MEIN INFOBRIEF Für Sie ausgesuchte Informationen und Themen Dr. Dieter-L. Koch, Mitglied des Europäischen Parlaments Infobrief Nr. 22/ 2016 vom 06.06.2016, 15. Jahrgang Aus dem Europäischen Parlament 40 Jahre Europäische Volkspartei „Gemeinsame Probleme verlangen nach gemeinsamen Lösungen“ Wussten Sie, dass die Europäische Volkspartei (EVP) schon seit 40 Jahren besteht? Und seit genau so vielen Jahren setzt sie sich für Frieden, Freiheit und Wohlstand in Europa ein. Mehr als 70 Volksparteien aus 40 Ländern sind Mitglieder der EVP, der auch ich angehöre. Seit 1999 stellen wir ohne Unterbrechung die stärkste Fraktion im Europäischen Parlament, was mich natürlich ein bisschen stolz macht. Wir haben in diesem Haus schon viel erreicht, aber die größten Herausforderungen stehen uns noch bevor. In den vergangenen Jahren haben wir uns von Krise zu Krise gehangelt: zuerst die Schulden- und Wirtschaftskrise, dann Griechenland, und jetzt die Flüchtlingskrise. Gelöst ist keine von ihnen, wir tasten uns nur mit kleinen Schritten voran. Als Nächstes steht uns womöglich der EU-Austritt der Briten bevor. Eine Prognose zu stellen, was das für Großbritannien selbst und für Rest-Europa bedeuten würde, das wagt sich hier niemand. Vermutlich würden wir erst einmal ein paar Tage in Schockstarre verfallen, bevor es weitergeht, denn so richtig mag von uns keiner daran glauben, dass dieses Szenario tatsächlich wahr werden könnte. Der nationale Populismus in vielen Mitgliedsstaaten und die damit einhergehende EU-Skepsis sind im Moment unser größtes Problem, glaube ich. Denn keine der genannten Krisen lassen sich lösen, wenn Europa nicht zusammensteht. Deswegen sehe ich es als unsere größte Aufgabe in den kommenden Jahren, die Aufspaltung und den Zerfall der EU zu verhindern. Gemeinsame Probleme verlangen nach gemeinsamen Lösungen – das gilt heute noch mehr als früher. Vor allem bei den ganz großen Fragen der Welt werden wir nur mitreden können, wenn wir gemeinsam auftreten. Leider gewinnen heute diejenigen, die mit zu einfachen und falschen Antworten das Volk umgarnen, die Wahlen. Diesen Leuten müssen wir Paroli bieten! Halbzeitbilanz des Europäischen Fonds für Strategische Investitionen Erst einmal nachsehen, wo noch nachgearbeitet werden muss Die Halbzeitbilanz des Europäischen Fonds für Strategische Investitionen (EFSI) wurde mit dem Vorschlag der EU-Kommission vorgelegt, den EFSI über das Jahr 2018 hinaus zu verlängern. Wichtig dabei, der EFSI kann einen wichtigen Beitrag für ein wettbewerbsfähiges Europa leisten. Es wäre jedoch zu früh, sich bereits jetzt, wo der Fonds gerade mal ein Jahr arbeitet, auf eine Verlängerung festzulegen. Wir sollten uns jetzt erstmal ansehen, wo noch nachgearbeitet werden kann. Es wäre fatal, falsche Erwartungen zu wecken bei einem Projekt, das mit über die Akzeptanz und Popularität der EU entscheidet. Es zeichnet sich ab, dass vor allem in kleinen oder wirtschaftlich schwächeren Ländern die Investitionen noch nicht angekurbelt wurden. Also genau dort, wo Investitionen mit mehr Risiko verbunden sind und der EFSI greifen sollte. Die Vermutung liegt somit nahe, dass die eindrucksvollen Zahlen nicht aus neuen Projekten resultieren, sondern aus bereits angestoßenen Projekten, die nun unter den ‚Rettungsschirm‘ des EFSI genommen werden. Kollaborative Wirtschaft: Dienstleistungen und Portale der kollaborativen Wirtschaft sind in Europa in den vergangenen Jahren schnell gewachsen. Dazu zählen nicht nur bekannte Beispiele wieder Mitfahrdienst Uber und der Bettenvermittler Airbnb, sondern auch deutsche Portale wie der Wohnungsvermittler Wimdu oder der Paketdienst Sennder. Nationale und lokale Behörden reagieren hierauf mit einem Flickwerk verschiedener Regelungen. Die EUKommission hat Klarstellungen zu den wichtigsten rechtlichen Fragen vorgelegt. Seite 1 von 5 Ausgabe 22/ 06.06.2016 MEIN INFOBRIEF Dr. Dieter-L. Koch, Mitglied des Europäischen Parlaments Aus dem Europäischen Parlament EU-Vertragsverletzungsverfahren 85 Prozent der Fälle werden vorgerichtlich geklärt Fast jeden Monat leitet die EU-Kommission rechtliche Schritte gegen Mitgliedsstaaten ein, die EU-Regeln nicht oder nur schleppend umsetzen. Oder die nationale Entscheidungen getroffen haben, welche gegen EU-Recht verstoßen. Über 1500 solcher Verfahren sind derzeit anhängig. Mehr als 100 davon betreffen Deutschland, und von diesen sind wiederum elf dem Verkehrssektor zuzurechnen. Prominentestes Beispiel ist sicherlich die sogenannte Ausländer-Maut, also die Infrastrukturabgabe, die der Deutsche Bundestag vergangenes Jahr beschlossen hat. Weit weniger bekannt ist das Vertragsverletzungsverfahren, das die Kommission gegen Deutschland wegen der zu laschen Auslegung der Motorradführerschein-Richtlinie angestrengt hat. Etlichen Staaten droht zudem Ärger aus Brüssel, weil sie nicht rechtzeitig die neue EU-Tabakrichtlinie in nationales Recht umgesetzt haben. Nur knapp ein Dutzend der EU- Länder haben bisher verfügt, dass die Hersteller Schockfotos von verfaulten Füßen oder schwarzen Raucherlungen auf Zigarettenpackungen drucken müssen. Die Bundesrepublik gehört dazu: Wir haben die Richtlinie fristgemäß vor wenigen Wochen umgesetzt. Ein Vertragsverletzungsverfahren umfasst mehrere Schritte: Zuerst ersucht die Kommission die Regierung des betreffenden Landes, innerhalb von zwei Monaten zu dem Problem Stellung zu nehmen. Falls die Antwort ausbleibt oder nicht zufriedenstellend ausfällt, erklärt die Kommission, warum ihrer Ansicht nach ein Verstoß gegen EU-Recht vorliegt. Die nationalen Behörden haben dann maximal zwei Monate Zeit, um Rechtskonformität herzustellen. Tun sie das nicht, strengt die Kommission beim Europäischen Gerichtshof ein Verfahren an. So weit kommt es jedoch meist nicht. In den letzten Jahren wurden über 85 Prozent der Fälle vor Einleitung eines gerichtlichen Verfahrens geklärt. Studenten starten Paralympics Online-Redaktion „Inclusion im Sport und durch den Sport“ Ab sofort starten unter dem Motto „Inklusion im Sport und durch den Sport“ zwei Sportstudenten als „RioMaNiacs“ ihre Online-Berichterstattung rund um die Paralympics. Die Sportstudenten Niklas (Nik) Klütsch und Marcel Wienands berichten auf der barrierefreien „Social Wall“ unter www.riomaniacs.de über paralympische Sportarten und Athleten sowie Inklusion und Sport – schon jetzt von Sportevents in ganz Deutschland und ab September live aus Rio. Gleichzeitig wird die Social Wall mit dem Hashtag #RioMaNiacs zur Plattform für alle anderen Fan-Beiträge rund um die Paralympics 2016. Unterstützt werden die Studenten der Deutschen Sporthochschule Köln von der Aktion Mensch und der Deutschen Telekom. Die Telekom als Förderer der Deutschen Paralympischen Mannschaft und des Nationalen Paralympischen Jugendlagers der Deutschen Behindertensportjugend (DBSJ) haben mit der Aktion Mensch das Nachwuchsreporter-Projekt anlässlich der Paralympischen Spiele 2016 in Rio ins Leben gerufen. Die Ausschreibung erfolgte in Kooperation mit der Deutschen Sporthochschule Köln. Sie richtete sich an Sportstudenten und -studentinnen mit und ohne Behinderung. Ziel war es, ein inklusives Reporterteam zu bilden. Unter zahlreichen Bewerbern konnten sich der sehbehinderte Marcel und Nik durchsetzen. Weiterführende Informationen Social Wall: www.riomaniacs.de Facebook: www.facebook.com/RioMaNiacs Instagram: www.instagram.com/riomaniacs Twitter: @riomaniacs Deutsch-türkische Partnerbörse 2016: Deutsche Sportvereine mit Interesse am Austausch gesucht Die Deutsche Sportjugend organisiert in Kooperation mit der Deutschen Jugend in Europa vom 3. bis 6. Oktober eine deutsch-türkische Partnerbörse in der Türkei. Ziel der Partnerbörse ist der Aufbau neuer Partnerschaften zwischen deutschen und türkischen Organisationen. Dafür sucht die Deutsche Sportjugend Sportvereine in Deutschland, die Interesse am deutsch-türkischen Austausch haben. Interessierte Vereine wenden sich bitte bis zum 12. Juni an die Deutschen Sportjugend: Ferdinand Rissom, Telefon: 069 6700 332, rissom(at)dsj.de. Seite 2 von 5 Ausgabe 22/ 06.06.2016 MEIN INFOBRIEF Dr. Dieter-L. Koch, Mitglied des Europäischen Parlaments Aus meinem Wahlkreis ESF in Thüringen ThINKA - Sozialraumarbeit in Meiningen und Schmalkalden Projekte, die aus Mitteln des ESF durch den Freistaat gefördert werden, stelle ich Ihnen in einer kleinen Reihe vor: Heute: ThINKA – Sozialraumarbeit in Meiningen und Schmalkalden In den Sozialräumen Schmalkalden „Walperloh“ und Meiningen „Jerusalem“ sollen im Rahmen des Vorhabens benachteiligte Menschen besser beruflich und sozial integriert, die Armut bekämpft und die Lebensqualität aller Bewohner insgesamt verbessert werden. Zielgruppe des Projektes sind Menschen mit multiplen Problemlagen, Langzeitarbeitslose sowie Familien mit geringem Einkommen. Während des Projektes werden lokale Netzwerke aus- gebaut und verstetigt. Im Bürgerbüro finden regelmäßige Sprechstunden statt. Sozialarbeiter suchen bei Bedarf die Hilfebedürftigen auch in der Wohnung auf. Das Ehrenamt wird im Rahmen des Projektes gefördert und ratsuchende Menschen werden an Netzwerkpartner oder weiterführende Angebote vermittelt. Finanzierung: ESF-Mittel: 364.988 EUR Bewilligungszeitraum: 01.01.2015 bis 31.12.2017 Projektträger: ThINKA-Koordinierungsstelle Kontakt: ThINKA-Koordinierungsstelle 07745 Jena, Tel.: 03641 354572 E-Mail: [email protected] Chancen weltweit nutzen Roadshow „Erfolgreich im Ausland“ hält auch in Weimar Der Thüringer Außenhandel läuft trotz internationaler Krisenherde auf Hochtouren. Regionale Produkte „Made in Thuringia“ erfreuten sich weltweit einer wachsenden Nachfrage. Mit einem Exportvolumen von 13,5 Milliarden Euro wurde 2015 ein Plus von über vier Prozent gegenüber dem Vorjahr und damit ein neuer Rekordwert erzielt. Um insbesondere Einsteigern im Auslandsgeschäft hilfreiche Tipps zu geben, organisiert die Industrie- und Handelskammer (IHK) Erfurt die Veranstaltungsreihe „Erfolgreich im Ausland“. Im Rahmen der Roadshow, die am 9. Juni von 14 - 17 Uhr im IHK-Service-Center Weimar stattfindet, würden Experten aus unterschiedlichen Institutionen alles Wissenswerte zu Aus- und Einfuhren vermitteln. „Wir wollen den Firmen die zahlreichen Möglichkeiten zur Erschließung neuer Absatzmärkte praxisnah aufzeigen“, so Dr. Cornelia Haase-Lerch, die Leiterin des IHK-Service-Centers Weimar. In Kooperation mit dem EU-Informationsbüro „Enterprise Europe Network“ (EEN), dem Kompetenzcenter International der Sparkassen und der Schenker Deutschland AG sollten vor allem die Auslandskompetenzen der Unternehmen gestärkt und Vorbehalte abgebaut werden. Interessierte für diese Veranstaltung können sich im IHKService-Center, Henry-van-de-Velde-Straße 1-3 in Weimar bzw. online auf der Website der IHK Erfurt anmelden. Gefährdete Demokratie? Aktuelle Spannungsfelder in Politik und Gesellschaft Israels In Kooperation mit der Deutsch-Israelischen Gesellschaft und Arbeitsgemeinschaft Erfurt findet am 17. Juni im Europäischen Informations-Zentrum in Erfurt eine Veranstaltung zum Thema „Gefährdete Demokratie? Aktuelle Spannungsfelder in Politik und Gesellschaft Israels“ statt. Israel gilt als einzige Demokratie im Nahen Osten und arabischen Raum. Als Staat ist Israel seit seiner Gründung Krieg und Terror ausgesetzt und bis heute wird seine staatliche Existenz in Frage gestellt. Zu dieser Gefahr von außen kommt zunehmend eine innere Bedrohung hinzu. Die Europäische Union will die Beziehungen mit Israel ausbauen, aber das gegenseitige Verständnis scheint mit Blick auf die innenpolitische Entwicklung Israels und den israelisch-palästinensischen Konflikt abzunehmen. Der Antisemitismus in Europa nimmt zu. Seite 3 von 5 Ausgabe 22/ 06.06.2016 MEIN INFOBRIEF Dr. Dieter-L. Koch, Mitglied des Europäischen Parlaments Nachgefragt EMAS-Umweltmanagement im Ministerium EMAS-Zertifizierung des Thüringer Umweltministeriums Immer wieder werde ich zur EMAS-Zertifizierung des Thüringer Umweltministeriums befragt. Dabei steht EMAS für „Eco Management and Audit Scheme“ und ist ein von der europäischen Union entwickeltes Umweltmanagementsystem. Die Einführung des Systems erfolgt auf freiwilliger Basis und dient der Umweltbetriebsprüfung von Organisationen. Somit kann eine Verbesserung des Umweltstatus der Organisation erzielt werden. Zudem kann die Organisation die Einführung des Umweltmanagementsystems öffentlichkeitswirksam nach außen tragen. Das Thüringer Umweltministerium hat im Jahr 2013 ein Umweltmanagementsystem nach EMAS eingeführt und möchte seine Erfahrungen und erarbeiteten Schritte weiteren Behörden der Landes- und Kommunalverwaltung in Thüringen zur Verfügung stellen. Auf dieser Seite werden dazu Beispiel-Materialien und Vorlagen zur Verwendung bereitgestellt. EMAS wurde 1993 beschlossen. Mit der Einführung eines Umweltmanagementsystems nach EMAS werden auch die Anforderungen der ISO 14001 (internationale Umweltmanagementnorm) und teilweise auch der ISO 50001 (internationale Energiemanagementnorm) erfüllt. Im Zuge der Einführung von EMAS wird ein Managementsystem in der Behörde implementiert. Ziel ist es, dadurch die Umweltleistung der Behörde zu verbessern, eine Steigerung der Effizienz bei der Arbeit zu erreichen und eine entsprechende Rechtssicherheit im Bereich Umweltschutz zu gewährleisten. Des weiteren hilft EMAS dabei, die Umweltschutzaktivitäten der Behörde zu strukturieren. Darüber hinaus bietet ein Umweltmanagementsystem nach EMAS die Möglichkeit, Einsparpotenziale beispielsweise in den Bereichen Energie, Wasser und Abfallwirtschaft aufzudecken und kontinuierlich zu optimieren. Folgende Vorteile bietet eine Einführung von EMAS: * Umweltentlastung und Kostenreduzierung durch Einsparung von Ressourcen * Innerbetriebliche Potenziale werden erkannt und verwirklicht * Schaffung von Rechtssicherheit in Haftungsfragen, sowie Einhaltung der umweltrelevanten Vorgaben * Öffentlichkeitswirksamkeit: Darstellung der Leistungen im Umweltbereich nach außen (EMAS-Logo) * Steigerung der Zufriedenheit und Motivation der Bediensteten durch individuelle Verantwortung und Beteiligung am kontinuierlichen Verbesserungsprozess. Die Umwelterklärung: http://www.thueringen.de/mam/ th8/tmlfun/ministerium/emas/umwelterklarung_2015.pdf EU-Nachrichten Glyphosat: Den Mitgliedstaaten steht ein nationales Verbot frei: Im Streit um den Unkrautvernichter Glyphosat schlägt die EU-Kommission den EU-Mitgliedstaaten vor, die Ende Juni auslaufende Zulassung vorläufig um weitere 12 bis 18 Monate zu verlängern. Bis dahin soll ein Gutachten der Chemikalienagentur ECHA abschließend klären, ob der Wirkstoff Krebs erregen kann. Dabei steht es, den Mitgliedstaaten frei, Pflanzenschutzmittel mit dem Wirkstoff Glyphosat selbst zu verbieten. Rückübernahmeabkommen mit der Türkei tritt in Kraft: Seit Mittwoch können Drittstaatsangehörige, die illegal aus der Türkei in die EU eingereist sind, einfacher in die Türkei zurückgeführt werden. Entsprechende Bestimmungen des Rückübernahmeabkommens zwischen der Türkei und der EU treten heute in Kraft. Ursprünglich sollten die Vorschriften zur Rückübernahme von Drittstaatsangehörigen erst am 1. Oktober 2017 wirken. Zukunft des Europäischen Jugendorchesters gesichert In Brüssel wurde bekanntgegeben, dass es sowohl kurz- als auch langfristige Lösungen für den Erhalt des Europäischen Jugendorchesters gefunden wurde. Das Orcheter ist seit 40 Jahren ein Symbol für die kulturelle Vielfalt Europas. Gemeinsam gegen illegale Hetze im Internet: Die EUKommission hat zusammen mit Facebook, Twitter, YouTube und Microsoft einen Verhaltenskodex vorgestellt, mit dem die Verbreitung von illegalen Hassreden im Internet bekämpft werden soll. Mit dem Verhaltenskodex verpflichten sich die IT-Unternehmen dazu, klare und wirksame Verfahren für die Prüfung von Meldungen über illegale Hassreden in ihren Diensten einzuführen, damit die Mehrheit der stichhaltigen Anträge auf Entfernung illegaler Hasskommentare in weniger als 24 Stunden geprüft und diese erforderlichenfalls entfernt bzw. der Zugang dazu gesperrt werden kann. Seite 4 von 5 Ausgabe 22/ 06.06.2016 MEIN INFOBRIEF Dr. Dieter-L. Koch, Mitglied des Europäischen Parlaments Service & Termine Seminar: Zollkodex der Europäischen Union (UZK) Das Seminar „Außenwirtschaftstraining“ am 15. Juni in der IHK Erfurt beschäftigt sich mit den Änderungen des am 1. Mai 2016 in Kraft getretenen Unionszollkodex. Zollorientierte Unternehmen werden umfassend über die Grundlegenden Neuerungen des aktuellen Zollrechts informiert. Mehr: https://www.erfurt.ihk.de Die EU im Praxistest: Studentische Fachtagung stellt Fragen zur Sozialpolitik im Spannungsfeld der EU „Was bringt Europa für Sozialpolitik und Soziale Arbeit?“ fragen Studierende des Fachbereichs Sozialwesen der Ernst-Abbe-Hochschule (EAH) Jena bei ihrer Fachtagung am kommenden 8. Juni, die um 9 Uhr in der Hochschulaula (Haus 4) beginnt. Gemeinsam mit Prof. Dr. Michael Opielka planen die Studenten einen praxisbezogenen, wissenschaftlich-politischen Dialog über den Nutzen der EU für die Soziale Arbeit. Berufspraktika in Großbritannien, Irland und Italien Der Verein für Internationale Mobilität e.V. (VIMOB) Pforzheim e.V. bietet durch das EU-Programm ERASMUS+ geförderte Berufspraktika in England, Irland und Italien an. Die Berufspraktika, die das ganze Jahr hindurch angetreten werden können, dauern 14 Wochen. Als Teilnehmer kommen junge Handwerker, Kaufleute und Personen mit IHK-Berufen, die eine abgeschlossene Berufsausbildung oder beruflichen Erfahrungen haben, in Frage. Nähere Informationen: http://bit.ly/23VSt3o  Flyer - Wegweiser 2016 durch die EU-Bildungsförderung: Der neue Wegweiser der NA DAAD gibt einen Überblick über die Zuständigkeiten auf nationaler und europäischer Ebene im Bereich der EU-Bildungsprogramme. Der Flyer ist kostenlos über [email protected] erhältlich. Erasmus+: Neue Website der EU-Kommission Das Programm ERASMUS+ fördert seit 2014 Jugendbegegnungen, Schulpartnerschaften, Berufspraktika und viele andere bildungsrelevante Kooperationsformen. Jetzt hat die EU-Kommission ihre zentrale Erasmus+- Website überarbeitet. Die bessere Strukturierung soll Ihnen die Suche nadch dem richtigen Unterprogramm erleichtern. Die neue Website finden Sie hier: http://bit.ly/23sseXs Studie 2015: Internationale Mobilität kann den Übergang in den Arbeitsmarkt erleichtern: Die Studie „Hochschulabsolventen mit Auslandserfahrungen auf dem deutschen Arbeitsmarkt“, ein Kooperationsprojekt des DAAD und des Instituts der Deutschen Wirtschaft Köln, bestätigt: Arbeitgeber schätzen Auslandserfahrung von Hochschulabsolventen. Die Studie: http://scnem.com/a. php?sid=9cw00.tp9hqh,f=6,u=13a18402119e9f89e055e6d 600a4050d,n=9cw00.tp9hqh,p=1,artref=5815611,l=e02zg 4.1ss9052 Kindern französisch beibringen Für schulische wie außerschulische Französischlehrer, die sich in den Methoden der außerschulischen Spracharbeit mit Kindern fortbilden möchten, bietet das Deutsch-Französische Jugendwerk vom 22. bis 26. Juni eine deutschfranzösische Fortbildung an. Im Mittelpunkt der Fortbildung stehen kommunikative Methoden für Kurse in der Partnersprache mit Kindern von 6 bis 12 Jahren. Nähere Informationen: http://bit.ly/1Ni2hCO Jetzt bewerben für die Jugendbegegnung “Eldorado - Welcome : Vom 22. August bis 3. September können 26 Jugendliche aus Griechenland, Belgien, der Türkei, Serbien und Deutschland der Jugendbegegnung „Eldorado – Welcome Refugees“ in Marche-en-Famenne in Belgien teilnehmen. Das Projekt ermöglicht Jugendlichen, ihre Meinung zum Thema “Flüchtlingskrise” zu artikulieren. Mehr: : https://www.yap-cfd.de/content/Seiten/Belgien_Refugee_Camp_2016/ Ausgabe 22/ 06.06.2016 Seite 5 von 5 Für Sie in Europa Impressum Dr. Dieter-L. Koch, MdEP Europabüro Frauenplan 8 99423 Weimar Tel. 03643 50 10 07 Fax 03643 50 10 71 www.europaabgeordneter.eu [email protected] www.facebook.com/europaabgeordneter CDU MEIN INFOBRIEF Dr. Dieter-L. Koch, Mitglied des Europäischen Parlaments Sonderseite 6: Brexit Am 23. Juni stimmen die Briten ab: „Should I stay or should I go now?“ Brexit: „Bleiben oder Gehen?“ Ein Gastbeitrag geht auf ein wichtiges Ereignis in Großbritannien ein: Am 23. Juni stimmen die Briten über den sogenannten Brexit, den Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union, ab. Dann werden sie vor die Entscheidung gestellt: “Should the United Kingdom remain a member of the European Union or leave the European Union?” Die Themen Wirtschaft und Migration prägen seit Monaten die Debatten über den möglichen Austritt Großbritanniens aus der EU. Weniger Beachtung findet die Bedeutung des britischen Referendums für die Jugend. Auch Anfang Juni ist der Ausgang des EU-Referendums noch völlig offen und aktuelle Meinungsumfragen sehen mal die leave-, mal die remain-Seite vorne. Wahlentscheidend könnten gerade die Stimmen der jungen Wähler/innen werden. Denn während die Älteren eher für einen Austritt sind, zählen die Jüngeren zu den Europabefürwortern. Zwei von drei unter 30-Jährigen wollen in der EU bleiben. Die vieldiskutierte Frage lautet jedoch: Werden sie am 23. Juni auch wählen gehen? Denn im Gegensatz zu der älteren geht die junge Wählergruppe vergleichsweise selten zu Wahl, was den EU-Gegnern einen Vorteil verschafft. Beispielsweise betrug die Wahlbeteiligung der 18- bis 24-Jährigen bei den Parlamentswahlen 2015 lediglich 43 Prozent, im Vergleich zu 78 Prozent bei den der Über65-Jährigen. Was das kommende Referendum betrifft ist sich aktuell gerade mal knapp über die Hälfte aller 18- bis 34-Jährigen sicher, dass sie überhaupt zur Wahl gehen werden. Bei den über 65-Jährigen sind es 76 Prozent. Voraussetzung um beim Referendum abstimmen zu dürfen, ist die Registrierung, die noch bis zum 7. Juni möglich ist. Laut Meinungsforschungsinstitut Yougov liegt die magische Altersgrenze bei 43 Jahren. Diejenigen, die jünger als 43 sind, wollen demnach in der EU verbleiben, diejenigen, die älter als 43 sind, wollen aus der Gemeinschaft austreten. Dabei gilt: Je jünger die Wahlberechtigten sind, desto größer ist die Zustimmung zur EU. Anders als beim schottischen Unabhängigkeitsreferendum im September 2014 haben die 16- und 17-Jährigen beim britischen EU-Referendum kein Stimmrecht. Der Vorschlag der europafreundlichen Labour Party, auch die 16- und 17-Jährigen über die künftigen Beziehungen zwischen London und Brüssel abstimmen zu lassen, wurde im Juni 2015 von den Abgeordneten des House of Commons abgelehnt. Somit ist die Zustimmung zum Verbleib Großbritanniens Seite 6 in der EU gerade in der Altersgruppe am höchsten, die entweder nicht wählen darf oder die eine geringe Wahlbeteiligung aufweist. Sollten die Briten am 23. Juni tatsächlich das Handtuch werfen, dann haben die älteren Jahrgänge den Wahlausgang entschieden – mit den Konsequenzen leben, müssen die jüngeren. Nicky Morgan, die britische Bildungsministerin, betonte, dass ein Brexit junge Leute besonders betreffen wird. Die EU-Gegner argumentieren hingegen, dass vor allem den jungen Briten die hohen Kosten der EU-Mitgliedschaft aufgebürdet würden. Fest steht, dass Teil der Europäischen Union zu sein, vor allem für junge Menschen Vorteile bringt: die Begegnung mit anderen Kulturen, Reisefreiheit und die freie Wohnortwahl über die Landesgrenzen der Mitgliedstaaten hinweg. Zur Verwirklichung ihrer beruflichen und persönlichen Ziele können junge Menschen frei entscheiden, wo sie leben, arbeiten oder studieren möchten. Weder die britische Regierung noch die Austritt-Befürworter konnten den Wähler(innen)n bisher sagen, was die Briten im Falle des Brexits erwarten würde. Welchen Status etwa hätten britische Studierende im Ausland? Würden Berufsabschlüsse aus England hier noch anerkannt werden? Gilt weiterhin die Visafreiheit für Briten, die nach Europa reisen wollen und Europäer/-innen die ins Vereinigte Königreich reisen wollen? Ungewiss ist auch die Zukunft der jungen Europäer/-innen, die in Großbritannien leben und ob sie die Visabestimmungen erfüllen würden. Fördermittel die die EU britischen Jugendorganisationen zur Verfügung stellt, könnten nach einem Ausstieg des Vereinigten Königreichs verloren gehen. Doch nicht nur profitieren junge Menschen von persönlicher und beruflicher Mobilität durch zahlreiche Jugendprogramme und Fördermaßnahmen, die die europäische Jugendpolitik auf den Weg gebracht hat, es geht vor allem um ihre Zukunft. Gerade junge Leute hätten am meisten zu verlieren, ihre Perspektiven und ihre Chancen auf dem internationalen Arbeitsmarkt würden in einem deutlichen Ausmaß von den Folgen eines Brexits beeinflusst. Der europäische Status quo - Frieden, Versöhnung, Freiheit, Menschenrechte, Demokratie, Stabilität und Wohlstand - ist für viele junge Menschen so selbstverständlich, dass sie es gar nicht mehr wahrnehmen. Viel hängt nun davon ab, ob sie sich dennoch zur Urne bewegen, um einen Brexit zu verhindern. Quellen und weitere Informationen: The Guardian, The Independent, YouGov, ME and EU Ausgabe 22/ 06.06.2016
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