INHALT Markt & Preise Milch Tiere Rinder Betrieb & Familie

INHALT
Markt & Preise
Milch
Weiterhin tief schwarze Wolken am Milchmarkthimmel
1
Tiere
Rinder
Optimales Herdenmanagement in der
(Bio)-Mutterkuhhaltung
2
Betrieb & Familie
Betriebsführung
ÖKL-Richtwerte für die Maschinenselbstkosten 2016
erschienen
9
Umwelt & Energie
Erneuerbare Energie
Subvention für neue Photovoltaikanlagen in der Landund Forstwirtschaft
10
Recht & Steuer
Steuer
Tipps für die Steuererklärung 2015
11
Österreich
Agrarpolitik
Forellenspezialitäten tragen GenussKrone
13
Förderungen
Allgemein
AMA überweist 7,5 Mio. Euro für Ländliche Entwicklung Sonstige Maßnahmen
16
Pflanzen
Ackerkulturen
Mit Pflanzenschutz den Rapsertrag absichern
Sommergetreide 2016
16
18
Bodenschutz & Düngung
Gewässerschonende Düngung bei Mais
Nitratinformationsdienst (NID) für Weizen, Triticale und
Mais 2016
21
27
Pflanzenschutz
Sojabohne: Unkrautbekämpfung 2016
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Weiterhin tief schwarze Wolken am Milchmarkthimmel
Der hohe Angebotsdruck am Milchmarkt bleibt weiterhin aufrecht.
Die Anlieferung an die Molkereien ist EU-weit, aber auch in Österreich zum Teil stark
angestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr haben sich die expansiven Tendenzen in der EU
zum Jahresende verstärkt. Im November 2015 wurden im Durchschnitt 5% mehr Milch
angeliefert als im Vorjahresmonat; im Dezember sogar 5,1% mehr.
2,1% mehr Milch in 2015
Im Kalenderjahr 2015 stieg die Milchmenge in der EU im Schnitt um 2,1%. Dies entspricht
einer mengenmäßigen Steigerung um 3,1 Mio. t. Österreich hat im Kalenderjahr 2015 die
Anlieferung um 1,4% gesteigert, zu Jahresende allerdings auch stark steigend.
2015 ist das Milchaufkommen der Exportländer vor allem auf der Nordhalbkugel weiter
angestiegen. Auf der Südhalbkugel waren hingegen in wichtigen Exportländern teilweise
auch Rückgänge festzustellen, die sich aber im Vergleich zu den Steigerungen auf der
Nordhalbkugel im internationalen Kontext weniger stark ausgewirkt haben. So sank die
Milchanlieferung in Neuseeland im Kalenderjahr 2015 um 1,4% unter das
Vorjahresniveau, blieb aber dennoch auf hohem Niveau. In Australien stieg das
Milchaufkommen hingegen 2015 um 2,2%.
Milchmarkt 2016 schwach gestartet - Milchpreise rückläufig
In der EU haben die Verkäufe von Magermilchpulver an
Interventionsstellen zum Jahresbeginn zugenommen. Die
Preise für Magermilchpulver bewegen sich weiter um die
Interventionsverwertung. Die Preise für flüssigen Rohstoff
am Spotmarkt hatten bereits im Dezember 2015 deutlich
nachgegeben und blieben deutlich unter dem
Vorjahresniveau.
Die Marktschwäche drückt sich auch im sehr niedrigen Kieler Rohstoffwert aus, der seit
Mai 2015 die 25 Cent Marke nicht mehr übersprungen hat. Auch Österreich ist im Bereich
der konventionellen Qualitätsmilch davon betroffen. Molkereien hierzulande haben teils
hohe Anlieferungssteigerungen zu verzeichnen. Müssen diese als Überschuss z.B. als
Versandmilch verwertet werden drückt dies auf den Auszahlungspreis. Auch im Falle einer
Verarbeitung zu Standardprodukten gibt hier das europäische Niveau die Preisrichtung
vor.
Auch wenn die Landwirte hierzulande das Gesamtmengenproblem der EU nicht
beeinflussen können, können sie für den jeweiligen Verarbeiter bei einer Mengenreduktion
eine Entlastung bringen und damit ggf. Preise stabilisieren. Möglicherweise können die
Tierbestände über Ausmerzen von Tieren oder Nutzung von Exportmöglichkeiten reduziert
werden. Es bestehen ev. auch Möglichkeiten über Ausmast von Kalbinnen, verstärkte
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Vertränkung bei Kälbern und entsprechende Vermarktung die Anlieferungsmengen etwas
zu reduzieren. Hierzu ist einzelbetrieblich abzuwägen, ab welchem Milchpreis eine
Mengenreduktion bzw. Alternativverwertung sinnvoll ist.
Solange sich nicht auf der Anlieferungsseite eine Reduktion der Mengen ergibt, oder
absatzseitig kräftigere Impulse kommen, werden sich die dunklen Wolken nicht verziehen.
Die Mengenentwicklung ist in einem europaweiten Zusammenhang zu sehen.
Mengenregulierungssystemen ist wiederholt eine Absage erteilt worden. Daher gilt es auf
europäischer Ebene wieder verstärkt eine Marktöffnung im Export voranzutreiben.
Optimales Herdenmanagement in der (Bio)-Mutterkuhhaltung
Die wirtschaftliche Produktion von Rindern aus der Mutterkuhhaltung und Rindermast
erfordert eine angepasste Fütterung und ein gutes Management sowie eine gezielte
Vermarktung.
Durch den Wegfall der produktionsgebundenen
Direktzahlungen stehen die Mutterkuhhalter vor neuen
Herausforderungen.
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Schlüssel zum Erfolg
Für eine wirtschaftliche Mutterkuhhaltung gilt es, die
Einnahmen zu optimieren und die Kosten zu senken. Einige
Möglichkeiten, die Leistungen zu steigern sind die
Zwischenkalbezeit auf 365 Tage zu verbessern, die
Kälbersterblichkeit zu verringern, die Lebensdauer der
Mutterkühe zu erhöhen sowie die Vermarktung über
Qualitätsprogramme. In den Bereichen Fruchtbarkeit und
Kälberverluste liegt das betriebliche Potenzial. Es braucht
dazueine sorgfältige und vollständige Dokumentation des
Fruchtbarkeitsgeschehens, der Kälberverluste und Erkrankungen,routinemäßige
Trächtigkeitsuntersuchungeneine strikte Selektion der nichttragenden Tiere undeine
verstärkte Überwachung der Herde ist in der Abkalbesaison.Durch ein verbessertes
Fütterungsmanagement der Mutterkuh (z.B. intensive und gezielte Weidehaltung), aber
auch durch Beifütterung an die Jungtiere werden marktkonforme Absetzer produziert. Die
Anforderungen des Marktes hinsichtlich Produktqualität müssen berücksichtigt werden, um
den optimalen Erlös lukrieren zu können. Gute Betriebe setzen Ressourcen wie
Futtergrundlage, Genetik der Tiere sowie Vermarktungsmöglichkeiten gepaart mit gutem
Management effizient ein.
Erfolgsfaktoren in der Mutterkuhhaltung und Rindfleischproduktion
Der wichtigste Erfolgsmaßstab in der Mutterkuhhaltung ist die Anzahl der aufgezogenen
Kälber pro Muttertier und Jahr. Die Anforderungen an den Halter und eine wirtschaftliche,
leistungsfähige Mutterkuh werden immer höher. Für die Wirtschaftlichkeit der
Mutterkuhhaltung, die vor allem im Grünland- und Berggebiet stattfindet, spielen die
Produktion von Einstellern und der (Bio-)Jungrindverkauf eine wesentliche Rolle. Obwohl
die Mutterkuhhaltung häufig im Nebenerwerb und zum Erhalt der Kulturlandschaft
betrieben wird, sollten dennoch wirtschaftliche Aspekte nicht außer Acht gelassen werden.
Dazu ist es notwendig, über die wirtschaftliche und produktionstechnische Situation des
Betriebszweigs genau Bescheid zu wissen. Ständige Optimierung der Produktionstechnik
und deren Abläufe sowie Weiterbildung sind Schlüsselfaktoren der
Unternehmenskompetenz für Fleischrinderbetriebe. Unterm Strich muss der
Mutterkuhhalter flexibler werden und "unternehmerischer" denken. Eine Spezialisierung
der Betriebe scheint sinnvoll. Ein Großteil von ihnen wird auch weiterhin mit Hilfe von
Gebrauchskreuzungen hochwertiges Rindfleisch erzeugen bzw. Einsteller produzieren. Es
sollte aber auch Betriebe geben, die an der Verbesserung der Genetik arbeiten.
Problemlose und langlebige Mutterkühe mit guten funktionellen Eigenschaften (Euter,
Klauen, Mutterinstinkt …), in Rein- oder auch Kreuzungszucht, sind die Basis für den
betriebswirtschaftlichen Erfolg.
Nicht zu vergessen sind Produktionsverfahren und Fleischqualität! Der Konsument wird
zunehmend kritischer. Er möchte wissen, wie und wo das Fleisch, das vor ihm auf dem
Teller liegt, produziert wurde und natürlich muss es ihm auch schmecken. Aus diesem
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Grund ist die Weidehaltung, die als besonders artgerecht empfunden wird und das beste
und billigste Futter liefert, zu intensivieren. Sofern möglich, sind Alpungen ebenfalls im
Herdenmanagement zu berücksichtigen. Die saisonale Abkalbung muss so gelegt werden,
dass das billige Almfutter bestmöglich verwertet wird. Zur Verbesserung der
Fleischqualität muss mehr Augenmerk auf die Verarbeitung gelegt werden z.B. durch
Verlängerung der Fleischreifezeit.
Kälber entscheiden die Wirtschaftlichkeit
Der wichtigste Erfolgsmaßstab in der Mutterkuhhaltung ist die Anzahl der aufgezogenen
Kälber pro Muttertier und Jahr. Einzelbetrieblich variiert diese Zahl sehr stark. Die Zahl der
geborenen Kälber pro Mutterkuh gibt Auskunft über die Fruchtbarkeit der Tiere. Die
Schwankungsbreite zwischen den Einzelbetrieben reicht hier von 0,4 bis 1,45 geborenen
Kälbern pro Mutterkuh und Jahr. Werte von mehr als einem Kalb pro Mutterkuh erklären
sich durch Zwillingsgeburten sowie verkürzte Zwischenkalbezeiten. Werte von unter einem
Kalb pro Kuh und Jahr lassen auf Schwachstellen in der Fruchtbarkeit und/oder Fehler im
Betriebs- und Herdenmanagement schließen (z.B. Fütterungsfehler und niedrige
Energieversorgung, Stallklima oder schlechte Brunstbeobachtung bei künstlicher
Besamung). Die strategische Ausrichtung der mutterkuhhaltenden Betriebe muss daher
sein, der Kälberentwicklung die nötige Aufmerksamkeit zu schenken. Daher muss jede
Kuh pro Jahr ein Kalb bei Fuß haben.
Im Durchschnitt der Mitgliedsbetriebe in den Arbeitskreisen sind 15% der geborenen
Kälber im Laufe des Auswertungsjahres verendet. Bei den Einzelbetrieben reicht der
Anteil der Kälberverluste bis zu 55%. Diese Zahl hängt nicht zwingend von der
Betriebsgröße ab, sondern ist vor allem durch das Betriebsmanagement (z.B. Hygiene und
Stallklima, Biestmilchversorgung) bedingt.
Mehr Erlös durch mehr abgesetzte Kälber
Im Durchschnitt der Arbeitskreisbetriebe liegt der Bestand bei 15,7 Kühen. Bei 0,4
verkaufsfähigen Kälbern pro Mutterkuh hätte ein solcher Durchschnittsbetrieb mit 16
Kühen im Jahr nur 6 verkaufte Kälber, bei 1 Kalb pro Mutterkuh wären dies aber 16 Kälber
pro Jahr. Bei einem angenommenen durchschnittlichen Verkaufserlös von 913 Euro je
Nachkomme ergibt dies bei 6 Kälbern Gesamteinnahmen von 5.478 Euro und bei 16
Kälbern von 14.608 Euro an Leistungen durch Nachkommen. Dieser Unterschied an
abgesetzten/verkauften Kälbern pro Jahr ergibt eine Einkommensdifferenz von 9.130
Euro!
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Zwischenkalbezeit vielfach zu hoch
Die Zwischenkalbezeit (ZKZ) ist der Zeitraum von einer Abkalbung bis zur nächsten. Sie
steht im engen Zusammenhang mit der Abkalbequote. Angestrebt wird eine Abkalbung
pro Kuh und Jahr, woraus eine ZKZ von 365 Tagen resultiert. Im Auswertungsjahr 2014
lag die durchschnittliche ZKZ bei 394 Tagen. Nur 28% der Mutterkuhbetriebe erreichten
eine ZKZ von unter einem Jahr. Der Vergleich der Einzelbetriebe zeigt eine
Schwankungsbreite von 331 bis 682 Tagen/Betrieb. Aus ökonomischer Sicht entgehen
dem Betrieb mit hoher ZKZ wichtige Einnahmen durch die geringere Anzahl an verkauften
Nachkommen.
Saisonale Abkalbung ist zu bevorzugen
Eine ganzjährige Abkalbung ist zwar aus Vermarktungssicht optimal. Ungewollte
Frühbelegungen von weiblichen Jungrindern durch den Deckstier oder andere männliche
Jungrinder in der Herde sind jedoch nur durch gezielte Herdentrennung zu vermeiden. Die
saisonale Abkalbung, die das erleichert, sollte die gängige und bevorzugte Methode sein.
Die Mutterkühe kalben dabei innerhalb eines zwei- bis dreimonatigen Zeitraumes ab, oft
auch in einem Frühjahrs- und Herbstblock. Eine gute Gruppeneinteilung, gezielte
Überwachung der Kalbung (zeitlich begrenzt) und der Kälbergesundheit sowie der
Deckperiode sind die wesentlichen Vorteile dieses Verfahrens.
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Trockenstellen der Mutterkuh
Der Grundstein für das gesunde Kalb wird vor der Geburt gelegt. Eine gezielte
Vorbereitung der Mutterkuh auf die bevorstehende Geburt beginnt mit der Trockenstehzeit
von mindestens 50 Tagen. Dabei soll die Kuh räumlich von der Mutterkuhherde getrennt
sein. Betriebe, welche Decken, Trächtigkeitsuntersuchung, Absetzen, Trockenstellen und
Abkalben konsequent verfolgen, haben einen guten Grundstein für eine wirtschaftliche
Mutterkuhhaltung gelegt.
Fütterung umstellen
Nur durch eine räumliche Trennung in ein eigenes Stall-/Weideabteil ist eine gezielte
Fütterung der Trockensteher möglich und es kommt mit Sicherheit zu keinem
Weitersaugen der Kälber am Euter. Einen Kompromiss stellt das Anlegen eines Eutergurts
dar. Da in der Praxis die tatsächliche Futteraufnahme und somit die tatsächliche
Energieaufnahme der Mutterkuh und des Absetzers nicht erfasst werden können, ist die
Überwachung der Körperkondition der Kuh (BCS = Body condition scoring) ein wichtiges
Hilfsmittel zur Gesunderhaltung und Leistungssteigerung der Tiere. Untersuchungen
zeigen klar, dass das abrupte Trockenstellen schonender ist. Saugt das Kalb nicht mehr
am Euter der Kuh, steigt der Innendruck im Euter über ca. zwei Tage an. Dadurch versiegt
die Milchproduktion. Futterstroh in den ersten Wochen nach dem Absetzen hat positive
diätetische sowie eine stark milchreduzierende Wirkung. Steht die Kuh länger trocken,
droht sie zu verfetten. Stoffwechsel- und Fruchtbarkeitsprobleme in der nächsten Laktation
folgen. Daher sollten Mutterkühe nicht übermäßig lange trockenstehen und in der
Trockenstehphase nicht zu energiereich gefüttert werden.
Kontrolle des Euters und Zitzenverschluss
Studien über Vorkommen und Häufigkeit von Mastitis bei Mutterkühen sind selten.
Viertel-Infektionen sind bei einzelnen Betrieben zu beobachten. Untersuchungen zeigen,
dass die Häufigkeiten von Neuinfektionen und ständigen Infektionen signifikant höher sind,
wenn nur sehr kurz oder gar nicht trocken gestellt wurde. Wenn sich die Milchbildung beim
Trockenstellen zunehmend verlangsamt, so kommt diese nach etwa 36 Stunden ganz zum
Stillstand. Im Strichkanal bildet sich ein Keratin-Pfropf, der wenige Tage nach dem letzten
Milchentzug die Zitzenöffnung zum Schutz des Euters vor Keimen verschließt. Jedes
neuerliche Besaugen dagegen regt die Milchbildung wieder an, der Pfropf wird wieder
ausgespült und der Rückbildungsprozess des Euters gestört. Das Euter wird dann anfällig
für Infektionserreger. Fehlt die Euterruhe, kann die Kuh auch keine vollwertige Biestmilch
bilden, die wichtig ist, um das neugeborene Kalb vor Infektionen zu schützen. Daher
sollten trockenstehende Kühe unbedingt von saugenden Kälbern abgesondert werden, um
ein ungewolltes neuerliches Besaugen zu verhindern.
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Erfolgsfaktoren der Qualitätsrindfleischproduktion
Neben der Genetik ist eine tiergerechte Weide - und Stallhaltung von entscheidender
Be-deutung. Luftige, helle Stallungen mit ausreichend Fressplätzen und guten
Liegeverhältnissen sind erforderlich. Der ständige Zutritt zu Wasser, das in der
notwendigen Menge in kurzer Zeit aufgenommen werden kann, ist eine wichtige
Voraussetzung. Ein ruhiger Umgang mit den Rindern und regelmäßige Kontrollgänge sind
ein weiteres Geheimnis für den Erfolg. Die Produktionsrichtung, Fütterung und Rasse bzw.
Kreuzungstiere müssen bestmöglich für eine marktkonforme Vermarktung aufeinander
abgestimmt sein. Es gibt in der Qualitätsrindfleischproduktion zahlreiche Preiszuschläge
für Biobetriebe, Betriebe mit Mitgliedschaft beim Tiergesundheitsdienst, Einsatz von
Fleischrassestieren sowie gezielten regionalen Vermarktungsprogrammen.Mutterkuh und
BiojungrindEine passende Entwicklung der Jungrinder für die Schlachtung mit einem Alter
von max. 1 Jahr kann nur mit einer guten Milchleistung der Mutterkuh erreicht werden.
Gerade diese Produktion verlangt optimale Bedingungen bei der Fütterung, im Stall und
auf der Weide, gesunde und milchstarke Kühe sowie eine gezielte Zufütterung im
Kälberschlupf. Bezüglich des Stiereinsatzes in der Herde gibt es unterschiedliche
Strategien. Es ist in Betrieben mit bis zu 25 Mutterkühen durchwegs möglich, den Stier in
der Herde zu lassen und die Kühe rund um die Geburt für ein bis zwei Wochen in den
Abkalbebereich zu geben. Die Trockensteher sollten immer aus der Herde genommen und
in einem eigenen Bereich gefüttert werden. Auch die Trockenstehzeit von vier bis sechs
Wochen sollte eingehalten werden. Nach der Abkalbung ist die Aufnahme von Biestmilch
möglichst innerhalb der ersten Stunde für das Kalb lebensnotwendig - nur saugen genügt
oft nicht. Bei Betrieben mit mehr Mutterkühen und Jungrindproduktion sind eine saisonale
Abkalbung, Blockabkalbung und Gruppierung der Herde sowie eine gezielte Fütterung der
Jungrinder für die Vermarktung von Vorteil.
Rindfleischproduktion
In der Ausmast ist eine zügige Jungendwicklung notwendig, ob beim spezialisierten
Mäster oder in der Mutterkuhhaltung mit eigener Ausmast. Bei der Mast ab Kalb ist die
Kälberaufzuchtphase der Schlüssel zum Erfolg. Die Kälber müssen sich ohne große
Wachstumseinbrüche zum Wiederkäuer entwickeln können. Die Ausmast von Rindern aus
der Mutterkuh-haltung wird in Zukunft an Bedeutung gewinnen. Um bei der Umstellung
Leistungseinbrüche zu verhindern, müssen die jungen Tiere gezielt auf das Absetzen
vorbereitet werden. Am eigenen Betrieb kann dies durch gleichbleibendes Futter, gezielte
Energieversorgung rund um das Absetzen, die räumliche Nähe zur Herde und den
Zeitpunkt des Absetzens gesteuert werden. Beim Betrieb, der die Einsteller zukauft, liegen
hier die größten Herausforderungen. Eine ruhige Umgebung, ausreichend
Tränkemöglichkeiten, strohbetonte Haltungssysteme und eine reine Heufütterung in den
ersten Tagen mit langsamer Angewöhnung an Grund- und Kraftfutter haben sich bewährt.
Nach der Übergangsfütterung kann bei gut entwickelten Einstellern auch eine extensive
Fütterung z.B. beim Ochsen ohne Kraftfutter bis etwa vier bis fünf Monate vor dem
Verkaufstermin erfolgen (= Beginn Endmast). Wie viel Kraftfutter notwendig ist, hängt vom
notwendigen Ausmastgrad und der Körperkondition der Tiere ab. Stiere brauchen
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durchgehend eine gute Energie- und Eiweißversorgung. Wenn Kalbinnen über
Qualitätsprogramme vermarktetet werden sollen, benötigen sie eine durchgehend hohe
Grundfutterqualität und Ergänzungsfütterung. Bei Mutterkühen, die zur Schlachtung
abgegeben werden sollen, kann eine Endmast deutliche Mehrerlöse durch mehr Gewicht
und eine bessere Klassifizierung bringen. Kühe die keine gesundheitlichen Probleme
haben, gut im Fundament sind, gesunde Euter haben und trockengestellt sind, sollten mit
ausreichend Platz- und Futterangebot am Betrieb unbedingt ca. drei Monate ausgemästet
werden.
Beratungsangebot der Arbeitskreise nutzen
Um seine eigenen Kosten weiter zu senken gibt es viele Ansätze: Grundfutter optimal
anbieten, Weidehaltung durchführen, Tiergesundheit und Fruchtbarkeit verbessern.
Weiters ist die Zahl der verkauften/abgesetzten Tiere zu erhöhen, wobei sich
Kälberverluste katastrophal auf die Wirtschaftlichkeit auswirken. Durch betriebseigene
Zahlen aus der Arbeitskreisberatung können einzelbetriebliche Entscheidungen besser
getroffen werden.
Ziel der Arbeitskreisberatung ist es, wirtschaftliche und produktionstechnische Kennzahlen
zu ermitteln, zu analysieren und untereinander zu vergleichen, um damit Schachstellen in
der Produktion sichtbar zu machen. Die Betriebszweigabrechnung dient der
Wirtschaftlichkeitskontrolle und bildet eine Grundlage zur Weiterentwicklung eines
Betriebes. Im Arbeitskreis (AK) sind somit die Betriebe vergleichbar über die Direktkosten
freie Leistung (DfL). Ergänzt durch ein spezielles Angebot an
Weiterbildungsveranstaltungen sowie aktuelle Informationen zur Produktionstechnik
(Haltung, Fütterung, Tiergesundheit etc.) und Marktlage, soll ein Beitrag zur positiven
Betriebsentwicklung bzw. zur Zukunftssicherung österreichischer Mutterkuhbetriebe
geleistet werden.
Im Jahr 2015 nahmen bundesweit 251 Betriebe, davon 67 aus Oberösterreich, an der
Arbeitskreisberatung Mutterkuhhaltung teil. Durch betriebseigene Zahlen aus den AK
können einzelbetriebliche Entscheidungen besser getroffen werden.
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Überblick über Lösungsansätze zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit in der
Mutterkuhhaltung und Rindfleischproduktion:
Anpassung des Produktionssystems (Einsteller- oder Jungrindfleischproduktion, Ausmast
der Tiere, Zucht …) an die natürlichen Produktionsbedingungen des
BetriebesAnpassung der Produktion an die Gegebenheiten des Marktes,
Vermarktungsinitiativen und Markenfleischprogramme nutzen - Informationen bei den
Erzeugergemeinschaften einholenZüchterische Anpassung der Mutterkuh an das System
und Auswahl geeigneter Kreuzungspartner für die GebrauchskreuzungVerbesserung der
Tiergesundheit und Fruchtbarkeit; besonderes Augenmerk sollte auf kurze
Zwischenkalbezeiten gelegt werden - entscheidend ist die Anzahl der aufgezogenen
Kälber pro Jahr (Ziel: 1 Kalb pro Mutterkuh und Jahr)Optimales Fütterungsmanagement
durch bestes Grundfutter und gute Milchleistungen durch Überwachung der
Körperkondition der Kuh (BCS)Einsatz reinrassiger Stiere mit gutem fleischbetontem
genetischen PotenzialOptimierung des Herden- und Betriebsmanagements;
Stärken-/Schwächen-AnalyseMöglichkeiten, den Arbeitsaufwand zu reduzieren
o saisonale Produktionszyklen (z.B. Abkalbung von Jänner bis März, Absetzen von
September bis November usw.)
o Standweidesysteme in der Vegetationszeit (April bis November)
o Anschaffen von Einrichtungen zum erleichterten Handling der Tiere (z.B. auch in
Kooperation mit anderen Landwirten)Bares Geld steckt in der Weide
Was macht Biestmilch so besonders?
ÖKL-Richtwerte für die Maschinenselbstkosten 2016 erschienen
Auf 52 Seiten für 1.500 Maschinen und Geräte.
Die zwischenbetriebliche Zusammenarbeit (bäuerliche
Nachbarschaftshilfe) spielt in der österreichischen
Landwirtschaft eine wichtige Rolle. Sie trägt wesentlich dazu
bei, die Betriebskosten zu senken, vor allem durch eine
Reduktion des in Maschinen gebundenen Kapitals. Dafür hat
das Österreichische Kuratorium für Landtechnik und
Landentwicklung (ÖKL) eine aktuelle Auflage der Richtwerte
für die Maschinenselbstkosten als unverbindliche
Berechnungsgrundlage aufgelegt. Dabei handelt es sich um
Durchschnittssätze ohne Mehrwertsteuer, auf Preisbasis des dritten und vierten Quartals
2015.
Die Angaben sind in Euro pro Stunde und ohne Mehrwertsteuer für 1.500 Maschinen und
Geräte angeführt. Außerdem sind unverbindliche Pauschalrichtwerte für die wichtigsten
flächenbezogenen Arbeitsgänge angegeben. Damit ist eine Abrechnung in
Leistungseinheiten (Hektar, Tonne etc.) möglich.
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Einkünfte aus Nebentätigkeiten (zum Beispiel Dienstleistungen und Gerätevermietungen
im Rahmen der bäuerlichen Nachbarschaftshilfe) sind bei der Gewinnermittlung im
Rahmen der Voll- und Teilpauschalierung abgegolten, wenn diese Leistungen von
Landwirt zu Landwirt sowie mit landwirtschaftlichen Betriebsmitteln der Urproduktion, die
im eigenen Betrieb verwendet werden, in einem örtlichen Nahbereich (§ 2 Abs. 4
Gewerbeordnung 1994) erbracht werden. Ferner darf der Verrechnungswert nicht höher
sein als die Selbstkosten für Maschinen nach den ÖKL-Richtwerten, und es muss eine
wirtschaftliche Unterordnung zum land- und forstwirtschaftlichen Hauptbetrieb vorliegen.
Bei Erbringung von Leistungen durch einen Landwirt an einen Nichtlandwirt (eigener oder
fremder Gewerbebetrieb) sind die ÖKL-Richtwerte nicht relevant.
Die aktualisierte Ausgabe der Richtwerte für 2016 ist unter www.oekl.at/oekl-webshop
erhältlich.
Subvention für neue Photovoltaikanlagen in der Land- und
Forstwirtschaft
Förderanträge können ab sofort bis 15. November eingebracht werden.
Der Klima- und Energiefonds startet heute in Kooperation mit dem Bundesministerium für
Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (BMLFUW) vier Förderaktionen
zum Ausbau Erneuerbarer Energien in Österreich. Für Photovoltaikanlagen für Private und
Gewerbe sowie für die Land-und Forstwirtschaft und für den Tausch fossiler
Heizungsanlagen gegen klimaneutrale Heizsysteme (Hackgut/Pellets) wie auch schließlich
für kleine Solarthermieanlagen für Private stehen insgesamt 23 Mio. Euro zur Verfügung.
Photovoltaik in der Land- und Forstwirtschaft
Land- und forstwirtschaftliche Betriebe haben große
Dachflächen und einen hohen Stromverbrauch. Das sind
ideale Voraussetzungen für den Einsatz von Sonnenenergie.
Daher werden heuer erneut Photovoltaikanlagen auf
bäuerlichen Betrieben finanziell unterstützt. Gefördert
werden neu installierte, im Netzparallelbetrieb geführte
Anlagen größer als 5 kWpeak und bis inklusive 30 kWpeak.
Einreichen können alle heimischen bäuerlichen Betriebe.
Die Subvention wird in Form eines einmaligen
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Investitionskostenzuschusses ausbezahlt. Die Förderpauschale für freistehende
Anlagen/Aufdachanlagen beträgt 275 Euro/kWpeak, für gebäudeintegrierte 375
Euro/kWpeak, jedoch maximal 40% der förderungswürdigen Kosten.
Der Aktionszeitraum läuft ab sofort bis 15. November 2016. Anträge können in diesem
Zeitraum unter folgender Internetadresse eingereicht werden: www.pv-lw.klimafonds.gv.at.
Weitere Auskünfte erteilt das Serviceteam PV (Tel.-Nr. 01/31631-713, E-Mail:
[email protected]).
Registrierung und Antragstellung
Um einen Förderantrag stellen zu können, ist eine Registrierung - ausschließlich online für das geplante Projekt erforderlich. Danach sind die Förderungsmittel automatisch für
zwölf Wochen reserviert. Der Antragsteller erhält ein Bestätigungsmail mit einem
persönlichen Link zur Online-Plattform, der nach Ablauf der Zwölfwöchigen First seine
Gültigkeit verliert - das heißt, der Antrag muss in diesem Zeitraum gestellt werden, die
Anlage muss fertiggestellt und abgerechnet sein. Eine erneute Registrierung im Rahmen
der Aktion ist nicht mehr möglich.
Nach Genehmigung des Projektes erfolgen die Mittelanforderung beim Klima- und
Energiefonds und anschließend die Überweisung.
Tipps für die Steuererklärung 2015
Jeder Land- und Forstwirt sollte prüfen, ob er steuererklärungspflichtig ist und beim
Finanzamt eine Abgabenerklärung einreichen muss.
Ein Land- und Forstwirt hat eine Steuererklärung für das
abgelaufene Jahr jedenfalls dann abzugeben, wenn er vom
Finanzamt aufgefordert wird (etwa durch Zusendung von
Formularen) oder wenn sein Einkommen im Jahr 2015 mehr
als 11.000 Euro betragen hat. Lohn- oder
Pensionsempfänger haben eine Einkommensteuererklärung
zumindest dann abzugeben, wenn die anderen Einkünfte
(z.B. Pacht, pauschalierte Einkünfte aus Land- und
Forstwirtschaft, Funktionärsentschädigungen) insgesamt
mehr als 730 Euro betragen und das gesamte Einkommen 12.000 Euro überstiegen hat.
Die Steuererklärungen in Papierform sind - sofern der Land-/Forstwirt nicht durch einen
Steuerberater vertreten ist - grundsätzlich bis längstens Ende April 2016 an das
zuständige Finanzamt zu übermitteln. Da das Fristende dieses Jahr auf einen Samstag
fällt, verlängert sich die Abgabefrist bis 2. Mai 2016. Dies gilt auch für
einkommensteuerpflichtige Lohnempfänger (nichtselbständiger Nebenerwerb,
Bauernpensionisten). In begründeten Einzelfällen sind Verlängerungsansuchen zur
Abgabe der Steuererklärungen möglich. Bei Übermittlung der Steuererklärung über
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FinanzOnline verlängert sich die Frist bis Ende Juni 2016.
Das BMF stellt diverse Ausfüllhilfen zur Verfügung:
E 2 - Ausfüllhilfe zur Einkommensteuererklärung (E 1) für 2015E 6-Erl - Ausfüllhilfe zur
Feststellungserklärung (E 6) 2015 und insbesondere BeilageU 1a - Ausfüllhilfe zur
Umsatzsteuererklärung für 2015
Das Formular E 1c enthält ebenfalls umfassende Hinweise. Außerdem bietet das vom
BMF erstellte Steuerbuch 2016 zusätzliche Informationen. Die genannten Dokumente sind
auf der Homepage des BMF (www.bmf.gv.at) abrufbar.
Die Landwirtschaftskammern haben zur Unterstützung ihrer Mitglieder eine
Ausfüllanleitung zusammengestellt, die als Download zur Verfügung steht.
Die Steuererklärungen für 2015 - Ausfüllanleitung für pauschalierte Land- und Forstwirte
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Forellenspezialitäten tragen GenussKrone
Mit ihren köstlichen Fischspezialitäten ist Familie Peraus aus Niederneukirchen (OÖ)
bereits zum dritten Mal GenussKrone-Landessieger und zeigt damit, dass auch kleine
Betriebe Spitzenqualität produzieren.
Der Betrieb
Vielfalt ist Anna und Richard Peraus wichtig. Gemeinsam
bewirtschafteten sie den 29 ha großen, etwas abgelegenen
Bauernhof im Nebenerwerb und sind seit 2008 Mitglied bei
Gutes vom Bauernhof. Die Direktvermarktung frischer
Fische ist derzeit der größte Betriebszweig. 1999 wurden die
ersten Fische und Fischspezialitäten am Bauernmarkt
verkauft. Die moderne Teichanlage und der
Verarbeitungsraum mit dem Verkaufseck wurden 2001 neu
errichtet. Im Ackerbau werden vor allem Soja, Braugerste und Futtergetreide kultitviert.
Das eigene Obst wird zu fruchtigen Edelbränden, aromatischen Likören und Säften
veredelt. Die zahlreichen freilaufenden Hühner, Gänse, Enten und Hasen fühlen sich auf
der Streuobstwiese am wohlsten.
F(r)isch vom Hof
Die Forellen wachsen rund zwei Jahre im frischen Quellwasser heran, bis sie groß genug
sind, um als frischer Fisch verkauft oder zu köstlichen Fischprodukten veredelt zu werden.
Die Produktpalette reicht vom geräucherten Fisch bis zu Aufstrichen und Forellenlaibchen.
Für ihre Fischspezialitäten erhielt Familie Peraus schon zahlreiche Auszeichnungen. Im
Sommer wird Obst zum Selberpflücken angeboten Bei der Direktvermarktung ihrer
Hofspezialitäten ergänzen sich Anna Peraus, Büro- und Verkaufsausbildung, und Richard
Peraus, landwirtschaftlicher Meister, perfekt und können gemeinsam ihre Ideen umsetzen.
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Wissenstransfer
Ihre Erfahrungen und ihr Know-how über bäuerliche Produkte vermittelt Frau Peraus bei
Kochkursen und der Geschmacksschule an Schulen und in der Erwachsenenbildung. "Es
ist immer schön mitzuerleben, wie begeistert die TeilnehmerInnen sind und mehr über
regionale Lebensmittel erfahren möchten", freut sich die Seminarbäuerin und meint: "Die
Direktvermarktung ermöglicht mir eine flexible Zeiteinteilung. So kann ich meine Familie
mit meiner Seminarbäuerinnentätigkeit wunderbar vereinen." Familie Peraus nimmt
regelmäßig das Bildungsangebot der Landwirtschaftskammer Oberösterreich in Anspruch,
um ihren Betrieb optimal weiter zu entwickeln und die Produktqualität weiterhin zu
verbessern.
GenussKrone
Nur die besten heimischen Produzent/innen bekommen die
GenussKrone für ihre regionalen Spezialitäten in den
Kategorien "Brot", "Fischprodukte", "Käse aus Kuh-, Schafoder Ziegenmilch", "Obstprodukte" und "Rohpökelwaren"
alle zwei Jahre vom Agrar.Projekt.Verein verliehen. Für die
unabhängige Fachjury, welche die eingereichten Produkte
bewertet, stehen Qualität und Innovation im Vordergrund.
Nach und nach werden alle LandesKronen-Träger/innen,
welche sich für die GenussKrone 2016/2017 qualifiziert
haben in den Bundesländern vorgestellt.
Mehr Informationen finden Sie auf www.genusskrone.at oder www.peraus.at.
Der Betrieb:
Der Betrieb:Spezialitäten vom Bruckschlögl
Familie Peraus
Obereglsee 30
4491 Niederneukirchen
Tel.: 07224/20075
Mobil: 0664/2746902 oder 0664/3517721
E-Mail: [email protected]
Homepage: www.peraus.at
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Motto: Klein, aber fein
Wir sind ein familiärer Betrieb mit Direktvermarktung von Quellwasserforellen. Bei der
Veredelung der Fische verzichten wir auf Geschmacksverstärker und
Konservierungsmittel. Dadurch bleibt die Forelle ein Naturprodukt. Neben absoluter
Frische und Qualität legen wir sehr viel Wert auf den persönlichen Umgang mit unseren
Kunden. Klein, aber fein.
Produkte im Angebot:
Forellen - frisch, filetiert, geräuchert; Forellenaufstrich, Lachsforellen, Forellenlaibchen,
Graved Lachsforelle, Apfelsaft, Birnensaft, Most, Edelbrände, Likör, Obst zum
Selberpflücken - Kirschen, Marillen, Zwetscken
Vertrieb:
Ab Hof Verkauf: Mo-Sa nach telefonischer Vereinbarung,
Niederneukirchner Bauernmarkt,
Gemüsehof Wild-Obermayr Niederneukirchen (jeden 1. Sa im Monat von 8 -12 Uhr, außer
Jänner)
Mitglied bei:
Gutes vom Bauernhof
lko.at/Newsletter vom 25.02.2016
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AMA überweist 7,5 Mio. Euro für Ländliche Entwicklung - Sonstige
Maßnahmen
Großteil der Mittel betrifft Investitionen in die landwirtschaftliche Erzeugung.
Ende Februar 2016 erhalten rund 450 bäuerliche Betriebe
von der Agrarmarkt Austria (AMA) im Rahmen der
"Regional- und Investitionsoffensive der Ländlichen
Entwicklung" 7,5 Mio. Euro überwiesen. Ein großer Teil
davon betrifft die Maßnahme "Investition in die
landwirtschaftliche Erzeugung" mit einer
Auszahlungssumme von rund 6 Mio. Euro. Diese Mittel
tragen wesentlich zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der Land- und Forstwirte
sowie zur Erhaltung und Entwicklung des ländlichen Raumes bei. Weiters kommen im
Rahmen der Weinmarktordnung rund 1,4 Mio. Euro zur Auszahlung.
Mit Pflanzenschutz den Rapsertrag absichern
Pflanzenschutz ist eine entscheidende Maßnahme in der Bestandesführung bei Raps. Der
Einsatz von Insektiziden und Fungiziden sollte jedoch nur nach Überschreitung der
Schadschwellen durchgeführt werden.
Je nach Standort hatten die Rapsbestände sehr unterschiedliche Startbedingungen. Unter
trockenen und warmen Bedingungen sind die Pflanzen lange Zeit gesund geblieben, erst
Niederschläge ab Mitte Oktober haben in manchen Beständen zu Phomainfektionen
geführt. Mit genauer Gelbschalen-Kontrolle konnte auch der Rapserdflohbefall
eingeschränkt werden.
Gelbschalen wieder aufstellen und kontrollieren
Zu Vegetationsstart ist es wieder notwendig, die
Gelbschalen aufzustellen. Warndienstempfehlungen
aufgrund von Witterungsdaten geben zwar Auskunft über
einen möglichen Befall mit Rapsschädlingen, der
tatsächliche Zuflug kann mit Hilfe von Gelbschalen überprüft
werden. Der Große Rapsstängelrüssler wird bei
Bodentemperaturen von 5 bis 6 °C aktiv und fliegt bei
Tagestemperaturen von 10 bis 12 °C aus den vorjährigen
Rapsfeldern in die Bestände ein. Nach einem Reifungsfraß
beginnen die Käfer mit der Eiablage. Der Kleine
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Kohltriebrüssler (Bild 1) hat etwas höhere Temperaturansprüche und erscheint daher
meist später als der Rapsstängelrüssler. Die Bekämpfungsschwelle liegt bei drei Käfern je
Gelbschale und Tag bzw. zehn Käfer in drei Tagen. Die Bekämpfung beider Käfer mit
einem Pyrethroid muss vor der Eiablage durchgeführt werden, da die in den Pflanzen
fressenden Larven durch die Insektizide nicht mehr erfasst werden. Mit der Bekämpfung
sollte nicht zu lange gewartet werden, da besonders der Große Rapsstängelrüssler bei
warmer Witterung innerhalb weniger Tage mit der Eiablage beginnt.
Sind zu diesem Zeitpunkt aufgrund eines späten Vegetationsstartes und durch höhere
Temperaturen bereits Rapsglanzkäfer im Bestand ist die Verwendung von
Klasse-I-Pyrethroiden Trebon 30 EC oder Mavrik sinnvoll! Zur Absicherung der Wirkung
gegen den Stängelrüssler soll bei Verwendung von Mavrik ein Klasse-II-Pyrethroid
zugemischt werden.
Eine genaue Beobachtung des Rapsglanzkäferzuflugs ist für eine gezielte Bekämpfung
notwendig. Durch Ausklopfen lässt sich feststellen, ob die Schadschwelle überschritten ist.
In kräftigen Beständen können 7 bis 8 Käfer je Pflanze toleriert werden, während in
schwächeren Beständen schon 4 bis 5 Käfer einen wirtschaftlichen Schaden anrichten
können, vor allem wenn sie schon im frühen Knospenstadium auftreten.
Bekämpfungsmöglichkeiten bestehen mit Avaunt, Fyfanon und Plenum 50 WG, die
jedoch nicht in blühenden Beständen eingesetzt werden dürfen! Weiterhin zur Verfügung
stehen die Klasse-I-Pyrethroide Mavrik und Trebon 30 EC und die Neonicotinoide Biscaya
und Mospilan 20 SG. Sind etwa zehn Prozent des Bestandes bereits aufgeblüht, soll der
Rapsglanzkäfer nicht mehr bekämpft werden, denn ab diesem Zeitpunkt erweist er sich für
die Befruchtung als nützlich.
Vor Phoma und Sklerotinia schützen
In niederschlagsreichen Gebieten und bei hoher Rapsanbaudichte ist auf
Phomainfektionen zu achten. Oft sind schon im Herbst Phomablattflecken zu sehen
gewesen. Auch wenn die Hauptbekämpfung im Herbst erfolgen muss, kann ein
Fungizideinsatz im Frühjahr die weitere Ausbreitung etwas bremsen und die Infektion des
Wurzelhalses reduzieren. Ein positiver Nebeneffekt einer Fungizidanwendung ist, dass
Seitentriebentwicklung und Standfestigkeit erhöht werden. Der richtige Zeitpunkt für diese
Maßnahme liegt bei ca. 20 bis 30 cm Wuchshöhe. Sollten die Blätter über den Winter
abgefroren sein und müssen wieder neu angelegt werden, darf ein Azol-Fungizid erst
eingesetzt werden, wenn die Blattrosette etwa handflächengroß ist, ansonsten wird das
Wachstum zu sehr gebremst.
Die Bekämpfung von Sklerotinia kann bei engen Fruchtfolgen und unter feuchten
Bedingungen rund um die Blüte hoch wirtschaftlich sein. Die Infektion erfolgt vorwiegend
in den Blatt- und Seitentriebachseln, in denen durch abgefallene Blütenblätter genügend
Feuchtigkeit herrscht. Daher ist die Vollblüte der optimale Bekämpfungstermin.
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Fazit
Schädlingsbefall tritt von Jahr zu Jahr in unterschiedlicher
Stärke auf. Eine Kontrolle und gezielte Bekämpfung der
Schädlinge erst nach Überschreiten der Schadschwellen
sind wichtig. Der Fungizideinsatz ist auf die jeweilige
Befallssituation abzustimmen.
Sommergetreide 2016
Alternativen lockern Fruchtfolge auf und verbessern Böden.
Sommergetreide - breites Sortiment verfügbar
Die Voraussetzungen für den Anbau von Sommergetreide sind dann günstig, wenn
Begrünungen rechtzeitig noch im Herbst- oder zeitigem Frühjahr von einer aktiven
Vegetation eliminiert wurden. Wassersparende und rechtzeitige Bodenvorbereitungen bei
den optimalen Strukturen (ab Herbst trocken) und früher Anbau sollen in Trockengebieten
der Vorzug gegeben werden. Das heißt auch wenn möglich - flache und
Überfahrtensparende Bodenbearbeitungen. Von allen Getreiden ist die Gerste die
wärmeliebendste Getreideart und sollte zum Schluss in der Anbaureihenfolge sein.
Gut andrücken geht vor tiefer Kornablage
Optimal wäre eine Saattiefe von etwa das 10-Fache des
Samendurchmessers. Das wären zirka zwei bis drei
Zentimeter bzw. bei trockenen Verhältnissen, höchstens 3,5
Zentimeter. Meistens sinkt das Korn nach der Saat im
Boden noch etwas ab sodass es bei zu tiefer Saat oftmals
zu "gelben und ungleichen Auflaufpflanzen" kommt. Immer
mehr bewährt sich bei längerer Trockenheit das Andrücken
der Saatrille mit Andruckrollen nach der Drillschar. Ein
deutlich schnelleres und gleichmäßigeres Auflaufen kann dadurch erreicht werden.
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Unsere Versuche zeigen - nicht zu dichte Saaten in Trockengebieten
Bei zeitigem Anbau der Sommergerste genügen 280 bis 320 keimfähige Körner/m2. Je
nach Tausendkorngewicht entspricht dies einer Saatmenge von 120 bis 160 kg/ha. Bei
späterem Anbau bzw. in Hochlagen werden zumeist 300 bis 400 keimfähige Körner/m2
bzw. 150 bis 210 kg/ha - abhängig vom Tausendkorngewicht gesät. Bei Sommerweizen
und Hafer sind 320 bis 380 keimfähige Körner je m2 die Regel. Das sind in etwa 110 bis
160 kg/ha bei Sommerweizen und 95 bis 140 kg/ha bei Hafer.Im BIO-Getreideanbau
wären die Saatstärken um etwa 5-10% höher zu wählen, da meistens durch ein
mehrmaliges Striegeln ein etwa 10-15 %iger Pflanzenausfall gegeben sein kann.
Düngung Sommergetreide
In der Bestockungs- und Schossphase braucht
Sommergetreide ausreichend Stickstoff zur Bildung von
Ertragsanlagen. Kommt es in dieser Zeit zu einem Mangel,
werden Bestockungstriebe schwach ausgebildet und die
Ertragsanlagen sind meist klein. Bei Sommergetreiden
bewähren sich meist eine 2 N-Gabe bei günstigen
Wuchsbedingungen nach der Bestockung.
Sommergetreiden haben meist ein schwächeres
Wurzelsystem als Wintergetreide und sind daher optimalen
Bodenstrukturen und den Wasser-Düngergabenteilungen besonders dankbar dann im
Ertrag. Die Schwierigkeit ist meistens in Veredelungsbetrieben, dass nach dem Bestocken
die Sinnhaftigkeit einer hohen zweiten N-Gabe oft schwer einschätzbar ist. Wird
Braugerste produziert ist Sortenmäßig richtig zu wählen und darauf zu achten, dass der
Stickstofffluss nach der Blüte zum erliegen kommt.
Sommergetreide Sorten 2016
Laut DI Oberforste AGES sind alle derzeit in Österreich relevanten Sommerbraugersten
sowie mehrere Futtergerstensorten mit der Mlo-Resistenz ausgestattet. Diese einzigartige
Mehltauresistenz ist seit Jahrzehnten wirksam. Aktuell sind nur die Futtergersten Eunova,
Evelina, Vienna und Wilma stärker mehltauanfällig (Note 7 bzw. 8 - s. Tabelle). Bei frühem
Auftreten sollte die Krankheit mit einem Fungizid in reduzierter Aufwandmenge gestoppt
werden. Bei einem massivem Infektionsdruck von Mehltau können auch Sorten bis Note 4
lt. Tabelle mehr oder weniger betroffen sein.
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Saatgut für Biobetriebe
Biosaatgut ist vorbehaltlich laut AGES von folgenden Sorten erhältlich:Sommergerste:
Carina, Cerbinetta, Evelina, Fabiola, Salome, Vienna, Wilma
Sommerweichweizen: Kärntner Früher, Michael, Rubin, Sensas, SW Kadrilj Hafer:
Effektiv, Erwin, Gregor, Max
Sommertriticale - auch für konv. Betriebe:: Trimmer (Wechseltriticale), Dublet und Somtri
(EU-Sorten) sowie Agrano (Wechseltriticale) gibt es konventionell erzeugtes ungebeiztes
Saatgut
Sommerroggen: Arantes (EU-Sorte) gibt es konventionell erzeugtes ungebeiztes Saatgut
Die tatsächliche Verfügbarkeit ist bei der Biosaatgut-Datenbank der Ages im Internet unter
www.ages.at/service/service-landwirtschaft/agrar-online-tools/bio-saatgutdatenbank
abzufragen.
Ist kein geeignetes Biosaatgut verfügbar, muss vor dem Anbau eine schriftliche
Aus-nahmegenehmigung bei der Biokontrollstelle eingeholt werden.
Detaillierte Sortenhinweise finden im Feldbauratgeber Frühjahr 2016 im
Agrarnet:https://ooe.lko.at/
Sommergerste Sorten 2016
Sommerweizen Sorten 2016
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Hafer Sorten 2016
Gewässerschonende Düngung bei Mais
Obwohl die Maisernte im vergangenen Jahr in weiten Teilen Oberösterreichs bescheiden
ausfiel, ist der Mais eine Kulturpflanze mit hohem Ertragspotential. Aufgrund dieser
Tatsache und weil er auch in der Futternutzung große Bedeutung hat, spielt er in
Oberösterreich mit einer Anbaufläche von ca. 80.000 ha eine bedeutende Rolle. Um gute
Erträge zu erzielen und gewässerschonend zu arbeiten, muss die Düngung an die
jeweilige Wachstumsphase angepasst werden.
Grundsätzliches zur Maisdüngung
Bei der Maisdüngung kommt es auf das richtige Maß und auf den richtigen
Düngungszeitpunkt an. Aus Tabelle 1 wird ersichtlich, dass der größte Nährstoffbedarf ab
dem 8-Blatt-Stadium beginnt. Ab diesem Zeitpunkt soll der Stickstoff somit
pflanzenverfügbar vorliegen. Die Ausbringung der Dünger hat daher so zu erfolgen, dass
der Stickstoff zum Zeitpunkt des Hauptbedarfs nitrifiziert und mineralisiert ist.
Tabelle 1: Nährstoffbedarf der Maispflanze nach den Wachstumsphasen (Quelle: INRA
1986)
Stickstoffdüngung - Gesetzliche Bestimmungen
Die Düngungsstrategien bei Mais müssen sich an den
gesetzlichen Bestimmungen (Aktionsprogramm Nitrat) oder im Fall der freiwilligen Teilnahme - an den Bestimmungen
der ÖPUL-Maßnahme "Vorbeugender Grundwasserschutz auf Ackerflächen" orientieren.
lko.at/Newsletter vom 25.02.2016
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Tabelle 2: Maximale Stickstoffdüngehöhe bei Mais - gesetzliche Richtlinien (Cross
Compliance) und bei der Teilnahme an der ÖPUL-Maßnahme "Vorbeugender
Grundwasserschutz auf Ackerflächen" (GW 2020)
Tabelle 2 zeigt (mit Ausnahme der letzten Spalte) die
maximalen Stickstoffdüngehöhen nach den Ertragslagen bei
Körner- und Silomais. Diese Düngerobergrenzen laut dem
Aktionsprogramm Nitrat gelten für alle Betriebe.
Düngeobergrenzen lt. Wasserrechtgesetz sind auf jeden Fall einzuhalten.
Für Teilnehmer an der ÖPUL-Maßnahme "Vorbeugender Grundwasserschutz auf
Ackerflächen" sind die Düngehöhen - basierend der Zuordnung der Gebiete nach
Ertragslagen - mit "mittel" oder "hoch" begrenzt. Für Oberösterreich gilt die Ertragslage
"hoch". Die Düngeobergrenzen dazu sind der letzten Spalte der Tabelle 2 zu entnehmen.
Die N-Vorgaben zB bei hoher Ertragserwartung sind als Obergrenzen zu betrachten. Kann
zB aufgrund eingeschränkter Bodenbeschaffenheit im Durchschnitt der Jahre
beispielsweise nur die mittlere Ertragslage erreicht werden, muss die Düngevorgabe der
Ertragslage "mittel" aus Cross Compliance angewendet werden.
Das EDV-Aufzeichnungsprogramm ÖDüPlan-Online oder der kostenlose
LK-Düngerrechner der Landwirtschaftskammern (Nähere Informationen zu beiden
Programmen unter www.bwsb.at) unterstützen bei den Berechnungen und bei den
Dokumentationsverpflichtungen.
Wichtig ist die schlüssige Beurteilung bzw. der schlüssige Nachweis der Ertragslage. Die
Einschätzung der Ertragslage orientiert sich an den plausibel dargelegten
Durchschnittserträgen (bei Körnermais auf 14 % Feuchte gerechnet) der vergangenen fünf
Jahre. Ausreißer nach oben (Spitzenerträge) und unten (Mindererträge - Trockenheit,
Hagel, etc.) sind nicht zu berücksichtigen.
Nitratinformationsdienst (NID-Düngeempfehlungen)
Der Nitratinformationsdienst ist ein kostenloser Service der
Boden.Wasser.Schutz.Beratung und liefert eine aktuelle
Düngeempfehlung für Mais unter der Berücksichtigung des
Stickstoffmineralisierungspotentials. Mit einer Anpassung
der Stickstoffdüngung an den Vorrat an mineralischem und
damit pflanzenverfügbarem Stickstoff im Boden wird sowohl
eine bedarfsgerechte Nährstoffversorgung sichergestellt als
auch der Nitrataustrag ins Grundwasser minimiert. Es
werden dazu voraussichtlich im März (je nach Witterung) ca.
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50 Maisreferenzschläge in den Bezirken Kirchdorf, Wels, Steyr und Linz auf 0 - 90 cm
beprobt. Aus den Ergebnissen der Nmin-Analysen ergibt sich das
Mineralisierungspotential und darauf abgestimmt wird die Düngeempfehlung ermittelt. Die
NID-Ergebnisse sind vor allem für tierhaltende Betriebe mit 1,5 bis 2 GVE/ha geeignet. Die
Düngeempfehlungen werden im Bauer veröffentlicht bzw. sind unter www.bwsb.at
abrufbar.
Einarbeitung von flüssigen Wirtschaftsdüngern
Zahlreiche Untersuchungen zeigen, dass die höchsten Ammoniakverluste in den ersten
Stunden nach der Ausbringung stattfinden. Um bei der Gülledüngung eine optimale
Wirkung zu erreichen, muss diese zeitnah nach der Ausbringung eingearbeitet werden.
Das Aktionsprogramm Nitrat gibt dazu vor, dass die Gülle möglichst rasch (optimalerweise
vier Stunden nach der Ausbringung), spätestens aber am folgenden Tag eingearbeitet
werden muss.
Gabenteilung
Schnell wirkende bzw. leicht lösliche Stickstoffgaben von
mehr als 100 kg je Hektar und Jahr sind zu teilen.
Ausgenommen sind Hackfrüchte und Gemüsekulturen,
wenn der Boden eine mittlere bis hohe Sorptionskraft - d.h.
mehr als 15 % Tonanteil - aufweist. Eine weitere Ausnahme
ermöglichen stabilisierte Stickstoffdünger, wobei nur der
Ammoniumanteil ausgenommen wird. Bei einer
durchschnittlichen Neigung eines Schlages von mehr als
zehn Prozent zu einem Gewässer hat das Ausbringen von Gülle, Jauche und
Klärschlamm - ausgenommen Stallmist und Kompost - bei einer Gesamtstickstoffgabe von
mehr als 100 kg feldfallender N pro ha jedenfalls in Teilgaben zu erfolgen.
Eine starke Andüngung vor der Saat ist zu vermeiden, da im späten Frühjahr,
insbesondere bei leichten Böden, eine große Auswaschungsgefahr bei
Starkregenereignissen besteht. Um Auswaschung zu verhindern, ist es sinnvoll, die
Düngegaben zu teilen.
Die erste Gabe wird vor dem Anbau und die zweite (ca. im 2- bis maximal 8-Blattstadium)
als Bestandesdüngung gegeben. Entscheidend sind auch die Witterung sowie die
Befahrbarkeit der Böden.
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Maisdüngung mit stabilisierten Stickstoffdüngern
Die Boden.Wasser.Schutz.Beratung hat Versuche mit stabilisierten N-Düngern
durchgeführt. Das Funktionsprinzip stabilisierter N-Dünger ist, dass durch den Zusatz von
Nitrifikationshemmern die Umsetzung von Ammonium zu Nitrat im Boden durch die
Mikroorganismen um bis zu zehn Wochen verzögert wird. Neben dem
arbeitswirtschaftlichen Vorteil einer Zusammenlegung von mehreren Düngergaben ist das
primäre Ziel, eine Stickstoffdynamik im Boden zu erreichen, die sich dem
Nährstoffbedarfsverlauf der Pflanze gut anpasst, ohne dabei die Gefahr einer
Nitratauswaschung ins Grundwasser zu erhöhen. Das Ergebnis des Versuches zeigte,
dass eine Aufteilung der N-Gabe zum Anbau und zu einem späteren Zeitpunkt in der
Vegetation einen Ertragsvorteil bringt. Die stabilisierten N-Dünger konnten im Vergleich
keinen Ertragsvorteil erzielen. Grund dafür waren heuer die trockenen
Witterungsbedingungen, welche die N-Mobilisierung im Boden erschwerten.
Wichtig ist eine gute Bodenstruktur!
Durch Störungen im Bodengefüge werden die Luft-, Wasser- und Nährstoffkreisläufe
gehemmt und die Pflanzenwurzeln bzw. Bodenlebewesen in ihrer Entwicklung behindert.
Diese Störungen sollen vermieden werden (auf die Bodenbearbeitung bei zu feuchten
Bedingungen verzichten, Überfahrten reduzieren, Achslast an die Tragfähigkeit des
Bodens anpassen, etc.).
Zur Vorbereitung der Aussaat im Frühjahr sollte nur eine oberflächliche Bodenbearbeitung,
maximal auf Ablagetiefe des Saatgutes, erfolgen. Entscheidend ist es, keine
Schmierhorizonte zu bilden, denn nur ein geschonter Boden sorgt auch für Höchsterträge.
Um die Bildung stabiler Krümel zu unterstützen, kann Kalk als Strukturdünger eingesetzt
werden.
Den Erosionsschutz nicht vergessen!
Die Starkregenereignisse in den vergangenen Jahren haben
sehr deutlich die Notwendigkeit von erosionsmindernden
Maßnahmen bei Mais in Hanglagen gezeigt. Wertvolle
Nährstoffe und Feinerde garantieren die Fruchtbarkeit auf
dem Feld. In den Gewässern führen sie hingegen zu
Eutrophierung und Algenwachstum. Es gibt zahlreiche
Möglichkeiten, die Erosionsgefahr zu vermindern. Ein guter
Humusgehalt und ein gesundes Bodengefüge sind gute
Voraussetzungen dafür.
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Bei Kulturen mit später Frühjahrsentwicklung (Rüben,
Kartoffeln und Mais) muss in Hanglagen mit einer
durchschnittlichen Neigung von mehr als zehn Prozent zum
Gewässer zumindest eine der folgenden vier zusätzlichen
Maßnahmen ergriffen werden:Der Anbau erfolgt quer zum
Hang oder mit anderen abschwemmungshemmenden
Anbauverfahren, z.B. Mulchsaat, Direktsaat, Schlitzsaat.Die
Flächen sind über den Winter bestockt zu halten
(Zwischenfruchtanbau).Der Hang zum Gewässer ist durch
Querstreifeneinsaat, Quergräben mit bodendeckendem
Bewuchs oder sonstige gleichwertige Maßnahmen so in
Teilstücke zu untergliedern, dass eine Abschwemmung des
Düngers vermieden wird.Zwischen der zur Düngung
vorgesehenen Ackerfläche und dem Gewässer muss ein
mindestens 20 Meter breiter, gut bestockter Streifen
vorhanden sein.
Zusätzliche effektive Erosionsschutzmaßnahmen sind Schlagteilungen, Begrünung von
bevorzugten Abflussschneisen, die Vermeidung von Fahrspuren in Falllinie, Kalkung,
Humuszufuhr und die Vermeidung von Verdichtungen.
Phosphor- und Kaliumdüngung
Tabelle 3 enthält Empfehlungen für die Düngung mit Phosphor und Kalium bei
Gehaltsstufe C (ausgeglichene Versorgung). Je nach Gehaltsstufen sind Zu- bzw.
Abschläge für die Düngung mit Phosphor und Kalium zu berücksichtigen (vgl. SGD, 6.
Auflage).
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Tabelle 3: Empfehlungen für die Düngung mit Phosphor und Kalium bei Gehaltsstufe C
(Angaben in kg/P2O5 bzw. K2O und Jahr); (SGD, 6. Auflage)
Für den Praktiker ist die Kenntnis der Bodenversorgung mit
Phosphor und Kalium wichtig. Gehalte von 47 - 111 mg
P/1000 g Feinboden (Gehaltsklasse C, Ackerland) sind für
zufriedenstellende Erträge eine gute Basis.
Es ist zu beachten, dass vor allem Phosphor im Boden kaum mobil ist, daher sollen
Grund-nährstoffe (vor allem P, K) in den - in der Jugendphase - durchwurzelbaren Raum
eingearbeitet werden. Daraus ergibt sich, dass Volldünger und die Güllegabe in der Regel
vor dem Maisanbau gegeben werden. Eine Unterfußdüngung auf schweren, tonhältigen
Böden mit wasserlöslichem Phosphor hilft dem Mais in der Jugendentwicklung. Gerade
die Verfügbarkeit von Phosphor aus der Bodenlösung, welche in der Jugendphase für die
Aneignung von Nährstoffen von Bedeutung ist, sinkt bei niedrigen Boden- und
Lufttemperaturen. Bei der Ausbringung von Wirtschaftsdüngern ist der Phosphor- und
Kaliumgehalt anzurechnen. Gerade bei schweinehaltenden Betrieben wird der
Phosphor-Bedarf häufig bereits über die Gülle abgedeckt. Dabei ist jedenfalls bei den
wichtigsten ÖPUL-Maßnahmen auf die Einhaltung des Phosphormindeststandards zu
achten.
Nicht außer Acht gelassen werden darf die Kaliversorgung. Kalium verbessert die Bildung
von Kohlenhydraten wie Zucker und Stärke und erhöht die natürliche Widerstandskraft der
Pflanzen gegen Trockenheit, Krankheiten, Schädlinge und Frost.
Zu guter Letzt
Neben den Verbotszeiträumen für die Ausbringung von Düngemitteln sind auch noch die
Abstandsauflagen zu Oberflächengewässern zu berücksichtigen. Nähere Informationen zu
den Abstandsauflagen sind im Bauer (Ausgabe 3, 20. Jänner 2016) zu finden.
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Nitratinformationsdienst (NID) für Weizen, Triticale und Mais 2016
Mit einer Anpassung der Stickstoffdüngung an den Vorrat an mineralisiertem und damit
pflanzenverfügbarem Stickstoff im Boden wird sowohl eine bedarfsgerechte
Nährstoffversorgung sichergestellt als auch ein Nitrataustrag ins Grundwasser vermieden.
Der Nitratinformationsdienst wird heuer wieder die aktuellen Düngeempfehlungen für
Winterweizen, Triticale und später auch für Mais liefern.
Ausgangslage 2016
Im Vergleich der letzten Jahre gehen die Bestände heuer
überdurchschnittlich bestockt aus dem Winter, was für eine
verhaltene Andüngung sprechen würde. Witterungsbedingt
hat im Herbst noch eine starke Mineralisierung
stattgefunden. Durch die oft trockenheitsbedingten
unzufriedenstellenden Erträge 2015 waren viele Böden nach
der Ernte übermäßig mit mineralisierbarem Stickstoff versorgt. Diese Kombination hat eine
gute Herbstentwicklung und Wurzelausbildung ermöglicht. Der Nitratinformationsdienst
wird auch heuer wieder ein wertvolles Instrument zur Feststellung sein, wie viel von
diesem pflanzenverfügbaren Stickstoff noch einzuberechnen ist.
Für die Empfehlungen werden je nach Witterung Mitte bis Ende Februar Schläge auf der
nördlichen und südlichen Traun-Enns-Platte in einer Tiefe von 0 - 90 cm beprobt
(getrennte Beprobung der Tiefenstufen 0 - 30 cm, 30 - 60 cm und 60 - 90 cm) und der
mineralisierte Stickstoff analysiert (Nitrat in allen 3 Tiefenstufen, Ammonium in 0 - 30 cm).
Wird vom Pflanzenbedarf, Sollwert genannt, der analysierte Stickstoffgehalt abgezogen,
erhält man die Höhe der empfohlenen Düngemenge.
Zur Interpretation der Ergebnisse werden mögliche Einflussfaktoren auf den Vorrat an
mineralischem Stickstoff erhoben. Das sind die Vorfrucht, eventuell bereits erfolgte
Düngegaben im Herbst, die Wirtschaftsweise (Veredlungsbetrieb oder Marktfruchtbetrieb)
und die Bodenverhältnisse.
lko.at/Newsletter vom 25.02.2016
Seite 28
Düngeempfehlung für Mais
Mais hat eine sehr rasche Jugendentwicklung und benötigt
dafür eine optimale Nährstoffversorgung. Dabei sind
verschiedene Grundsätze, wie z.B. Zeitpunkt der
Nährstoffaufnahme, sowie die gesetzlichen Grenzen zu
beachten. Mais gilt nach wie vor als düngungsintensive
Kultur. Bei optimiertem Düngemanagement und den daraus
resultierenden hohen Erträgen kann Mais für den
Grundwasserschutz durchaus positiv sein. Gerade bei
hohen Mineraldüngerkosten wird ein gezielter
Düngermitteleinsatz immer wichtiger.
Ziel des Nitratinformationsdienstes (NID) ist die Etablierung einer bedarfsgerechten
Düngung zu Mais und eine Verringerung des Nitrataustrags ins Grundwasser. Die
Bodenuntersuchungen für die heurige Maisdüngeempfehlung werden je nach Witterung
Mitte März im Gebiet der nördlichen und südlichen Traun-Enns-Platte (0 - 90 cm
Bodentiefe) auf ca. 40 Maisschlägen durchgeführt. Die Ergebnisse liefern wertvolle
Informationen über das Mineralisierungspotenzial des Bodens. Die Informationen über das
zu erwartende Mineralisierungspotenzial werden unter www.bwsb.at abrufbar sein bzw.
wird über den Newsletter der Boden.Wasser.Schutz.Beratung informiert. Davon abgeleitet
erhalten Sie eine Empfehlung, wie Sie eine boden- und gewässerschonende Düngung bei
Mais erfolgreich umsetzen können.
Nähere Informationen bei der Boden.Wasser.Schutz.Beratung unter 050/6902-1426 bzw.
www.bwsb.at.
lko.at/Newsletter vom 25.02.2016
Seite 29
Sojabohne: Unkrautbekämpfung 2016
Ein zentraler Faktor für einen erfolgreichen Sojaanbau ist eine gezielte
Unkrautbekämpfung. Die Anzahl der zur Verfügung stehenden Produkte ist gering,
mechanische Methoden sind sehr witterungsabhängig. In diesem Jahr steht erstmals
Pulsar 40 regulär zur Verfügung.
Die Leitunkräuter sind Klettenlabkraut, Gänsefußarten (Melde), Kamille, Amaranth,
Schwarzer Nachtschatten und Hirsen; gegen Wurzelunkräuter wie Distel, Ackerwinden
und Ampfer haben Vorauflaufprodukte keine und Harmony SX im Nachauflauf nur eine
eingeschränkte Wirkung (außer bei Ampfer), Pulsar 40 erfasst Distel und Ackerwinde
einigermaßen zufriedenstellend.
Mechanische Methoden
Mechanische Methoden wie Striegeln oder Hacken müssen - da Soja relativ spät den
Boden bedeckt - öfters angewandt werden. Grundvoraussetzungen sind Flächen mit
geringer Ausgangsverunkrautung, lockerer und trockener Boden, kleine Unkräuter (keine
Wurzelunkräuter!) sowie sonnige Witterung vor und nach der Maßnahme. Für eine
Blindstriegelung muss der Keimling noch gut 2 cm mit Erde bedeckt sein, bei einer
Striegelung nach dem Auflaufen muss die Sojabohne 3 bis 5 echte Laubblätter besitzen.
Für den Einsatz der mechanischen Hacke muss die Reihenweite erhöht werden und es
darf das Feld wegen Erosionsgefahr nicht hängig sein.
Versuche der Boden.Wasser.Schutz.Beratung haben gezeigt, dass bei Flächen mit
geringer Verunkrautung die Ertragsunterschiede zwischen mechanischer und chemischer
Unkrautbekämpfung sehr gering sind. Hoher Unkrautbesatz führt jedoch zu höherer
Erntefeuchte und unerwünschtem Fremdbesatz.
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Vorauflaufbehandlung
Generell sollen Vorauflaufprodukte auf feuchten feinkrümeligen Boden unmittelbar nach
der Saat ausgebracht werden, es darf kein Spritznebel zum Keimling gelangen. Optimal
wäre, wenn in den folgenden Tagen ausreichende (mind. 10 mm) Niederschläge fallen.
Bei trockenen Bedingungen ist es vorteilhaft, am frühen Morgen bei noch taubehaftetem
Boden die Behandlung durchzuführen.
Eine breite Wirkung auch gegen Schwarzen Nachtschatten besitzt Artist (2,0 kg/ha). Auf
leichten Böden (Empfehlung: 1,5 kg/ha) und nach stärkeren Niederschlägen kann es zu
Verträglichkeitsproblemen kommen. Die Ablagetiefe der Sojabohne muss mindestens 4
cm betragen. Das Produkt darf nicht in den Sorten Daccor, ES Senator und ES Mentor
verwendet werden. Bei sehr trockener Witterung kann die Unkraut- und Ungraswirkung
nicht ausreichen. Schwächen bestehen bei Weißem Gänsefuß und Knöterich-Arten. Hier
muss bei kleinen Unkrautpflanzen rechtzeitig mit 7,5 g/ha Harmony SX plus 0,1% Zellex
CS korrigiert werden. Bei extremem Druck mit Schwarzen Nachtschatten kann auch 0,5
l/ha Pulsar 40 zum Einsatz gelangen, treten andere und auch größere Unkräuter auf, so
sind 0,75 l/ha notwendig.
Eine weitere Möglichkeit besteht mit der Kombination von Stomp Aqua (max. 1,5 l/ha) und
Successor 600 (1,5 bis 2,0 l/ha). Verträglichkeitsprobleme bei Stomp Aqua treten auf
Feldern auf, wo Wasser länger nicht abfließen kann. Hier kommt es zu
Wurzelhalseinschnürungen an der Pflanze und diese bricht in der Folge ab. Keine Wirkung
besteht gegen Ausfallraps, Schwächen gibt es bei Klettenlabkraut und Knöterich-Arten.
Seit 2014 ist Spectrum Plus auf dem Markt, das Produkt beinhaltet die Wirkstoffe
Pendimethalin, bekannt aus Stomp Aqua und Dimethenamid-p. Die Aufwandmenge darf
maximal 2,5 l/ha betragen, da auch hier bei ungünstigen Bedingungen durch den Anteil
von Stomp Aqua leichte Verträglichkeitsprobleme auftreten können. Schwächen bestehen
bei hohem Druck von Klettenlabkraut, Kamille-Arten sowie Ausfallraps. Eine allfällige
Korrektur kann mit 0,75 l/ha Pusar 40 im Nachauflauf erfolgen. Der Spezialist gegen
Hirsen, Dual Gold steht mit 1,25 l/ha (in Mischung mit Stomp Aqua 1,0 l/ha) weiterhin zur
Verfügung. In der Sonderzone Enns und bei der Teilnahme an der Maßnahme
"Vorbeugender Gewässerschutz" im Rahmen des Programmes ÖPUL 2015 ist der Einsatz
dieses Produktes nicht erlaubt.
lko.at/Newsletter vom 25.02.2016
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Nachauflaufverfahren
Gegen breitblättrige Unkräuter sind nur mehr die Produkte Harmony SX und Pulsar 40 auf
dem Markt. Beide Produkte sind blattaktiv, Pulsar 40 hat eine leichte Bodenwirkung, die in
der Praxis aber kaum zum Tragen kommt. Auf Standorten, wo der Bestandesschluss sehr
spät erfolgt oder der Blattapparat z.B. durch Hagel zerstört wurde, kann es zu einer
Spätverunkrautung kommen (z.B. durch Franzosenkraut). In der Praxis hat sich bei beiden
eine Splitting-Applikation bewährt. Die erste Behandlung sollte bei noch kleinem Unkraut
(maximal 2 bis 4 Blätter) unabhängig vom Entwicklungsstadium der Sojabohne erfolgen,
die zweite bei erneutem Unkrautauflaufen. Vor allem Klettenlabkraut darf nicht zu groß
werden (nicht mehr als 5-Quirl).
Pulsar 40 steht heuer erstmals regulär mit bis zu 1,25 l/ha
zur Verfügung, lediglich die Splitting-Anwendung (2 x 0,5
l/ha) ist per Notfallzulassung genehmigt. Das Produkt darf
jetzt auch dauerhaft am Betrieb gelagert werden. In den
Gebieten mit starkem Auftreten von Schwarzem
Nachtschatten ist dies das einzig wirksame Produkt im
Nachauflauf. Bei geringem Unkrautdruck reicht eine
einmalige Behandlung mit 0,5 l/ha Pulsar 40 + 7,5 g/ha Harmony SX + 0,1% Zellex CS, in
der Regel wird diese Mischung aber zweimal ausgebracht. Ist bei der ersten Behandlung
noch kein Schwarzer Nachtschatten vorhanden, kann auch nur Harmony SX mit Zellex CS
verwendet werden. Eine leichte Schwäche besteht bei Ehrenpreis-Arten. Bei Distel
(Rosettenstadium) und Winde (mind. 20 cm Länge) kann mit 0,75 l/ha Pulsar 40 (+ 0,1%ig
Silwet Top) behandelt werden - dazu ist eine gute Wachsschicht notwendig, Aufhellungen
der Soja sind zu erwarten.
Je mehr Blattmasse vorhanden ist, desto eher kann es Blattverbrennungen durch Pulsar
40 geben. Auch bei starker Sonneneinstrahlung sind Blattaufhellungen und Blattnekrosen
möglich.
Die Gräserbekämpfung muss bei Mischungen von Pulsar 40 und Harmony SX in einem
eigenen Arbeitsgang erfolgen. Pulsar 40 (0,75 l/ha) kann aber alleine mit Focus Ultra
(1-1,25 l/ha) ohne Netzmittelzusatz ausgebracht werden. Herbizide gegen Ungräser
erfassen diese ab ca. 3 bis 5 Blätter bei warmer, wüchsiger Witterung optimal. Auch
größere Pflanzen sind, sofern sie noch genügend benetzt werden können, gut
bekämpfbar.
Fast alle in Soja zugelassenen Produkte (siehe Tabelle im Download) sind sogenannte
Lückenindikationen. Seitens der Zulassungsbehörde wird für diese Anwendungen die
Auflage erteilt, dass der Anwender die Pflanzenverträglichkeit und Wirksamkeit unter
betriebsspezifischen Bedingungen zu prüfen hat, bevor er das Produkt großflächig
einsetzt. Mögliche Schäden an der Kultur liegen im Verantwortungsbereich des
Anwenders und der Zulassungsinhaber übernimmt für diese Anwendungen keinerlei
lko.at/Newsletter vom 25.02.2016
Haftung.
Herbizide in Soja
Ab Hof 2016
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