INHALT Österreich Agrarpolitik

INHALT
Österreich
Agrarpolitik
Auszeichnung für ein Blütenmeer
EU: Fleischexporte konnten heuer deutlich gesteigert
werden
Erfolgreichen Weg der Schulmilch fortsetzen
Studie: 10% mehr heimischer Lebensmittelkonsum
schafft 21.000 Arbeitsplätze
Film zum Thema Bodenschutz am 18. Dezember in ORF
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GV-Soja: Gentechnikgegner scheitern mit Klage vor
Europäischem Gerichtshof
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Auszeichnung für ein Blütenmeer
"Natur verbindet" hat dazu aufgerufen, naturnahe Blumenwiesen zu schaffen und zu
erhalten. Besondersschöne und wertvolle Blühflächen wurden ausgezeichnet. Neun
engagierte Bewirtschafter und Grundeigentümer erhielten den "Blumenwiesen-Orden" für
ihre vorbildhaften Blühflächen.
Arten- und blütenreiche Wiesen,bunte Ackerrandstreifenund Säume sind keine
Selbstverständlichkeit,sondern dasResultat einer sorgfältigen undnachhaltigen
Landbewirtschaftung.Die Auszeichnung sprichtden Bäuerinnen und Bauern,die ihre
Flächen naturgerechtund mit Weitsicht bewirtschaften,Wertschätzung aus.
Die Ausgezeichneten:
Franz Ulber, Rechnitz (Bgld.)bewahrt im Burgenland
durchdie Pflege eines 1,7 ha großengepachteten Trockenund Magerrasenseine besonders artenreicheWiese. Die
Wiesen ander ungarischen Staatsgrenzesind ein wahres
Juwel direktam ehemaligen Eisernen Vorhang- dem
heutigen "EuropeanGreen Belt".Ursula und Franz
Glabischnig,Millstatt (Ktn.) bewirtschaftenauf der 1.800 m
hoch gelegenenAlexanderhofalm etwa 6 haihrer Almwiesen
speziell zurFörderung der Blumenvielfalt.Almblumen, von Arnika überBlutstropfen und
Knabenkräuterbis zu den Prachtnelken,sind für die Glabischnigs auch"Kapital".Lilly und
Reinhard Kikinger,Senftenberg (NÖ)haben in Niederösterreichauf einem Trockenhangeine
1,3 ha große "Löwenzahnwiese"durch 30 Jahrelange Pflege in ein BlumenundKräutermeer verwandelt.Die Wiese wird nur einmal proJahr im Spätsommer gemäht.
Inmehr als 30 Jahren Pflege hatsich ein standortgerechter, außerordentlichartenreicher
Trockenrasenentwickelt.Marianne und Franz Pfefferkorn,Bludesch (Vbg.)wurdenprämiert
für ihre sehr arbeitsaufwändigetraditionelle Bewirtschaftungvon Mager- undStreuwiesen,
die sie schon seitüber 20 Jahren betreiben. DerWiesenkomplex sticht hervordurch das
enge Nebeneinandertraditionell bewirtschafteterund selten gewordener
Wiesentypen.Durch die extensive Nutzungkonnte sich auf den "Quadres-Wiesen" eine
bemerkenswerteArtenvielfalt erhalten.Maria und Gerhard Bindreiter,Schönau (OÖ)wurden
für fast12 ha Naturschutzflächen (WF)als Überlebensraum v. a. für bedrohteWiesenvögel
im intensivgenutzten Unteren Mühlviertelausgezeichnet. Insgesamt werdenseit 2002 24
Feldstücke imSinne des Naturschutzes extensivbewirtschaftet. Düngeverzichtund späte
Mahd erhöhennicht nur die Blütenvielfalt. Vorallem bodenbrütende Vogelartenund
Insekten profitieren.Johann Müllner, Ramingstein(Sbg.)erhielt eine Auszeichnungfür die
sehr traditionellehändische Pflege einer ca. 6.500m² großen Bergmähwiese imLungau und
die damit verbundeneSicherung der Pflanzenvielfalt.Gemäht wird die rund1.800 m hoch
gelegene Flächejedes Jahr frühestens Ende Julimit einem Motormäher. In
unmittelbarerNähe der Blumenwiesewird auch ein bedeutendesStück Hochmoor als
natürlicherLebensraum geschütztund bewahrt.Maria Häuselhofer, Pernegg(Stmk.)bekam
eine Auszeichnungfür die extensive Nutzungvon einmähdigen Wirtschaftswiesenund bunt
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blühendenStraßenböschungen. Mit Unterstützungihres Sohnes bemühtsie sich, die zum
Teil sehr steilenFlächen in 1.000 m Seehöheals Wiesen zu erhalten. Voninsgesamt 3 ha
Grünland wirdein Teil beweidet, der Rest alsextensive Mähwiese genutztund zum Teil
händisch gemäht.Maria-Luise und Josef Heidegger,Trins (T)wurde die Auszeichnungfür
eine alpine Bergwieseüberreicht, die sie mitviel Handarbeit auf ihrem
Nebenerwerbsbetriebin Trins bewirtschaften.Die 3 ha großeFläche auf etwa 2.000 m
Höhebearbeitet Josef Heidegger mitFamilie und Freunden. BeimMähen kommt zum Teil
dieSense zum Einsatz, die Bringungist ausschließlich händischmöglich.Natalie
Niedermayer, Wienhat in Summe auf ihrem Bio-Ackerbaubetrieb im 22. Bezirkfast 1 ha
Ackerland außerNutzung gestellt und in Biodiversitätsflächenumgewandelt.Entlang eines 8
ha großenFeldes wurde ein 12 m breiterStreifen mit heimischem Wildblumensaatgutin ein
wahresBlumenmeer verwandelt. Eineandere Fläche hat bereits derVater von Natalie
Niedermayeraus der Produktion genommenund als Naturschutz-Bracheangelegt.
EU: Fleischexporte konnten heuer deutlich gesteigert werden
Große Nachfrage in Asien kurbelte das Geschäft an.
Die Länder der Europäischen Union haben in den ersten
drei Quartalen des Jahres 2016 fast 5 Mio. t Fleisch
exportiert. Gegenüber dem Vorjahr konnten die Ausfuhren
um mehr als ein Fünftel erhöht werden. Die Erlöse stiegen
um 18,4% auf 8,89 Mrd. Euro, meldet die EU-Kommission
laut "Agrarzeitung" online.
Am stärksten legte der Export von Schweinefleisch zu, der in den drei Quartalen um
29,5% auf 3,10 Mio. t wuchs. Im gesamten Jahr 2015 war mit 3,27 Mio. t nur wenig mehr
exportiert worden als von Jänner bis September 2016. Mehr als die Hälfte der
Schweinefleisch-Lieferungen (55,6%) gingen nach China (1,46 Mio. t, + 85%) und nach
Hong Kong (266.000 t, +8,6%). In allen wichtigen Zielländern konnten die Absatzmengen
gesteigert werden. In Japan betrug der Zuwachs 9,3% auf 290.000 t, in Südkorea 5,6%
auf 173.000 t und auf den Philippinen 5,2% auf 161.000 t. Wertmäßig wuchsen die
Exporte um 29,5% auf 5,68 Mrd. Euro. Importe von Schweinefleisch spielten mit 24.000 t
praktisch keine Rolle.
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Rindfleischexporte nach Israel verdoppelt
Die Exporte von Rindfleisch und Schlachtrindern stiegen um 17,2% auf 504.000 t. Das
Plus geht fast ausschließlich auf das Konto Israels, das seine Einfuhren aus der EU auf
144.000 t verdoppelte. Deutlich im Plus sind auch die Lieferungen nach Ägypten (78,5%),
Libyen (66,3%) und Vietnam (188,2%). Wichtigstes Zielland bleibt die Türkei, die etwa ein
Sechstel der EU-Exporte abnimmt. Mit einem Plus von 12,8% auf 265.000 t entwickelte
sich auch das Türkeigeschäft positiv. Die Exporterlöse stiegen insgesamt um 15,6% auf
1,57 Mrd. Euro.
Beim Geflügelfleisch konnte die Exportmenge um 10% auf 1,19 Mio. t gesteigert werden.
Wichtigste Abnehmer bleiben Südafrika, die Philippinen und Hong Kong. Trotz der
höheren Absatzmenge verringerten sich die Exporterlöse um 8,8% auf 1,43 Mrd. Euro.
Erfolgreichen Weg der Schulmilch fortsetzen
Vor 25 Jahren begann eine Milchbäuerin in NÖ, Kinder in Kindergärten und Schulen mit
Milchprodukten zu versorgen. Heute sind es 100 Schulmilchbauern in Österreich.
DieSchulmilchbauern sind nichtmehr wegzudenken und
vollbringenin den Regionen eineüberaus wertvolle
Dienstleistungim Rahmen des
EU-Schulmilchprogrammes.Durch
Schulmilchpräsentationenund eine breite
Produktpalettesowie Unterstützungseitens des
Bundesministeriumsfür Land- und Forstwirtschaft,der
AMA-Marketing-GesmbH und der
Landwirtschaftskammernist es gelungendie Beteiligung am EU-Schulmilchprogrammzu
steigern.Zahlreiche Rahmenbedingungenin der Gesellschaft,in den Schulen, in der
Ernährungund des EU-Schulmilchprogrammeshaben zu Weiterentwicklungenund
Änderungengeführt.Schließlich ist es dank Bundesminister Andrä Rupprechterin Brüssel
gelungen, die breitePalette an Produkten im EU-Schulmilchprogrammzu behalten.
Anlässlich des Weltschulmilchtageswaren die Schulmilchsprecherder Bundesländermit
SchulmilchkoordinatorJosefWeber/LK NÖ und Adolf Marksteiner/LK Österreichbei
BildungsministerinSonja Hammerschmid.Seit nunmehr 25Jahren beliefern
Schulmilchbauernaus den Regionen über4.000 Kindergärten und Schulenmit
pasteurisierten Milchproduktenim Rahmen desEU-Schulmilchprogrammes.Die
Europäische Union gewährteine Schulmilchbeihilfevon 18,15 Euro/100 kg.Das Ziel des
EU-Schulmilchprogrammesist die Förderungdes Konsums von Milch
undMilcherzeugnissen bei Kindernund soll erzieherischenEinfluss auf gute Ess- und
Ernährungsgewohnheitennehmen.Auch die Steigerung desWissens im Bereich
Ernährungund der Produktion derLebensmittel ist ein Ziel desSchulmilch- und
Schulobstprogrammes.
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Ministerin Hammerschmid erinnert sichgerne an die "Schulmilchzeit"und ist sich des
Wertesder Milchprodukte für unsereKinder bewusst. Das Bundesministeriumfür Bildung
wirddas Schulmilchprogrammbestens unterstützen. Mit Beginndes Schuljahres
2017/18werden weitere Anpassungenim EU-Schulmilchprogrammdurchgeführt.
Monitoringsystemeder AMA sollen dieVerwaltung vereinfachen,
pädagogischeMaßnahmen werdenzusätzlich unterstützt,die Vielfalt an
Schulmilchproduktensoll beibehalten werden.Die Schulmilchbauern werdenregelmäßig
von den Landwirtschaftskammerninformiertund betreut. Damit kannder österreichische
Weg beider Schulmilch auch in Zukunfterfolgreich weitergeführtwerden.
Studie: 10% mehr heimischer Lebensmittelkonsum schafft 21.000
Arbeitsplätze
Österreichische Hagelversicherung betont Vorteile für Umwelt und Klima.
Durch den Konsum von 10% mehr heimischen
Lebensmitteln, werden in Österreich rund 21.000
Arbeitsplätze gesichert beziehungsweise neu geschaffen.
Das geht aus der Studie "Global denken - lokal handeln:
Mehr heimische Lebensmittel aus Österreich" der Johannes
Kepler Universität Linz und der Gesellschaft für Angewandte
Wirtschaftsforschung (GAW) hervor, die im Auftrag der
Österreichischen Hagelversicherung durchgeführt wurde.
Neben der Landwirtschaft profitieren auch sämtliche vorund nachgelagerte Wirtschaftssektoren von der verstärkten
Nachfrage nach heimischen Lebensmitteln und 10% weniger Importen. Daraus leitet sich
ein um 1,8 Mrd. Euro höheres Bruttoinlandsprodukt ab, wovon wiederum 852,4 Mio. Euro
den Einkommen zuzurechnen sind, erläuterten heute die Studienautoren Univ.-Prof.
Friedrich Schneider (Johannes Kepler Universität Linz) sowie Stefan Jenewein
(Gesellschaft für Angewandte Wirtschaftsforschung).
"Zusätzlich sind heimische Lebensmittel auch besser für Umwelt und Klima. Wir als
Österreichische Hagelversicherung haben diese Studie daher in Auftrag gegeben, weil der
Klimawandel und seine Folgen für unsere Kunden und für uns als
Naturkatastrophenversicherer eine existenzielle Bedeutung hat", verwies Kurt Weinberger,
Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Hagelversicherung, auf das Engagement
seines Unternehmens für mehr Klimaschutz durch den Konsum heimischer Lebensmittel
seit 2001. "21.000 Jobs - das entspricht den arbeitslosen Menschen beispielsweise in
Vorarlberg und im Burgenland zusammen - werden geschaffen, wenn 10% mehr
heimische Lebensmittel gekauft werden. Es geht in dem Zusammenhang um den
Wirtschaftsstandort Österreich", so Weinberger.
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Schneider: Vielen wäre es möglich, den einen oder anderen Euro mehr auszugeben
Die Studienautoren gehen davon aus, dass die Konsumenten vielfach aus Gewohnheit zu
importierten Lebensmitteln greifen. Aber auch der Preis halte viele Verbraucher nicht
selten vom Kauf inländischer Lebensmitteln ab. "Heimische Produkte sind oftmals nicht so
viel teurer als importierte, als dass es vielen nicht möglich wäre, den einen oder anderen
Euro mehr auszugeben und dafür auf heimische Produkte mit ihren positiven Merkmalen
und Folgen zu setzen", merkte Schneider an.
Auer: Müssen verstärkt auf Konsumpatriotismus setzen
"Der Konsument möchte wissen woher das Produkt stammt und unter welchen
Bedingungen es erzeugt wurde. Es liegt deshalb auch an uns, die Verbraucher über das
Angebot heimischer Erzeugnisse zu informieren", betonte Bauernbund-Präsident Jakob
Auer und verwies gleichzeitig auf aktuell laufende Kampagnen wie 'Halte unser Klima rein,
kauf Produkte unsrer Bauern ein', 'Gut zu wissen' oder 'Schmeckt echt regional'. "Wir
müssen auf allen Ebenen verstärkt auf Konsumpatriotismus setzen. Es macht keinen Sinn,
dass die öffentliche Hand einerseits durch hohe gesetzliche Auflagen den Bauern das
Leben schwer macht und andererseits billige Ware aus dem Ausland kauft. Da weiß die
Linke nicht, was die Rechte tut", monierte Auer.
Bei öffentlichen Aufträgen (Spitäler, Kindergärten, Schulen, Kasernen, Pflegeheime,
Kantinen, etc.) können heimische Lebensmittel eingekauft werden, seitdem das Parlament
mit der Novelle zum Bundesbeschaffungsgesetz das Prinzip "Best- statt Billigstbieter"
beschlossen hat. "Nun gilt es, rasch alle Beschaffungspläne des Bundes und der
Bundesländer dieser neuen Situation anzupassen", so der Bauernbund-Präsident.
3.200 Euro Verbrauchsausgaben im Monat
Laut der Studie haben sich 2015 die Verbrauchsausgaben eines durchschnittlichen
österreichischen Haushalts auf knapp mehr als 3.200 Euro monatlich belaufen. Die
jährlichen Verbrauchsausgaben aller österreichischen Haushalte betragen somit 147,5
Mrd. Euro, wovon fast 30 Mrd. Euro auf Lebensmittel und ausgewählte landwirtschaftliche
Produkte entfallen. Von den Ernährungsausgaben werden wiederum 60% für
Getreide/Brot, Fleisch sowie Milchprodukte und Eier aufgewendet.
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Film zum Thema Bodenschutz am 18. Dezember in ORF 2
Europäischer Negativ-Rekord: Täglich werden 30 Fußballfelder in Österreich verbaut.
Täglich werden in Österreich rund 20 ha wertvolle
Agrarflächen für Straßen, Siedlungen, Shopping-Center oder
Industriehallen verbaut. Das entspricht einer Größe von 30
Fußballfeldern. Setzt sich die Zubetonierung des Bodens in
diesem Ausmaß weiter fort, ist in 200 Jahren die gesamte
Agrarfläche Österreichs verbaut. Die Problematik nimmt nun
die Sendung "Österreich-Bild am Sonntag" aus dem
ORF-Landesstudio Niederösterreich am Sonntag, den 18.
Dezember 2016, um 18.25 Uhr in ORF 2 genauer unter die Lupe. Der Film "Kostbar und
Schützenswert - Boden in NÖ" dokumentiert unter anderem ökologische und
wirtschaftliche Auswirkungen bei der Errichtung von Einkaufszentren, Industriehallen oder
Siedlungsbauten.
"Österreich hält bei der Verbauung und Zerstörung der fruchtbaren Böden einen
Negativrekord in Europa", fasst Kurt Weinberger, Vorstandsvorsitzender der
Österreichischen Hagelversicherung, die bedenkliche Entwicklung zusammen. "Das
beweisen nachfolgende Zahlen: In Österreich werden jährlich 0,5% der Agrarflächen
verbaut, im Nachbarland Deutschland sind es nur 0,25%. Österreich ist zudem
Spitzenreiter beim Verkehrsnetz mit über 15 m Straßenlänge pro Kopf, das Doppelte im
Vergleich zu Deutschland und der Schweiz. Außerdem hat Österreich mit 1,80 m2 die
höchste Supermarktfläche pro Kopf zur Verfügung, in Italien oder Frankreich ist es zum
Beispiel nur 1 m2. Auf der anderen Seite gibt es in Österreich laut Umweltbundesamt
50.000 ha leerstehende Industriehallen, Wohn- und Geschäftsimmobilien. Das entspricht
beispielsweise der Fläche des Bezirkes Wels."
Dazu der zuständige Landesrat in Niederösterreich, Stephan Pernkopf: "Jahrzehntelang
wurde zu sorglos mit wertvollen Böden umgegangen. Mittlerweile haben wir einen anderen
Weg eingeschlagen: Einkaufszentren dürfen längst nicht mehr auf der grünen Wiese
errichtet werden und auch neues Wohnbauland darf nur mehr gewidmet werden, wenn es
danach auch zügig bebaut wird. Zusätzlich haben wir über 1.200 Siedlungsgrenzen im
ganzen Landesgebiet verordnet, über diese Grenzen darf nicht mehr gewidmet werden.
So wollen wir die Zersiedelung unserer Landschaft verhindern. Ziel muss es sein, das
Siedlungsgebiet künftig besser zu nutzen und sinnvoll zu erschließen, indem Baulücken
vermieden werden."
"Wichtig ist Bewusstsein für unsere Lebensgrundlage zu schaffen, auf die Konsequenzen
hinzuweisen, Lösungsansätze anzubieten und zugleich auch Vorreiter in Sachen
Bodenschutz vor den Vorhang zu bitten. Der ORF-Film beinhaltet all diese Elemente", so
Pernkopf und Weinberger.
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GV-Soja: Gentechnikgegner scheitern mit Klage vor Europäischem
Gerichtshof
EFSA von angeblichen Versäumnissen freigesprochen.
Die Klage von Gentechnikgegnern gegen die Zulassung
einer gentechnisch veränderten (GV) Sojasorte hat der
Europäische Gerichtshof (EuGH) nun zurückgewiesen. Drei
Nichtregierungsorganisationen bemängelten fehlende oder
lückenhafte Untersuchungen, unter anderem über mögliche
Schäden für das menschliche Gesundheitssystem. Die
Richter in Luxemburg ließen sich davon nicht überzeugen.
Der EuGH spricht die Prüfer der Europäischen
Lebensmittelbehörde (EFSA) in einem jetzt veröffentlichen
Urteil von angeblichen Versäumnissen frei.
Die EFSA hatte 2012 die GV-Sojabohne MON87701 × MON89788 untersucht. Die
Behörde kam zu dem Ergebnis, dass die GV-Sorte von Monsanto keine höheren Risiken
als konventionelle Sorten aufweise. Die EU-Kommission schlug daraufhin die GV-Sorte
zur Zulassung vor. TestBioTech klagte dagegen 2013 vor den EuGH. Die Sorte wird unter
dem Namen "Intacta" vor allem in Brasilien angebaut und in die EU importiert.