INHALT Tiere Rinder Neugeborene Kälber rechtzeitig mit Eisen versorgen Eutergesunde Kühe mit dem Melkroboter 1 2 Schweine Qualität der Ganzkornsilage absichern 5 Geflügel Chancen in der Geflügelmast 7 Recht & Steuer Steuer SVB: Am 1. Mai ist es zu spät - Meldefrist für Nebentätigkeiten nicht versäumen 8 Soziales Höherversicherung in der staatlichen PV: Beitragszahlung bis 31. März bringt Vorteile 10 Österreich Agrarpolitik EU-Kreislaufwirtschaft: Handel mit organischen Düngemitteln soll erleichtert werden Schultes zu TTIP: Müssen hart im Interesse von Bauern und Konsumenten verhandeln FROHE OSTERN 11 12 15 Förderungen Cross Compliance Stickstoffaufzeichnungen - am 31. März Endet die Frist 15 Pflanzen Grünland & Futterbau Anmerkungen zur Frühjahrspflege des Grünlandes Beste Qualität erzeugen: Das Einmaleins einer guten Silage (1) 16 17 Bodenschutz & Düngung Güllestickstoff optimal ausnutzen 23 lko.at/Newsletter vom 24.03.2016 Seite 1 Neugeborene Kälber rechtzeitig mit Eisen versorgen Für das neugeborene Kalb ist Vollmilch die natürlichste und beste Ernährung. Mit der Biestmilch erhält es wertvolle Abwehrstoffe. Aber bereits nach wenigen Tagen deckt die Milch den Eisen-Bedarf des Kalbes nicht mehr ab. Eine Ergänzung ist in vielen Fällen notwendig. Zahlreiche wissenschaftliche Versuche bestätigen, dass die Eisenversorgung neugeborener Kälber nicht ausreichend ist. Untersuchungen der Uni Gießen in Deutschland haben ergeben, dass bei 20% der Kälber zum Zeitpunkt der Geburt eine durch Eisenmangel bedingte Blutarmut vorliegt. 42% zeigten niedrige Eisenkonzentrationen im Blut. Die negativen Folgen einer zu geringen Eisenversorgung sind sehr vielfältig: Eine gestörte Blutbildung führt zu einer Beeinträchtigung der Immunabwehr der Kälber. Eisen ist aktiv an der Antikörperproduktion und damit an der Abwehr von Infektionen beteiligt Auch geringere Zunahmen können die Folge eines Eisenmangels sein. Für die Entstehung eines Eisenmangels nach der Geburt kommen folgende Ursachen in Frage:Zu wenig Eisenreserven beim neugeborenen KalbEin höherer Bedarf an Eisen zur Blutbildung im Zusammenhang mit dem WachstumNicht ausreichende Eisenkonzentration in der Biestmilch In der Lehr- und Versuchsanstalt Hofgut Neumühle wurde deshalb bei 50 Kälbern der Versorgungsstatus bezüglich Eisen untersucht und den neugeborenen Kälbern ein Eisenpräparat verabreicht: Den Kälbern wurde am 4. und 14. Lebenstag Blut abgenommen und der Hämoglobingehalt (eisenhaltiger Blutfarbstoff in den roten Blutkörperchen) und der Eisengehalt untersucht. Alle Kälber erhielten in der ersten Lebenswoche Biestmilch. Ab der zweiten Woche bekam die eine Hälfte Vollmilch und die andere Hälfte Milchaustauscher: Ergebnisse des Versuchs: Die Untersuchungen zeigten, dass am 4. Lebenstag33% der Kälber einen schweren Eisenmangel aufwiesen und bei 25% ein leichter Mangel auftrat.Am 14. Lebenstag zeigte sich, dass die Kälber, welche Milchaustauscher (MAT) erhielten, etwas besser mit Eisen versorgt waren als die Vollmilchkälber. 42% der mit Austauscher gefütterten Kälber waren ausreichend mit Eisen versorgt, hingegen nur 25% der Vollmilchkälber. Dennoch wiesen aber auch noch immer 33% der MAT-Kälber einen schweren Eisenmangel auf. lko.at/Newsletter vom 24.03.2016 Seite 2 FazitDen Kälbern sollte möglichst in den ersten 3 Tagen nach der Geburt Eisen mittels Paste oder Eisenspritze verabreicht werdenDer Eisengehalt in der Vollmilch ist zu niedrig für eine ausreichende VersorgungMilchaustauscher sollte einen Gehalt von zumindest 100 mg Eisen/Kilogramm MAT aufweisen.Kälber sollen auch im Hinblick auf eine ausreichende Eisenversorgung so früh wie möglich Heu und Kraftfutter bekommen (optimal Kälber-TMR). Bei Aufnahme von zumindest 0,5 kg Kälber-TMR/Tag kann von einer ausreichenden Versorgung mit Eisen ausgegangen werden Eutergesunde Kühe mit dem Melkroboter Gesunde Euter im Melkroboterbetrieb. In Oberösterreich werden auf 235 Betrieben etwa 13.500 Kühe mit einem Melkroboter gemolken. In der Mehrzahl der Betriebe konnte die angestrebte Arbeitserleichterung und auch eine Flexibilisierung der Arbeitszeit umgesetzt werden. Wurden aber auch die Erwartungen an die Eutergesundheit erfüllt? Die Erfahrung zeigt, dass auch in Roboterbetrieben Mastitisprobleme auftreten können. Zellzahl - ein Maßstab für die Eutergesundheit Die Zellzahlwerte 2015 von 183 Roboterbetrieben in OÖ weisen im Vergleich zu allen Betrieben kaum Unterschiede auf. Die durchschnittliche Zellzahl der Roboterbetriebe ist um 25.000 Zellen pro Milliliter (Z/ml) höher als der Durchschnitt aller Betriebe. Aber nicht alle Roboterbetriebe liegen mit den Zellzahlen auf einem höheren Niveau als vor der Umstellung. 52% der Roboterbetriebe haben weniger als 200.000 Z/ml Milch. Die besten Roboterbetriebe erreichen Jahresdurchschnittswerte von unter 100.000 Z/ml. Es zeigt sich, dass das Management mit und rund um das AMS eine entscheidende Rolle für die Eutergesundheit spielt. lko.at/Newsletter vom 24.03.2016 Seite 3 Was sind die Ursachen? Die Ursachen für höhere Zellzahlwerte können sowohl im Management als auch bei der Technik liegen. Zum einen gibt es keinen zweimaligen, direkten Tier- und Euterkontakt. Zum anderen birgt die Technik aber auch gewisse Risikofaktoren für das Auftreten von Eutererkrankungen. Vor der Umstellung wurde keine Voruntersuchung der Kühe in Bezug auf die Eutergesundheit durchgeführt und es wurden mögliche Problemtiere mitgeschleppt.Ein Melkzeug für 150 bis 170 Melkungen pro Tag; dadurch höheres Übertragungsrisiko bei euterassoziierten Erregern (z.B. Staphylokokkus aureus).Probleme bei der Euterreinigung durch Funktionsfehler oder verschlissene Reinigungsbürsten oder -becher.Es ist keine Zwischendesinfektion eingebaut oder deren ordnungsgemäße Funktion ist nicht gegeben.Zu wenige Hauptreinigungen des AMS bei Problemen mit der Eutergesundheit.Keine ausreichende Zitzendesinfektion nach dem Melken.Zu kurze Zwischenmelkzeiten von unter 6 Stunden führen zu einer stärkeren Beanspruchung der Zitzen. Durch die zu kurze Regenerationszeit der Zitze ist ein leichteres Eindringen der Erreger in das Euter möglich.Zu lange Zwischenmelkzeiten von über 15 Stunden können zu einer Erregervermehrung im Euter durch die fehlende Ausschwemmung führen.Ausmelkprobleme durch schlechte Euter- und Zitzenformen, aber auch vermehrte abgebrochene Melkvorgänge können negative Einflüsse bewirken. Es wird keine ausreichende Euterbehandlung mit vorheriger bakteriologischer Milchuntersuchung (BU) durchgeführt Weitere Einflussfaktoren sind im Haltungs- und Hygienemanagement zu suchen: Stark verschmutzte und schlecht eingestellte Liegeboxen, dadurch stark verschmutzte Euter Zu lange Entmistungsintervalle?Zu geringer Luftwechsel - der Keimdruck steigt?Zu enge Gänge und Überbelegung führen zu Stress für die Kühe lko.at/Newsletter vom 24.03.2016 Seite 4 Grundlegende Vorbeugemaßnahmen Mit dem Wissen um all diese Risiken kann der Landwirt Maßnahmen treffen, welche die Neuinfektionsrate senken. Eine gute Stall- und Liegeplatzhygiene sowie eine laufende Funktionsprüfung der Vorrichtung zur Euterreinigung sind Grundvoraussetzungen (Foto 1). Zwischenspülungen des Melkzeugs alleine bringen in Problembetrieben oft nicht den erhofften Erfolg. Hier ist es notwendig, eine Zwischendesinfektionsanlage mit Heißdampf (Foto 2) oder Peressigsäure zu installieren. In den Sommermonaten sollten täglich drei Hauptreinigungen durchgeführt werden. Eine optimale Funktion und Einstellung der Zitzendesinfektion muss ebenfalls gewährleistet sein. Die Kühe beobachten und Informationen nutzen Warnlisten und Informationen sind nach ihrer Wichtigkeit zu analysieren und dementsprechend ist darauf zu reagieren. Milchmengenschwankungen, Leitwerterhöhung und unvollständige Melkungen sind hier nur einige Hinweise. Diese ersetzten aber nicht eine gute Tierbeobachtung. Alle wichtigen Funktionsbereiche der Anlage müssen täglich kontrolliert werden. Schalmtest und bakteriologische Untersuchung sind bei auffälligen Tieren konsequent durchzuführen und nach deren Ergebnis ist eine angepasste Behandlung einzuleiten. Erfahrungen aus der Beratung zeigen, dass Betriebe, die vor der Umstellung auf Roboter Probleme mit hohen Zellzahlen hatten, diese meistens auch mit dem Roboter haben. Die Weichen für eine gute Eutergesundheit werden bereits vor einer Umstellung auf das Robotermelken gestellt. Die LK Oberösterreich bietet mit dem Beratungsprodukt "Eutergesundheit mit dem Melkroboter" Informationen für Betriebe, die schon mit dem Roboter melken oder eine Umstellung auf ein solches Melksystem planen. Für Anfragen steht die Beratungsstelle Rinderproduktion unter Tel. 050 6902 1650 zur Verfügung. lko.at/Newsletter vom 24.03.2016 Seite 5 Qualität der Ganzkornsilage absichern Forschungsprojekt untersuchte Umsetzungsprozess des Maises im Ganzkornsilo über das ganz Jahr. Die Silierung von Mais als ganzes Korn in gasdichten Behältern ist in Oberösterreich weit verbreitet. Schweinemäster schätzen bei diesem Konservierungsverfahren vor allem die Schlagkraft bei der Ernte. Wie zahlreiche Untersuchungen aus den Arbeitskreisbetrieben Schweinemast bestätigen, weisen die Silagen zur Ernte niedrigere Pilz- und Bakterienkeimzahlen auf als übliche CCM-Silagen. Im Gegensatz dazu steigt aber im späten Frühjahr bei der Ganzkornsilage der Keimbesatz. In einem Forschungsprojekt, bei dem die Landeslandwirtschaftskammern Oberösterreich und Steiermark, die Universität für Bodenkultur Wien und die HBLFA Raumberg Gumpenstein zusammenarbeiteten, wurde der Umsetzungsprozess des Maises im Ganzkornsilo über das ganz Jahr hindurch untersucht. Daraus wurden wichtige Erkenntnisse für die Beratung gewonnen. Wieso steigen die Keimzahlen? Nach der Einlagerung und dem Verschluss des Silos wird durch den Atmungsprozess der Maiskörner ausreichend CO2 gebildet und der Ausgleichssack damit gefüllt. Mit fortlaufender Entnahme des Maises entsteht jedoch ein Unterdruck, welcher über Gas aus dem Ausgleichssack bzw. über Außenluft ausgeglichen wird. Die Folge ist, dass sich die CO2 Konzentration im Silo mit zunehmender Entnahme um 40 - 50% reduziert. Dies begünstigt natürlich die wieder einsetzende mikrobiologische Umsetzung. Das Risiko der Instabilität erhöht sich damit zumeist ab dem Frühjahr. Bei knapp bemessener Kubatur des Ausgleichssackes ist diese Problematik noch brisanter, da zu wenig Gasreserve vorhanden ist. In der Praxis kann aber auch durch kleine Undichtheiten am System (Deckel, Dichtungen, lko.at/Newsletter vom 24.03.2016 Seite 6 Ausgleichsventil, Gassack und Verschlussklappe bei der Entnahmeschnecke) die CO2-Konzentration im Silo fallen. Durch die Sauerstoffanreicherung finden die Schimmelpilze und Hefen ideale Bedingungen vor, sich rasant zu entwickeln. Undichtheiten erkennen Anzeichen für zu wenig Gasentwicklung sind:durchhängender, schlaffer CO2-AusgleichssackDruckanzeige vom Silo ändert sich unter Tags nichtkein Blubbern am Ausgleichsventilleicht muffiger Geruch rund um die EntnahmeschneckeNachlassen der Fresslust bei Mastschweinen und Ferkelvermehrte Ausfälle CO2 nachfüllen Viele Betriebe mit Ganzkornsilage füllen zur Sicherheit im beginnenden Frühjahr und im Sommer Gas nach. CO2 ist aus den Zapfsäulen der Getränkeindustrie bekannt und wird dort als Konservierungs- und Druckmittel eingesetzt. Dieses Gas wird umgangssprachlich oft ungenau als Kohlensäure bezeichnet. Genau diese CO2-Flasche kann beim Befüllventil der Ganzkornanlage angeschlossen werden. In der Praxis reicht für 400 m³ Siloraum eine 37 Kilogramm-Flasche pro Termin. Die Kohlensäure sollte unbedingt langsam in den Silo geblasen werden, damit keine Schäden an den Armaturen entstehen. Um die Qualität der Mais-Ganzkornsilage auch über die nächsten Monate abzusichern sollte daher rechtzeitig CO2 nachgefüllt werden. Die vergleichsweise geringen Kosten für das Gas werden durch bessere Leistungen im Stall mehr als ausgeglichen. Für weitere Informationen zum Thema steht die Beratungsstelle Schweineproduktion (Tel. 050 6902 4850) zur Verfügung. lko.at/Newsletter vom 24.03.2016 Seite 7 Chancen in der Geflügelmast Die Mast von Geflügel ist eine vielfältige, interessante und gut kalkulierbare Einkommensmöglichkeit. Wo nun genau die Chancen liegen, darüber lesen Sie im folgenden Beitrag. Der Markt für Geflügel ist ein wachsender. Die Geflügelmast unterliegt global seit der Zucht der Hybridlinien in den 1960er Jahren einem stetigen Wachstum. So stieg die Geflügelfleischerzeugung in der EU alleine in den letzten vier Jahren um 10% auf 14 Mio. t. Der Pro-Kopfverbrauch erhöhte sich von 19 kg im Jahr 1994 auf 25,3 kg in 2010 und lag 2014 bereits bei 26,8 kg. Weltweit verdoppelte sich die Geflügelfleischerzeugung zwischen 1994 und 2010 von 51 auf 99 Mio. t. 2014 lag sie bei 110 Mio. t. Ein Ende dieses Wachstums ist aufgrund der Vorteile des Geflügels nicht absehbar. Keine religiösen Bedenken Zur globalen Aufwärtsentwicklung des Geflügelfleischkonsums trägt bei, dass es keine religiösen Bedenken gibt. Vom Hinduismus, dem Islam bis hin zum Judentum hat keine Religion Vorbehalte gegenüber dem Konsum von Geflügel. Aktuell liegt der Anteil der moslemischen Bevölkerung in Europa bei zirka 8% von insgesamt 720 Mio. Einwohnern, mit steigender Tendenz. Diese Entwicklung trägt ebenfalls zur Absicherung und dem Ausbau des europäischen Geflügelmarktes bei. Seit Jahren gesellschaftlicher Trend Ein weiterer Vorteil des Geflügels liegt darin, dass Geflügelfleisch ernährungsphysiologisch seit Jahren voll im gesellschaftlichen Trend liegt. Aber alleine durch eine positive Ernährungsphysiologie lassen sich bei keinem Produkt Absatzmengen steigern. Außerdem zählt Geflügel nicht zu den günstigsten Fleischarten, bezogen auf den Kauf von einem Kilogramm reinem Fleisch. Geflügel punktet mit seinem ausgezeichneten Geschmack, der Vielfalt sowie den unterschiedlichen und einfachen Zubereitungsmöglichkeiten. Durch das Anbieten von Convinienceprodukten, wie zum Beispiel Hühnernuggets, gewinnt man bereits Konsumenten im Kindesalter als Geflügelliebhaber. Beste Futterverwerter Nachdem die europäische Gesellschaft noch etwas Zeit für die Akzeptanz von Insekten als Haupteiweißlieferant in der Ernährung benötigen wird, steht Geflügel unmittelbar nach Fisch mit dem effizientesten Futterverbrauch an zweiter Stelle. Liegt die Futterverwertung bei Forellen zum Beispiel unter 1, so folgen Masthühner bereits mit 1:1,6 kg. An dritter Stelle liegt das Schwein mit einer Futterverwertung von 1:3 kg. In Zeiten der Ressourcenschonung und zur Sicherung der Nahrungsmittelversorgung kann man mit Geflügel kostengünstig und effektiv Nahrungseiweiß erzeugen. lko.at/Newsletter vom 24.03.2016 Seite 8 Hoher Technisierungsgrad ermöglicht einfache Handhabe Hand in Hand mit der Entwicklung der Geflügelzucht, haben sich auch die technischen Einrichtungen in der Geflügelmast entwickelt. Computergestützte Steuerungen für zum Beispiel Fütterung, Lüftung, Heizsysteme, Datenerfassung und Auswertungen, gehören mittlerweile zum Standard eines Geflügelmaststalles. Durch den Handyalarm bei Funktionsstörungen muss nicht immer eine Person zur Überwachung in unmittelbarer Stallnähe sein. Ein weiterer Vorteil des hohen Technisierungsgrades ist, dass sich die Tätigkeiten während der Mastperiode auf das Nachstreuen und auf Kontrolltätigkeiten beschränken. Vor allem Neueinsteiger bewerten dies als wesentliche Erleichterung gegenüber bisher betreuten Tiersparten. SVB: Am 1. Mai ist es zu spät - Meldefrist für Nebentätigkeiten nicht versäumen Bedeutsam für Beantragung der kleinen Option und weitere Fälle. Im Zusammenhang mit der Ausübung von land- und forstwirtschaftlichen Nebentätigkeiten gilt es bestimmte Meldefristen zu beachten. Einerseits sind die Aufnahme und Aufgabe einer solchen innerhalb eines Monats bei der SVB zu melden. Andererseits muss eine Meldung über die Bruttoeinnahmen aus den im Jahr 2015 ausgeübten Nebentätigkeiten bis spätestens 30. April 2016 bei der SVB einlangen - per E-Mail, Fax oder Post, wobei das Datum des Poststempels nicht ausreichend ist. Diese Frist hat auch für die Beantragung der kleinen Option, die Widmung von Beitragsgrundlagenteilen und die Beitragsgrundlagenoption Bedeutung. Bei Versäumnis werden zusätzliche 5% der für die Nebentätigkeit vorgeschriebenen Beitragssumme aufgeschlagen. Das Meldeformular kann unter www.svb.at/formulare - weiter unter Versicherung und Beitrag - heruntergeladen werden. lko.at/Newsletter vom 24.03.2016 Seite 9 Kleine Option Betriebe, deren Beiträge vom Einheitswert berechnet werden, können für die Beitragsgrundlagenermittlung für die Nebentätigkeiten die "kleine Option" wählen, nämlich die tatsächlichen Einkünfte laut Einkommensteuerbescheid. Ein diesbezüglicher Antrag für das Jahr 2015 ist bis 30. April 2016 einzubringen und gilt für mindestens ein Jahr. Ist eine Rückkehr ins pauschale System gewünscht, muss bei der SVB ein Antrag bis zum 30. April einlangen. Widmung von Beitragsgrundlagenteilen Die Einnahmen aus Nebentätigkeiten können auch einzelnen, am Betrieb hauptberuflich beschäftigten Personen zugerechnet werden, wenn sie diese ausüben, um ihre Beitragsgrundlage für eine künftige Pension aufzubessern. Für das Jahr 2015 ist eine Antragstellung bis 30. April 2016 möglich. Beitragsgrundlagenoption Das bäuerliche Beitragsrecht bietet neben dem Pauschalsystem auch die Möglichkeit der Beitragsberechnung auf Basis der Einkünfte laut Einkommensteuerbescheid für den Gesamtbetrieb. Entscheidet sich ein Betriebsführer für diese Beitragsgrundlagenoption, muss ein Antrag für das Jahr 2015 bis spätestens 30. April 2016 bei der SVB einlangen. Ein Widerruf ist allerdings nur in Folge wesentlicher Änderungen in der Betriebsführung möglich. Zudem ist zu beachten, dass eine solche Entscheidung nicht nur das Beitragsrecht tangiert, sondern folglich auch eine spätere Pensionsleistung beeinflussen und steuerliche Auswirkungen nach sich ziehen kann. Meldefrist 30. April 2016 für: Bruttoeinnahmen aus im Jahr 2015 ausgeübten Nebentätigkeiten"Kleine Option" ab 2015Widerruf der "Kleinen Option" ab 2015Zuordnung der Einkünfte aus Nebentätigkeiten für Beitragsgrundlage eines hauptberuflich beschäftigten AngehörigenBeitragsgrundlagenoptionWiderruf der Beitragsgrundlagenoption lko.at/Newsletter vom 24.03.2016 Seite 10 Höherversicherung in der staatlichen PV: Beitragszahlung bis 31. März bringt Vorteile EUGH-Urteil führte zu neuen Berechnungsfaktoren. Personen, die in der gesetzlichen Pensionsversicherung pflicht- oder freiwillig versichert sind, können durch Entrichtung von zusätzlichen Beiträgen ihren künftigen Pensionsanspruch erhöhen. Beiträge zu dieser Höherversicherung führen zur Gewährung eines sogenannten "besonderen Steigerungsbetrages". Dieser wird gemeinsam mit der monatlichen Pension, 14 Mal jährlich ausbezahlt und auch jährlich im gleichen Ausmaß erhöht. Die Höhe dieses besonderen Steigerungsbetrages errechnete sich bisher auf Basis der aufgewerteten Einzahlungsbeträge nach einem Prozentsatz, welcher vom Geschlecht, Alter zum Zeitpunkt der Beitragszahlung sowie dem Pensionsantritt des Versicherten abhing. Mit Verordnung vom 18. März 2016 hat der Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz diese Prozentsätze (Faktoren) neu festgesetzt. Einerseits wird damit einem Urteil des EU-Gerichtshofes Rechnung getragen, wonach diese Faktoren unabhängig vom Geschlecht der versicherten Person festzusetzen sind (Unisex-Tafeln), andererseits werden die bislang anzuwendenden Faktoren durch neue auf Basis aktueller versicherungsmathematischer Grundlagen ersetzt, wie die Sozialversicherungsanstalt der Bauern (SVB) ihren Versicherten mitteilt. Die neuen Faktoren sind für Beiträge anzuwenden, die ab dem 1. April 2016 entrichtet werden. Eine Einzahlung bis zum 31. März 2016 ist daher deutlich vorteilhafter. Allerdings sollten steuerliche und versicherungsmathematische Auswirkungen, insbesondere bei pensionsnahen Jahrgängen, vorher überlegt werden. Interessierte können in ihrem SVB-Regionalbüro weitere Informationen dazu einholen. lko.at/Newsletter vom 24.03.2016 Seite 11 EU-Kreislaufwirtschaft: Handel mit organischen Düngemitteln soll erleichtert werden Europäische Kommission will Verwendung forcieren. Die Europäische Kommission will die Verwendung von organischen Düngemitteln fördern und biologische Abfälle in der EU-Düngemittelverordnung aufwerten. Einheitliche Standards sollen den Handel mit Kompost und anderen organischen Rohstoffen erleichtern. Die EU-Kommission hat einen Vorschlag vorgelegt, in dem sie die Anforderungen für die Sicherheit, die Qualität und die Etikettierung von Düngemitteln neu fasst. Die Hersteller von organischen und nicht organischen Düngemitteln müssen künftig nachweisen, dass ihre Produkte den Anforderungen und den Grenzwerten für organische und mikrobielle Kontaminanten sowie physikalische Verunreinigungen genügen, um die CE-Kennzeichnung für den EU-Binnenmarkt zu bekommen. Unter anderem sieht die EU-Kommission strenge Grenzwerte für Kadmium in Phosphatdüngern vor. Dem Landwirt sollen die Eigenschaften und die Mindestgehalte, etwa von Stickstoff, Phosphor oder organischer Substanz auf dem Etikett klar mitgeteilt werden. Die Hersteller haben aber auch die Möglichkeit, auf das europäische CE-Kennzeichen zu verzichten und lediglich nationale Vorschriften einzuhalten. Die neue Düngemittelverordnung gilt nicht für unverarbeitete Gülle, sondern nur für getrocknete oder kompostierte organische Substanz. Die EU-Kommission will langfristig die Verwendung von nichtorganischen Düngemitteln vermindern, die mit hohem Energieaufwand hergestellt wurden und deren Vorkommen begrenzt sind. Der Vorschlag wird jetzt vom Europaparlament und von den EU-Mitgliedstaaten beraten. lko.at/Newsletter vom 24.03.2016 Seite 12 Schultes zu TTIP: Müssen hart im Interesse von Bauern und Konsumenten verhandeln LK-Präsident spricht sich für sachliche Diskussion über Handelsabkommen aus. "Handelsabkommen sind nicht nur wichtig für die EU, sondern auch für Österreich. Daher sollten wir die aktuellen Verhandlungen zwischen der EU und den USA über das TTIP-Abkommen weder verteufeln noch unkritisch bejubeln. Unsere Verantwortung ist es, dafür zu sorgen, dass der Inhalt dieses Abkommens sowohl im Interesse der Konsumenten als auch unserer Bäuerinnen und Bauern ist. Die Landwirtschaft hat ihre Eckpunkte bereits klar definiert. Wir müssen einerseits unsere hohen Produktionsstandards verteidigen und auf der anderen Seite neue Möglichkeiten im Außenhandel eröffnen. Nur ein gut ausgehandeltes TTIP bringt Vorteile für Österreichs Wirtschaftstreibende und auch für die Land- und Forstwirtschaft. Bis dahin liegt aber noch ein hartes Stück Arbeit vor uns. Erst am Schluss wird sich zeigen, ob wir dem Abkommen zustimmen können", stellte heute LK Österreich-Präsident Hermann Schultes vor Journalisten fest. "Angesichts der europa- und weltweit angespannten Wirtschaftssituation sind Österreichs Wirtschaftstreibende, aber auch unsere Landwirte, durchaus erfolgreich unterwegs. Doch das muss nicht zwangsläufig so bleiben, denn wir erleben derzeit, dass die USA mit den pazifischen Ländern sehr umfassende Handelsabkommen treffen. Europa fehlen im Moment potente Wirtschaftspartner in der Umgebung, wie Russland, Nordafrika oder der Nahe Osten. Dadurch könnte es rasch passieren, dass wir ins Hintertreffen geraten, wenn wir dabei zusehen müssen, wie sich Amerika mit anderen Handelspartnern immer stärker weiterentwickelt und wir wegen unseres schwierigen Umfelds stagnieren", gab Schultes zu bedenken. Er verwies auf den internationalen Trend, demzufolge eine Mehrzahl an Staaten nicht mehr vornehmlich auf die WTO und deren Welthandelsvereinbarungen setzt, sondern auf bilaterale Handelsabkommen. lko.at/Newsletter vom 24.03.2016 Seite 13 Landwirtschaft: Entscheidend werden die letzten Verhandlungsrunden sein Die jüngste TTIP-Verhandlungsrunde fand bekanntlich vom 22. bis 26. Februar 2016 statt. Im Zentrum standen dabei die Themen Investitionsschutz, regulatorische Zusammenarbeit und nachhaltige Entwicklung. Für die Landwirtschaft war vor allem die vorletzte, also die 11. Verhandlungsrunde wichtig, denn dabei wurden nachgebesserte Zollangebote vorgelegt, die 97% der Zolllinien abdecken. "Die restlichen 3% beinhalten vor allem auch die agrarischen Knackpunkte. Diese dürften wahrscheinlich erst zum Schluss, wenn es wirklich 'um's Eingemachte' geht, verhandelt werden", erwartet Schultes. Die Europäische Kommission habe jedenfalls betont, dass Fortschritte nicht nur beim Zollabbau, sondern auch bei geografischen Ursprungsbezeichnungen, bei Wein sowie bei SPS/NTM (Sanitäre und phytosanitäre Maßnahmen) unabdingbar seien. Sensible Produkte berücksichtigen Die Landwirtschaftskammer Österreich fordert für Rind-, Schweine- und Geflügelfleisch, Getreide, Stärke, Zucker, Bioethanol und Biodiesel den Status "sensibles Produkt". Für diese Erzeugnisse könnten - als eine mögliche Lösung - Zollkontingente vereinbart werden. Problematisch ist die Verhandlungsposition bei Milch, da die USA hier keine ernsthafte Marktöffnung beabsichtigen, ebenso bei Wein. Wenig Entgegenkommen zeigen die Amerikaner auch bei geografischen Ursprungsbezeichnungen. Derzeit gibt es hier intensive Kontakte der EU mit ihren Verhandlungspartnern, rasche Lösungen auf technischer Ebene werden aber nicht erwartet. Tierschutzanliegen wollen die USA auch nicht verhandeln; tierische EU-Bioprodukte werden wegen des US-Antibiotikaverbotes bei Bioprodukten nicht anerkannt. "Die Landwirtschaft muss darauf bestehen, dass wir bei der Anerkennung geografischer Ursprungsbezeichnungen hart bleiben, denn diese schützen europäische beziehungsweise österreichische Spezialitäten vor Billigkopien", so Schultes. Wichtig sei auch die Berücksichtigung des Vorsorgeprinzips in seiner Gesamtheit und damit die Erhaltung hoher Produktions-, Sicherheits-, Tierschutz- und Umweltstandards bei Lebensmitteln. "Aus unserer Sicht ist es notwendig, nicht-tarifäre Handelshemmnisse zu beseitigen, um neue Möglichkeiten zum Export wahrnehmen zu können. Der gegenseitige Marktzugang muss nach dem Prinzip der Ausgewogenheit verbessert werden. Letztendlich ist eine Gesamtschau unter Berücksichtigung aller im Rahmen von Vereinbarungen gemachten Konzessionen erforderlich. Ein TTIP-Abschluss sollte nur unter Berücksichtigung einer gesamtwirtschaftlichen Kosten-Nutzen-Abwägung erfolgen", unterstrich Schultes. Die nächste TTIP-Verhandlungsrunde ist für April geplant. Bis Juli 2016 soll der Großteil der Verhandlungstexte in konsolidierter Form vorliegen, welche in entsprechenden Leseräumen für nationale Parlamentarier einsehbar sind. lko.at/Newsletter vom 24.03.2016 Seite 14 Vorsicht bei anderen Abkommen "Mir ist bewusst, dass das TTIP in der Öffentlichkeit zum Teil sehr kritisch gesehen wird. Blickt man jedoch hinter die Kulissen, so wird schnell klar, dass die Verhandler auf europäischer Ebene die Vorgaben des Parlaments und die Bedenken unserer Regierung sehr ernst nehmen und in den Verhandlungen auch berücksichtigen", so Schultes. "Wesentlich mehr Sorgen machen mir jedoch die bereits beschlossenen Verträge, die noch nach der alten EU-Strategie für Handelsabkommen fixiert worden sind. Für die künftigen Übereinkommen hat sich die Europäische Union mehr Transparenz, mehr Nachhaltigkeit, die Berücksichtigung der Menschenrechte und die Korruptionsbekämpfung vorgenommen, in den alten Abkommen ist das alles aber noch nicht berücksichtigt. Unter diese älteren Vereinbarungen fallen beispielsweise jene mit Peru oder mit der Ukraine", erläuterte Schultes. "Das vertiefte Assoziierungsabkommen mit der Ukraine ist in etlichen Punkten problematisch. Zwar bedeuten die Veterinärbestimmungen, dass Lebensmittel aus der Ukraine technisch in Ordnung sein müssen, doch es fehlen hier die Haltungsformen, also das Tierwohl. Es ist bekannt, dass in der Ukraine mit europäischem Geld Tierhaltungsanlagen finanziert worden sind, die weder beim Geflügel noch bei den Schweinen den EU-Mindeststandards entsprechen. Bei uns werden die Tiere so gehalten, wie wir das in unserer Ethik verantworten können und wollen, in der Ukraine gilt das alles nicht. Doch es gelangen Eier, Hühner- oder Schweinefleisch ohne Probleme auf den EU-Markt und werden hier verarbeitet", kritisierte Schultes. Der Konsument habe dann keine Chance mehr festzustellen, woher das, was bei ihm auf dem Teller liege, stammt und wie es produziert wurde. Schultes sprach sich daher erneut für eine klare aber einfache Herkunftskennzeichnung bei Fleisch und Eiern aus, beispielsweise im Spital, in der Schule, in der Werksverpflegung, oder in der Mensa. lko.at/Newsletter vom 24.03.2016 Seite 15 FROHE OSTERN Die Landwirtschaftskammer Österreich wünscht Ihnen ein schönes Osterfest und erholsame Feiertage. Wir weisen darauf hin, dass heuer die Umstellung auf die Sommerzeit auf das Osterwochenende fällt. Somit werden die Uhren in der Nacht von Karsamstag auf Ostersonntag um eine Stunde vorgestellt. Stickstoffaufzeichnungen - am 31. März Endet die Frist Das aktuelle Aktionsprogramm Nitrat 2012 ist Bestandteil der Cross Compliance-Bestimmungen und verpflichtet die meisten landwirtschaftlichen Betriebe erstmals für das Jahr 2015 betriebsbezogene Aufzeichnungen über die Stickstoffdüngung zu führen. Die Aufzeichnungen müssen bis 31. März fertiggestellt sein und umfassen Angabenzur bewirtschafteten landwirtschaftlichen Nutzfläche (Hektar)zum Stickstoffanfall aus Tierhaltung samt Wirtschaftsdüngerabgaben oder -abnahmenzum weiteren N-Düngereinsatz (N-Mineraldünger, Kompost, Gärreste …) am Betrieb, sowiezum höchstzulässigen Stickstoffbedarf der Kulturen (Schlagaufzeichnungen sind nicht erforderlich) lko.at/Newsletter vom 24.03.2016 Seite 16 Da keine bestimmten Formvorschriften gegeben sind, können die N-Aufzeichnungen ("N-Bilanz") selbstverständlich auch handschriftlich auf einem Blatt Papier erfolgen. Folgende Betriebe haben Aufzeichnungen zu führen Betriebe ab zwei Hektar Gemüse und/oder Weinalle weiteren Nicht-Grünland-Betriebe ab fünf Hektar undGrünlandbetriebe ab 15 Hektar Als Grünlandbetriebe gelten dabei Betriebe mit einem Dauergrünland- oder Wechselwiesenanteil von über 90% der bewirtschafteten landwirtschaftlichen Nutzfläche (ohne Almen). Kostenfreier LK-Düngerrechner Eine Reihe von EDV-basierten Werkzeugen steht für diese Aufzeichnungen zur Verfügung. Der "LK-Düngerrechner" wird für die meisten Betriebe ausreichen und kann kostenfrei unter www.noe.lko.at heruntergeladen werden. Gerade für Tierhalter erleichtert diese Excel-Anwendung die Umrechnung des Viehstandes in einen jährlichen Nährstoffanfall enorm. Anmerkungen zur Frühjahrspflege des Grünlandes Grünlandpflege ist nicht als zwingende Maßnahme zu sehen. Viel wird jedes Jahr über die Frühjahrspflege des Grünlandes geschrieben. Manchmal gehen die Meinungen auch ziemlich auseinander, besonders was Wirkung und Nutzen betrifft. Ich möchte heute mit ein paar Anmerkungen einfach nur zum Nachdenken anregen: lko.at/Newsletter vom 24.03.2016 Seite 17 Frühjahrspflege macht keinen Pflanzenbestand besser. Sie kann eine entzugsorientierte Nährstoffversorgung, die Kalkung und die periodische Nachsaat nicht ersetzen.Das Abschleppen im Frühjahr ebnet die Schwerhaufen ein, ändert aber nichts an der laufenden Verschmutzungsgefahr das ganze Jahr über. Nur die Reduzierung von Wühlmaus und Maulwurf verringert die Verschmutzung und verbessert die Futterqualität. Will man hier wirklich etwas erreichen, geht an Fallen und Sitzstangen kein Weg vorbei.Die Nachsaat im Zuge der Frühjahrspflege ist einfach und beliebt, aber jedoch meist höchst ineffizient, was die Erfolgsquote betrifft. Die Samen keimen erst bei einer ausreichenden Bodentemperatur, während der Altbestand bereits zu Schossen beginnt. Die Gefahr des Erstickens der kleinen 1- und 2-keimblättrigen Pflanzen im dichten 1. Aufwuchs ist groß. Ein witterungsbedingt verzögerter 1. Schnitt ist der Untergang der Frühjahrsnachsaat.Frühjahrspflege zum Misteinstriegeln ist sinnvoll. Gleichzeitig sind aber auch die Fragen zu stellen: War der Mist zu speckig? Wurde der Mist während des Jahres nicht umgesetzt? Hat der Miststreuer nicht gut genug gearbeitet?Frühjahrspflege fördert die Bestockung. JA, ABER: nur bei sanfter d.h. flacher Einstellung der Striegelzinken. Die Bestockung ist eine Reaktion auf eine Verletzung der Gräser am Halmgrund. Eine zu starke/grobe Verletzung verlangsamt das Anwachsen! Daher keine aggressive Technik im Frühjahr!Jede Überfahrt, die nicht gemacht wird, fördert das Bodenleben, die Nährstoffmobilisierung und das Wurzelwachstum der hochwertigen Futtergräser (Bodendruck!). Beste Qualität erzeugen: Das Einmaleins einer guten Silage (1) Die Silagequalität ist abhängig von mehreren Parametern. In erster Linie beeinflussen Pflanzenbestand, Düngung und Nutzungszeitpunkt, in zweiter Linie der Grad der Verschmutzung, der Anwelkgrad und schlussendlich der Gärprozess, wie hochwertig das Futter im Endeffekt ist. lko.at/Newsletter vom 24.03.2016 Seite 18 Die botanische Zusammensetzung des Pflanzenbestandes beeinflusst über die Pufferkapazität den Gärverlauf. Dabei leisten Kräuter und Leguminosen mehr Widerstand gegen die notwendige Milchsäuregärung (Ansäuerung). Gefragt sind Bestände mit mindestens 60% Gräseranteil, da Gräser zuckerreicher und damit leichter silierbar sind. Gräser werden vor allem durch eine bedarfsgerechte Stickstoffdüngung von mindestens 40 bis 60 kg Stickstoff pro Aufwuchs (entspricht 25 bis 30 m3 Rindergülle 1:1 verdünnt mit ca. 5% TM) gefördert, wobei der erste Aufwuchs stets die höhere Gabe erhalten sollte. Stickstoffmangel, d. h. Nitratgehalte unter 1 g/kg TM, können die unerwünschte Buttersäurebildung fördern. Nitrat ist ein natürliches Silierhilfsmittel. Stickstoffmangel liegt dann vor, wenn trotz zeitgerechter Nutzung die Rohproteingehalte im Futter unter 14% je kg TM liegen. Leguminosen und Kräuter sind schwerer silierbar Leguminosen und Kräuter gehören aufgrund ihrer hohen Pufferkapazität (basisch wirkende Puffersubstanzen wie Eiweißverbindungen, K, Ca, Mg) zu den schwer vergärbaren Futterpflanzen, d. h. sie leisten einen hohen Widerstand gegen die Ansäuerung. Daher sollte der Anteil an Leguminosen und Kräutern im Bestand nicht über 30% liegen. Geringe Anteile an wertvollen Futterkräutern wie Frauenmantel, Spitzwegerich, Großer Wiesenkopf, Löwenzahn etc. sind für die Silagebereitung kein Problem. Es wird vermutet, dass geringe Anteile an "Milchkräutern" sogar Hemmstoffe enthalten, die einem unerwünschten mikrobiellen Eiweißabbau in der Silage sogar entgegenwirken können. Höhere Anteile von Ampfer, Wiesenkerbel, Bärenklau, Schlangenknöterich etc. im Bestand verringern hingegen nicht nur den Futterwert, sondern auch die aerobe Stabilität, die Silagen neigen also stärker zur Nacherwärmung. Der Hauptgrund für eine Nacherwärmung ist vorrangig eine Futterverschmutzung (über 10% Rohaschegehalt) und damit der Eintrag von Buttersäure- und Fäulnisbakterien sowie Hefe- und Schimmelpilzen. Insbesondere in Verbindung mit einer zu langsamen pH-Absenkung (zu langsames Befüllen bzw. zu geringes Verdichten, keine luftdichte Abdeckung) kommt es dann zur Nacherwärmung. lko.at/Newsletter vom 24.03.2016 Seite 19 Pufferkapazität und Vergärbarkeit Silagen können auch verderben, obwohl die Silierung sorgfältig durchgeführt wurde. Die Ursache hierfür kann in der unterschiedlichen Gäreignung der Futterpflanzen, einem zu niedrigen Nitratgehalt im Futter oder einem zu geringen Besatz an gäraktiven Milchsäurebakterien liegen. Nitrat-Stickstoff wird im Gärverlauf über Nitrit zu Ammoniak verstoffwechselt, wobei Nitrit den Gärverlauf positiv beeinflusst und eine Hemmwirkung gegenüber Clostridien (Buttersäurebakterien) sowie Colibakterien und Listerien besitzt. Nitratgehalte unter 1 g/kg TM können Fehlgärungen begünstigen. Bezüglich der Gäreignung spielen der Zuckergehalt sowie die Pufferkapazität eine große Rolle. Die Pufferkapazität hängt vor allem vom Eiweiß- und Mineralstoffgehalt sowie vom Schmutzanteil im Futter ab. Je höher die Pufferkapazität in den Futterpflanzen, desto höher ist die Abpufferung, d. h. der Widerstand gegen die notwendige Ansäuerung durch die Milchsäurebakterien. Kräuter haben einen hohen Mineralstoffgehalt und Leguminosen einen hohen Eiweißgehalt und sind damit schwerer vergärbar als Gräser. Das Verhältnis von Zucker zur Pufferkapazität, der sogenannte Z/PK-Quotient (je höher, desto besser), dient zur Einschätzung des biologischen Säuerungsvermögens. Der Gärverlauf hängt aber auch noch vom Trockenmassegehalt des Grünfutters ab. Der Vergärungskoeffizient (VK) berücksichtigt als letztlich entscheidende Kennzahl auch den TM-Gehalt des Futters durch das Anwelken. Mit dem Anwelken verbessert sich die Vergärbarkeit. Der Anwelkgrad muss umso höher sein, je niedriger der Z/PK-Quotient ist. Schnittzeitpunkt beeinflusst Energiegehalt Neben der botanischen Zusammensetzung beeinflussen vor allem ein zeitgerechter Schnittzeitpunkt und ein hoher Zuckergehalt die Silierbarkeit des Futters. Der vergärbare Zucker sollte mindestens 3% in der Frischmasse (entspricht etwa 10% in der TM) betragen. Weidelgräser enthalten bis zu 17% Zucker (170 g/kg TM). Ein geringer Gräser- bzw. ein hoher Kräuteranteil, älteres Futter (Rohfasergehalte über 25%), zu lange Verweildauer am Feld (über 35 Stunden) sowie angeregnetes Futter verringern den Zuckergehalt. Als Folge des Anwelkens (Verdunstung des in den Pflanzen gebundenen Wassers) erhöht sich die Zuckerkonzentration im Zellsaft. Zu starkes Anwelken (über 40% TM) gilt es jedoch zu vermeiden, da sonst die Atmungs- und Bröckelverluste steigen und auch die Verdichtung erschwert wird. Der Zuckergehalt unterliegt auch tageszeitlichen Schwankungen und ist aufgrund der Assimilation während des Tages am Abend höher. Dieser Effekt kann jedoch nicht wirklich genutzt werden, da am Abend gemähtes Futter über Nacht wieder einen Teil des gebildeten Zuckers veratmet. lko.at/Newsletter vom 24.03.2016 Seite 20 Nutzungsstadien beachten Gräserbetonte Bestände sollten gemäht werden, wenn sich etwa 50% der Leitgräser (z. B. Knaulgras) im Ähren-/Rispenschieben befinden. Dies entspricht beim ersten Aufwuchs etwa der gelben "Löwenzahnblüte", wo auch das Knaulgras bereits die ersten Rispenspitzen zeigt. Im späteren Stadium "Pusteblume" des Löwenzahns ist es für Spitzenqualitäten bereits zu spät. Löwenzahnblüten in der konservierten Silage sind auch ein Hinweis dafür, dass es sich um den ersten Aufwuchs handelt. Leguminosen sollten im Knospenstadium und Kräuter bis spätestens zu Beginn der Blüte geerntet sein. Dadurch ist auch gewährleistet, dass der Rohfasergehalt in der Silage 25% in der TM (Trockenmasse) nicht überschreitet. Bei mehr als 25% Rohfaser in der Trockenmasse wird der Zucker für die Gärung weniger. Weidelgrasbetonte Futterbestände sind allgemein zuckerreicher, insbesondere Hochzuckergräser (HZG). Späte Nutzung erschwert Verdichtung Hohe Rohfasergehalte bedeuten nicht nur eine geringere Verdaulichkeit (Energiegehalt), sondern erschweren auch die Verdichtung des Futters. Angestrebt wird ein Rohfasergehalt von 22 bis 25%. Altes und grobstängeliges Grünfutter muss mindestens auf 2 bis 4 cm Länge gehäckselt werden, sonst kann die Restluft in den Stängeln bzw. im Siliergut nicht ausgepresst werden. Dementsprechend sinkt auch das Silagegewicht je Kubikmeter. Ein zu später Schnitt, vor allem beim ersten Aufwuchs, ist oft die Ursache für eine Nacherwärmung. Ferner wird dadurch auch der Wiederaustrieb des Folgeaufwuchses verzögert. Speziell der erste Aufwuchs hat ab dem Schossen einen Rohfaserzuwachs von 0,3 bis 0,5% täglich, was etwa einen Energieverlust von 0,1 MJ/NEL/kg TM bedeutet.Der erste Aufwuchs hat den höchsten Energiegehalt, weshalb eine frühe Nutzung des ersten Aufwuchses besonders wichtig ist. lko.at/Newsletter vom 24.03.2016 Seite 21 Rasierschnitt fördert Futterverschmutzung Die Schnitthöhe muss mindestens 5 bis 6 cm betragen. Bei einem Rasierschnitt steigt vor allem die Gefahr der Futterverschmutzung, erkennbar an Rohaschegehalten von über 10% pro kg TM. Mit dem Rohaschegehalt im Futter steigt auch der pH-Wert und der Buttersäuregehalt in der Silage. Der Richtwert von 3 g oder 0,3% in der TM sollte nicht überschritten werden. Anwelken auf 30 bis 40% Trockenmasse Frisches Wiesengras hat nach dem Schossen einen Trockenmassegehalt von etwa 20%. Durch das Anwelken wird ein TM-Gehalt im Bereich von 30 bis 40% angestrebt und die Zuckerkonzentration erhöht. Das Anwelken erhöht auch die Futteraufnahme. Je jünger das Gras, desto höher darf der Trockemassegehalt sein. Ein zu starkes Anwelken erschwert die Verdichtung und verringert die Gärungsintensität, da Wasser auch den Milchsäurebakterien als Transportmittel dient. Trockene Silagen benötigen eine längere Gärzeit. Nasssilagen unter 28% TM sind hingegen ebenfalls zu vermeiden. Erst über 28% Trockenmasse gibt es keine Sickersaftbildung mehr. Gärsaftverlust bedeutet auch einen Verlust an wasserlöslichen Nährstoffen sowie Fehlgärungen. Bei der Dreh- bzw. Wringprobe tritt dann kein Pflanzensaft mehr aus. Es gibt aber auch Umstände, die ein Anwelken auf die gewünschten 30% Trockenmasse nicht ermöglichen. Das ist vor allem beim Silieren im Herbst oder beim Silieren von wasserreichen Zwischenfrüchten der Fall. Je feuchter die Silage, umso größer die Gefahr der Buttersäuregärung. Hier kann der Einsatz von Siliersalzen zur Unterdrückung der Gärschädlinge beitragen. lko.at/Newsletter vom 24.03.2016 Seite 22 Kurze Schnitt- und Häcksellängen wichtig Je trockener das Futter geerntet wird, desto kürzer muss mit dem Kurzschnittladewagen geschnitten bzw. mit dem Feldhäcksler gehäckselt werden, um die notwendige Verdichtung zu erreichen. Ein zu starkes Anwelken (über 40% TM bei Grassilagen bzw. über 35% TM bei körnerreichen Maissilagen) erschwert die Verdichtung und erhöht die Gefahr der Nacherwärmung durch Hefen und Schimmelpilze, vor allem bei einem späten Schnittzeitpunkt. Eine gewisse Gegensteuerung ist durch perfektes Häckseln und Verdichten möglich.Speziell bei der Silagebereitung im Fahrsilo ist eine kurze Häcksellänge, ausreichende Verdichtung und luftdichte Abdeckung zur Vermeidung einer Nacherwärmung wichtig. Selbst bei einer Häcksellänge von 2,5 bis 4 cm sind keine Strukturprobleme in der Fütterung zu erwarten. Kurze Häcksellängen vergrößern die Oberfläche, womit mehr Zucker austreten kann, und verkürzen auch die Passagerate im Pansen. Das Häckseln erleichtert die Verdichtung, verringert die Restluft und schützt so vor Nacherwärmungen. Auch wird der Gärverlauf beschleunigt und die Gefahr einer Buttersäurebildung bzw. eines Eiweißabbaues zu Ammoniak wird verringert. EINE AUSFÜHRLICHE BROSCHÜRE zum Thema Silagebereitung von Josef Galler ist in der Landwirtschaftskammer Salzburg, Tel. 0662/870571-246, oder per Mail: [email protected] zum Preis von 5 Euro erhältlich. In dem 56-seitigen Druckwerk "Silagebereitung von A bis Z" werden alle Bereiche rund um die Silagebereitung behandelt. Angefangen von den Grundlagen der Milchsäuregärung über die verschiedenen Silierzusätze, Ernteverfahren und Nacherwärmung bis hin zur Beurteilung der Grassilage ist die Broschüre ein fundiertes Nachschlagewerk für alle Silageproduzenten. Energie in der Silage Der Zuckergehalt hängt ab von:GräseranteilSchnittzeitpunktAnwelkgradPositiv: hoher Zuckergehalt Negativ: hoher Eiweiß- und Mineralstoffgehalt, hoher Verschmutzungsgrad und hoher Wassergehalt Der vergärbare Zucker sollte mind. 3% in der Frischmasse (entspricht etwa 10% in der TM) betragen. lko.at/Newsletter vom 24.03.2016 Seite 23 Vom Feld bis zum Futtertisch: Ernten, pressen und entnehmen (2) Die drei Regeln beim Nachsilieren: Gut angewelkt, sauber und kurz (3) Für Risikobedingungen Silierzusätze gezielt einsetzen (4) Güllestickstoff optimal ausnutzen Der Ammoniumstickstoff in Rinder-, Schweine- und Biogasgülle kann unter gewissen Umständen gasförmig verloren gehen. Am besten wirkt er als Stickstoffdünger bei verlustarmer Ausbringung. Tipps und Tricks dazu verrät der folgende Beitrag. Dünnflüssig und bodennah bei kühler Witterung Herrschen bei der Gülleausbringung sommerliche Temperaturen und windige Witterung, verdunsten erhebliche Mengen an Ammoniumstickstoff (NH4-N). Verteilt man Gülle mit Prallkopf oder Prallteller, wird auf diese Weise die gesamte Bodenoberfläche benetzt. Damit steht wesentlich mehr Verdunstungsoberfläche zur Verfügung als bei bandförmiger Ausbringung mittels Schleppschlauch oder großtropfiger Ausbringung mittels Möscha-Verteiler. Dickflüssige Güllen verbleiben länger an der Bodenoberfläche als dünnflüssige. Auch dies erhöht die Stickstoff-Verluste. Auf unbestellten Ackerflächen verringert ein Einarbeiten der Gülle die gasförmigen Stickstoffverluste. Das ist in einem Feldbestand oder auf Dauergrünland nicht möglich. lko.at/Newsletter vom 24.03.2016 Seite 24 Größenordnung möglicher Stickstoff-Verluste Gasförmige Stickstoff-Verluste bei und vor allem nach der Gülleausbringung betreffen jenen Stickstoffanteil, der als Ammoniumstickstoff in der Gülle vorliegt. Der Ammoniumanteil beträgt bei Rindergüllen 50% vom Gesamtstickstoffgehalt, bei Schweinegüllen etwa zwei Drittel. Biogasgüllen schwanken bezüglich NH4-Anteil je nach Substrat. NAWAROS-Anlagen weisen meist eine ähnliche Stickstoff-Zusammensetzung auf wie Rindergüllen. Werden Wirtschaftsdünger mitvergoren, steigt der Ammoniumanteil. Eine Untersuchung von Biogasgülle zeigt die entsprechenden Verhältnisse im Detail auf. Gülleausbringung mit Prallteller bei sommerlichen Temperaturen ohne nachfolgende Einarbeitung bedeutet NH4-Verluste von etwa 80 bis 90%. In solchen Fällen ist keine unmittelbare Stickstoffdüngewirkung mehr zu erwarten, da der organisch gebundene Stickstoff erst nach der Mineralisierung in pflanzenverfügbarer Form vorliegt. Bei kühlen windstillen Verhältnissen und eventuell leichtem Nieseln bei der Gülleausbringung liegen die gasförmigen Stickstoff-Verluste auch ohne aufwendige Ausbringungstechnik unter zehn Prozent. In der Praxis sind alle Abstufungen dazwischen zu finden. Wirksame Mittel gegen Stickstoff-Verluste Am einfachsten ist es, die Gülle nicht bei sommerlichen Temperaturen auszubringen, um den darin enthaltenen Stickstoff bestmöglich pflanzenbaulich nutzen zu können. Eine dünnflüssige, homogene Gülle sickert leichter in den Boden ein. Sobald der im Wasser gelöste Ammoniumstickstoff im Boden ist, ist er vor Abgasung geschützt. Aufrühren und Verdünnen erhöhen die Fließfähigkeit und das Einsickern der Flüssigphase der Gülle in den Boden. Gibt man Pflanzenöle, wie zum Beispiel Rapsöl, in die Güllekanäle oder Güllegrube, können sie einen Gärprozess auslösen, der den Trockensubstanzgehalt verringert, die Fließfähigkeit erhöht und unangenehme Gerüche vermindert. Auf unbestellten Ackerflächen ist das Einarbeiten spätestens am Tag nach der Ausbringung ohnedies vorgeschrieben, um die Stickstoff-Abgasungen zu vermindern. In den ersten Stunden nach dem Ausbringen sind Ammoniak-Abgasungen am höchsten. Deshalb ist eine umgehende Gülleeinarbeitung anzuraten. Technische Maßnahmen, wie Schleppschlauchverteiler, legen die Gülle bodennah und bandförmig ab. Da die Gülle nicht die gesamte Bodenoberfläche benetzt, ist die Verdunstungsoberfläche geringer und der flüssige Gülleanteil mit darin gelöstem Ammoniumstickstoff kann besser in den Boden einsickern. Bei dickflüssigen Güllen können sich mit dieser Technik im Grünland und Feldfutterbau "Gülle-Würstchen" in der Dicke der Schleppschläuche bilden. Sie verschmutzen das Futter. Im Ackerbau kann man Gülle mit dieser Technik auch in bestehende (Jung)Maiskulturen ausbringen. Diese Güllemengen muss man dann nicht mehr im Herbst ausbringen. lko.at/Newsletter vom 24.03.2016 Seite 25 So bleiben gasförmige Stickstoff-Verluste niedrig Keine Gülleausbringung bei sommerlichen Temperaturen, weil mit steigenden Temperaturen gasförmige Stickstoff-Verluste zunehmen.Besser am Abend als am Morgen Gülle ausbringen.Dünnflüssige Güllen sickern besser in den Boden ein.Gülleeinarbeitung auf unbestellten Ackerflächen.Bodennahe, bandförmige Gülleausbringung. Ammoniumstickstoff Ammoniumstickstoff entweicht als Ammoniak In den Güllen liegt der Stickstoff als Ammoniumstickstoff (NH4-N) und als organisch gebundener Stickstoff vor. Von möglichen gasförmigen Stickstoffverlusten ist der Ammoniumstickstoff betroffen, egal, ob es sich um Rinder-, Schweine- oder Biogasgülle handelt.
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