23.05.16 Wirtschaftsnews Im Fokus: Die Goldbäume wachsen nicht in den Himmel Gold gehört in diesem Jahr zu den besten Investments. Der Goldpreis ist 18% höher als zu Jahresbeginn. Die Ängste um die Weltwirtschaft haben die Investoren im Januar in die Gold-ETF getrieben. Erstmals seit 2012 ist diesen Produkten wieder Geld in einem grösseren Ausmass zugeflossen, nachdem sie in den Jahren zuvor rund die Hälfte ihres Volumens verloren haben. Seit Mitte Februar haben sich die Finanzmärkte entspannt. Dennoch konnte der Goldpreis sich auf dem Wert von 1'250 Dollar pro Unze halten. Ist das der Start in ein neues goldenes Zeitalter? Das Gold gilt als sichere Anlage in Krisenzeiten. In der Vergangenheit hat sich immer wieder bewahrheitet, dass das Gold in Perioden mit fallenden Aktienkursen seinen Wert bewahrt oder gar steigern konnte. Das Halten von Gold als "Versicherung" gegen schwierige Zeiten macht deshalb Sinn. Ob man mit Gold in den nächsten Monaten reich wird, ist aber eine andere Frage. Der Wert des Goldes wird wie bei allen Gütern durch das Angebot und die Nachfrage bestimmt. Der "Swingfaktor" beim Gold ist dabei das Verhalten der Gold-Investoren in den Goldfonds. Überwiegen die Abflüsse, erhöht sich das Angebot innert kurzer Zeit. Strömt das Geld in die Fonds wie im Januar, gibt es rasch einen Nachfrageüberhang. Der zweite wichtige Faktor ist die physische Nachfrage der Schmuckindustrie. Diese war in letzter Zeit rückläufig, was vor allem mit der Schwäche in China zu tun hat. Eigentlich ist es paradox. Der Grund, der die physische Nachfrage nach Gold einschränkt, beflügelt die Investoren, in Gold zu investieren. Diese Investoren haben übereilt gehandelt, denn es gibt kaum Argumente, die für einen nachhaltig höheren Goldpreis sprechen. Gold als Inflationsschutz ist angesichts der tiefen Inflationserwartungen in den Industrieländern nicht gefragt. Gold als Krisenschutz wird auch nicht benötigt. Es gibt in der Welt aktuell viele politische und wirtschaftliche Unruheherde. Die grosse globale Krise, die die Weltwirtschaft wie 2008 in die globale Rezession treibt, ist aber nicht ersichtlich. Das wichtigste Argument gegen einen deutlich höheren Goldpreis sind jedoch die zu erwartenden höheren Zinsen in den USA. Diese werden dem Dollar eine Stütze sein und ein stärkerer Dollar ist Gift für das Gold. Zudem werden Anlagen in US-Treasury Bills mit höheren Zinsen zu einem attraktiven Konkurrenten als sicherer Hafen. Wir gehen davon aus, dass die Fed am Pfad zu höheren Zinsen festhalten wird und beurteilen das Potenzial für einen deutlich höheren Goldpreis deshalb als gering ein. Die "neuen" Goldinvestoren vom Januar dürften sich zudem über kurz oder lang enttäuscht von ihren Gold-Fonds wieder trennen und damit den Preis des gelben Metalls nach unten drücken. Vorschau auf diese Woche Die Ökonominnen und Ökonomen können sich in dieser Woche vor den für sie wichtigen Tagen um das Monatsende herum noch einmal ausruhen. Am ehesten auf Interesse stossen noch der deutsche IFO-Index am Mittwoch oder die Auftragseingänge langlebiger Güter in den USA am Donnerstag. Beides wird stabil erwartet. Wochenstart-Audiocast Die Währungen vieler Schwellenländer haben sich seit Jahresbeginn deutlich erholt, darunter auch der Brasilianische Real oder der Russische Rubel. Ob diese Entwicklung nachhaltig ist, beurteilt unser Strategieanalyst Beat Schiffhauer im "Wochenstart-Audiocast". Der „Wochenstart-Audiocast“ kann unter http://www.sgkb.ch/audiocasts gehört werden. Unsere Audiocast können über den folgenden Link abonniert werden: https://www.sgkb.ch/de/ueber-uns/newsletter. Die Angaben in diesem Dokument und insbesondere die Beschreibung zu einzelnen Wertpapieren stellen weder eine Offerte zum Kauf der Produkte noch eine Aufforderung zu einer andern Transaktion dar. Sämtliche in diesem Dokument enthaltenen Informationen sind sorgfältig ausgewählt und stammen aus Quellen, die vom Investment Center der St.Galler Kantonalbank AG grundsätzlich als verlässlich betrachtet werden. Meinungsäusserungen oder Darstellungen in diesem Dokument können jederzeit und ohne vorherige Ankündigung geändert werden. Es wird keine Garantie oder Verantwortung bezüglich der Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen übernommen. Die St.Galler Kantonalbank AG ist von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA (Einsteinstrasse 2, 3003 Bern, Schweiz, www.finma.ch) reguliert und beaufsichtigt. 23.05.16 Aktienmärkte US-Aktienmärkte: DowJones: +0.38%, S&P500: +0.60%, Nasdaq: +1.21% Europäische Aktienmärkte: EuroStoxx50: +1.47%, DAX: +1.23%, SMI: +1.12% Asiatische Märkte: Nikkei 225: -0.51%, HangSeng: +0.34%, S&P/ASX 200: -0.22% Dem Handel an den Börsen fehlt weiterhin die klare Richtung. Aufkommende Diskussionen, dass die Fed nun im Juni die Zinsen doch anheben könnte, haben etwas Unruhe in die Aktienmärkte gebracht. Allzu stark liessen sich die Akteure davon aber nicht beeinflussen. Der S&P500 legte erstmals seit drei Wochen wieder zu und stieg um 0.28%. Die europäischen Aktien waren nach einem Auf und Ab mit 0.19% ebenfalls leicht im Plus während der Swiss Performance Index 1.09% stieg und damit seinen Rückstand in diesem Jahr verkleinerte. Die Aktienmärkte sind auf der Suche nach einem Orientierungspunkt. Für die Aktien spricht in erster Linie die trotz der Schwäche im Winterhalbjahr immer noch solide US-Konjunktur. Die chinesische Wirtschaftsentwicklung wird von den Anlegern weniger emotional beurteilt und ist trotz der offensichtlichen Probleme ein positiver Treiber für die Weltwirtschaft. Die Zentralbanken bleiben auf absehbare Zeit geldpolitisch expansiv. In den USA wird der Zinserhöhungszyklus zwar weitergeführt. Eine Reduktion der Liquidität im System steht aber noch nicht zur Debatte. Angesichts der tiefen und verbreitet sogar negativen Renditen bei den Obligationen werden Aktien mit einer hohen und stabilen Dividende zunehmend attraktiver. Auf der anderen Seite ist die Bewertung der Aktien hoch. Damit diese Bewertung gerechtfertigt ist, müssen die Unternehmensgewinne zukünftig wieder steigen. Diesbezüglich sind die Prognosen für die nächsten Quartale aber pessimistisch. Zudem nähert sich die US-Wirtschaft in ihrem Zyklus langsam aber doch sicher dem Top. Der Arbeits- markt zeigt Engpässe und der Konsum lässt sich nicht unbeschränkt steigern, wie der auf hohem Niveau stagnierende Absatz von Autos zeigt. Die positiven und negativen Argumente halten sich momentan die Waage. Die Folge ist, dass die Emotionalität der Anleger eine grössere Rolle einnimmt als die klassischen fundamentalen Faktoren. Die Gefühlswelt der Investoren ist dabei unberechenbar. Wird heute alles rosig gesehen, so ist morgen alles nebelverhangen. Deshalb werden die Unsicherheit und die Stärke der Kursschwankungen zunehmen. Dennoch muss man sich von den Aktien im Portfolio nicht trennen. Eine solide Aktienallokation bleibt ein wichtiger Bestandteil des Portfolios. Sollte es in den nächsten Wochen zu grösseren Abschlägen kommen, wäre das eine Gelegenheit, das Aktienportfolio zu ergänzen. Rohstoffmärkte Ölpreis WTI: USD 48.15 pro Fass Goldpreis: USD 1254.73 pro Unze Der Ölpreis ist weiter gestiegen, obwohl die Lagerbestände in den OECD-Ländern ein neues Rekordhoch erreicht haben. Sie decken heute den Verbrauch während 67 Tagen. Das sind 10 Tage mehr als noch Ende 2013. Der Ölpreis befindet sich jedoch in einem klassischen Aufwärtstrend, was viele Finanzinvestoren anzieht. Die TrendModelle, die das Öl im Februar bei 25 Dollar noch zum Verkauf empfohlen haben, sind nun auf Kaufsignale umgeschwenkt. Auf fundamentale Rahmenbedingungen wie die anhaltende Überproduktion nehmen diese Modelle keine Rücksicht. Der Ölpreis kann deshalb noch weiter steigen, bis der Trend gebrochen wird und die TrendModelle ein weiteres Mal umschwenken. Kapitalmärkte Renditen 10 J: USA: 1.84%; DE: 0.17%; CH: -0.27% Die Angaben in diesem Dokument und insbesondere die Beschreibung zu einzelnen Wertpapieren stellen weder eine Offerte zum Kauf der Produkte noch eine Aufforderung zu einer andern Transaktion dar. Sämtliche in diesem Dokument enthaltenen Informationen sind sorgfältig ausgewählt und stammen aus Quellen, die vom Investment Center der St.Galler Kantonalbank AG grundsätzlich als verlässlich betrachtet werden. Meinungsäusserungen oder Darstellungen in diesem Dokument können jederzeit und ohne vorherige Ankündigung geändert werden. Es wird keine Garantie oder Verantwortung bezüglich der Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen übernommen. Die St.Galler Kantonalbank AG ist von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA (Einsteinstrasse 2, 3003 Bern, Schweiz, www.finma.ch) reguliert und beaufsichtigt. 23.05.16 Eine Zinserhöhung der Fed im Juni wird nicht mehr ausgeschlossen, gilt aber immer noch als unwahrscheinlich. Die Renditen in den USA sind nach der Veröffentlichung des Protokolls der FedSitzung vom April wieder gestiegen. Auf die Zinsen in der Schweiz und in Europa hat dies keinen Einfluss. Diese verharren stabil auf einem sehr tiefen Niveau. Daran wird sich so schnell auch nicht viel ändern. Währungen US-Dollar in Franken: 0.9898 Euro in US-Dollar: 1.1230 Euro in Franken: 1.1116 Der Dollar profitiert von der wieder aufkommenden Zins-Diskussion in den USA und ist sowohl zum Euro als auch zum Franken stärker geworden. Das Währungsgefüge zeigt sich insgesamt aber stabil und das Ausmass der Kursveränderungen ist gering. Thomas Stucki Investment Center Die Angaben in diesem Dokument und insbesondere die Beschreibung zu einzelnen Wertpapieren stellen weder eine Offerte zum Kauf der Produkte noch eine Aufforderung zu einer andern Transaktion dar. Sämtliche in diesem Dokument enthaltenen Informationen sind sorgfältig ausgewählt und stammen aus Quellen, die vom Investment Center der St.Galler Kantonalbank AG grundsätzlich als verlässlich betrachtet werden. Meinungsäusserungen oder Darstellungen in diesem Dokument können jederzeit und ohne vorherige Ankündigung geändert werden. Es wird keine Garantie oder Verantwortung bezüglich der Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen übernommen. Die St.Galler Kantonalbank AG ist von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA (Einsteinstrasse 2, 3003 Bern, Schweiz, www.finma.ch) reguliert und beaufsichtigt.
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