Refugee Radio - deutsch

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06.07.16
Das Bundeskabinett will heute den Haushalt für das kommende Jahr
beschließen.
Vor dem morgigen Gipfeltreffen zu den Kosten für die Integration von
Flüchtlingen haben die Länder erneut deutlich mehr Geld vom Bund gefordert.
Bayerns Ministerpräsident Seehofer sprach in der "Süddeutschen Zeitung" von
acht Milliarden Euro. Seehofer betonte, die Länderchefs seien sich einig in ihrer
Forderung. Bund und Länder streiten seit Monaten über die Aufteilung der Kosten
für die Integration von Flüchtlingen mit Bleibeperspektive. Die Länder benötigen
weiteres Geld für Sprachkurse, Weiterbildungsangebote, Kita-Plätze und soziale
Betreuung.Finanzminister Schäuble will ohne neue Schulden auskommen, trotz
steigender
Ausgaben
für
die
Integration
von
Flüchtlingen
und
für
die
Sicherheitsbehörden. Der Koalitionspartner SPD fordert zusätzliches Geld für
mehr Wirtschaftswachstum und Arbeitsplätze.
Mehr als 4500 Bootsflüchtlinge binnen eines Tages aus Mittelmeer
gerettet
Die italienische Küstenwache hat gemeinsam mit Hilfsorganisationen und
Marineschiffen aus EU-Partnerländern allein am gestrigen Dienstag rund 4500
Bootsflüchtlinge aus dem Mittelmeer gerettet. Insgesamt hätten die Schiffe im
Meeresgebiet
zwischen
Italien
und
Nordafrika
binnen
eines
Tages
30
Rettungseinsätze geleistet, teilte die Küstenwache am Abend mit. Der größte
Einsatz habe einem kaum seetüchtigen Schiff gegolten, auf dem 435 Migranten unter ihnen 124 Frauen und 18 Kinder - die gefährliche Überfahrt nach Europa
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gewagt hätten. Insgesamt fünf Schiffe der italienischen Küstenwache hätten
Flüchtlinge
aufgenommen.
Auch
Schiffe
von
EU-Partnerstaaten
und
Hilfsorganisationen seien Migranten zur Hilfe gekommen, die sich zum Teil in
Schlauchbooten aufs Meer gewagt hätten. Das UN-Flüchtlingshilfswerk schätzt,
dass in diesem Jahr schon mehr als 2.800 Flüchtlinge bei dem Versuch ums
Leben gekommen sind, das Mittelmeer zu überqueren.
Niedersachsen
Die
Zahl
neu
schließt
ankommender
Notunterkünfte
Flüchtlinge
ist
für
in
Flüchtlinge
Niedersachsen
stark
zurückgegangen. Im ersten Halbjahr 2016 wurden insgesamt 21 852 Menschen
registriert, erklärte das zuständige Innenministerium der Deutschen PresseAgentur. Das entspricht fast der Anzahl Menschen, die alleine im November 2015
ins Land kamen. Die Landesregierung schließt daher bis zum Jahresende alle 17
Notunterkünfte
für
die
Belegung
mit
Flüchtlingen.
Um
bei
einem
erneuten Anstieg der Zahlen kurzfristig für die Aufnahme gerüstet zu sein, sind
aber sechs Notunterkünfte als Reserve zur kurzfristigen Kapazitätserhöhung
vorgesehen. Im ersten Halbjahr schob Niedersachsen 1079 Menschen ab.
Dreimal mehr Abschiebungen - 1068 Menschen mussten ausreisen Berlin
Das Land Berlin hat im ersten Halbjahr 2016 mehr Menschen abgeschoben als
im gesamten Vorjahr - vor allem in Richtung Balkan. Von Januar bis Ende Juni
mussten 1068 Menschen ohne Bleibeperspektive Berlin wieder verlassen, wie die
Innenverwaltung am Mittwoch mitteilte. Damit wurden dreimal so viele Menschen
abgeschoben wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres. «Der Bund hat eine
Verdopplung der Abschiebungen in diesem Jahr als Zielmarke ausgegeben. Berlin
liegt bislang also deutlich über dieser Erwartung», erklärte Innensenator Frank
Henkel (CDU). Die Menschen mussten demnach vor allem zurück nach Serbien,
Bosnien, Kosovo und Albanien. 2015 waren rund 800 Menschen abgeschoben
worden, 2014 rund 600.
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