INHALT Pflanzen Ackerkulturen Mehrjährige Ertragsauswertungen von Wintergerste und Winterweizen 1 Tiere Fische Kennzeichnung von Fisch und Fischereierzeugnissen Welche Info muss aufs Etikett? 2 Rinder Rinderzucht Kennzahlen für Milchviehbetriebe - Wo schlummert noch Potenzial? 3 Sonstiges / Allgemeines Trockenstehphase nicht vernachlässigen 5 Bio Tiere Ergebnisse zur Low-Input Rinderwirtschaft 7 Betrieb & Familie Betriebsführung Kostenvergleich Pflug/Pfluglos 8 Recht & Steuer Recht Rechtstipp: Straßensperren für Holzschlägerungsarbeiten Baumtransport über fremden Grund - wen muss ich fragen? 11 12 Österreich Agrarpolitik LK-Klartext: "Wirtschaft am Land: Datenautobahn oder Abstellgleis?" 1. Tagung zu Landwirtschaft und Konsumentenschaft im Oktober in St. Wolfgang 13 15 Förderungen Weitere Förderungen Milchmengensenkung: Beihilfen können ab 8. September beantragt werden 16 lko.at/Newsletter vom 08.09.2016 Seite 1 Mehrjährige Ertragsauswertungen von Wintergerste und Winterweizen Um die Klima-, Feld- und Niederschlagsunterschiede zu minimieren, hat die Pflanzenbauabteilung der LK OÖ versucht, soweit bekannt, mehrjährige Versuchsergebnisse von Großparzellenversuchen darzustellen. Alle Sorten im jeweiligen Versuchsjahr wurden bei gleicher Düngung und Pflanzenschutzmaßnahmen geführt.Die Ergebnisse stammen aus eingesetztem Originalsaatgut. Selbstverständlich gibt es am Saatgutmarkt auch Sorten, welche gleichwertig sein werden, aber aus Platzgründen oder als EU-Sorten, nicht an den Versuchen teilnehmen konnten.Zu finden in den beigefügten Downloads. lko.at/Newsletter vom 08.09.2016 Seite 2 Kennzeichnung von Fisch und Fischereierzeugnissen - Welche Info muss aufs Etikett? Gehört ein Etikett auf die Ware und was gehört aufs Etikett? Antworten auf diese Fragen gibt eine neue Broschüre. Forelle, Hecht oder Karpfen werden zum Beispiel als Frischfisch, Filet oder Räucherfisch angeboten. Es gibt viele Möglichkeiten der Verarbeitung und noch viel mehr Fischarten in den Hofläden der Fischproduzenten. Aber welche Informationen gehören nun aufs Etikett? Und brauche ich überhaupt ein solches Etikett auf meiner Ware? Um diese Fragen beantworten zu können, hat das Ländliche Fortbildungsinstitut NÖ in Zusammenarbeit mit der LK NÖ nun die neue Broschüre "Kennzeichnung von Fisch und Fischereierzeugnissen" herausgebracht. Die Broschüre stellt sich vor Das umfangreiche Regelwerk der Kennzeichnung und Etikettierung von Fisch und Fischereierzeugnissen wird in der neu erschienenen Broschüre für Fischproduzenten auf 27 Seiten erläutert. Praxisnah gestaltete Musteretiketten stellen darin die verbindlichen Kennzeichnungselemente sehr anschaulich dar. Ergänzt wurde die Broschüre um Fachinformationen und Inhalte betreffend die Kennzeichnung von Bio-Fisch-Produkten, von Nährwerten und Allergenen. Aber auch praktische Tipps für das richtige Anbieten von Fisch inklusive Lagerhinweisen und das Absolvieren der verpflichtenden Schulungen zur Lebensmittelhygiene und Allergeninformation sind Teilinhalte der Broschüre. Die Broschüre hilft den Fischproduzenten somit, alle Informationen rund um die Kennzeichnung und das Anbieten von Fisch in einer Broschüre zusammengefasst zu erhalten. Fische-Poster mit Handelsbezeichnungen als Beilage Beigelegt wird der Broschüre ein grafisch sehr ansprechendes Poster im A2 Format mit Unterwasser-Bildern der üblicherweise in Österreich vermarkteten Fische in der Teichwirtschaft. Jeder Fisch des Posters wird sowohl mit seiner Handelsbezeichnung als auch mit seinem wissenschaftlichen Namen gekennzeichnet. Damit wird zum einem dem Gesetz der verpflichtenden Verbraucherinformation Genüge getan und zum anderen stellt das Poster für die Konsumenten einen Blickfang dar. Wo bekomme ich die Broschüre inklusive Poster? Die Broschüre in Printversion inklusive Poster erhalten Sie unter Angabe Ihrer Kontaktdaten um einen Euro Bearbeitungsgebühr zuzüglich Versandspesen bei Leo Kirchmaier unter E-Mail:[email protected] lko.at/Newsletter vom 08.09.2016 Seite 3 Broschüre Kennzeichnung von Fisch und Fischereierzeugnissen Broschüre Kennzeichnung von Fisch und Fischereierzeugnissen Kennzahlen für Milchviehbetriebe - Wo schlummert noch Potenzial? Was ist der aktuelle Milchpreis meiner Molkerei? Wieviel Milch gaben meine Kühe bei der letzten Milchleistungskontrolle? Wo lag die Zellzahl der letzten Molkereiprobe? Diese Werte kennt jeder Milchviehhalter im Schlaf. Aber wie sieht es mit den Kennzahlen aus, die gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten überlebenswichtig sind? Wie man Potentiale aufspürt, erklärt LK-Experte Marco Horn. Wie sieht es mit den Kosten für Grund- und Kraftfutter, Bestandesergänzung, Tiergesundheit, Maschinen oder Gebäude aus? Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten sind betriebswirtschaftliche Kennzahlen überlebenswichtig.Die Situation am Milchmarkt stellt Milchviehbetriebe vor große betriebswirtschaftliche Herausforderungen. Da der einzelne Betrieb die Entwicklung auf den internationalen Märkten kaum beeinflussen kann, ist die kostenseitige Optimierung umso wichtiger. Aber nur wer seine Kosten kennt, kann diese auch optimieren. lko.at/Newsletter vom 08.09.2016 Seite 4 Wo schlummert noch Potenzial? Wer die Potenziale im eigenen Milchviehbetrieb aufspüren will, kann aus den Auswertungen des Arbeitskreises Milchproduktion wertvolle Schlüsse ziehen. Zu diesem Zweck wird auf Basis der Kennzahl "direktkostenfreie Leistung pro Kuh" der Durchschnitt der Arbeitskreisbetriebe dem besseren Viertel und dem schwächeren Viertel gegenübergestellt. Im besseren Viertel sind die besten 25% der Betriebe, im schwächeren die schwächeren 25%. Die direktkostenfreie Leistung ist eine Kennzahl für die Wirtschaftlichkeit. Das bessere Viertel der Betriebe von 985 ausgewerteten Arbeitskreisteilnehmern erreichte 2015 eine um etwa 1.000 Euro höhere direktkostenfreie Leistung pro Kuh als das schwächere Viertel der Betriebe. Bei einer durchschnittlichen niederösterreichischen Herdengröße von 20 Kühen bedeutet dies einen Unterschied von 20.000 Euro pro Betrieb. Wie aus der Tabelle hervorgeht, sind für eine wirtschaftliche Milchproduktion vor allem die Produktionskosten entscheidend. Das bessere Viertel der Betriebe produzierte eine höhere Milchmenge pro Kuh, hatte gleichzeitig aber eine deutlich bessere Zellzahl, eine höhere Lebensleistung, einen niedrigeren Anteil an der Bestandesergänzung, eine niedrigere Zwischenkalbezeit sowie eine höhere Grundfutterleistung, als das schwächere Viertel der Betriebe. Diese Zahlen zeigen, wie entscheidend Management und Know-How der Betriebsleiter für den wirtschaftlichen Erfolg sind. Verbesserungspotential am Beispiel Fütterung Mit 51% machen die direkten Kosten für Grund- und Kraftfutter den Löwenanteil der Direktkosten aus und sind eine wichtige Stellschraube bei der Optimierung der Produktion. Obwohl das bessere Viertel der Betriebe im Vergleich zum schwächeren um 1.366 Kilogramm mehr Milch pro Kuh produzierte, war der Kraftfutterverbrauch je Kuh des besseren Viertels nur um 258 kg höher. Durch Maßnahmen, wie regelmäßige Rationskontrolle, Verbesserung der Grundfutterqualität, richtige Kraftfutterwahl und bedarfsgerechte Kraftfutterzuteilung gelingt es dem besseren Viertel deutlich effizienter zu füttern. Das führt zu um 1,3 Cent niedrigeren Futterkosten pro Kilogramm Milch bei gleichzeitig mehr verkaufter Milch pro Kuh. lko.at/Newsletter vom 08.09.2016 Seite 5 Machen Sie mit Der Arbeitskreis Milchproduktion hilft dabei, Ihren Betrieb zu optimieren. Bereits 230 niederösterreichische Milchviehbetriebe nutzen die Mitgliedschaft im Arbeitskreis, um sich und ihren Betrieb weiterzuentwickeln. Wollen auch Sie sich und Ihren Betrieb fit für die Zukunft machen, wichtige Kennzahlen Ihres Betriebes erheben, analysieren und vom gegenseitigen Erfahrungsaustausch unter Milchviehbetrieben profitieren? Dann informieren Sie sich über das Angebot des Arbeitskreises Milchproduktion und Ihren regionalen Arbeitskreis.Infos Arbeitskreis Milchproduktion erhalten Sie bei Marco Horn unter Tel. 05 0259 23304 oder [email protected], oder Sie informieren sich im Internet unter www.ak-milch.at. Trockenstehphase nicht vernachlässigen Die Trockenstehzeit ist bei Kühen von besonderer Bedeutung, wird jedoch oft zu wenig beachtet. In einer Milchviehherde dreht sich naturgemäß zunächst alles um die melkenden Kühe. Auf manchen Betrieben gelten trockenstehende Tiere als "Kühe zweiter Klasse". Sie bekommen schlechteres Futter und weniger Aufmerksamkeit. Die Trockenstehzeit mit dem Übergang zur Laktation (Transitionsphase) legt aber den Grundstein für eine solide Gesundheit sowie für eine hohe Milch- und Fruchtbarkeitsleistung der Folgelaktation. Alle wesentlichen und kostspieligen Erkrankungen der Milchkuh nehmen ihren Ausgang in der Regel in der Trockensteh- bzw. Transitionsphase. Dazu gehören Erkrankungen wie Nachgeburtsverhaltung und der Metritis-Endometritis-Komplex als auch Stoffwechselstörungen wie Ketose und Milchfieber sowie die Labmagenverlagerung. Darüber hi-naus beeinflusst die Trockenstehzeit die Konzentration an Immunglobulinen im Kolostrum und damit die Gesundheit der Nachzucht. lko.at/Newsletter vom 08.09.2016 Seite 6 Für die Eutergesundheit ist die Trockenstehphase von besonderer Bedeutung. Zum einen ist das Risiko für das Entstehen einer Infektion durch umweltassoziierte Mastitiserreger sehr hoch. So finden in dieser Zeit 60% der Neu-infektionen mit diesen Erregern statt. Zum anderen bietet die Zeitspanne des Trockenstehens die besten Aussichten, eine bestehende Euterviertelinfektion auszuheilen, da hier bei relativ kleinem Eutervolumen mit langen Antibiotikawirkspiegeln eine gute Heilungsunterstützung für die Kuh geboten werden kann. Insbesondere spezielle Erreger können so mit Erfolg beim Einzeltier behandelt und damit in der Herde dezimiert bzw. eliminiert werden. In der Trockenstehphase können Sie gemeinsam mit Ihrem Tierarzt die Tier- und Herdengesundheit günstig beeinflussen. Dazu gehören:eine Verbesserung der Eutergesundheit,eine Verringerung von Stoffwechselerkrankungen wie -Ketose und Milchfieber,eine Verringerung von Geburtsstörungen und Puerperalerkrankungen,ein Steigern der Herdenfruchtbarkeit undn eine Verbesserung der Kälbergesundheit. Tiergesundheitstag "Gesunde Kühe - wirtschaftliche Milchproduktion" lautet das Thema des Tiergesundheitstages 2016 am 8. September ab 9 Uhr im Bildungshaus Krastowitz.Hochkarätige Referenten aus Österreich werden an diesem Tag die Aspekte rund um ein optimales Management in Milch-viehbetrieben rund um den Abkalbetermin -erörtern.3 Stunden Anerkennung für TGD. Anmeldung erforderlich: TGD, Telefon 0463/44 68 65. lko.at/Newsletter vom 08.09.2016 Seite 7 Ergebnisse zur Low-Input Rinderwirtschaft Bio-Fachtagung der HBLFA Raumberg-Gumpenstein am 10. November. Low-Input Betriebe versuchen wirtschaftlich effizient zu sein, indem sie die Abhängigkeit von externen Betriebsmitteln minimieren und konsequent Kosten sparen. Hohe Einzeltierleistungen stehen nicht im Vordergrund, dem gegenüber wird eine gute Grundfutterleistung und Flächenleistung angestrebt. Dieser grundfutterbasierte Betriebsentwicklungsansatz bietet insbesondere für biologisch wirtschaftende Betriebe eine interessante Alternative zur Intensivierung. Im Rahmen der diesjährigen Bio-Fachtagung werden nationale und internationale Ergebnisse und Erfahrzungen zur Low-Input Rinderhaltung und Grünlandwirtschaft vorgestellt. Schwerpunkte der Bio-Fachtagung: Die Wirtschaftlichkeit einer Milchkuhfütterung ohne bzw. mit wenig Kraftfutter in DeutschlandProfessionalisierung in der Weidenutzung als wichtiges Kernelement der Low-Input StrategieProduktionstechnische Erfolgsfaktoren für eine wirtschaftliche Weidemilchproduktion am Beispiel SüddeutschlandsLebensmitteleffizienz in der Österreichischen Nutztierhaltung - Bedeutung der GrünlandwirtschaftStall- und weidebasierte Milchproduktionssysteme - Analysen zur Wirtschaftlichkeit sowieso zur LebensmitteleffizienzWelche Kühe brauchen Low-Input Erzeuger - Ergebnisse einer internationalen StudieÖkobilanzierungsergebnisse von Milchviehbetrieben in Österreich Welche Faktoren sind für Verbesserungen auf Bio-Betrieben besonders wichtigPosterbeiträge mit aktuellen Forschungsergebnissen zur Bio-Grünlandwirtschaft und -Tierhaltung lko.at/Newsletter vom 08.09.2016 Seite 8 Datum: Donnerstag 10. November 2016 Zeit: 9:00 - 16:45 Uhr Ort: HBLFA Raumberg-Gumpenstein Raumberg38 (Grimmingsaal) A-8952 Irdning-Donnersbachtal Informationen, Programm und Anmeldung : www.raumberg-gumpenstein.at oder direkt im Bio-Institut (Veronika Winner bzw. PD Dr. Andreas Steinwidder : 03682 22451 401; [email protected]) Kostenvergleich Pflug/Pfluglos Hohe Maschinenkosten und die Erosionsgefahr lassen viele Landwirte nach Alternativen zum Pflug suchen. Im Beitrag erfahren Sie, wo nun die Kosten konventioneller Bodenbearbeitungssysteme im Vergleich zu alternativen tatsächlich liegen. Pflug braucht viel Energie Der Pflug greift intensiv in den Boden ein. Je nach Bodenschwere ist ein großer Energieeinsatz in Form von Diesel notwendig. Bei der Auswertung der Arbeitserledigungskosten von 100 niederösterreichischen Betrieben mit Pflugeinsatz wurde ein durchschnittlicher Verbrauch von 24 Liter Diesel pro Hektar allein für das Pflügen festgestellt. Die Reparatur- und Verschleißkosten von Traktor und Pflug betrugen im Schnitt 29 Euro/ha, was variable Kosten in Höhe von zirka 60 Euro/ha bedeutet. Die durchschnittlichen Fixkosten für diesen Arbeitsgang betragen 40 Euro/ha, der Lohnansatz 17 Euro/ha bei zwölf Euro Stundenlohn. Dabei hat der Durchschnittsbetrieb immerhin 31 Hektar gepflügt, bei geringer Einsatzfläche ist mit höheren Kosten zu rechnen. lko.at/Newsletter vom 08.09.2016 Seite 9 Arbeitserledigungskosten Unterm Strich verursacht ein Hektar Pflugeinsatz bei den ausgewerteten Betrieben Arbeitserledigungskosten von 120 Euro, wobei die nachfolgende Saatbettbereitung je nach Bodentyp und System zusätzliche Kosten von 27 bis 100 Euro/ha erfordert. Bodenbearbeitungssysteme mit reduzierter Bearbeitung weisen geringere variable Kosten auf, weil mit sinkender Bearbeitungsintensität Dieselverbrauch und Reparaturkosten zurück gehen. Dies zeigt Abbildung 2 deutlich, die Daten stammen aus der KTBL-Datenbank. Treibstoffverbrauch für Pflanzenschutz und Ernte sind eingerechnet, bei der Mulchsaatvariante handelt es sich um eine mit tiefer Lockerung. Mulchsaat hat hohe Ansprüche an Aussaattechnik Bei Mulchsaat muss die Aussaattechnik größere Ansprüche als bei konventioneller Bodenbearbeitung erfüllen. In der Praxis haben sich gezogene Maschinen mit passiver Bodenbearbeitung, wie Kurzscheibenegge oder Zinken durchgesetzt, gebietsweise kommen auch Geräte mit rotierenden Bodenbearbeitungswerkzeugen, wie zum Beispiel Kreiselgrubber, zum Einsatz. Die gezogenen Mulchsämaschinen mit passiver Bodenbearbeitung stehen mit einen Anschaffungswert von 52.800 Euro in den ÖKL-Richtwerten. Ein durchschnittlicher Ackerbaubetrieb erreicht die notwendige Auslastung dieser Technik nicht. In der Praxis gibt es viele Betriebe, die solch eine Maschine gemeinsam einsetzen. Mittels dargestellter Kalkulation ist ersichtlich, dass die Verdopplung der Einsatzfläche von 100 auf 200 Hektar die Kosten um 18 Euro/ha reduziert. Die Einsatzfläche kann zum Beispiel durch eine Maschinengemeinschaft gesteigert werden. Das Mulchsaatsystem ist in der Praxis etabliert. Sollte bei einzelnen Kulturen ein Pflugeinsatz für sinnvoll erachtet werden, so erscheint es günstig, diese Technik zu mieten oder, wenn kein passender Traktor vorhanden ist, auszulagern. lko.at/Newsletter vom 08.09.2016 Seite 10 Strip Till Strip Till als neues Verfahren hat in diversen Versuchen seine pflanzenbaulichen Möglichkeiten unter Beweis gestellt. Derzeit wird es vor allem in den klassischen Reihenkulturen und auch im Raps eingesetzt. Betriebswirtschaftlich erscheint es sinnvoll, die ersten Versuche mit dem System überbetrieblich zu machen und einzelbetriebliche Anschaffungen genau durchzukalkulieren. Die Möglichkeit, Gülle als Depot mit geringen Emissionen auszubringen, kann ein großer Vorteil dieses Systems sein. Die dazu erforderliche Technik kann nur überbetrieblich wirtschaftlich eingesetzt werden. Zudem ist die beim abgesetzten System notwendige Anschaffung eines Parallelfahrsystems mit Kosten verbunden. Dieses sollte dann auch bei der Bodenbearbeitung eingesetzt werden. Direktsaat Beim Direktsaatsystem wird nur minimal in den Boden eingegriffen, wodurch Diesel- und Reparaturkosten weit geringer als bei den übrigen Systemen sind. Der Erfolg der Direktsaat hängt stark von der verwendeten Sätechnik (Feldaufgang) und der Fruchtfolge sowie dem Pflanzenschutzmanagement ab. Nachdem die Bodenbearbeitung bei diesem System weitgehend entfällt, fallen weit weniger Traktorstunden pro Hektar an. Einen größeren Traktor benötigt man bei diesem System nur für Aussaat und Abfuhr des Erntegutes. Daher ist auch bei Direktsaat der überbetriebliche Maschineneinsatz sinnvoll. Auswirkung auf die Produktionskosten Unterm Strich zählen die Produktionskosten pro Einheit, beim Marktfruchtbetrieb zum Beispiel pro Tonne Winterweizen. Sinken die Produktionskosten, rechnet sich die Getreideproduktion bei niedrigeren Erzeugerpreisen. Die Einsparungen bei variablen und fixen Maschinenkosten übersteigen in der Regel eventuelle Mindererträge durch reduzierte Bodenbearbeitung. Zusätzlich sind die positiven Effekte auf das Bodenleben und -gefüge durch den Pflugverzicht schwer monetär zu bewerten und bleiben daher unberücksichtigt. Bei einer Reduktion der Bearbeitungsintensität gilt es, vorhandene und teure Überkapazitäten bei den Traktoren abzubauen. Aufgrund der kostenintensiven Technik könnte die Auslagerung der Aussaat (Lohnunternehmer, Maschinenring) überlegt werden. lko.at/Newsletter vom 08.09.2016 Seite 11 Dieselverbrauch beim konventionellen System (Pflug), Mulchsaat mit tiefer Lockerung und Direktsaat. Beim System Strip Till liegt der Dieselverbrauch zwischen Mulch- und Direktsaat. Rechtstipp: Straßensperren für Holzschlägerungsarbeiten Hat ein GrundstückseigentümerBaumbestandneben einer öffentlichenStraße und soll die Straßefür Holzschlägerungsarbeitengesperrt werden,sind einige Punkte zu berücksichtigen. § 82 StVO normiert eineBewilligungspflicht fürdie Benutzung von Straßenfür verkehrsfremdeZwecke. Hierzu ist das Vorhabenzunächst in Hinblickauf die gegenwärtigenund die zu erwartendenVerkehrsverhältnissezu prüfen. Wenn durchdie Arbeiten nicht die Sicherheit,Leichtigkeit undFlüssigkeit des Verkehrswesentlich beeinträchtigtoder nicht eine überdas gewöhnliche Maß hinausgehendeLärmentwicklungerwartet wird, ist dieseBewilligung von derStraßenbehörde (meistdie Bezirkshauptmannschaftoder die Gemeinde)zu erteilen, eventuellauch nur unter bestimmtenBedingungen, Befristungenoder Auflagen (zBVerwendung von Absperrungen,Kennzeichnungenund Hinweisen). Die Erteilung einer Bewilligungist nur bei wesentlichenBeeinträchtigungender Sicherheit, Leichtigkeitund Flüssigkeitdes Verkehrs ausgeschlossen,beispielsweise im Fall,dass die Straße durch diebeabsichtigte Benutzungbeschädigt wird. lko.at/Newsletter vom 08.09.2016 Seite 12 Baumtransport über fremden Grund - wen muss ich fragen? Bei gepachteten Flächen reicht eine Zustimmung meistens nicht aus. Im Laufe der Jahre war ein Baum im Garten zu hoch geworden, sodass der Gartenbesitzer ihn entfernen wollte. Das Fällen und Bringen über eigenen Grund wäre allerdings äußerst aufwändig gewesen, sodass der Eigentümer überlegte, den Baum nach dem Abernten in das benachbarte Feld hineinzufällen und von dort abzutransportieren. Er erkundigte sich in der Rechtsabteilung, ob er dazu den Pächter oder den Verpächter des Nachbargrundstücks fragen muss. In diesem Fall braucht der Baumeigentümer für das Benutzen des nachbarlichen Grundes die Zustimmung beider: Nur wenn Verpächter und Pächter damit einverstanden sind, kann er die Maßnahme durchführen. Verweigert einer der beiden die Zustimmung, muss sie unterbleiben. Rechtlicher Hintergrund dafür ist, dass jeder einem anderen nur jene Rechte einräumen kann, über die er selbst verfügt: Ein Pächter eines Feldes oder einer Wiese ist üblicherweise nur berechtigt, dieses Grundstück für landwirtschaftliche Zwecke zu nutzen. Er ist aber nicht berechtigt, anderen Personen Rechte ein zuräumen, die er selbst gar nicht hat, etwa das Lagern von Holz, die Nutzung als Lagerfläche oder Parkplatz etc. Der Verpächter seinerseits hat durch den Pachtvertrag dem Pächter die Nutzung überlassen. Er ist während der Dauer des Pachtvertrags daher auch nicht berechtigt, den Pächter in der Ausübung seiner Rechte zu stören oder eine derartige Störung durch Dritte zuzulassen. Das Fällen eines Baumes auf dem Pachtgrund, das anschließende Aufarbeiten und Wegtransportieren wäre zweifellos eine derartige Störung. Somit bedarf es der Zustimmung sowohl des Eigentümers als auch des Verpächters, damit der Baum auf den Nachbargrund gefällt und von dort abtransportiert werden kann. lko.at/Newsletter vom 08.09.2016 Seite 13 Ähnliches gilt auch bei anderen Nutzungen von Pachtflächen. Selbstverständlich ist es allerdings möglich, bereits bei Vertragsabschluss gegenteilige Regelungen zu vereinbaren, wonach z.B. ein Pächter bestimmte vom Eigentümer erlaubte Maßnahmen eines Dritten dulden müsste oder wonach der Pächter berechtigt ist, das Pachtobjekt Dritten auch kurzfristig für außerlandwirtschaftliche Zwecke zu überlassen. LK-Klartext: "Wirtschaft am Land: Datenautobahn oder Abstellgleis?" Diskussionsveranstaltung am 27. September in Salzburg. Das auch touristisch gut vermarktbare Bild des ländlichen Raumes entsteht durch die Arbeit der Bäuerinnen und Bauern. Diese werden in Zukunft aber nur dann weiterhin Motor dieser Gebiete sein können, wenn das "Drumherum" stimmt. Und dabei geht es sowohl um regionale Verarbeitungsbetriebe, Handwerker, als auch um Verkehrs- und Kommunikationsinfrastruktur. Aufgrund der deutlichen niedrigeren Immobilien- und Lebenshaltungskosten kann der ländliche Raum auch attraktiv für die Kreativwirtschaft, Sozialeinrichtungen und Start-ups sein. Wesentlich dabei aber wird sein, ob all diese Menschen inklusive Landwirte die gleichen Chancen wie in den urbanen Räumen vorfinden. Derzeit ist das vielfach nicht der Fall. Eine kreative, offensive und auf die Wünsche des Kunden spezialisierte Landwirtschaft braucht aber eben diese Anbindungen ebenso, wie alle anderen Unternehmen. Sonst droht Abwanderung ganz speziell bei der Jugend und den jungen Frauen. Nur ein ländlicher Raum, der nicht von der Entwicklung abgekoppelt ist, kann lebendig bleiben, was die Grundvorrausetzung für blühende ländliche Räume ist. Zu diesem Thema lädt die Landwirtschaftskammer Österreich gemeinsam mit der LK Salzburg am 27. September 2016 (10 bis 13 Uhr) zur Veranstaltung Klartext: "Wirtschaft am Land: Datenautobahn oder Abstellgleis?" mit hochrangigen Experten und Praktikern ins Hotel Heffterhof (Maria-Cebatori-Straße 1-7) in Salzburg ein. lko.at/Newsletter vom 08.09.2016 Seite 14 Programm Nach der Begrüßung durch Franz Eßl, Präsident der LK Salzburg, folgt einen zwei Impulsreferate von Mag. Dr. Tatjana Fischer (Stv. Leiterin Institut für Raumplanung und ländliche Neuordnung, BOKU Wien) zum Thema "Lebensmittelpunkt Land: Was mir blüht" sowie von Mag. Werner Wutscher (Geschäftsführer New Venture Scouting) zu "Zuerst säen, dann ernten". Am anschließenden Expertengespräch mit Diskussion nehmen DI Matthias Balderman (CTO Hutchison Drei Austria), Mag. Hans Embacher (Geschäftsführer Urlaub am Bauernhof), Mag. Florian Größwang (Leiter Markt und Markenmanagement, SalzburgerLand Tourismus GmbH) und Mag. Irene Schulte (Geschäftsführerin Industriellenvereinigung Salzburg, Ressourcen Forum Austria) teil.Den Abschuss macht Hermann Schultes, Präsident der LK Österreich, mit dem Thema "Zukunft am Land ist unser Auftrag". Moderiert wird die Veranstaltung von Dr. Ferdinand Wegscheider (Chefredakteur, Servus TV). Anmeldung: Die Teilnahme an der Veranstaltung ist nur durch vorherige Anmeldung möglich. Bitte bestätigen Sie Ihre Teilnahme bis zum 25. September 2016 über das online-Anmeldetool www.anmeldung.co.at/lk/land mit dem Passwort breitband. lko.at/Newsletter vom 08.09.2016 Seite 15 1. Tagung zu Landwirtschaft und Konsumentenschaft im Oktober in St. Wolfgang Themenschwerpunkt: "Gesunde Lebensmittel aus der heimischen Produktion". Gerade in Zeiten, wo die gesunde Ernährung einen immer höheren Stellenwert einnimmt, ist die regionale Herkunft der Nahrungsmittel ein wichtiger Faktor. Aus diesem Grund findet am 4. und 5. Oktober 2016 im Kongresshaus St. Wolfgang im Salzkammergut die "1. Tagung Landwirtschaft und Konsumentenschaft" statt, die sich mit den thematischen Schwerpunkten von der "Urproduktion" bis zum bäuerlichen, regionalen Produkt für alle befasst. Dafür wurde eine inhaltliche Themenvielfalt geschaffen, von der alle - von der Bauernschaft, den Haushalten bis zum Ernährungsberater/in - profitieren. Gerade gesunde Lebensmittel sind untrennbar mit unserer bodenständigen österreichischen Landwirtschaft verbunden, was in Zeiten des verschwenderischen Konsumverhaltens gerne vergessen wird. Die Erzeugung dieser Nahrungsmittel beginnt nicht in der Molkerei, sondern beim Bauern mit der Grünland- und Viehwirtschaft, welche eine unverzichtbare Basis bildet. Schwerpunktmäßig setzt sich das Programm der beiden Veranstaltungstage daher mit der "Urproduktion vom Boden bis zum bäuerlichen Produkt" sowie dem "Wissenstransfer von der Landwirtschaft bis hin zum Konsumenten" zusammen, führt weiter über die "Regionalität von Bauernhand für die Konsumenten" bis zum Frage "Wie erzeuge ich im Garten das Beste für den Teller". Zu Wort kommen Fachleute aus Landwirtschaft, Verarbeitung sowie Handel und Lebensmittelkonsum. Der zweite Tag wird durch ein "Wiesen-Seminar" mit anschließender Exkursion zu den Bauernhöfen der Region mit Dr. Karl Buchgraber abgerundet. Da nicht nur Landwirte und Experten, sondern alle Bürger gemeinsam wichtige Botschafter für dieses immer wichtiger werdende Thema sind, sind "Jung und Alt" eingeladen, diese Veranstaltung zu besuchen, damit das Wissen und die Mündigkeit rund um dieses umfassende Thema im Bewusstsein wachsen. Das Programm sowie die Anmeldemodalitäten sind unter www.landwirtschaft.co.at abrufbar. Zusätzliche Informationen gibt es unter der Tel-Nr. 06138 20 300 bzw. per E-Mail unter [email protected]. lko.at/Newsletter vom 08.09.2016 Seite 16 Flyer_final Milchmengensenkung: Beihilfen können ab 8. September beantragt werden Zwei Maßnahmen werden finanziell unterstützt - Anträge auf www.eama.at möglich. Aufgrund der mittlerweile langanhaltenden schwierigen Situation am Milchmarkt hat die EU am 18. Juli ein Maßnahmenpaket verabschiedet, mit dem zwei Wege der Milchmengenreduktion finanziell unterstützt werden, um das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage zu verbessern und somit die Grundlage für bessere Milchpreise zu schaffen. Das EU-Hilfspaket enthält die "Milchreduktionsbeihilfe" auf EU-Ebene (150 Mio. Euro; 14 Cent/kg nichtangelieferter Milch) und die "außergewöhnliche Anpassungsbeihilfe" (350 Mio. Euro für alle EU-Mitgliedstaaten/5,86 Mio. Euro für Österreich). Anträge dafür können ab 8. September über www.eama.at eingebracht werden. Milchreduktionsbeihilfe Dafür ist der Reduktionszeitraum Oktober bis Dezember 2016 im Vergleich zum Referenzzeitraum Oktober bis Dezember 2015 (Milchanlieferung) heranzuziehen. Sollte der 150 Mio. Euro EU-Topf nach der Erstbeantragung EU-weit nicht ausgeschöpft sein, sind für nachfolgende Dreimonatszeiträume weitere Antragstermine vorgesehen. Im Falle der Überschreitung der 150 Mio. Euro (= EU weites Reduktionsvolumens von 1,1 Mio. t) gibt es einen auf EU-Ebene zugeteilten Reduktionskoeffizienten. Dieser Koeffizient wird unmittelbar nach Bekanntgabe der EU (spätestens am 30. September 2016) sowohl auf www.ama.at als auch unter www.eama.at veröffentlicht. Ebenso beinhaltet diese Maßnahme sowohl eine Mindestgrenze der Milchmengenreduktion von 1.500 kg, als auch eine Maximalgrenze der Milchmengenreduktion von 50% der Summe des Referenzzeitraums. Die genehmigte beihilfefähige Reduktionsmenge in Verbindung mit der tatsächlich angelieferten Milchmenge bildet die Basis für die Berechnung der Beihilfe. Es ist eine Staffelung der Beihilfe in Abhängigkeit vom Anteil der tatsächlichen Reduktionsmenge zur beantragten und genehmigten Reduktionsmenge vorgesehen. Bei Unterlieferung der genehmigten Reduktionsmenge bis zu 20% wird die gesamte Beihilfe gewährt, danach wird die Beihilfe gekürzt:zwischen 20% und 50% Unterlieferung wird 80% der Beihilfe ausbezahltzwischen 50% und 80% Unterlieferung wird die Hälfte der Beihilfe bezahltüber 80% Unterlieferung der genehmigten Reduktionsmenge wird keine Beihilfe mehr gewährt lko.at/Newsletter vom 08.09.2016 Seite 17 "Antragsvoraussetzung" ist eine Milchanlieferung im Juli 2016. Ausgenommen sind Betriebe, die wegen Aussetzung der Milchanlieferung im Juli 2016 infolge von Almmilcherzeugung nicht an der Reduktionsmaßnahme teilnehmen können. Diese Betriebe haben, obwohl sie keine Milchanlieferung im Juli hatten, die Möglichkeit unter identen Voraussetzungen an der Reduktionsmaßnahme teilzunehmen aber finanziert aus Mitteln der "außergewöhnlichen Anpassungsbeihilfe". Außergewöhnliche Anpassungsbeihilfe Die außergewöhnliche Anpassungsbeihilfe (für Österreich 5,86 Mio. Euro; ebenfalls 14 ct/kg nichtangelieferter Milch) soll ähnlich verwendet werden. Reduktionszeitraum ist Jänner bis März 2017 im Vergleich zu Jänner bis März 2016 (Milchanlieferung). Die Antragstellung erfolgt gemeinsam mit der "Milchreduktionsbeihilfe". Nur für den Fall, dass auf die Beantragung der Milchreduktionsbeihilfe verzichtet wurde, kann die außergewöhnliche Anpassungsbeihilfe gesondert beantragt werden. Weitere Informationen Im Merkblatt (mit Ausfüllanleitung) sind die Voraussetzungen zur Teilnahme an beiden Maßnahmen und die Details zur Erfassung der Anträge zusammengefasst.Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bezirksbauernkammer/Außenstelle/Bezirksreferat stehen gerne für nähere Informationen zur Verfügung. Zusätzlich bietet die Agrarmarkt Austria eine Telefonhotline unter (01) 334 39 60 an. Neu: Mein Hof - Alles für landwirtschaftliche Direktvermarkter
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