monaten,
was vor allem auf den nahezu stagnierenden
Servicesektor zurückzuführen war.
In Frankreich legte die Wirtschaftskraft im
September hingegen so stark zu wie zuletzt im Juni
2015, womit das Land erstmals seit über vier
Jahren wieder besser abschnitt als Deutschland.
Bei den dortigen Dienstleistern liefen die Geschäfte
so gut wie seit 15 Monaten nicht mehr, womit die
nahezu stagnierende Industrieproduktion überkompensiert werden konnte.
Außerhalb dieser beiden Schwergewichtsländer
wuchs die Wirtschaft im Durchschnitt mit der
niedrigsten Rate seit 21 Monaten.
Der Jobaufbau verlangsamte sich in der Eurozone
und fiel so schwach aus wie zuletzt im April. Der
entsprechende Index lag exakt auf dem
Durchschnittswert der zurückliegenden 23 Monate
seit Beginn des Stellenaufbaus. In der Industrie
beschleunigte sich der Jobaufbau, im Servicesektor
verlor er an Tempo.
Deutschland vermeldete gegenüber August leicht
höhere
Beschäftigtenzahlen,
und
auch
in
Frankreich ging es mit der Beschäftigung im
September nach dem Rückgang im August wieder
aufwärts. Außerhalb dieser beiden Länder fiel der
Jobaufbau im Durchschnitt so schwach aus wie
zuletzt im September 2015.
Der Inflationsdruck blieb zwar relativ gedämpft, die
Einkaufspreise legten jedoch zum sechsten Mal
hintereinander und mit beschleunigter Rate zu.
Insgesamt fiel der Anstieg jedoch deutlich niedriger
aus als im langjährigen Mittel. Die Verkaufspreise
wurden im Berichtsmonat erstmals seit 13 Monaten
wieder geringfügig angehoben.
© IHS Markit 2016
Pressemitteilung
Kommentar:
Konjunktur weiter an Fahrt verlieren.
Rob Dobson, Senior Economist bei IHS Markit,
kommentiert den aktuellen Eurozone Flash-EMI:
Auf Länderebene hat Frankreich am meisten
überzeugt, hier wurde die anhaltende Stagnation
bei der Industrieproduktion vom kräftig expandierenden Servicesektor überkompensiert. Folglich
notiert der französische Composite Flash PMI
diesmal auch erstmals seit über vier Jahren wieder
höher als die deutsche Vorabschätzung. Die
Abkühlung in Deutschland und in den übrigen von
der Umfrage erfassten Eurozone-Ländern deuten
allerdings darauf hin, dass das Wachstum auf
Länderebene auch im vierten Quartal 2016
uneinheitlich verlaufen dürfte.”
„Angesichts der niedrigsten Wachstumsrate seit 20
Monaten ist der September für die Eurozone
enttäuschend verlaufen. Auch wenn der zugrundeliegende Trend immerhin auf ein mageres Plus von
0.3% im Quartalsdurchschnitt hindeutet, steht das
Wachstum insgesamt auf wackligen Beinen, so
dass sich einfach keine richtige Dynamik entwickeln
kann. Als Resultat hat sich der Stellenaufbau
verlangsamt, was der niedrigste Beschäftigungszuwachs seit April zeigt.
Und weil auch der Inflationsdruck gedämpft
geblieben ist und sich die Geschäftsaussichten
binnen Jahresfrist im Servicesektor auf ein 21Monatstief verschlechtert haben, steht den
Geldpolitikern die Tür für weitere unterstützende
Maßnahmen zum Jahresende hin offen, sollte die
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-Ends-
Pressemitteilung
Zusammenfassung der wichtigsten Flash Eurozone EMI-Indizes im September
Produktion
Eurozone PMIs - Produktion
65
Produktion
Composite
Schwächstes Wachstum seit
Januar 2015
60
Servicesektor
Niedrigste Wachstumsrate seit
21 Monaten
50
Industrie
Stärkstes Wachstum seit 9
Monaten
55
45
40
35
30
Auftragseingang
Auftragsbestand
Beschäftigung
Einkaufspreise
Verkaufspreise
Composite
Gegenüber August leicht
vergrößertes Auftragsplus
Servicesektor
Auftragszuwachs unverändert
auf 19-Monatstief von August
Industrie
3-Monatshoch beim
Auftragseingang
Composite
Minimale Zunahme
Servicesektor
Geringfügige Zunahme
Industrie
Stärkster Anstieg seit 31
Monaten
Composite
Index sinkt auf 5-Monatstief
Servicesektor
Schwächster Jobaufbau seit
März
Industrie
Beschleunigter Jobaufbau
Composite
Leicht beschleunigter
Kostenanstieg
Services
Industrie
Composite
25
Auftragseingang
Eurozone PMIs - Auftragseingang
65
60
55
50
45
40
35
30
25
Services
Industrie
Composite
20
Beschäftigung
Eurozone PMIs - Beschäftigung
60
55
Servicesektor
Beschleunigter Anstieg
50
Industrie
3. Anstieg in Folge
45
Composite
Verkaufspreise weitgehend
unverändert
Servicesektor
Minimaler Anstieg
Industrie
Unveränderte Verkaufspreise
40
35
Services
Industrie
Composite
30
Einkaufspreise
EMI
(3)
Industrie
Eurozone PMIs - Einkaufspreise
90
PMI steigt im September auf
52.6 Punkte von 51.7 im
August.
80
70
60
50
40
30
Services
Industrie
Composite
20
Verkaufspreise
Eurozone PMIs - Verkaufspreise
65
60
55
50
45
40
35
Services
Industrie
Composite
Quelle: IHS Markit
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Pressemitteilung
Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte:
IHS Markit
Chris Williamson, Chief Economist
Tel: +44-20-7260-2329
Mobil: +44-779-555-5061
E-Mail: [email protected]
Rob Dobson, Senior Economist
Tel: +44-1491-461-095
Mobil: +44-782-691-3863
E-Mail: [email protected]
Joanna Vickers, Corporate Communications
Tel: +44-207-260-2234
E-Mail: [email protected]
Anmerkungen der Herausgeber:
Die endgültigen September -Daten zur Industrie werden am 3. Oktober 2016, die finalen Daten zum Servicesektor und der finale
Composite-Index werden zusammen am 5. Oktober 2016 veröffentlicht.
Der Eurozone Einkaufsmanagerindex (EMI) wird von Markit erstellt und basiert auf Umfragen unter einer repräsentativen Auswahl von 5000
Firmen in der Industrie und im Servicesektor. Industrieumfragen werden in Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, den Niederlanden,
Österreich, Irland und Griechenland erhoben. Die eingehenden Dienstleistungsdaten stammen aus Deutschland, Frankreich, Italien,
Spanien und Irland. Die Flash-Indizes basieren auf annähernd 85-90% der monatlichen Umfrage-Rückmeldungen und liefern damit eine
detaillierte frühzeitige Schätzung der endgültigen EMIs.
Die Durchschnittswerte zwischen den Vorabschätzungen (Flash-EMIs) und den finalen EMIs (Finalwert abzüglich Flash-Wert)
unterscheiden sich entsprechend den seit Januar 2006 verfügbaren historischen Datenreihen wie folgt (Unterschiede in absoluten Zahlen
belegen eher tatsächliche Abweichungen, durchschnittliche Unterschiede eher eine Tendenz):
Index
Eurozone Composite Index Produktion1
Eurozone Industrie EMI2
Eurozone Services-Index Geschäftstätigkeit2
Durchschn.
Unterschied
0.0
0.0
0.1
Durchschn. Unterschied
in absoluten Zahlen
0.2
0.2
0.3
Der Einkaufsmanagerindex™/Purchasing Managers’ Index® (EMI™, PMI®) bildet zum frühestmöglichen Zeitpunkt die tatsächliche
konjunkturelle Lage in der Privatwirtschaft ab, indem er die Entwicklung bei Umsätzen, Beschäftigung, Lagern und Preisen widerspiegelt. Die
Indizes genießen unter Entscheidungsträgern der Wirtschaft, Regierungen und Konjunkturforschern der Finanzinstitute hohes Ansehen und
werden von diesen häufig genutzt. Sie liefern geeignete Informationen zum besseren Verständnis des wirtschaftlichen Umfelds und dienen als
Orientierungshilfe bei Entscheidungen zur Unternehmens- und Investitionsstrategie. Eine besonders wichtige Rolle spielen die EMIs auch bei
den Zinsentscheidungen zahlreicher Zentralbanken (insbesondere auch der Europäischen Zentralbank). Deutlich früher als offizielle Statistiken
liefern die EMIs als erste zur Verfügung stehende Frühindikatoren jeden Monat Auskunft über die tatsächliche Entwicklung der Konjunktur.
Die unbereinigten Ursprungsdaten unterliegen nach ihrer Erstveröffentlichung grundsätzlich keiner Revision. Die saisonbereinigten Daten
hingegen werden aufgrund aktualisierter Saisonbereinigungsfaktoren bei Bedarf revidiert. Historische Datenreihen der zugrunde liegenden
unbereinigten Zahlen, veröffentlichte saisonbereinigte und anschließend revidierte Ergebnisse sind für Abonnenten auf Anfrage unter
[email protected] erhältlich.
Erklärungen zu den Schlüsselindikatoren
1. Der Eurozone Composite Index Produktion ist ein gewichteter Durchschnittswert aus dem Index Industrieproduktion und dem Index Geschäftstätigkeit im Servicesektor.
2. Der Eurozone Industrie-EMI ist ein Index bestehend aus der gewichteten Kombination der folgenden fünf Unterindizes (Gewichtung in Klammern): Auftragseingang (0,3),
Produktion (0,25), Beschäftigung (0,2), Lieferzeiten (0,15), Vormateriallager (0,1). Der Index Lieferzeiten ist ein inverser Index.
3. Der Eurozone Service-Index Geschäftstätigkeit ist das direkte Äquivalent zum Index Industrieproduktion und basiert auf der Frage „Ist die Geschäftstätigkeit in Ihrem
Unternehmen höher, gleich oder niedriger als vor einem Monat?“
4. Der Eurozone Index Industrieproduktion basiert auf der Frage „Ist die Produktion in Ihrem Unternehmen höher, gleich oder niedriger als vor einem Monat?“
Über IHS Markit (www.ihsmarkit.com)
Als einer der Weltmarktführer liefert IHS Markit (Nasdaq: INFO) Unternehmen der wirtschaftlich bedeutendsten Branchen und Märkten,
Finanzinstitutionen und Regierungen erfolgskritische, zukunftsentscheidende Informationen, Analysen und Lösungen. Damit steigern wir
deren operative Effizienz und ermöglichen wissensbasierte, sichere und souveräne Entscheidungen. Zu den Kunden von IHS Markit zählen
über 50.000 der einflussreichsten Unternehmen, darunter 85 Prozent der Fortune Global 500 Unternehmen und die Weltmarktführer der
Finanzinstitutionen sowie Regierungsorganisationen. IHS Markit mit Hauptsitz in London ist auf nachhaltiges, profitables Wachstum
ausgerichtet.
IHS Markit ist ein eingetragenes Warenzeichen der IHS Markit Ltd. Alle anderen Unternehmens- und Produktnamen können Warenzeichen
ihrer jeweiligen Inhaber © 2016 IHS Markit Ltd. sein.
Über den PMI
Die Umfragen zum Einkaufsmanagerindex™/Purchasing Managers’ Index® (EMI™, PMI®) sind mittlerweile für über 30 Länder und
Schlüsselmärkte inklusive der Eurozone erhältlich. Aufgrund ihrer Aktualität und Zuverlässigkeit genießen die PMI-Umfragen bei
Zentralbanken und Entscheidungsträgern der Wirtschaft sowie auf den weltweiten Finanzmärkten hohes Ansehen. In vielen Ländern stehen
außer den PMIs keine weiteren vergleichbaren Konjunkturdaten zur Verfügung. Weitere Informationen finden Sie unter
www.markit.com/product/pmi
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