INHALT Betrieb & Familie Erwerbskombinationen Österreich

INHALT
Betrieb & Familie
Erwerbskombinationen
GenussKrone für ausgezeichnete regionale Spezialitäten
wird zum fünften Mal vergeben
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Österreich
Agrarpolitik
Schultes: Atomstrom ist einziges Kosten-Desaster für
Steuerzahler
Handelspolitik zwischen Regionalisierung und
Globalisierung
Mitterlehner zur Energieversorgung: Startvorteil für
Österreich
Klartext-Veranstaltung: "Unser Essen: Wissen wo's
herkommt!"
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Pflanzen
Obst- und Weinbau
Jetzt ist Pflanzzeit für Erdbeeren
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lko.at/Newsletter vom 28.04.2016
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GenussKrone für ausgezeichnete regionale Spezialitäten wird zum
fünften Mal vergeben
238 Landessieger rittern um Titel - Galanacht der Direktvermarktung am 13. Juni.
Alle zwei Jahre zeichnet der Agrar.Projekt.Verein in fünf
Hauptkategorien die besten Produkte österreichischer
bäuerlicher Direktvermarkter mit der "GenussKrone" aus.
Diesem Bewerb liegt ein zweistufiges System zugrunde. Nur
Lebensmittel die eine Top-Platzierung bei den
Landesprämierungen erreichten, können nominiert werden.
Das strenge Auswahlverfahren garantiert, dass nur die
Besten der Besten die höchste Auszeichnung erhalten.
"Erstmals sind heuer 238 Landessieger in 25 Kategorien nominiert. Aus acht
Bundesländern nehmen 297 regionale Spezialitäten, davon 100 Obstprodukte, 50 Brote,
24 Fischspezialitäten, 83 Rohpökelwaren und rund 60 Käse aus Kuh-, Schaf-, oder
Ziegenmilch, teil. Fast zwei Drittel der Betriebe sind Mitglied bei 'Gutes vom Bauernhof',
dem Qualitätsprogramm der Landwirtschaftskammer für Direktvermarkter", freut sich
Anton Heritzer, Sprecher des Cluster Direktvermarktung und GenussKrone-Projektleiter.
Regionale Wertschöpfung durch Direktvermarktung
"Die Landessieger stehen für geschmackvolle, nachhaltige Lebensmittel aus den
österreichischen Regionen und einen lebenswerten ländlichen Raum. Unsere heimischen
Direktvermarkter erzeugen täglich qualitativ hochwertige, genussvolle Waren und erzielen
mit der Direktvermarktung eine höhere Wertschöpfung. Das ermöglicht vielen Bäuerinnen
und Bauern den Hof weiterhin im Vollerwerb zu bewirtschaften. Heimische
Direktvermarkter sichern Nahversorgung und zudem Arbeitsplätze am Land", erläutert
Heritzer weiter.
Prämierungen wie die GenussKrone sind für die Erzeuger eine wichtige Maßnahme zur
Qualitätssicherung und Produktentwicklung. Qualität und Innovation stehen für die
unabhängige Fachjury dabei im Vordergrund. Alle nominierten Produkte werden bei einer
anonymen, sensorischen Verkostung nach internationalem Standard bewertet. Auch
dieses Jahr gibt es zahlreiche Kopf-an-Kopf-Rennen um die begehrte Trophäe.
Bei der Bundessiegerehrung am 13. Juni 2016 in Wien werden die 25 besten heimischen
Direktvermarkter sowie die beste Landwirtschaftliche Fachschule im Bereich
Direktvermarktung mit der GenussKrone Österreich gekrönt.
Weitere Informationen zu diesem Bewerb finden sich im Internet unter
www.genusskrone.at. Ausführliche Betriebsporträts von ausgewählten GenussKrone
Landessiegern können unter
https://www.lko.at/?id=2500%2C%2C1352767%2C3277&npf_cache=no&fulltext_search=genusskrone
eingesehen werden.
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Schultes: Atomstrom ist einziges Kosten-Desaster für Steuerzahler
Tschernobyl: 4.300 Quadratkilometer Lebensraum dauerhaft zerstört.
"Atomstrom ist schlicht unfinanzierbar, wenn man die Risiken und Belastungen berechnet,
die derzeit den nachfolgenden Generationen aufgebürdet werden. Nicht nur, dass die
Kosten für eine Endlagerung des Atommülls völlig offen sind, weil es bis zu einer Million
Jahre dauert, bis die Radioaktivität auf ein für den Menschen unschädliches Maß
gesunken sein wird, auch der Rückbau von alten AKW ist wesentlich teurer als
angenommen, wie der Atomkraftausstieg in Deutschland zeigt. Die EU-Kommission
schätzt die Kosten für den AKW-Rückbau und die Atommülllagerung in der EU bis zum
Jahr 2050 auf mindestens 250 Mrd. Euro, was Experten als viel zu niedrig einstufen. Dem
gegenüber steht die Tatsache, dass Ökostrom aus allen erneuerbaren Energiequellen
wesentlich kostengünstiger und sicherer bereitgestellt werden kann. Neben Windkraft und
Photovoltaik brauchen wir Biogas- und Biomasse-Anlagen, die das ganze Jahr verlässlich
Strom- und Wärme bereitstellen, um den nachhaltigen Umbau unseres Energiesystems zu
ermöglichen. Die Absicherung der bestehenden Biogas- und Biomasse-Anlagen im
Rahmen des Ökostromregimes ist daher längst überfällig", erklärte LK
Österreich-Präsident Hermann Schultes zum 30-Jahr-Gedenken der Atom-Katastrophe
von Tschernobyl.
Am 26. April 1986 mussten in Tschernobyl tausende Familien wegen der tödlichen
radioaktiven Strahlung ihre Häuser und Wohnungen auf einer Fläche von 4.300
Quadratkilometer verlassen und auf Dauer ihre Heimat aufgeben. Auch die Landwirtschaft
ist dort auf hunderttausenden Hektar unmöglich. Das nukleare Sperrgebiet von
Tschernobyl entspricht der Gesamtfläche von Wien und dem Burgenland oder der
Gesamtfläche von Linz/Wels und dem Mühlviertel oder der Gesamtfläche von Graz und
der gesamten Oststeiermark.
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Lebensmittelautonomie hat sich bewährt
"Im Jahr 1986 hat sich in Österreich gezeigt, dass die Eigenversorgung der Bevölkerung,
vor allem die Versorgung der Kinder mit Babymilch, so organisiert wurde, dass jede
Strahlenbelastung der Lebensmittel vermieden werden konnte. Hier wurde klar, wie
wichtig eine umfassende Autonomie in der Lebensmittelversorgung ist", so Schultes.
Finanzdesaster aktueller Atomkraftwerksprojekte
Nicht nur die Kosten für den Rückbau alter Atomkraftwerke und für die Atommüllendlager
sind unkalkulierbar, auch bei aktuellen Atomkraftwerksprojekten explodieren die Kosten.
Zwei besonders negative Beispiele stellen die EdF-Projekte in Finnland (Olkiluoto) und
Großbritannien (Hinkley Point) dar. Das in Finnland in Bau befindliche Atomkraftwerk hat
inzwischen eine Bauverzögerung von zehn Jahren und eine Verdreifachung der
Baukosten von ursprünglich 3 auf nunmehr 9 Mrd. Euro generiert. Über
Schadenersatzforderungen in Milliardenhöhe zu diesem desaströsen Projekt wird seit
Jahren prozessiert. Trotz massiver Subventionszusagen der britischen Regierung in Form
von Kreditgarantien und zugesagten Einspeisetarifen über einen Zeitraum von 35 Jahren
von in Summe 170 Mrd. Euro wurde die Bauentscheidung für das AKW-Projekt Hinkley
Point wegen der hohen Finanzrisiken abermals verschoben. Vor einiger Zeit ist sogar der
Finanzvorstand von EdF aus Protest gegen das Vorhaben zurückgetreten.
Atomkraft in jeder Hinsicht gefährlich
"Wie die Katastrophe von Tschernobyl, aber auch andere Atomunfälle klar zeigen, ist
Kernkraft in jeder Hinsicht höchst riskant: Sie gefährdet nicht nur die Sicherheit und
Gesundheit der Menschen, sie verursacht auch Kosten, deren Höhe unvorstellbar und
deren Dauer unermesslich sind. Dem gegenüber steht die erneuerbare Energie, welche
die Umwelt schont, einen Bruchteil kostet und den Menschen hilft", so Schultes.
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Handelspolitik zwischen Regionalisierung und Globalisierung
Die EU verhandelt mit einer stetig zunehmenden Anzahl an Staaten Handelsverträge.Die
Vor- und Nachteile speziell für die Landwirtschaft werden immer unübersichtlicher. Ein
Blick zurück zeigt, dass diese Entwicklung nicht ganz überraschend kommt.
Bereits seit 2001 wird in der WTO über die
Doha-Entwicklungsrunde verhandelt. Anfangs standen die
Agrarpolitiken der Industriestaaten im Fokus und die
Nichtregierungsorganisationen als Fürsprecher der
Entwicklungsländer identifizierten die Gemeinsame
Agrarpolitik (GAP) als "Hauptschuldigen für
Fehlentwicklungen in der südlichen Hemisphäre". Die EU
ging den Weg der Vorleistungen ("Alles außer Waffen" =
Konzessionen zugunsten der am wenigsten entwickelten Entwicklungsländer,
GAP-Reform 2003 und ff.), erreichte aber kein Entgegenkommen. Die USA dagegen
führten ihre Politik weiter und sorgten für eine Blockade der Verhandlungen. Die letzten
beiden WTO-Ministerkonferenzen brachten nur minimale Fortschritte, die allerdings im
Landwirtschaftsbereich von der EU und anderen Industriestaaten (Norwegen, Schweiz)
getragen werden (Abschaffung Exporterstattungen). Die USA mussten nur eine
Verkürzung der Laufzeit von Exportkrediten auf 18 Monate zugestehen, sind aber nach
wie vor nicht zu Konzessionen beim Marktzutritt bzw. bei internen Stützungen bereit, da
zwischenzeitlich auch Schwellenländer wie Brasilien, Indien und China ihre Landwirtschaft
unterstützen und diese zu keiner Beschränkung bereit sind. Der Trend zu bi- bzw.
plurilateralen sowie megaregionalen Handelsabkommen (z.B. TTP und TTIP) war eine
logische Konsequenz daraus.
Das Ziel für TPP aus US-Sicht ist der Ausschluss Chinas. TTIP geht auf einen Vorschlag
der EU zurück, die verzweifelt versucht, Wachstum zu generieren und eine Führungsrolle
im Handel und bei der Festsetzung von Standards einzunehmen. Die USA haben
zugestimmt, da es ihren Ansatz des Ausschlusses von China stärkt.
Die EU sieht in der Handelspolitik die Möglichkeit, einen Beitrag zu Wachstum und
Beschäftigung zu leisten. Seit der Vorstellung der "Global Europe"- Strategie hat man
zweimal den Schwerpunkt angepasst und um Themen wie Umwelt, Arbeit und
Verbraucherschutz sowie Nachhaltigkeit erweitert. Zusätzlich stellen die
globalenWertschöpfungsketten, hier werden Komponenten aus unterschiedlichen Ländern
verwendet (z. B. Smartphones), die Handelspolitik vor Herausforderungen. Nunmehr wird
auch mit Industriestaaten verhandelt.
Das erste Abkommen wurde mit Süd-Korea geschlossen, der Vertrag mit Kanada soll
noch heuer dem EU-Parlament zur Ratifizierung vorgelegt werden, mit den USA und
Japan wird noch verhandelt.
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Landwirtschaft im Zwiespalt
Die Landwirtschaft befindet sich in diesem Geflecht von Staaten im Zwiespalt. Zum einen
können zu Recht zusätzliche Absatzmärkte bzw. verbesserte Absatzchancen im
asiatischen Raum, aber auch Nordamerika erwartet werden. Dies wäre nicht nur wegen
des Wegfalls des russischen Marktes wünschenswert. Zum anderen will die EU die
Verhandlungen mit den agrarexportorientierten Mercosur-Staaten Südamerikas(Brasilien,
Argentinien, Uruguay, Paraguay, Venezuela) wieder aufnehmen und mit Australien sowie
Neuseeland beginnen.
Dahinter steckt jedoch die Hoffnung, durch neue Märkte dasWirtschaftswachstum wieder
in Gang zu bringen. Und dieses wird maßgeblich von der Industrie beeinflusst. So werden
in Österreich sechs von zehn Euro im Export erwirtschaftet. Dazu zählen auch die Exporte
von Lebensmitteln und landwirtschaftlichen Erzeugnissen.
Freier Warenverkehr bringt natürlich auch mehr Wettbewerb in puncto Preise, Qualität und
Effizienz. Österreichs Landwirtschaft hat sich diesem Wettbewerbgestellt und mit
Backwaren, Milch- und Fleischprodukten, Zuchtrindern und Wein inden letzten 20 Jahren
Erfolge einfahren können. Die Exporte von landwirtschaftlichen Produkten und
Lebensmitteln haben sich seit dem EU-Beitritt auf 10 Mrd. Euro verzehnfacht. Das sorgt
für Wirtschaftswachstum und Arbeitsplätze im ländlichenRaum. Die USA haben in den
letzten Jahren als Absatzmarkt an Bedeutung gewonnenund sind für die EU der wichtigste
Handelspartner. Die Mehrzahl der EU-Mitgliedstaaten hat deshalb gegenüber den USA
mehr offensive als defensiveInteressen.
Die EU als größter Exporteur landwirtschaftlicher Produkte steht in allen Verhandlungen
auch unter Druck, im Gegenzug den Markt für Importe zu öffnen. Solange dies Produkte
betrifft, die in Europa nicht erzeugt werden, kann dem wenigentgegengesetzt werden.
Kritisch wird es allerdings, wenn von Getreide, diversen Fleischarten, Zucker und
Bioäthanol die Rede ist. Dabei hilft man sich mit sogenannten Zollkontingenten, die
gravierende Marktstörungen verhindern und ein vages Gleichgewicht ermöglichen sollen,
wie dies sowohl bei Kanada als auch derUkraine der Fall war.
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Globalisierter Handel braucht Regeln
Ein kompletter Ausschluss der Landwirtschaft ist noch niemals gelungen, zu wichtig ist
dieser Sektor. Handel findet statt und wo es einen nachfragekräftigen Markt gibt, finden
sich auch Abnehmer. Die EU kann sich nur mithilfe bestehender Vorschriftenvor
Produkten schützen, die nicht unter gleichen Standards erzeugt worden sind (z. B.
Hormone in der Rindermast, GVO). Probleme bereiten wegen
ungleicherWettbewerbsbedingungen Haltungsformen, die bei uns verboten sind
(KäfighaltungHühner). Hier kann die heimische Landwirtschaft nur auf den "Goodwill" der
Importeure, des Handels und schließlich der Konsumenten hoffen. Eine erweiterte
Kennzeichnung von Lebensmitteln, wie sie die LK Österreich derzeit für
dieAußer-Haus-Verpflegung verlangt, kann hier Aufklärung für die Konsumenten schaffen.
Die Globalisierung nimmt zu und braucht daher entsprechende Regeln. Gute
Handelsabkommen sind ein Mittel, um die Globalisierung mitzugestalten und zu
kontrollieren. Die EU hat sich dies als Ziel gesetzt. Die Entwicklungsländer laufen dagegen
Gefahr, auf der Strecke zu bleiben, denn die USA haben wenig Interesse
anZollfreikonzessionen, andererseits kommen die Verhandlungen über die "European
Partnership Agreements" mit den AKP-Staaten (Afrika, Karibik, Pazifik) nur schleppend
voran. Dazu schweigen die ehemals so aktiven Entwicklungshilfe- Organisationen und
überlassen es ihren "Schwesterorganisationen" aus dem Konsumenten- und
Umweltbereich, gegen die bi-/plurilateralen VerhandlungenStimmung zu machen.
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Mitterlehner zur Energieversorgung: Startvorteil für Österreich
Abseits tagespolitischer Themen sprach das "BauernJournal" mit Wirtschaftsminister
Vizekanzler Reinhold Mitterlehner über ein nachhaltiges Energiesystem, die weiter
entwickelte Ernteversicherung, den Bodenverlust oder die Verschwendung von
Lebensmitteln.
Ein "ökologisiertes" Steuersystem, das auf Kostenwahrheit und Verursacherprinzip
aufbaut, kann Katalysator für neue Jobs, zukunftsfähiges Wirtschaften und eine
Energiewende sein. Die Steuerreform setzte dafür nötige Schritte jedoch noch nicht um.
Ist da etwas zu erwarten?
Vizekanzler Reinhold Mitterlehner: Dieser Prozess läuft bereits. Im Zuge der
jüngstenSteuerreform hat die Bundesregierung zum Beispiel Elektroautos berücksichtigt
und deren Anschaffung und Betrieb vergünstigt. Derzeit erarbeiten wir auch eine neue
integrierte Energie- und Klimastrategie, die den Weg zur Erfüllung der EU-Ziele 2030
aufzeigen und eine Perspektive bis 2050 enthalten wird. Auch in Zukunft brauchen wir
eine Ausgewogenheit der Ziele Nachhaltigkeit, Wettbewerbsfähigkeit und
Versorgungssicherheit. Wir starten aber nicht bei null, sondern mit einem Startvorteil,weil
Österreich im internationalen Vergleich schon jetzt ein nachhaltig ausgerichtetes
Energiesystem hat. Wir erzeugen 80% des Stroms aus erneuerbaren Energien. Und der
Anteil der Erneuerbaren am Bruttoendenergieverbrauch ist zuletzt auf 33% gestiegen.
Die negativen Folgen des Klimawandels für die Landwirtschaft nehmen zu.
Versicherungssysteme werden weltweit und auch in Österreich zu einer umfassenden
"Private Public Partnership"-Ernteversicherung weiterentwickelt. Wo sehen Sie die Vorteile
eines solchen Modells?
Mitterlehner: Unser Ansatz war ein praxisbezogener: Im Schadensfall brauchen unsere
Landwirte ein System, das eine rasche und unbürokratische Schadensabwicklung
ermöglicht. Das war Ausgangspunkt für die jetzt geplante neue Regelung. In Kooperation
mit der Hagelversicherung und dem Finanzministerium wollen wir den Katastrophenfonds
anpassen und ein praxistaugliches Versicherungssystem schaffen, das im Schadensfall
auch hält, was es verspricht. Das sollte so rasch wie möglich im Parlament beschlossen
werden. Die heimischen Landwirte brauchen diese Unterstützung.
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Österreich verliert täglich 20 Hektar Ackerflächen. Experten warnen vor negativen
Konsequenzen wie abnehmender Lebensmittelversorgungssicherheit, mehr
Überschwemmungsschäden bzw. Arbeitsplatzverlusten. Welche Maßnahmen könnten
diesen Flächenverlust wirksam eindämmen?
Mitterlehner: In den Zielsetzungen der Raumordnung ist der Schutz landwirtschaftlicher
Böden bzw. das Gebot zur Sicherung und Erhaltung schon jetzt verankert. Laufende
Weiterentwicklungen in den Bundesländern wie die Verdichtungder Ortskerne anstelle
großflächiger Erschließungen des Umlandes zeigen, wohin der Weg geht. Zentral ist eine
sorgsame Bodenbeanspruchung bei Infrastruktureinrichtungen. Die Wieder- bzw.
Nachnutzung von bereits beanspruchten Bauland-Flächen verringert die Bautätigkeit auf
der grünen Wiese und trägt zum Bodenschutz bei. Dieses Brachflächenrecycling führt
nicht nur zur Schonung der Umwelt, sondern auch zu Kosteneinsparungen bei
Bauprojekten.
Frankreich und Italien erließen Gesetze gegen Verschwendung von Lebensmitteln. Ist das
ein gangbarer Weg für Österreich?
Mitterlehner: Das wesentlichste Element des französischen Gesetzes ist das Gebot der
biologischen Verwertung. Also eine Kompostierung oder Biogaserzeugung, sofern die
Lebensmittel nicht an soziale Einrichtungen weitergegeben werden können. Genau das
gibt es in Österreich schon seit Jahren. Bei uns müssen Lebensmittelabfälle einer
biologischen Verwertung zugeführt werden. Der größte Anteil an Lebensmittelabfällen
stammt nach wie vor von den Haushalten. Verstärkte bewusstseinsbildende Maßnahmen
sind in diesem Zusammenhang sinnvoller als neue Vorschriften.
Abschließend eine persönliche Frage: Legen Sie Wert darauf, dass in Ihrem beruflichen
und privaten Umfeld heimische und saisonale Lebensmittel verwendet werden?
Mitterlehner: Absolut. Die Verwendung saisonaler Produkte bringt Abwechslung und
Regionalität. Das hat für mich auch viel mit Heimatgefühl und demWissen um die eigene
Herkunft im Mühlviertel zu tun. Ich kenne die Hersteller vieler Produkte, die bei uns
zuhause auf den Tisch kommen, auch persönlich.
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Klartext-Veranstaltung: "Unser Essen: Wissen wo's herkommt!"
LK Österreich will aufzeigen, wie einfach es geht, Konsumenten beim Außer-Haus-Essen
über die Herkunft ihrer Speisen zu informieren.
Umfragen zeigen: 85% der Konsumenten wollen über die Herkunft der Lebensmittel
Bescheid wissen. Vor allem dort, wo es sich die Menschen nicht aussuchen können, was
sie auf den Teller bekommen, also in Kantinen, Mensen, Schulen, Kindergärten,
Krankenhäusern oder Kasernen, haben sie das Recht zu wissen, woher das Fleisch oder
die Eier stammen.
Die Landwirtschaftskammer Österreich will daher, dass die Verbraucher volle Klarheit über
den Ursprung ihres Essens haben. Im Lebensmittelhandel sind Fleisch und Eier
mittlerweile gekennzeichnet, in der Außer-Haus-Verpflegung fehlt aber oft noch jeder
Hinweis auf die Herkunft. Daher soll eine einfache, unbu?rokratische Kennzeichnung nach
dem Modell der Schweiz den Gästen in Mensen, Kantinen & Co. Klarheit schaffen.
Mit der Klartext Veranstaltung: "Unser Essen: Wissen wo's herkommt", am 11. Mai
(10 -13 Uhr) im Festsaal der LK Oberösterreich (Auf der Gugl 3, 4021 Linz) will die
Interessenvertretung sowohl die großen Lebensmitteltrends wie Regionalität und Herkunft
beleuchten, als auch zeigen, wie einfach es geht, die Konsumenten über die Herkunft zu
informieren.
Nach Referaten von Martin Greßl (Leiter Qualitätsmanagement; AMA Marketing GmbH)
zum Thema "Herkunft muss erkennbar sein" sowie Sascha Schwarzkopf (Koordinator
Wirtschaftspolitik, Gastro Suisse) zu "Wir schau'n drauf, wo's herkommt Herkunftskennzeichnung am Beispiel Schweiz" folgt ein Expertengespräch samt
Diskussion mit folgenden Teilnehmern: Andreas Kabela ( Geschäftsführer, SV Group
Österreich), Lisa Vockenhuber (Food Bloggerin), Ursula Riegler (Dept. Head HR,
Communications/Corp. Responsibility, McDonald’s), Josef Donhauser (Eigentümer
der Gastronomiegruppe DoN), Thomas Mayr-Stockinger (Hotel-Gasthof Stockinger,
Ansfelden) sowie Josef Lehner (Redakteur, Oberösterreichische Nachrichten).
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Anmeldung
Die Teilnahme der Veranstaltung ist nur nach vorheriger Anmeldung möglich.Bitte
bestätigen Sie Ihre Teilnahme bis 6. Mai 2016 über das Online-Anmeldetool
www.anmeldung.co.at/lk/Herkunft mit dem Passwort gut zu wissen.
Jetzt ist Pflanzzeit für Erdbeeren
Wenn der Wintereinbruch vorüber ist, können Erdbeeren gepflanzt werden. Im Garten ist
es von Vorteil, gut entwickelte Grünpflanzen im Topf zu verwenden.
Erdbeeren lieben humusreiche, lockere, gut durchwurzelbare Böden ohne stauende
Nässe. Die Grundbodenbearbeitung sollte bereits im Herbst erfolgt sein. Jetzt im Frühjahr
wird nur auf Pflanztiefe gelockert. Dabei soll gut ausgereifter Kompost eingearbeitet
werden, denn Erdbeeren sind besonders dankbar für organische Dünger. 2-3 Literl
Kompost je m2 genügen.
Pflanzung
Erdbeeren werden im Abstand von 25 x 25 cm bis 30 x 30 cm auf einem Beet gepflanzt.
Sie können aber auch in Einzelreihen auf Dämmen kultiviert werden. Damit die Wurzeln im
Substratballen rasch weiterwachsen können, ist es empfehlenswert, die Erde rundum gut
anzudrücken. Die Pflanztiefe soll so gewählt werden, dass die ursprüngliche Oberkante
des Topfballens sich mit der Beet- oder Dammoberfläche deckt. Keinesfalls darf das Herz
der Erdbeerpflanze mit Erde bedeckt werden, sonst fault die Pflanze.
Material unterlegen
Sobald sich die Blütenstiele senken ist es an der Zeit organisches Material wie Stroh oder
Holzwolle unterzulegen, damit die sich entwickelnden Früchte nicht auf der Erde zu liegen
kommen. Es kann auch getrockneter Grünschnitt verwendet werden, allerdings ohne
Samenstände, damit sich das Erdbeerbeet nicht von selbst begrünt.
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