Pressemitteilung - Markit Economics

Pressemitteilung
Einkaufsmanager Index™
MARKTSENSIBLE INFORMATION
SPERRFRIST: 1. Dezember 2016, 10:00 MEZ / 09:00 UTC
Markit Einkaufsmanager Index Industrie Eurozone – Finaldaten
Eurozone-PMI erreicht im November höchsten Stand seit Januar 2014
Ergebnisse auf einen Blick:

Finaler PMI bei 53.7 Punkten (Flash: 53.7,
Finalwert Oktober: 53.5)

Niederlande,
Österreich,
Spanien
Deutschland führend beim Wachstum

Verkaufspreise legen mit höchster Rate seit über
fünf Jahren zu, Anstieg der Einkaufspreise auf
56-Monatshoch
und
Datenerhebung: 11.-23. November
®
Rangliste nach PMI -Indexwerten (November)
Niederlande
Österreich
Spanien
Deutschland
Irland
Italien
Frankreich
Griechenland
57.0
55.4
54.5
54.3 (Flash 54.4)
53.7
52.2
51.7 (Flash 51.5)
48.3
35-Monatshoch
66-Monatshoch
10-Monatshoch
2-Monatstief
8-Monatshoch
5-Monatshoch
2-Monatstief
12-Monatstief
Der Eurozone-Industriesektor hat im November
abermals an Dynamik gewonnen und ist so stark
gewachsen wie zuletzt im Januar 2014.
Rückenwind lieferten das höhere Auftragsplus und
die erneuten Zuwächse bei Produktion und
Beschäftigung.
Mit aktuell 53.7 Punkten nach 53.5 im Oktober
bestätigte der finale Markit Eurozone Einkaufsmanager Index (PMI) die Vorabschätzung und
erreichte den höchsten Wert seit 34 Monaten. Seit
nunmehr 41 Monaten – und damit so lange wie nie
zuvor in der bisherigen Umfragegeschichte – notiert
der Index bereits über der neutralen Referenzlinie
von 50 Punkten und signalisiert damit ununterbrochenes Wachstum.
Die nationalen PMIs zeigen solide Steigerungsraten
von den Niederlanden über Deutschland bis hin zu
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Österreich. Der niederländische PMI erreichte ein
35-Monatshoch, der österreichische ein 66Monatshoch, und in Deutschland rangierte der PMI
nur knapp unter dem 33-Monatshoch von Oktober.
Beschleunigt hat sich das Wachstum auch in
Spanien, Italien und Irland, während es sich in
Frankreich leicht verlangsamte. In Griechenland
schrumpfte die Industrie erneut, hier sank der PMI
auf ein 12-Monatstief (wenngleich er aktuell noch
immer deutlich über den Tiefs von Mitte 2015
notiert).
Die 41. Produktionssteigerung in Folge schwächte
sich gegenüber Oktober leicht ab. Das Auftragsplus
fiel hingegen so hoch aus wie zuletzt im Februar
2014, da Binnen- und Exportnachfrage gleichermaßen anzogen. Lediglich in Griechenland kam es
zu Einbußen bei Produktion, Auftragseingang und
Exportneugeschäft.
Von den Exportmärkten* gingen im November
insgesamt so viele Neuaufträge ein wie zuletzt vor
33 Monaten. Spitzenreiter in dieser Kategorie
waren diesmal die Niederlande, Österreich,
Spanien und Deutschland, wobei sich das
Exportorderplus lediglich in Deutschland nicht
vergrößerte. Frankreich, Italien und Irland wiesen
beim Exportneugeschäft hingegen ebenfalls
beschleunigte Steigerungsraten aus.
Die Einkaufspreise legten im Berichtsmonat so
rasant zu wie seit März 2012 nicht mehr.
Zurückzuführen war dies den Befragten zufolge auf
die Verteuerung von Rohstoffen, darunter Metalle,
Öl und weiteren Importgütern. Da die gestiegenen
Kosten teilweise an die Kunden weitergegeben
wurden, fiel die Anhebung der Verkaufspreise so
stark aus wie zuletzt vor über fünf Jahren.
Die gute Industriekonjunktur schlug sich auch am
Arbeitsmarkt nieder. So fiel der 27. Jobaufbau nur
minimal schwächer aus als zum annähernden
Fünfeinhalb-Jahreshoch im Oktober. Alle acht von
© IHS Markit 2016
Pressemitteilung
der Umfrage erfassten Länder vermeldeten diesmal
höherer Beschäftigtenzahlen.
Ungeachtet dessen nahmen die Auftragsbestände
mit einer der höchsten Raten seit Anfang 2011 zu.
Bis auf Griechenland, wo die Auftragsbestände
drastisch sanken, und Italien, wo sie konstant
blieben, legten sie in den übrigen sechs Ländern
zu.
Höhere Auftragsbestände und die anhaltende
Verlängerung der Lieferzeiten deuten darauf hin,
dass derzeit die Nachfrage das Angebot übersteigt.
Folglich ist damit zu rechnen, dass die
Steigerungsraten bei Produktion, Beschäftigungsaufbau und Inflation in den nächsten Monaten
weiter zulegen dürften.
Kommentar:
Chris Williamson, Chef-Ökonom bei IHS Markit,
kommentiert den finalen Markit Eurozone PMI:
“Die
Industrieunternehmen
der
Eurozone
verzeichneten
im
November
den
besten
Geschäftsverlauf seit nahezu drei Jahren.
Begünstigt vom schwachen Außenwert des Euro
und der anziehenden Nachfrage, konnten sie die
politische Unsicherheit weitgehend abschütteln.
Die November-Umfrage zeigt eindrücklich, dass der
abgeschwächte Euro der Industrie mächtig auf die
Sprünge geholfen, eine verstärkte Importsubstitution und höhere Exporte nach sich gezogen
hat. In der Tat sind die Exportneuaufträge* so stark
gestiegen wie zuletzt im Februar 2014.
losenquote in der Eurozone liefert unsere aktuelle
Umfrage ebenfalls positive Nachrichten. So blieb
der Stellenzuwachs im Zuge nachfragebedingter
Kapazitätserweiterungen fast genauso stark wie
zum Fünfeinhalb-Jahreshoch im Oktober.
Dass die Lagerbestände nur noch minimal
gesunken sind zeigt, dass der Lagerabbau bei den
Unternehmen nicht mehr ganz so im Mittelpunkt
steht. Damit dürften die daraus resultierenden
Kosteneinsparungen die Konjunktur auch nicht
weiter bremsen.
Die Kombination aus anziehender Nachfrage nach
Rohstoffen und abgeschwächtem Euro hat dafür
gesorgt, dass die Einkaufspreise in die Höhe
geschnellt sind und die Verkaufspreise angehoben
wurden. Unterm Strich sind die Verkaufspreise im
November so stark gestiegen wie seit über fünf
Jahren nicht mehr, was sich ganz bestimmt auch
bald in höheren Verbraucherpreisen niederschlagen wird.
Während die EZB ihr Programm zur Quantitativen
Lockerung bei ihrem Dezember-Treffen allem
Anschein nach sicher ausweiten wird, dürften die
beschleunigten Steigerungsraten bei Wachstum
und Inflation die Spekulationen dahingehend
anheizen, ob sie ihre Anleihekäufe im nächsten
Jahr wieder drosseln wird.“
*einschließlich Exporte ins europäische Ausland
Vor dem Hintergrund der zweistelligen Arbeits-
Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte:
Markit
Chris Williamson, Chief Economist
Tel: +44-20-7260-2329
Mobil: +44-779-5555-061
Email: [email protected]
Rob Dobson, Senior Economist
Tel: +44-1491-461-095
Mobil: +44-7826-913-863
Email: [email protected]
Joanna Vickers, Corporate Communications
Tel: +44-20-7260-2234
Email: [email protected]
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© IHS Markit 2016
Pressemitteilung
Anmerkungen der Herausgeber:
Der Eurozone EMI (Einkaufsmanagerindex) wird von Markit Economics erstellt und basiert auf Umfragen unter einer repräsentativen
Auswahl von rund 3000 Industrieunternehmen aus Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, den Niederlanden, Österreich, Irland und
Griechenland. Die Geschäftstätigkeit dieser Länder entspricht 89 % des gesamten Eurozone-Industriesektors. Der finale Eurozone EMI folgt
auf die eine Woche zuvor veröffentlichte Vorabschätzung (Flash-EMI) und basiert jeweils auf Auswertungen von 85-90 % der pro Monat
beantworteten Fragebögen. Der November Flash-EMI basierte auf 95 % der Umfrage-Rückmeldungen.
Die Durchschnittswerte zwischen den Flash-EMIs und den finalen EMIs (Finalwert abzüglich Flash-Wert) unterscheiden sich entsprechend
den seit Januar 2006 verfügbaren historischen Datenreihen wie folgt (Unterschiede in absoluten Zahlen belegen eher tatsächliche
Abweichungen, durchschnittliche Unterschiede eher eine Tendenz):
Index
Eurozone EMI
Durchschnittlicher
Unterschied
0.0
Durchschn. Unterschied
in absoluten Zahlen
0.2
Die Einkaufsmanagerindex™/Purchasing Managers’ Index® (EMI™, PMI®) bilden zum frühestmöglichen Zeitpunkt die tatsächliche
konjunkturelle Lage in der Privatwirtschaft ab, indem sie unter anderem die Entwicklung bei Umsätzen, Beschäftigung, Lagern und Preisen
widerspiegeln. Als sehr zuverlässige Konjunkturindikatoren sind die monatlich erstellten EMI-Berichte deutlich früher als vergleichbare
offizielle Statistiken verfügbar. Die Indizes werden von Entscheidungsträgern der Wirtschaft und Regierungen sowie von
Konjunkturforschern der Finanzinstitute häufig genutzt. Sie liefern geeignete Informationen zum besseren Verständnis des wirtschaftlichen
Umfelds und dienen als Orientierungshilfe bei Entscheidungen zur Unternehmens- und Investitionsstrategie. Eine besonders wichtige Rolle
spielen die Einkaufsmanagerindizes auch bei den Zinsentscheidungen zahlreicher Zentralbanken (u.a. der Europäischen Zentralbank).
Die unbereinigten Ursprungsdaten unterliegen nach ihrer Erstveröffentlichung grundsätzlich keiner Revision. Die saisonbereinigten Daten
hingegen werden aufgrund aktualisierter Saisonbereinigungsfaktoren bei Bedarf revidiert. Historische Datenreihen der zugrunde liegenden
unbereinigten Zahlen, veröffentlichte saisonbereinigte und anschließend revidierte Ergebnisse sind für Abonnenten auf Anfrage unter
[email protected] erhältlich.
Über IHS Markit (www.ihsmarkit.com)
Als einer der Weltmarktführer in seiner Branche liefert IHS Markit (Nasdaq: INFO) Unternehmen der wirtschaftlich bedeutendsten Branchen
und Märkte, Finanzinstitutionen und Regierungen erfolgskritische, zukunftsentscheidende Informationen, Analysen und Lösungen. Damit
steigern wir deren operative Effizienz und ermöglichen wissensbasierte, sichere und souveräne Entscheidungen. Zu den Kunden von IHS
Markit zählen über 50.000 der einflussreichsten Unternehmen, darunter 85 Prozent der Fortune Global 500 Unternehmen und die
Weltmarktführer der Finanzinstitutionen sowie Regierungsorganisationen. IHS Markit mit Hauptsitz in London ist auf nachhaltiges,
profitables Wachstum ausgerichtet.
IHS Markit ist ein eingetragenes Warenzeichen der IHS Markit Ltd. Alle anderen Unternehmens- und Produktnamen können Warenzeichen
ihrer jeweiligen Inhaber © 2016 IHS Markit Ltd. sein.
Über die PMIs
Die Umfragen zum Einkaufsmanagerindex™/Purchasing Managers’ Index® (EMI™, PMI®) sind mittlerweile für über 30 Länder und
Schlüsselmärkte inklusive der Eurozone erhältlich. Aufgrund ihrer Aktualität und Zuverlässigkeit genießen die PMI-Umfragen bei
Zentralbanken und Entscheidungsträgern der Wirtschaft sowie auf den weltweiten Finanzmärkten hohes Ansehen. In vielen Ländern stehen
außer den PMIs keine weiteren vergleichbaren Konjunkturdaten zur Verfügung. Weitere Informationen finden Sie unter
www.markit.com/product/pmi
Sämtliche Lizenz- bzw. Eigentumsrechte am Markit Eurozone EMI liegen bei IHS Markit. Jegliche Art der Nutzung der hierin enthaltenen Informationen,
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für Verluste, die sich aus der Nutzung der Informationen ergeben könnten. EMI™, Einkaufsmanagerindex™, PMI® und Purchasing Managers’ Index® sind
Handelsmarken bzw. eingetragene Handelsmarken oder unterliegen dem Lizenzrecht von Markit Economics Limited, IHS Markit ist eine eingetragene
Handelsmarke der IHS Markit Limited.
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